Hej zusammen! Wie geht es euch? Hier bei uns merken wir,
dass jetzt in der zweiten Welle mit strengeren Einschränkungen viele traurig
und hoffnungslos sind. Im Frühjahr konnte man noch draußen sein, sich treffen
und sich auf das Licht und den Sommer freuen. Es fühlt sich schwer an, in die
dunkelste Zeit des Jahres zu kommen, mit Dunkelheit sowohl in der Weltsituation
als auch im Geist. ABER auch wenn nicht alles wie gewohnt ist, gibt es sehr
viel Schönes auf das man sich konzentrieren kann, vor allem in der
Vorweihnachtszeit. Ich denke, es könnte ein eigener Beitrag werden, über alles,
was wir noch haben und genießen können. Es gibt eine Zeit jenseits der
Pandemie, es gibt helle Lichtpunkte, die die Dunkelheit vertreiben.
Heute wollte ich euch einfach nur Hallo sagen von Orust
und meinem Aussicht vom Arbeitstisch.
Es ist heute hier draußen sonnig, frostig und
atemberaubend schön.
Auch die runtergefallen Äste und das Unkraut hinter der
Hütte ist schön in seinem Frostkleid.
Ich sitze und schreibe mitten in der Bauunordnung…
…aber das spielt keine Rolle, weil unser Holzofen endlich installiert und fertig ist! Wir brennen mit voller Fahrt, und jetzt holt das Knistern des Feuer mein Tastaturgeklapper ein. Ich habe von einem Holzofen geträumt, seit ich ein Kind war (ich weiß, seltsamer Traum für ein Kind, aber ich dachte, es sah so gemütlich aus in den Filmen über die Bullerbü-Kinder.) Hoffe, ihr habt einen wirklich schönen Freitag! ♡
Hej zusammen! Hoffe es geht euch gut! Heute, als ich ins
Büro ging, war es wirklich November in jeder Ecke. Der kleine Marktplatz war
grau, der Himmel war grau, die Bäume waren leer von Blättern und die Luft war
mit einer seltsamen Mischung aus Nebel und Nieselregen gefüllt. Ich habe
irgendwo gelesen, dass der November der Monat ist, den die Leute am wenigsten
mögen. Persönlich finde ich Januar-Februar noch ein wenig schlimmer. Aber ein
lustiger Begriff, den ich immer öfter höre, ist Novent. Habt ihr davon gehört?
Bei Novent geht es darum, den November zu einer Art Vorgeschmack auf die
Adventszeit zu machen, mit all der Gemütlichkeit die sie mit sich bringt. Ich
werde das berücksichtigen! Besonders in diesem Jahr, das so schwer ist.
Ich möchte noch nicht ganz auf das Weihnachtsgefühl
eingehen, aber es darf sich langsam anschleichen…
…wie in einer besonders schönen Tischdekoration an einem
normalen, grauen Dienstag…
… mit einer wärmenden Suppe (hier eine Brokkoli-Suppe,
die jeder bei uns zu Hause liebt), frisches Sauerteigbrot und Apfelmost dazu.
Fühlt sich besonders wichtig an, viel draußen zu sein und
das klein wenig Tageslicht zu fangen, das wir haben…
…die Meeresbrise fühlen…
…und eine Kaffeepause machen mit wärmenden Getränken und
hausgemachtem Gebäck.
Jeden Morgen ist es pechschwarz draußen, wenn ich
aufsteht. Ich zünde Kerzen an, schalte das Radio bei geringer Lautstärke ein.
Die Kinder liegen so friedlich und warm in ihre Bettdecken gesponnen, dass es
sich fast unnatürlich anfühlt, sie aufzuwecken. Ich möchte, dass sie so weich
und sanft wie möglich aufwachen. In den letzten Tagen habe ich für sie etwas
Heißes zu trinken vorbereitet…
… Und brachte die Tasse und eine schnurrende Katze zu ihrem Bett und ließ sie dort aufwachen.
Heute war es Hagebuttensuppe mit Sahne und kleinen Mandelkeksen. Dieses Getränk symbolisiert für mich so viel Geborgenheit und Kindheit.
Manche morgen werden natürlich nicht so. Wir laufen herum und suchen nach Dingen, die sie zur Schule bringen sollten, jemand ist zu langsam und ist immer noch auf der Toilette, während die anderen in der Halle warm gekleidet sind und frustriert stampfen. Aber wenn wir wie heute aufwachen, wird der ganze Morgen besser, jeder scheint ein wenig mehr bereit zu sein um den Tag anzugehen. Das wird unser Novent sein.
Alle Bilder in diesem Beitrag (mit Ausnahme des Beitragsbildes) sind von Gastfotografin Amanda Falkman. www.frknfalkman.se
Wenn die Welt mit all ihrem Wahnsinn immer näher rückt,
gibt es einen Ort, nach dem ich mich sehne. Wenn wir auf der Schotterstraße zu
unserem kleinen Häuschen auf Orust abbiegen, sinken buchstäblich meine
angespannten Schultern und sowohl die Sorgen der Welt als auch des Alltags
rinnen ab. Wenn ich die Autotür öffne und die frische, sauerstoffreiche Luft
meine Lunge füllt und ich über die vertrauten Weiten schaue, fühle ich einfach
nur Frieden.
Die Kinder und ich laufen runter zu „unserem“
Strand. Sie fischen Seesterne und Austern und studieren sie sorgfältig, bevor
sie wieder dem Meer zurückgegeben werden. Ich sitze und beobachte sie auf der
kleinen Bank neben dem Bootshaus, wo es Schutz vor dem Wind gibt und die Sonne
fast meine Nasenspitze wärmt. Denke darüber nach, wie stolz ich auf unser Trio
bin. Wie die Großen sich um ihren kleinen Bruder kümmern, dass er nicht auf
einem Felsen ausrutscht oder zu nah ans Wasser geht. Sie kennen alle Arten, die
im Meer leben und wissen, wie sich die Gezeiten ändern, sie vergessen die Zeit
da unten am Strand und vergessen sogar, miteinander zu streiten. Wie
selbstverständlich es geworden ist, dass das Meer ihnen gehört, es ist ihr
Element.
