Bei uns rutscht in den Sommermonaten das eine und andere Eis runter und das ist wunderbar. Aber manchmal möchte man vielleicht die Zucker- und Sahnebasis gegen etwas Frischeres austauschen? Und wenn man die Kinder auch noch dazu bringen kann, etwas zu essen, das sie „hassen“, macht es noch mehr Spaß. Hier kommt eines meiner bösartigeren Experimente: Eis aus grünen Erbsen. Klingt nicht sehr gut, ist es aber tatsächlich. Wirklich gut sogar!
Hier kommt das einfache Rezept für vier Portionen: – 4 Bananen, gefroren und in Scheiben geschnitten – 1 dl frische Minze – 250 g gefrorene Erbsen – 1/2 Limette (Saft) – 2 EL Agavensirup
(Ich nahm auch eine Messerspitze Lakritzpulver, weil ich
Lakritze liebe, aber das ist eine Frage des Geschmacks.)
Und die Kinder? Ja, die gingen direkt in die Falle! Und aßen mehr Erbsen als sie insgesamt in diesem Jahr getan haben. Wünsch euch ’nen schönen Freitag! ♡
Auf meinem Nachttisch liegt ein süßes kleines Büchlein. Es enthält 365 Fragen, die Mütter fünf Jahre lang täglich beantworten können. Ich schummle manchmal und überspringe ein paar Seiten, aber ich mag die Idee, jeden Tag etwas Kleines über die Kinder zu schreiben. Es können banale Fragen sein, wie „Was ist dein Lieblingsgegenstand im Zimmer deines Kindes?“ oder „Wie sieht ein Montagmorgen bei euch zu Hause aus?“ aber die heutige Frage ließ mich innehalten. „Hat dich die Mutterschaft stärker oder verletzlicher gemacht?“
Mutterschaft hat eine Art Heiligkeit über sich, als wäre es die eigentliche und einzig wichtige Aufgabe und Bestimmung der Frau. Es geht weit zurück. Mütter müssen da sein und sich aufopfern, während Väter, die für die Schöpfung und das Leben eines Kindes gleichermaßen wichtig sind, sind nicht so heilig und haben nicht auf die gleiche Weise eine Anwesenheitspflicht. Die Mutter der Mütter, die Jungfrau Maria, war für ihren Sohn da, bis er am Kreuz starb, während der Vater seinerseits, gelinde gesagt, abwesend war.
Schon bevor ich Mutter wurde, befand sich in mir eine
ganze Vorstellungswelt darüber, was das für mich bedeuten sollte. Die größte
Aufgabe meines Lebens und etwas, das alles verändern würde. Und so war es auch,
obwohl es seine Zeit brauchte. Als ich nach einem langen und anstrengendem
Kampf meinen Erstgeborenen auf die Brust bekam, war es nicht grenzenlose Liebe
und Glück, die ich fühlte. Ich war so unsäglich müde, erschöpft in jeder Zelle
und hatte den Schmerz und eine Ausgesetztheit in meinem Körper. Aber ich hielt
diesen kleinen, warmen Knopf so hart und dachte, dir darf nie etwas passieren.
Ich hatte so viel Angst, ihn zu verlieren oder ihn in irgendeiner Weise zu
verletzen. Und als er weinte, wollte ich auch weinen, weil ich nicht wusste,
wie ich ihn trösten sollte. Aber dann kamen wir nach Hause, er und ich, und
langsam begann wir uns kennen zu lernen. Bald begegnete er meinem Blick, seine
braunen Augen waren wie tiefe Brunnen der Weisheit. Ich habe dieses besondere Glitzern
gesehen, das immer noch kommt, wenn er glücklich ist. Jeden Tag säte er neue
kleine Liebessamen in mein Herzen und eine Mutter wuchs langsam heran.
Heute ist mein Herz eine große und üppige Blumenwiese und
als die anderen Kinder kamen, war der Weg zu dieser Wiese bereits offen. Und
alle drei haben alle Gefühle und Emotionen tausendfach größer gemacht. Ich war
noch nie so wütend, verzweifelt und traurig wie in meinen Jahren als Mutter.
Und auch nie so aufrichtig glücklich, stolz und liebte so bedingungslos.
Was ist also die Antwort auf die heutige Frage? Mutter zu
sein hat mich stärker gemacht, weil ich alles tun werde, um meine kleine Herde
zu schützen. Aber ich war noch nie verletzlicher, weil ich so viel mehr zu
verlieren habe.