Wir gehen langsam wieder nach Hause und suchen am
Waldrand noch nach Pfifferlingen. Wenn wir Glück haben, füllen wir unsere
Taschen und braten Pilze für das Abendbrot. Wir kommen nach Hause in die Hütte
und Mario hat Kastanien auf dem Grill zubereitet, die wir in unserem Garten
essen können.
Wenn es dunkel wird, gehen wir in die Hütte und zünden
die kleinen Lampen in den Fenstern an. Stellen fest, dass sich die Geranie in
Erwartung auf den nächsten Frühling zurückgezogen hat.
Wir zünden kleine Teelichter an und stellen sie in den
Kachelofen aus dem späten 19. Jahrhundert, der gerade gemauert wurde, sodass er
Zeit zum Trocknen hat und wir zu Weihnachten einheizen können. Im Hintergrund
hört man Mario herumwerkeln mit einem der unzähligen verbleibenden Projekte.
Was mich erfüllt, ist Dankbarkeit für alles, was wir zusammen haben, für
einander und für diesen Ort, der uns so viel Freude und Hoffnung für die
Zukunft gibt.
Oh, ich habe momentan so selten Zeit, hier zu
aktualisieren! Es war zu viel andere Arbeit, die meine Zeit in Anspruch
genommen hat, aber ich habe euch wirklich nicht vergessen und bin so glücklich,
dass ihr von Zeit zu Zeit hier reinschaut.
Wir haben so schönes Herbstwetter hier in unserer kleinen Stadt. Der Himmel ist hoch und klar, die Luft ist knackig kalt und die Blätter rieseln langsam auf die gepflasterten Straßen herunter. Es riecht nach reifen Äpfeln aus den Gärten gemischt mit frisch gebackenen Keksen aus der Fabrik die mitten in der Stadt liegt.
Jeden Tag in meiner Mittagspause gehe ich einen Sprung durch unsere Nachbarschaft…
…werde wahrscheinlich nie müde werden von all den niedlichen kleinen Häusern und stattlichen Villen…
… wie dieses kleine rosa Karamell. Damit wünsche ich euch einen schönen Start in die letzte Oktoberwoche. ♡
Lebt der Mensch jemals so nah an seinen Gefühlen wie im Alter zwischen zwei und drei Jahren? Ich bezweifle es. Es gibt wahrscheinlich nichts Explosiveres als ihren Willen, der wegen den geringsten Sachen aufsprudelt. Du hast die falsche Hose rausgeholt, ich will dieses Spielzeug zurück, ich will nicht duschen,…
Und es gibt wohl nichts Ansteckenderes als ihr
sprudelndes Lachen und ihre Lebensfreude, die sie umgibt wie ein schützender
Impfstoff gegen Langeweile und Gleichgültigkeit.
Und es gibt wahrscheinlich kein größeres Geschenk, als ihre unverfälschte Neugier auf das Leben und sich inspirieren zu lassen von ihrer Fähigkeit im Jetzt zu leben. Genau hier. ♡
Der September ist wirklich ein echter Lieblingsmonat. Die klare, hohe Luft, all das Gute, das es noch zu ernten gibt, die Sonne, die nicht mehr brennt, sondern schöne, knusprige Herbsttage gibt. Das Meer, das immer noch gewärmt ist. Man muss den Herbstmantel heraus kramen, morgens den Kindern dünne Handschuhe anziehen, mit Äpfeln backen und andere, wärmende Gerichte kochen. Ich merke natürlich, dass ich hier im Blog oft schreibe, dass die beste Zeit gerade jetzt ist. (Außer Januar und Februar, die in vielerlei Hinsicht ziemlich ekelhafte Monate sind.) Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich den Wechsel der Jahreszeiten liebe.
Vielleicht hat es mit meiner Rastlosigkeit zu tun, dass
mir die Vielfalt so gut gefällt. Jetzt ist der Sommer vorbei und ich kann es
kaum erwarten, wieder drinnen zu sein, es schön zu Hause zu machen, herbstliche
Eintöpfe zu kochen, die Familie auf lange Spaziergänge in einen Wald zu ziehen,
der nach Herbst und Verwesung riecht.
Jeden Herbst bilde ich mir auch ein, dass dieses Jahr das Jahr sein wird, in dem ich mit Handarbeit beginne. PetiteKnit aus Dänemark haben so schöne Muster, schau dir einfach diesen Pullover an. Aber mein Selbstvertrauen ist im Textilbereich nicht sehr gut. Als ich ein Kind war und ein Handwerken hatte, fragte mein Fräulein, ob ich betrunken war, als ich meine Kreationen vorführte und das sitzt wahrscheinlich immer noch in mir…
… aber hin und wieder stelle ich mir immer noch vor,
dass ich es lernen kann. Wenn ja, wäre eine solche Weste vielleicht etwas? An
diesem Wochenende wird die Kreativität stattdessen im Essen zum Ausdruck
kommen…
…wir werden am Samstag ein paar Freunde zu Gast haben und
Italienisch kann doch nie schief gehen. Zuerst ein Aperol Spritz mit ein paar
Snacks…
…dann hausgemachte Pizza. Wenige Zutaten ist am besten!