Erinnerst du dich an das allererste Fensterchen? Dort schrieben wir drei Dinge auf, für die wir dankbar sind, und in Fenster Nummer 6 schauten wir in den Spiegel und sagten etwas Nettes über uns selbst. Heute wird es eine Kombination aus beidem sein, nämlich:
Schreibe drei Dinge auf, die du an dir magst.
Ich weiß nicht, wie es für euch ist, aber für mich ist es ziemlich schwer. Oft, wenn ich an mich selber denke, sind es an all meine Mängel. Was ich mit mir selbst ändern sollte, dass ich in vielerlei Hinsicht eine bessere Mutter sein könnte, mehr bei der Arbeit zustande bringen könnte oder meinem Partner mehr Wertschätzung entgegenbringen könnte. Als ich mein erstes Kind bekam, war eine Hebamme die zu mir sagte, versuche mehr Freude daran zu empfinden ein Elternteil zu sein als schlechtes Gewissen zu haben. Es ist natürlich, dass Elternschaft immer mit einem gewissen schlechten Gewissen einhergeht, aber ich entschied dann, dass dies meine Beziehung zu meinem Kind nicht beeinträchtigen sollte. Jede Entscheidung, die ich getroffen habe, basierte auf dem, was zu dieser Zeit das fairste und beste war. Vielleicht ist es jetzt anders, aber ich muss nichts bereuen. Also, meine drei Dinge, die ich an mir mag?
Dass ich eine vollkommen genügend gute Mutter für meine Kinder bin.
Dass ich kreativ bin und in der Regel Lösungen für die meisten Dinge finde.
Dass ich offen bin für neue Denk- und Lebensweisen.
Gestern begrüßten
wir den März mit einem kleinen Spaziergang rund um unseren nächsten See. In
unserer kleinen Stadt gibt es einen sehr zentralen Freiluftbereich mit
Wanderwegen und Joggingstrecken in einer wirklich ursprünglichen Umgebung. So
schön, die Stadt nicht verlassen zu müssen, um in die Wildnis zu gelangen.
Zum ersten Mal
ließen wir Edwards Kinderwagen zu Hause. Das muss wohl das ultimative
Freiheitsgefühl eines Elternteils sein? Ich hätte mich zu Tode gelacht, wenn
ich das mit zwanzig gehört hätte.
Edward kämpfte und stampfte den kleinen Weg um den See, einen knappen Kilometer.
Wenn man sein
großen Geschwister und ihre Freunde dabei hat, geht es definitiv einfacher, die
Kleinen vorwärts zu locken…
Und wenn man
etwas weiter vorne einige Tiere sieht, hilft das auch als Motivation.
Diese waren zu 100 Prozent farblich mit den Graustufen der Umgebung abgestimmt. Die letzten Meter mussten wir mit einem Imbiss locken. Wir haben uns in das kleine Café am See gesetzt.
Mit roten Wangen
vom Wind und mit zerzauster Frisur von der Mütze.
Die Kinder bestellten das wohl beste Comfort Food, das es gibt. Heiße Schokolade und Toast. Weich, freundlich und warm, kann nichts schief gehen.
Willkommen März, einer meiner Lieblingsmonate (vielleicht ein wenig, weil ich da Geburtstag habe), aber auch, weil es der erste Frühlingsmonat ist, mit all den schönen Dingen die vor uns liegen. ♡
Heute haben die Kinder ihren lang ersehnten Sommerurlaub bekommen! Zum
ersten Mal durften wir Eltern nicht an den Schulabschlussfeiern teilnehmen,
sondern wurden auf ein Video verwiesen wo unsere Kinder ihre Lieder singen. So
traurig und ungewohnt, aber so süß waren sie doch, als sie heute Morgen mit
wassergekämmten Haaren und frisch gebügelter Sommerkleidung davonstapften.
Hej zusammen! Hoffe es geht euch gut! Heute, als ich ins
Büro ging, war es wirklich November in jeder Ecke. Der kleine Marktplatz war
grau, der Himmel war grau, die Bäume waren leer von Blättern und die Luft war
mit einer seltsamen Mischung aus Nebel und Nieselregen gefüllt. Ich habe
irgendwo gelesen, dass der November der Monat ist, den die Leute am wenigsten
mögen. Persönlich finde ich Januar-Februar noch ein wenig schlimmer. Aber ein
lustiger Begriff, den ich immer öfter höre, ist Novent. Habt ihr davon gehört?
Bei Novent geht es darum, den November zu einer Art Vorgeschmack auf die
Adventszeit zu machen, mit all der Gemütlichkeit die sie mit sich bringt. Ich
werde das berücksichtigen! Besonders in diesem Jahr, das so schwer ist.