Und wirklich knusprige Kanten…
…zum Nachtisch möchte ich mein eigenes Pistaziengelato
machen…lecker. Hoffe, dass auch du ein schönes erstes Septemberwochenende
bekommst. ♡
Hallo zusammen! Es ist schon viel zu lange her. Meine großen Pläne für den Blog-Sommer sind völlig zusammengebrochen und ich habe mich auf andere Dinge konzentriert. Ich hoffe aufrichtig, dass ihr noch da seid und lesen möchtet, weil ich bin so eifrig und gespannt darauf, diesen Blog wieder zum Leben zu erwecken. Wir sind nach einem langen, verwilderten Sommerurlaub auf Orust wieder zurück in der Stadt.
Der Kontrast zwischen Alltag und Sommerleben könnte nicht
größer sein. Sechs Wochen lang sind wir nur die ganzen Tage draußen gewesen,
die Schminktasche lag irgendwo weit in einer vergessenen Schublade, das Handy
musste sich damit begnügen, allein und still in der Hütte zu sein und die
Kinder haben nicht ein einziges (!) Mal nach dem iPad gefragt. Wir haben im Freien
gefrühstückt, jeden Morgen von einer Wand aus Vogelgezwitscher aus dem Wald
begleitet, auf staubigen Feldwegen geradelt, gebadet (vielleicht mehr als je
zuvor) und jedes Gemüse gegrillt, das unser kleiner Dorfladen hervorbringen
konnte. Edward hat gelernt, Rehe zu sagen, nachdem er sie beobachtet hat, wie
sie ganz in der Nähe von uns in der Abendsonne grasen. Eine Sonne, die die
ganze Welt perfekt goldgelb und schimmernd macht. Jede Nacht haben wir gesehen,
wie die Sonne über dem Feld unterging, in wechselnden Farben, orange, tiefblau,
rosa. Manchmal hielten die Scheinwerfer eines weit entfernten Autos an, um
einen Elch zu sehen. Spät abends sind wir in die Hütte gekrochen, wo vier
Matratzen hintereinander gereiht lagen. Die Kinder sind mit Sand auf der
Kopfhaut, schmutzigen Zehen und warmer Sommerhaut eingeschlafen, so wie es in
den Sommerferien sein sollte. Kein Muss, keine Zeiten, nur Leben und
Lebensfreude.
Aber jetzt sind wir, wie gesagt, wieder in der Realität.
Die Kinder waren beim Friseur, der ein paar Kilo Salz und Sand aus den Haaren
spülte, alle verfilzten Knoten des Sommers auskämmte und das wegschnitt was die
Sonne und das Meer abnutzte. Ich habe ihre trocknenden Mückenstiche
eingeschmiert, habe saubere, gebügelte Kleidung bereitgelegt und heute Morgen
waren zwei wirklich zivilisierte Schulkinder, die dem ersten Tag des
Herbstsemesters entgegen marschierten.
Dieses schöne, flüchtige Gefühl eines Neuanfangs lag in der Luft, als ich dann ins Büro ging. Gemeindearbeiter fegten die Straßen, die Sauerteigbäckerei hatte wieder geöffnet und viele Kinder mit neuen Rucksäcken machten sich auf den Weg den Hügel hinauf in Richtung Schule. Der Herbst ist immer noch ein leeres Blatt Papier mit neuen Möglichkeiten, und nach diesem Sommer sind wir bereit. ♡
Heute haben die Kinder ihren lang ersehnten Sommerurlaub bekommen! Zum
ersten Mal durften wir Eltern nicht an den Schulabschlussfeiern teilnehmen,
sondern wurden auf ein Video verwiesen wo unsere Kinder ihre Lieder singen. So
traurig und ungewohnt, aber so süß waren sie doch, als sie heute Morgen mit
wassergekämmten Haaren und frisch gebügelter Sommerkleidung davonstapften.
Die Welt steht in Flammen, sowohl mit der Pandemie als
auch mit dem verzweifelten Kampf gegen Rassismus und für etwas so Grundlegendes
wie das Recht zu leben. Wir diskutieren natürlich das was geschieht, versuchen
es zu verstehen und den Kinder zu erklären. Wie privilegiert wir sind, wir, die
mit dem offensichtlichen Recht zum Existieren geboren wurden und die selten
oder vielleicht nie mit Skepsis und Misstrauen begegnet werden, von Menschen
die wir nicht kennen, einfach weil wir aussehen wie wir aussehen. Die Kinder
hinterfragen das alles sehr. Sie haben Freunde aus der ganzen Welt, wäre einer
von ihnen weniger wert? Es ist ein absurder Gedanke, den sie nie zuvor gedacht
haben.
Gleichzeitig geht unser tuckerndes Leben im Kleinen hier
in der Kleinstadt weiter. Es war eine Woche mit warmem Sommerwetter und wir
haben uns die Zeit genommen, nach der Schule zu unserem kleinen Badesee zu
fahren. Zu dieser Jahreszeit bekommen wir so viele Extrastunden hier oben, die
Sonne will nie untergehen und alles ist möglich. Ich habe eine Pie gebacken,
die wir mitgebracht haben, und das Abendessen wurde mit einem glitzernden
Sommersee als Kulisse eingenommen.
Edward, der zuvor sehr abwartend auf Wasser reagiert
hatte, genoss es, in das laue Wasser zu tauchen. Es war so viel wärmer als im
Meer auf Orust, er hatte sogar Zeit, über andere Dinge nachzudenken, wie zum
Beispiel ob der Schnuller fließen kann.
Mir ist sogar etwas gelungen, was ich für unmöglich
hielt. Nämlich, mein Kleinster bekam ich zum Friseur. Ich habe bis aufs Letzte
gewartet, um seine langen Haare zu schneiden, weil es doch so niedlich mit
lockigen Jungs ist. Aber zuletzt war es vor allem ein verworrenes Vogelnest,
das nie ausgekämmt werden konnte. Er war traurig, direkt als wir in den Salon
kamen, aber mit Hilfe von Pippi im Handy und dass Elisabeth ihm ständig
Schokoladenpralinen fütterte, so gelang es uns. Und er wurde so niedlich und
plötzlich so groß.