Ich möchte noch nicht ganz auf das Weihnachtsgefühl
eingehen, aber es darf sich langsam anschleichen…
…wie in einer besonders schönen Tischdekoration an einem
normalen, grauen Dienstag…
… mit einer wärmenden Suppe (hier eine Brokkoli-Suppe,
die jeder bei uns zu Hause liebt), frisches Sauerteigbrot und Apfelmost dazu.
Fühlt sich besonders wichtig an, viel draußen zu sein und
das klein wenig Tageslicht zu fangen, das wir haben…
…die Meeresbrise fühlen…
…und eine Kaffeepause machen mit wärmenden Getränken und
hausgemachtem Gebäck.
Jeden Morgen ist es pechschwarz draußen, wenn ich
aufsteht. Ich zünde Kerzen an, schalte das Radio bei geringer Lautstärke ein.
Die Kinder liegen so friedlich und warm in ihre Bettdecken gesponnen, dass es
sich fast unnatürlich anfühlt, sie aufzuwecken. Ich möchte, dass sie so weich
und sanft wie möglich aufwachen. In den letzten Tagen habe ich für sie etwas
Heißes zu trinken vorbereitet…
… Und brachte die Tasse und eine schnurrende Katze zu ihrem Bett und ließ sie dort aufwachen.
Heute war es Hagebuttensuppe mit Sahne und kleinen Mandelkeksen. Dieses Getränk symbolisiert für mich so viel Geborgenheit und Kindheit.
Manche morgen werden natürlich nicht so. Wir laufen herum und suchen nach Dingen, die sie zur Schule bringen sollten, jemand ist zu langsam und ist immer noch auf der Toilette, während die anderen in der Halle warm gekleidet sind und frustriert stampfen. Aber wenn wir wie heute aufwachen, wird der ganze Morgen besser, jeder scheint ein wenig mehr bereit zu sein um den Tag anzugehen. Das wird unser Novent sein.
Alle Bilder in diesem Beitrag (mit Ausnahme des Beitragsbildes) sind von Gastfotografin Amanda Falkman. www.frknfalkman.se
Als ich ein Kind war, liebte ich den Kindergarten, weil es dort so viel Bastelmaterial gab. Und ich erlebte es immer so, als hätten die Fräulein Ozeane der Zeit und Energie für das Basteln und das Kreieren. Als ich mit der Schule begann und schreiben lernte, wollte ich irgendwie nie aufhören (ich will es immer noch nicht). Ich musste meine eigenen Welten erschaffen: Bücher, Theaterstücke oder Gedichte. Die Form spielte weniger eine Rolle, ich liebte und liebe immer noch das Gefühl, dass etwas, das in meinem Kopf geboren wurde, zu etwas Physischem heranwächst. Ein Buch oder ein Text, der (im besten Fall) auch andere und nicht nur mich ansprechen kann. Da wo ich mich gerade im Leben befinde, bekommt das Schöpfen nicht so viel Platz wie früher aus verständlichen Gründen. Das Familienleben nimmt die meiste Zeit in Anspruch und so darf es natürlich auch sein. Dennoch sehne ich mich nach einem kleinen kreativen Projekt (das kein Job ist), mit der Betonung auf klein. Wenn ich zu große Ambitionen habe, passiert irgendwie nie etwas.
Also vielleicht wäre ein wenig brodieren genau das richtige Projekt? Wenn man am Abend vor dem Fernseher landet, um ein halb schlechtes Programm zu sehen. Blumen wie diese sind doch ziemlich süß.
Aber am Lustigsten ist doch eine kleine Botschaft. Schön, auf einem Stoffrest zu brodieren anstatt auf einem Kanevas…
Oder eine notwendige Erinnerung für mich selbst machen,
auf einem blauen Hintergrund.
Vielleicht etwas für das Kinderzimmer. Wie dieses…
Oder dieses.
Und schließlich vielleicht das kleinste, aber beste Projekt. Ein Fuchs, der alles sagt. ♡
Ich begann die Arbeitswoche in einer neuen Bluse, die trotz des kalten Wetters, das wir in letzter Zeit hier oben hatten, ein wenig Frühlingsgefühle hervorrief. Abgesehen vom Nachholen der Arbeit von der letzten Woche als die Kinder krank waren, habe ich auch zuhause ein wenig eingerichtet…
…und endlich einen Vorhang im Schlafzimmer aufgehängt, den ich schon länger Daheim liegen hatte.
Bei unserem kleinen Flohmarkt hier auf der Straße fand
ich etwas, das ich schon lange gesucht hatte, nämlich zwei kleine
Nachttischlampen zum auf die Wand montieren.
Finde sie sehr nett und sie atmen ein wenig 1930-Jahre in
ihrem Design. Eine einfache Möglichkeit, ein Hotelgefühl im Schlafzimmer zu
schaffen. Knapp 5 Euro für beide, die ich bezahlt habe, also ein echtes
Schnäppchen.
Ein kleiner Spiegel durfte auch daneben an die Wand
kommen und jetzt fühlt es sich hier ein bisschen schöner an, etwas mehr
gemütlicher.
Die Kinder haben gespielt und verwüstet wie nie zuvor,
als ob sie alles einholen mussten nach einer Woche verpasster Bewegung zu
Hause. Der Höhepunkt für Elisabeth war die Steckenpferd-Party im Garten einer
Freundin…
…und das Highlight für mich war dieser Strauß aus
Vergissmeinnicht, den sie am vergangenen Freitag auf Orust für mich gepflückt
hatte.
Muss wohl eine der schönsten Blumen sein, die es gibt, schlägt alle Schnittblumen der Welt. ♡
Letzte Woche, als Elisabeth krank war und anfing sich besser zu fühlen, musste sie einen Tag mit mir ins Büro kommen. Zu sehen, wie ein Kind einen Bürotag angeht, gibt einem unbestreitbar Perspektive.
Erstmal begann sie damit, zu testen, wie sprungfähig die
Sofas waren. (Ein wenig schlechter Sprung in ihnen, aber Test bestanden).
Etwas, von dem ich keine Ahnung hatte, obwohl ich viele Jahre hier gearbeitet
habe. Sie fuhr mit intensivem Schreiben auf der alten Schreibmaschine fort, die
ich hier als Dekoration habe. Wusste gar nicht, dass sie funktionierte! Dann
ging sie rasch zur Kaffeemaschine und schäumte dort eine Menge Milch im
Milchschäumer. Die sie dann mit viel Zucker drauf genossen hat, mehr als
zufrieden mit ihrem neu erfundenen „Rezept“.
Schließlich ging sie auf das Kopiergerät los. Zuerst kopierte sie ihre weichen Plüschtiere, dann drückte sie ihr gesamtes Gesicht auf die Glasscheibe und kopierte es in verschiedenen Posen. Ich werde diese Kopien einrahmen, als eine Erinnerung, wie lustig, lustvoll und neugierig der Mensch geboren wird. Kinder müssen Gottes Gedanke mit dem Mensch sein. Wir Erwachsenen sind für immer zu blassen Kopien degradiert.
Der Herbst 2017 mit #metoo und all den Millionen von
Geschichten die an die Oberfläche kamen, führte in vielen Teilen der
Gesellschaft zu einem Aufwachen. Ich habe Hoffnung für die Zukunft meiner
eigenen Kinder und ihre Möglichkeit sich anders miteinander zu verhalten als
wir es taten als ich aufgewachsen bin.
Aber hin und wieder taucht jemand in der Debatte auf, der behauptet, dass dieses Ding mit Feminismus und Gleichstellung der Geschlechter wirklich zu weit gegangen ist! Ich frage mich, kann es wirklich zu weit gegangen sein? Ja, möglicherweise, fall eines oder mehrere der folgenden Dinge passiert sind, nämlich:
dass Frauen deutlich mehr verdienen als Männer.
dass es mehr Frauen als Männer gibt, die sich zu wichtigen Themen in den Nachrichten äußern.
dass Männer viel mehr Verantwortung für das Heim und die Kinder übernehmen als Frauen.
dass Frauen in mächtigen Geschäftsführerpositionen häufiger sind als Männer.
dass es für eine Frau im Allgemeinen einfacher ist, in angesehenen Berufen an die Spitze zu gelangen.
dass Frauen die Kriminalstatistik dominieren und dass der gefährlichste Aufenthaltsort für einen Mann sein eigenes Zuhause ist.
Soweit ich weiß, ist nichts davon passiert. Jeder von
euch, der sich also fragt ob die Gleichstellung der Geschlechter möglicherweise
außer Kontrolle geraten ist, kann in Ruhe jegliche Besorgnis loslassen.
PS: Ich weiß, dass Geschlechterrollen auch Männer negativ beeinflussen. Ich schreibe zum Beispiel mehr darüber in diesem früheren Beitrag.
Hej zusammen! Hier zuhause sind die Weihnachtsvorbereitungen in vollem Gange. Das große Ereignis dieses Wochenendes war das alljährliche Pfefferkuchenkecksebacken.