Danach gingen wir zu seinem Lieblingsplatz und schauten
uns die Lämmer an. Den ganzen Tag sah er mich von Zeit zu Zeit an und sagte
„Haar schneiden“ oder „Friseur“, als ob er verarbeiten würde,
was er durchgemacht hatte. Im Kindergarten am nächsten Tag fragte ein Kind in
seiner Gruppe, wer der neue Junge sei.
Elisabeth hat mit ihrem Chor Abschluss gehabt und wir
waren alle vor Ort, um das Konzert zu hören. Es hat etwas, mit spröden
Kinderstimmen, die Lieder über den Sommer singen, die das ganze Herz erfüllt.
Sogar die schelmischen Brüder waren für einen Augenblick
still und hörten zu.
Um dort zu enden, wo die Woche begann, war am vergangenen
Sonntag Muttertag hier in Schweden. Mario war morgens nicht zu Hause, aber ich
hörte, wie die großen Kinder schon um vor Sieben auf waren und in der Küche
klapperten. Nach einer sehr langen Zeit, ging die Schlafzimmertür langsam auf
und herein kamen die Kinder dieses Tablett tragend. So sorgfältig und schön
arrangiert, sie hatten es sogar geschafft, guten (!) Kaffee zu brauen. Ich
platzte fast vor Stolz. Edward wachte mit einem leicht überraschten Ausdruck
auf, fand sich aber schnell wieder und begann, ein Geburtstagslied zu singen.
Damit wünsche ich dir einen schönen und sonnigen Freitag.
♡
Jetzt ist die Planung in vollem Gange für alle Sommerbeiträge. Und ich möchte diesen Blog für euch LeserInnen natürlich so gut wie möglich machen und brauche deshalb eure Hilfe! Was willst du diesen Sommer hier lesen? Etwas Besonderes wo du Tipps haben willst oder worauf du neugierig bist? Welche Sorte von Beiträgen gefällt dir am besten? Du kannst mir auch eine Frage stellen, so kann ich eine kleine Frage-und-Antwort-Liste zusammenstellen. Kommentiere direkt hier oder auf Facebook oder schreib mir ein Mail an info [at] frauschweden [Punkt] de. Wäre dir sehr dankbar für deine Antwort. ♡
”Eine Sache die ist sicher, und das ist der Lauf des Lebens; dass alles zurückkehrt, dass alles von vorne anfängt.”
Hej zusammen! Hoffe es geht euch gut und ihr genießt den Frühling. Das tue wirklich ich. Heute Morgen folgte ich den Kindern zur Schule und alles ist jetzt so atemberaubend schön. Etwas prätentiös fielen mir ein paar Zeilen aus diesem Song ein, den ich liebe, mit Monica Zetterlund. Alles fängt einfach von vorn an wie auf ein gegebenes Signal, es grünt und riecht in jedem Garten und in jeder kleinen Straßenecke hier in unserer kleinen Stadt. Es sind die gleichen Düfte, die jedes Jahr in meinem Leben und in vielen vor mir, über den Frühling plaudern und die ganze warme Mai-Luft füllen. Dem langen Winter ist vergeben und das Leben hat wieder gesiegt.
Auch auf der Schafweide in unserer Nähe hat neues Leben begonnen. Dieses kleine Lamm kann nicht viele Tage alt sein. So wunderbar süß.
Edward nutzte die Gelegenheit, um der stolzen
Mutter zur Geburt zu gratulieren.
Sie haben einander gut verstanden, alle Mütter mögen doch diejenigen, die sich sozusagen für die eigenen Kinder interessieren.
”So gewinnt der Tod nicht, obwohl die Jahre vergehen; So steht die Zeit nicht still, sie fängt nur von vorne an.”
Die sehr inspirierende Seite manrepeller.com machte eine Art Liste, die die Gefühle rund um Corona zusammenfasste und ich denke dieses Konzept schlicht und einfach zu stehlen.
Hier ist meine Liste, Bitteschön:
Dinge, die ich vermisse:
An einem sonnigen Sommerabend auf einer überfüllten Restaurantterrasse zu sitzen, ohne mehr darüber nachzudenken.
Die Hände schütteln, wenn man eine neue Person trifft. Es ist irgendwie so menschlich und es gibt nichts, was es ersetzen kann.
Seine engen Freunde zu umarmen.
Soziale Zusammenkünfte, spontane und geplante, die eine Menge neue Energie geben.
Glückliche Menschen auf der Straße.
Das Gemurmel vieler Leute, die eine nette Zeit in einem Restaurant haben.
Dinge die ich nicht vermisse:
Menschen umarmen, die man kaum kennt.
Alle gesellschaftlichen Zusammenkünfte, die mehr Stress als Bedeutung erzeugen.
Updates auf Instagram mit Fotos von weit entfernten Reisen.
Das Gefühl, Dinge zu versäumen, nicht ausreichend zu sein für alles was man machen will für andere und für einen selbst.
Dinge die ich nicht vermissen werde:
Den Atem anzuhalten, wenn man an einem Fremden vorbei läuft.
Umwege im Kaufhaus gehen, um mit niemanden zusammen zu stoßen.
Die trockenen und aufgesprungenen Hände der Kinder.
Das Gefühl von Handdesinfektionsmittel in blutenden rissigen Wunden.
Der polarisierende und gehässige Ton, der überall aussickert, wo jeder denkt zu wissen, was niemand wirklich weiß.
Dinge die ich nicht vergessen werde:
Als ich, an einen frühen Zeitpunkt der Pandemie die Hand ausstreckte, um einen neuen Bekannten zu begrüßen, und ich auf einen Ellenbogen traf.