Ich habe jedes Jahr Pfefferkuchenkeckse gebacken, so
lange ich mich erinnern kann und sicherlich auch davor. Hier sind mein großer
Bruder und ich am Teigen in der Mitte der 1980er Jahre.
Ein erfolgreiches Backen muss Folgendes beinhalten:
Pfefferkuchenteig nach dem Rezept meiner Großmutter und so viele Kinder wie
möglich. Die Kinder werden vor allem zum Teigessen gebraucht, weil man sowieso
nie die Energie hat den kompletten Teig auszurollen. Ein wenig Abfall ist
notwendig, wenn man vor dem Ende des Tages fertig sein sollen. Dann gilt es, so
dünn wie möglich zu rollen und dort können die Kinder sehr kontraproduktiv
sein.
Mein Trick ist, dass die Kinder ein Blech bekommen, wo
sie frei verwüsten und wirklich dicke Keckse in tausend verschiedenen Formen
ausstechen können. Den Rest mache ich mit der gleichen Effizienz wie meine
Mutter, super dünn gerollt und eine Form für jedes Ausrollen. Etwas, das ich
als Kind für völlig unverständlich hielt, warum ein Herz tausendmal
nebeneinander ausstechen, wenn es doch so viele schöne Formen gibt?
Also, meine lieben LeserInnen, natürlich werdet ihr das
beste Pfefferkuchenrezept der Welt bekommen, welches ich von meiner Oma
erhalten habe. Sie hat es von ihrer Tante Elsa erhalten, aber woher sie es
wiederum bekommen hat, habe ich keine Ahnung. Aber es ist, wie ihr euch
vorstellen könnt, ein wirklich altes schwedisches Rezept. So schmeckt
Weihnachten seit mindestens hundert Jahren, zumindest in meiner Familie:
Zutaten: – 1 ½ dl Wasser – 1 ½ dl Sirup (ersatzweise dickflüssiger Honig) – 425 g Zucker – 315 g Butter – 800g-1 kg Weizenmehl – 1 TL Zimt – 1 TL gemahlene Nelken – 1 TL gemahlener Ingwer – 1 EL Backpulver
So geht’s:
Sirup und Wasser kochen, die Mischung über die Butter gießen. Füge die anderen Zutaten hinzu und mische gut durch. Den Teig 24 Stunden im Kühlschrank in einer überdeckten Schüssel ruhen lassen.
Den Teig so dünn wie möglich ausrollen. Figuren ausstechen und bei 225 Grad ca. 3-5 min auf einem Blech mit Backpapier backen. Achten Darauf achten, dass sie nicht anbrennen.
Die sehr inspirierende Seite manrepeller.com machte eine Art Liste, die die Gefühle rund um Corona zusammenfasste und ich denke dieses Konzept schlicht und einfach zu stehlen.
Hier ist meine Liste, Bitteschön:
Dinge, die ich vermisse:
An einem sonnigen Sommerabend auf einer überfüllten Restaurantterrasse zu sitzen, ohne mehr darüber nachzudenken.
Die Hände schütteln, wenn man eine neue Person trifft. Es ist irgendwie so menschlich und es gibt nichts, was es ersetzen kann.
Seine engen Freunde zu umarmen.
Soziale Zusammenkünfte, spontane und geplante, die eine Menge neue Energie geben.
Glückliche Menschen auf der Straße.
Das Gemurmel vieler Leute, die eine nette Zeit in einem Restaurant haben.
Dinge die ich nicht vermisse:
Menschen umarmen, die man kaum kennt.
Alle gesellschaftlichen Zusammenkünfte, die mehr Stress als Bedeutung erzeugen.
Updates auf Instagram mit Fotos von weit entfernten Reisen.
Das Gefühl, Dinge zu versäumen, nicht ausreichend zu sein für alles was man machen will für andere und für einen selbst.
Dinge die ich nicht vermissen werde:
Den Atem anzuhalten, wenn man an einem Fremden vorbei läuft.
Umwege im Kaufhaus gehen, um mit niemanden zusammen zu stoßen.
Die trockenen und aufgesprungenen Hände der Kinder.
Das Gefühl von Handdesinfektionsmittel in blutenden rissigen Wunden.
Der polarisierende und gehässige Ton, der überall aussickert, wo jeder denkt zu wissen, was niemand wirklich weiß.
Dinge die ich nicht vergessen werde:
Als ich, an einen frühen Zeitpunkt der Pandemie die Hand ausstreckte, um einen neuen Bekannten zu begrüßen, und ich auf einen Ellenbogen traf.
Als meine Tochter mich fragte, ob ich an Corona sterben würde.
Wie die Menschen sich gegenseitig in der Krise unterstützen, all die schönen Initiativen die überall gestartet werden, all den Einfallsreichtum den wir alle in uns haben.
Dass, wenn sich die Dinge zuspitzen, es so unglaublich deutlich wird, was wirklich etwas bedeutet.
Letzte Woche hatte unser nächster Flohmarkt halber Preis bei allem, also nutzten wir die Gelegenheit, einige Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Recycling ist die beste Art von Weihnachtsgeschenk, wenn du mich fragst. Diese unmögliche Kaufhysterie, die zu Weihnachten überall herrscht, ist kein besonders schönes Geschenk für unsere Kinder und ihre Zukunft.
Wir brauchten neue Untersetzer für unsere abendliche Tasse Tee und ich fand eine völlig ungeöffnete Schachtel von der feinen englischen Marke Pimpernel. 5 kr (50 Eurocent!) für 6 Stück.
Ein frühlingshaftes Ölgemälde mit Anemonen, es wird ein Weihnachtsgeschenk
für Mario und mich sein. Wir beide sammeln gerne Kunst, 25 SEK habe ich
bezahlt.
Für die Kinder finde ich immer Bücher für jeweils ein paar Euro.
Ich liebe Kinderbücher aus den 1950er Jahren, die haben immer so schöne
Illustrationen. Wie in diesem, das Elisabeth bekommen wird. Es geht um ein
Mädchen, das sich ein Hundewelpen zu Weihnachten wünscht (genau wie Elisabeth).
Der Unterschied ist nur, dass das Mädchen im Buch ihren kleinen Hund bekommt…
… während mein Kind sich damit begnügen muss, darüber zu lesen. Das waren einige meiner wiederverwerteten Geschenke vom Flohmarkt. Habe auch noch fünf kleine Holzpuzzles und einen Traktor für Edward gefunden, aber die habe ich bereits eingepackt.
Wir setzen mit dem gestrigen Thema fort, nämlich wie man es schafft, den Kinder etwas gesundes unterzujubeln. Ich finde es besonders amüsant, wenn sie etwas Gesundes essen, ohne es zu wissen. Welche Befriedigung, wenn die Kinder mehr von etwas verlangen, das sie nach eigenen Aussage „verabscheuen“. Da ich Vegetarier bin, koche ich oft Gerichte, die verschiedene Arten von Bohnen enthalten. Es ist, gelinde gesagt, bei den Kindern unbeliebt. Sie graben im Topf herum wie die sorgfältigsten Archäologen auf der Jagd nach den verhassten Bohnen. Aber letzthin übertraf ich mich selbst, als die Kinder buchstäblich nach mehr Bohnen schrien. Oder ja, mehr Brownie, aber was die kleinen Gauner nicht wussten, war, dass es just schwarze Bohnen enthielt. Mama-Kind 1:0.
Hier kommt das Rezept: – 1 Dose gekochte schwarze Bohnen (ca. 400 g) – 3 Eier – 2 1/2 EL Kokosöl oder Olivenöl – 2 EL Chiasamen – 1 dl Kakao – 1 Prise Salz – 1 TL Vanillepulver – 1 1/2 dl Kokoszucker oder Rohrohrzucker – 150 g dunkle Schokolade (60%)
So geht es: Den Ofen auf 175 °C vorheizen. Eine ofenfeste Form (ca. 26 x 20 cm) einfetten (ich habe Backpapier verwendet). Die Bohnen abrinnen lassen, mit Wasser spülen und nochmal abrinnen lassen. Die Bohnen in einem Küchenmixer glatt mixen. Die restlichen Zutaten dazugeben, außer der Schokolade und zu einem glatten Teig mixen. Die Schokolade hacken und über einem Wasserbad schmelzen. In den Teig geben und rasch zusammenmixen. Den Teig in die ofenfeste Form geben. (Ich habe hier einige Walnüsse hinzugefügt). In der Mitte des Ofens für ca 30-35 Minuten backen. Mit einem Stäbchen testen ob der Kuchen fertig ist. Das Stäbchen sollte trocken sein. Abkühlen lassen.
Der Kuchen enthält weder Mehl noch weißen Zucker und die
Bohnen machen ihn unglaublich saftig. Und natürlich etwas gesünder als die
traditionelle Variante. Hoffe, du magst das Rezept versuchen, sicherlich kannst
du jemanden täuschen!