Als meine Tochter mich fragte, ob ich an Corona sterben würde.
Wie die Menschen sich gegenseitig in der Krise unterstützen, all die schönen Initiativen die überall gestartet werden, all den Einfallsreichtum den wir alle in uns haben.
Dass, wenn sich die Dinge zuspitzen, es so unglaublich deutlich wird, was wirklich etwas bedeutet.
Ich begann die Arbeitswoche in einer neuen Bluse, die trotz des kalten Wetters, das wir in letzter Zeit hier oben hatten, ein wenig Frühlingsgefühle hervorrief. Abgesehen vom Nachholen der Arbeit von der letzten Woche als die Kinder krank waren, habe ich auch zuhause ein wenig eingerichtet…
…und endlich einen Vorhang im Schlafzimmer aufgehängt, den ich schon länger Daheim liegen hatte.
Bei unserem kleinen Flohmarkt hier auf der Straße fand
ich etwas, das ich schon lange gesucht hatte, nämlich zwei kleine
Nachttischlampen zum auf die Wand montieren.
Finde sie sehr nett und sie atmen ein wenig 1930-Jahre in
ihrem Design. Eine einfache Möglichkeit, ein Hotelgefühl im Schlafzimmer zu
schaffen. Knapp 5 Euro für beide, die ich bezahlt habe, also ein echtes
Schnäppchen.
Ein kleiner Spiegel durfte auch daneben an die Wand
kommen und jetzt fühlt es sich hier ein bisschen schöner an, etwas mehr
gemütlicher.
Die Kinder haben gespielt und verwüstet wie nie zuvor,
als ob sie alles einholen mussten nach einer Woche verpasster Bewegung zu
Hause. Der Höhepunkt für Elisabeth war die Steckenpferd-Party im Garten einer
Freundin…
…und das Highlight für mich war dieser Strauß aus
Vergissmeinnicht, den sie am vergangenen Freitag auf Orust für mich gepflückt
hatte.
Muss wohl eine der schönsten Blumen sein, die es gibt, schlägt alle Schnittblumen der Welt. ♡
Hej zusammen! Letzte Woche war eine richtige Zuhausewoche, in der sich alle drei Kinder mit Fieber abgelöst haben. Für meinen Teil wurde nicht soviel Arbeit erledigt. Ehrlich gesagt war ich nach einer Woche drinnen mit der ganzen Liga ein bisschen verrückt geworden. Ich hatte das Gefühl, dass meine gesamte Zeit damit verbracht wurde, entweder zu verhindern, dass die beiden großen über die kleinste Sache in Konflikt geraten. Oder damit dass ich den Zweijährigen daran hinderte, irgendwelche seiner todbringenden Ideen durchzuführen. Wie eine Murmel zu essen oder mit einem Bobbycar die Treppe hinunter zu fahren. Allen Respekt für euch alle, die in diesen Zeiten Woche für Woche mit den Kindern zu Hause sind.
Als Mario am Freitagnachmittag von der Arbeit nach Hause kam, war ich ein
Wrack von unterdrückter (und sogar ausgelebter) Irritationen und Frustration.
Ich dankte ab, drückte Kopfhörer rein, schaltete einen guten Podcast ein und
begann zu gehen. So weit weg vom Irrenhaus wie möglich.
Für jeden Schritt weiter weg von zuhause sanken meine Schultern etwas mehr.
Und nach einer Weile schaute ich auf und bemerkte, was für ein schöner
Frühlingsabend es in unserer kleinen Stadt war.
Der Flieder ist bald in voller Blüte. Mein Lieblingsduft aller Kategorien.
Apfelblüte…
…und der schöne Buchenwald in glänzendem sommerlichen Grün. Fühlt sich an, als würde man Chlorophyll injizieren, wenn man den kleinen Weg durch den Wald geht.
Es ist so notwendig, manchmal wegzukommen. Nur weil man die Menschen die
man liebt manchmal satt hat, liebt man sie ja nicht weniger dafür…
…im Gegenteil, wenn man nach Hause kommt und die ganze langhaarige Bande
thronend auf einer sonnigen Steinmauer sieht, fragt man sich, wie man auf sie
überhaupt irritiert sein konnte.
Und sie rufen „HEJ MAMA“ mit großen winkenden Armen. So als ob
man zwei Jahre weg war und sie einen kaum wiedererkennen.
Drinnen hatte Mario Familiens beste Sache vorbereitet, wenn wir es etwas
luxuriös machen wollen. Lauter kleine Häppchen von allem was wir mögen. Es ist
für jeden etwas dabei und es gibt kein Gejammer. Darüber hinaus kann man vor
dem Fernseher essen, auf dem Sofa dicht zusammengedrängt, zur großen Freude der
Kinder. Stellt euch vor was so ein kleiner Spaziergang alles verändern kann.
An diesem Wochenende ist eine der bedeutendsten Schwedischen Dichterinnen gestorben, Kristina Lugn. Dies ist mein Lieblingsgedicht von ihr, das alles zusammenfasst, was wichtig ist und das ich meinen Kindern geben möchte. Ich habe versucht, es für euch zu übersetzen (kann bereits existieren, aber ich kann keine Übersetzung finden), in der Hoffnung, dass es ihre erstaunliche Sprache und Weisheit vermitteln kann. Das Bild zeigt Elisabeth, 2 Tage alt. ♡
Du sollst ein Panoramafenster als Kindergeld bekommen. Der Sternenhimmel wird deine Wohnzimmertapete sein und Mozart schreibt die Musik.
Du wirst ein Zuhause bekommen, dass dich liebt. Du wirst einen Sinn für Humor bekommen. Und Strindbergs gesammelte Werke.
Mein Geschenk an dich ist, dass du viele Sprachen sprechen wirst und alle verschiedenen Wetterbedingungen ertragen kannst.