Bevor der August zu Ende geht, müssen wir uns ansehen, wie es aussah, als unser großes, kleines Augustmädchen acht Jahre alt wurde. Wie üblich hatte sie ein sehr klares Bild davon, wie die Feier stattfinden würde. Alle Kinder lieben es doch Geburtstag zu feiern, aber Elisabeth bringt das Ganze noch auf ein anderes Niveau mit monatelanger eifriger Planung, wilden Ideen und Wünschen von Hoch und Tief. (Mir ist es ganz recht, ich liebe es auch, Partys zu planen).
Der Tag begann wie alle Geburtstage bei uns zuhause, mit
Gesang und Frühstück ans Bett…
…mit Kerzen in der obligatorischen Ziffer aus Brot und
mit Nutella.
Dann hatte sie sich gewünscht, dass wir ihr eine Schnur
geben würden, die sie zu ihren Geschenken führte. Natürlich haben wir das
getan, denn an diesem Tag ist natürlich ihr Wille unser Gesetz.
Es war ein strahlend schöner Sommertag und da sie mitten
in der Ferienzeit auf die Welt kam, sind wir immer in der Lage, am selbigen
Geburtstag ein Fest für Freunde und Familie zu haben. In diesem Jahr hatte sie
natürlich die aktuelle Pandemie berücksichtigt und ein coronasicheres Café in
unserem Garten auf Orust eröffnet.
Die kleinen Tische standen mit gutem Abstand zu einander
und ein Kind in Topform rief einen Gast nach dem anderen herbei, um aus den
Köstlichkeiten zu wählen. Zum Kaffee hielt sie ein Musikquiz ab und sowohl alte
als auch neue Schlager hallten über die neu gemähten Wiesen.
Dann war es an der Zeit für die Geschenkeöffnung und das
Geburtstagskind zog ihre Pakete auf einem alten Karren herbei.
Die größten Ovationen erhielt dieses Gemälde. Ein bestellter
Auftrag, ausgeführt von Oma. Vieles von dem, was die Kinder zum Geburtstag
bekommen, wird schnell inaktuell, aber diese Zeichnung könnte mit in ihr erstes
eigenes Zuhause folgen. Das ist ein netter Gedanke, finde ich.
Ein weiteres beliebtes Geschenk waren Schwimmflossen und
Schnorchel. Die Feier endete gemäß Elisabeths Befehl, indem die ganze Familie
zum obligatorischen Schwimmen zum Strand marschierte.
Es war eine müde, aber sehr zufriedene neugewordene Achtjährige, die ins Bett fiel, als die Augustsonne langsam unterging und in einem goldenen Schimmer hinter dem Wald verschwand. Wir Eltern waren auch müde und dankbar für eine weitere schöne Sommererinnerung unter Elisabeths Leitung. Wir sind so stolz auf dich, unsere Tochter, mit deinem witzigen Sinn für Humor und deinem großen, warmen Herzen mit Platz für uns alle. Du bist so nachdenklich, fürsorglich und sorgfältig, so anders als ich, wo es immer so eilig hat. Welch ein Glück, dass ich deine Mama bin und von dir lernen darf. ♡
Hej zusammen! Ich sehe, dass ihr eine tapfere Schar seid,
die von Zeit zu Zeit hier vorbeischaut und vielleicht auf ein Lebenszeichen
hofft. Oh, wie ich es vermisse, hier regelmäßiger zu schreiben. Aber leider hat
dieses Jahr dafür keinen Platz zugelassen. Stattdessen ist die Zeit wie im Flug
vergangen und heute Morgen war Frost auf den Windschutzscheiben, ich bin jedes
Jahr gleich überrascht. Die Kinder sprangen mit ihren Schals und den Mützen
weit über die Stirn gehüllt in die Schule. Als die Großen zwanzig vor acht
gingen, war es schwarz wie die Nacht draussen und Edward wollte nur in seinem
Bett bleiben und in der Bettdecke kuscheln. Ich wartete in der Küche und genoss
meinen Weihnachtskaffee mit einem Geschmack von Kardamom, einem vollmundigen
Aroma, der beim Brühen eine spezielle Atmosphäre im Haus verbreitet. So trotzen
wir jetzt der Dunkelheit hier oben im Norden und füllen den ganzen Dezember mit
Licht. Die
gemütlichste Zeit des Jahres ist hier.
Aber bevor wir komplett in die Weihnachtszeit übergehen, können wir uns vielleicht ein wenig in den Sommer zurück träumen? Wir sind auch in diesem Jahr fast nirgendwohin gefahren. Aber was macht das schon, wenn man den schönsten Platz auf Erden hat?