Du wirst guten Bodenkontakt bekommen und eine schwindelerregende Deckenhöhe mit Stuckaturen. Du sollst ein Leben haben, das dir alles vergibt.
Du sollst stets klar denken können. Und stark im Gefühl. Du sollst Spaß haben. All das steht in der Hausratversicherung. Ich werde dich in Ruhe lassen.
Meine Unterhaltszahlung an dich ist, dass du niemals aufhörst zu hoffen. Du sollst ein mutiges Herz bekommen. Und einen freimütigen Intellekt.
Und gutes Urteilsvermögen.
Diejenigen denen du vertraust lassen deine Hand nicht los. Mein Weihnachtsgeschenk für dich ist, dass, falls du fällst sich die Mitmenschen darüber freuen werden dich auffangen zu können.
Ein freundliches Lächeln soll durch deine gesamte Reise gehen. Einen Freibrief werde ich senden von meiner Einsamkeit. Du sollst überhaupt nichts von mir erben müssen. Aber du sollst das ganze Geld bekommen.
Wünsche dir einen schönen Start in die Woche, wir hören uns morgen! ♡
Ich habe Elisabeth gerade zur Schule geschickt, Julius ist mit etwas Fieber zuhause. Der Rest der Familie schläft noch eine kurze Weile. Das Haus ist so ruhig, wie es sonst fast nie ist, und das gibt meinen Gedanken Zeit, sich ein wenig auszudehnen. Ich habe irgendwo gelesen, dass die Corona-Krise bis hierhin viele Schweden im Allgemeinen glücklicher gemacht hat. Später werden sicherlich andere Informationen kommen, wenn die wirtschaftlichen Konsequenzen klarer werden und die Ängste vielleicht noch greifbarer werden. Aber für viele, auch für uns, hat sich das Leben etwas beruhigt. Fast nichts geschieht, weil so viel eingestellt wurde. Das ewige Jonglieren von Aktivitäten, Arbeit und gesellschaftlichen Treffen wurde gedämpft, die Anforderungen sind so viel geringer. Das Einzige Wichtige wird immer klarer, dass wir zusammenhalten und dass es meiner Familie gut geht.
Ich denke, wir setzen mit den Lichtblicken im Alltag von gestern fort. Wie
so oft hier im Norden ist der Frühling in sehr kurzer Zeit explodiert. Zuerst
ist es trübe, tot und trostlos für sechs Monate und dann kommt das ganze Grün
und die Vegetation in ein paar Tagen und verändert die ganze Stimmung. Jetzt
ist die schönste Zeit des ganzen Jahres da. Unsere kleine Stadt ist komplett
eingebettet in schieres Blätterwerk, Tulpen und Kirschblüten. Oder wie hier,
diese Traubenkirsche, die uns begrüßt, wenn wir die Tür öffnen.
Bei unserem Nachbarn, der ein sehr schöner Park mit mehreren hundert Jahren
auf dem Buckel, ist die Aktivität wirklich im Gange.
Die Magnolie ist in voller Blüte, noch ein paar mehr zitternde Tage.
Der Kiesweg wird von den niedlichen Rentnern, die sich um den Park kümmern,
ordentlich gerecht. Und so haben sie natürlich Frühlingszwiebeln gepflanzt.
Letzte Woche haben wir ja wie bekannt unseren Hochzeitstag gefeiert. In
Österreich und vielleicht auch in den anderen deutschsprachigen Ländern feiert
man offenbar die Rosenhochzeit…
… aber in Schweden wird der 10. Hochzeitstag Zinnhochzeit genannt. Ich
habe ein Paar sehr schöne Zinnkerzenständer anno 1934 von Mario bekommen. Und
ein kleines Paket aus meinem Lieblingsladen, Svenskt Tenn. Konnte nicht besser
werden.
Am Hochzeitstag selbst regnete es, genauso wie an unserem Hochzeitstag vor
zehn Jahren. Aber wir hatten meine Eltern als Babysitter und gegen Abend klärte
es sich auf, so begaben wir es uns auf einen Spaziergang durch ein ödes
Göteborg. Im Bältesspännarparken fühlte es sich an, als wären wir in Amsterdam
gelandet.
Könnt ihr spüren, wie frisch die Abendluft nach dem Regen ist?
Einer der besten Orte Göteborgs, wenn man mich fragt, der Stadtpark
Trädgårdsföreningen. Ich mag den Kontrast zwischen dem neuen und dem alten
Schild hier am Eingang. Es ist ein herrlicher Park aus der Jahrhundertwende,
mit großen antiken Gewächshäusern, die mit tropischen Pflanzen gefüllt sind,
und dann gibt es ein schönes Café, Spielplätze und unglaubliche Bepflanzungen
natürlich. Eine perfekte kleine Oase mitten im Zentrum.
Letzten Sonntag waren wir auf Orust, um unsere kleine Baustelle dort zu
überprüfen. Die Kinder drehten eine kleine Runde auf der Fähre auf dem Weg nach
Orust und wir fühlten, dass der Sommer ganz in Reichweite war.
Unser Kirschbaum, den wir letztes Jahr gepflanzt haben, blüht schon in
diesem Jahr und der Ausbau ist langsam fertig, zumindest äußerlich. Wir haben
alte Fenster und Türen gekauft, damit es sich gut in den ursprünglichen Teil
einfügt.
Drinnen sieht es im Moment so aus. Nicht ganz fertig vielleicht, aber eine
schöne alte Tür an Ort und Stelle. Liebe es, dass die Schwelle nach all den
Jahren in seinem letzten Haus so abgenutzt ist. Es wird so schön werden. Hoffe
ihr habt einen guten Tag. ♡
Heute ist es zehn Jahre her, dass wir geheiratet haben.
Wenn ich mir die Bilder anschaue, ist dieser Tag wieder ganz nah. Wir haben in
Österreich geheiratet, im schönen Bergdorf Bildstein. Die Zeit vor der Hochzeit
war nervös, konnten wir und alle Gäste aus Schweden nach Österreich kommen? In
Island war nämlich der Eyjafjallajökull ausgebrochen und Vulkanasche breitete
sich über Europa aus und stoppte den Flugverkehr. Aber Mario und ich konnten
reisen und kamen von einem kühlen Schweden in ein atemberaubend schönes
Österreich mit hochsommerlichen Temperaturen und üppigem Grün. Nach einer Woche
kamen der Rest der Familie, Verwandte und Freunde hinterher. Ich erinnere mich
an die Angst, als ich erkannte, dass so ziemlich meine ganze Familie und alle
meine Freunde im gleichen Flieger waren, wenn etwas passieren würde, würde ich
alles verlieren. Aber es ging gut und am Tag vor der Hochzeit hatten wir ein
gemeinsames Empfangsessen für beide Familien in Bildstein. Es war ein bisschen
surrealistisch, seine eigene kleine Oma zu sehen, hoch in den österreichischen
Bergen, die sich nach bestem Vermögen mit einem Verwandten von Mario
unterhielt. Aber auch so unfassbar schön, noch heute rührt es mich zu Tränen,
wenn ich daran denke, dass so viele die Zeit und die Mittel dafür aufgebracht
haben, um unseretwegen zur Hochzeit zu kommen.
Am Tag der Hochzeit regnete es in Strömen. Ich erinnere mich, wie ich mit meinem Kleid und der Brautschleife unter einem großen Regenschirm gerannt bin, um die Haare und das Make-up nicht komplett zu ruinieren. Und wie all die Gefühle explodierten, als ich mit Papa in die Kirche marschierte und all die netten Leute sah mit ihren freundlichen Blicken auf uns gerichtet. Wir hatten darum gebeten, dass niemand in der Kirche fotografiert, und ich bin so froh darüber. Alle standen einfach da, konzentrierten sich auf uns, ohne mit Telefonen oder Kameras zu zappeln. Es war einer der schönsten Momente meines Lebens. Leider glaubte unser Hochzeitsfotograf, dass das Fotoverbot auch für ihn galt, haha, so dass es nicht so viele Bilder aus der Kirche gab.
Das Fest war rührend, lustig und endete mit verrücktem Tanz, ich denke, die beiden Kulturen, die sich trafen, haben es in irgendeiner Weise speziell gemacht. Glücklicherweise hatten wir am Tag zuvor das Empfangs-Abendessen, wo die Schweden den wunderschönen Panoramablick genießen konnten, wegen dem wir uns für das Restaurant entschieden hatten, denn am Hochzeitstag sah man wegen den dicken Regenwolken keinen Meter durch die Fenster. Auf dem Foto oben sieht man, dass die Zeit seit diesem Maitag vergangen ist, Marios kleiner Neffe ist jetzt ein erwachsener Mann und viel ist in unserem Leben passiert. Drei Kinder, mehrere Hausrenovierungen, einige Firmen, viel harte Arbeit und sehr viel Spaß. Und ich kann mir immer noch keinen besseren vorstellen, mit dem ich das Leben teilen kann als Mario. ♡
Heute ist Walpurgisnacht, normalerweise ein sehr schöner Tag in Schweden. Überall im Land wird in der Regel gefeiert, um den Frühling zu begrüßen. Man sammelt Laub und Äste, die vor dem sommerlichen Feuerverbot verbrannt werden müssen und wenn sich der Abend nähert, zündet man große Maifeuer an. Es sind immer eine Menge Leute da und oft gibt es einen Chor, der die traditionellen Frühlingslieder singt. Die Walpurgisnächte meiner Kindheit, an denen ich von Papas Schultern aus über das Feuer schaute und die vielversprechenden, späten Abende der Jugend in viel zu kalten Sommerkleidern schimmern vorbei. Wie auch die Feier im letzten Jahr mit meinen Kindern, ihre leuchtenden Augen und mit ihren neuen Frühlingsschuhen im matschigen Gras. In diesem Jahr werden natürlich alle Feierlichkeiten abgesagt, es fühlt sich ein bisschen seltsam und melancholisch an, zum ersten Mal nicht in der üblichen Weise zu feiern. Aber es ist natürlich auch möglich, auf eigene Faust zu feiern, und ich möchte ein festliches, aber einfaches und wunderbar frühlingshaftes Walpurgismenü für die Familie machen.
Zuerst ein Begrüßungsgetränk natürlich, eines der
schmackhaftesten und frühlingshaftesten, die ich kenne, ist Rhabarber.
Normalerweise koche ich etwa 200g Rhabarber mit 4 dl Wasser und 4 EL Zucker, in
ein paar Minuten. Dann lasse ich das ganze für ein paar Stunden ziehen.
Eiswürfel in acht Gläser geben, das Rhabarberkompott verteilen, ein wenig
Zitrone eindrücken und mit dem Tonic auffüllen. So gut! (Man kann natürlich
auch mit Gin mischen, aber ich sehe nicht wirklich den Nutzen wenn ich mit den
Kindern feiere. Es macht mehr Spaß wenn alle das gleiche bekommen).
Snacks für das Getränk werden Wurzelgemüse-Chips mit
Schmand (eine Art Sauerrahm), Algenkaviar und Dill sein. Sehr einfach, sehr
gut.
Nun, da alles Frühgemüse jetzt so gut schmeckt, ist ein frühlingshafter Salat doch ein Muss? Ich beabsichtige, meine Favoriten wie Rettich, Rucola, grüne Bohnen, weiß-rote Bete und knusprige kleine Karotten zu nehmen. Nur leicht kochen (außer den Rucola), in schöne Scheiben schneiden und mit einem guten Dressing, vorzugsweise mit Estragon, krönen.
Der Hauptgang kann im Zeichen der Einfachheit fortgesetzt
werden, in Butter gebratene Gnocchi mit Spargel, Salbei und Walnüssen.
Und endlich der kleine süße Nachgeschmack natürlich! Ich
bin sicher, dass noch ein paar Rhabarberstämme übrig bleiben werden, also werde
ich ein bewährtes Familienrezept von meiner Oma machen. Das kann nicht schief
gehen und ist super lecker:
Rhabarber in Scheiben schneiden, in eine Form geben und mit etwas Kartoffelmehl bestreuen. Dann mit folgendem bestreuen: 2 dl Weizenmehl 1,5 dl Zucker 1 TL Backpulver
100 g Butter schmelzen und über alles gießen. Mit Mandelflocken bedecken. Bei 200 °C ca. 20-25 Minuten backen. Mit Vanilleeis oder Vanillesauce servieren.
Hoffe, ihr habt eine wirklich schöne Walpurgisfeier! ♡
Hallo zusammen, an diesem regnerischen Montagmorgen! Es
gab eine Menge Reaktionen auf meinen letzten Beitrag über Schweden und die
Corona-Krise. Viele Menschen denken natürlich, dass Schweden falsch liegt und
dass ich das verstehen sollte, dass es naiv und egozentrisch ist zu schreiben,
dass ich froh bin, in Schweden zu leben. Aber manchmal scheint es den Leuten
schwer zu fallen, zwei Gedanken gleichzeitig in den Köpfen zu halten. Ich weiß
natürlich, so wie alle anderen auch, wie schrecklich diese Krise ist, wie die
Menschen leiden und wie wir alle direkt oder indirekt von der Pandemie
betroffen sind. GLEICHZEITIG vertraue ich darauf, wie unsere Experten mit der
Krise umgehen, und bin froh, dass meine Kinder in der Schule sein dürfen.
Keiner von uns hat die Antwort auf das, was am besten funktioniert, aber viele
haben einen sehr harten und polarisierenden Ton.
Wie auch immer, wir verlassen die Corona-Krise und kommen
zu einem anderen wichtigen Thema. Wie bringt man seinen Zweijährigen eigentlich
dazu, ordentlich zu trinken?
Nun, alle unsere Kinder haben ihre eigene Tasse mit einem
kleinen Tier auf dem Boden. Man gießt einfach eine Flüssigkeit ein
(vorzugsweise keine transparente)…
Und dann hat das Kind eine große Motivation aus zu
trinken, weil es das kleine Tier wiedersehen will. Edwards Becher enthält
natürlich sein Lieblingstier, einen Hund.
Der Saft ist getrunken und alle sind glücklich, Edward
kann wieder sein Lieblingsbuch über Peppa Wutz lesen. ♡
Gestern, als die Kinder in der Schule waren, machten ich und Mario eine Mittagspause in unserem nächsten Restaurant im Freien. Es waren einige Meter zwischen den verschiedenen Tischen und wir sahen, dass die Eigentümer alle Anstrengungen unternahmen, um den Empfehlungen der Behörden zu folgen. Es war zwanzig Grad, wir hörten den Frühling mit den Hummeln die brummten und sahen die Bäume in schierem Grün vor uns. Ich war froh, Schwedin zu sein. Dass meine Kinder in der Schule sein können, dass wir die lokalen Händler unterstützen konnten, wenn auch in einem anderen Alltag. Und dass Schweden, Schweden war. Ein kleines Land, das aber oft einen anderen Weg geht. Wir sind ein Ingenieurland mit hohem Vertrauen in die Wissenschaft, hören gerne auf Experten und die meisten folgen ihren Ratschlägen. Wir haben eine lange Geschichte von Volksbewegungen und Freiwilligkeit. (Als ich ein Kind war, gab es zum Beispiel eine Kampagne gegen Müll in der Natur und bis heute erinnere ich mich an die Slogans und würde in meinem Leben nie auch nur einen Kaugummi in die Natur werfen.)
Ich bin keine Epidemiologin, ich bin keine Virusexpertin. Ich habe
keine Ahnung, wie man mit der Corona-Epidemie umgehen sollte. Schwedens
Staatsepidemiologe, Anders Tegnell, hat im Gegensatz zu vielen anderen, sein
gesamtes Berufsleben den Epidemien gewidmet. Er sagt, er habe nicht gewusst,
dass er so viele Kollegen hatte. Dass es vor der Corona-Krise nur wenige waren,
die auf seinem Gebiet arbeiteten. Plötzlich sind alle Experten. Anders Tegnell
steht jeden Tag bei der Pressekonferenz und sagt dasselbe. Hände waschen,
Abstand halten, die Risikogruppen schützen. Ich finde es fühlt sich
zuversichtlich und sicher an, weil die Wissenschaft sollte sich ja nicht
ändern, nur weil der Druck von außen größer wird. Der Ruf nach härteren
Maßnahmen und dem Lock-down. Die Angst, die sich schneller ausbreitet als das
Virus selbst.
Schweden hat bisher eine höhere Sterberate per Einwohner als unsere
Nachbarländer, aber wenn ich etwas vom Statistikkurs auf der Universität
aufgegriffen habe, dann ist es, dass man aus unvollständigen Daten keine
Schlüsse ziehen kann. Wir können nicht wissen, wie sich die Zahl der Todesopfer
international vergleicht, bis wir alle Daten haben, das heißt, erst wenn die
Pandemie vorbei ist. Erst dann können wir wissen, wer die Krise am besten
überstanden hat. Bis dahin bin ich froh, dass Schweden weiterhin Schweden
verbleibt.