Der Sommer 2021 war das Jahr, in dem wir endlich ein
kleines Boot gekauft haben. Wir haben lange darüber nachgedacht, denn es gibt
ein Bootsteg direkt an unserem Strand und eine ruhige kleine Bucht zum
Herumtollen. Viele komische Szenen haben sich in diesem Sommer in den Gewässern
von Orust abgespielt, als zwei völlig unerfahrene Personen versucht haben, ein
Boot zu bedienen. Aber schön war es auch!
Julius Pep und Elan war total, als wir zum ersten Mal
rausfuhren…
… sein kleiner Bruder war etwas skeptischer…
… aber taute auf, als wir anhielten und direkt in die
warmen, weichen Sommerwellen sprangen.
Das Beste war, vom Boot direkt in ein goldenes Meer zu springen, kurz bevor die Sonne unterging. Es ist hier 22 Uhr und hat 27 Grad in der Luft und fast genauso warm im Wasser. Etwas, von dem man gerne träumt, wenn die Sonne jetzt bereits um halb drei untergeht.
Und als wir zur Hütte zurückkehren, werden wir davon empfangen. Rosa Himmel über den Wiesen. Ähnliche Bilder habe ich wahrscheinlich schon vorher gezeigt, aber es ist fast unmöglich, sie satt zu haben. ♡
Natürlich hat es auch manchmal geregnet. Dann mussten wir
drinnen bleiben und mit Leben und Lust backen…
…oder einen Waldspaziergang machen mit den hohen Bäumen
als Schutz. Kannst du Edward finden?
Dieses Jahr war ein sehr gutes Beerenjahr. Der ganze Wald war voll von Blaubeeren und Brombeeren, wie wir hart gearbeiteten, um sie alle zu finden.
Die Sonne kam bald zurück und wir waren wieder am Strand. Oder übrigens, es wurde wahrscheinlich jeden Tag unabhängig vom Wetter gebadet 🙂 Dass die Kinder keine Schwimmhaut zwischen den Zehen entwickelt haben, überrascht mich aufrichtig.
Das eine oder andere Eis gab es…
Edward entdeckte, dass Schokoladeneis das Ding ist. Hier
mit dem seiner Meinung nach besten Kauf des Sommers, seiner
Bad-Boy-Sonnenbrille.
Ein Besuch beim Göteborger Gartenverein gehört zum
Sommer. Bei diesem Bild wird mir ganz warm ums Herz, die feinsten die es gibt. ♡
Wir machten einen kleinen Ausflug zu meinem Bruder und
seiner Familie in Stockholm. Hier kommt Edward in vollem Tempo und voller
Vorfreude an.
Die Kinder haben eine kleine Cousine bekommen die direkt
ins Niedlichkeitsgefängnis sollte, so süß ist sie…
…und es gab ein liebevolles Wiedersehen.
Wir haben die Stadt zusammen mit dem großen Kusin angeschaut. Weiche, fürsorgliche Jungs sind der Hammer.
Wir nutzten die Gelegenheit, um beim König und Silvia auf
Drottningholm vorbei zu schauen…
… bevor es an der Zeit war für die Taufe der kleinen
Ebba. Elisabeth nahm ihren Job als 1. Babysitterin sehr ernst…
…während die Hauptfigur es selbst sehr gelassen nahm.
Gebräunt, glücklich, weich und entspannt nach langen Sommerferien, war es an der Zeit, wieder in die kleine Stadt zu ziehen…
…muss nur noch dem letzten Frosch des Sommers tschüss
sagen.
Ich hoffe es geht euch gut, wir hören uns bald wieder. ♡
Lebt der Mensch jemals so nah an seinen Gefühlen wie im Alter zwischen zwei und drei Jahren? Ich bezweifle es. Es gibt wahrscheinlich nichts Explosiveres als ihren Willen, der wegen den geringsten Sachen aufsprudelt. Du hast die falsche Hose rausgeholt, ich will dieses Spielzeug zurück, ich will nicht duschen,…
Und es gibt wohl nichts Ansteckenderes als ihr
sprudelndes Lachen und ihre Lebensfreude, die sie umgibt wie ein schützender
Impfstoff gegen Langeweile und Gleichgültigkeit.
Und es gibt wahrscheinlich kein größeres Geschenk, als ihre unverfälschte Neugier auf das Leben und sich inspirieren zu lassen von ihrer Fähigkeit im Jetzt zu leben. Genau hier. ♡
Hallo zusammen, an diesem regnerischen Montagmorgen! Es
gab eine Menge Reaktionen auf meinen letzten Beitrag über Schweden und die
Corona-Krise. Viele Menschen denken natürlich, dass Schweden falsch liegt und
dass ich das verstehen sollte, dass es naiv und egozentrisch ist zu schreiben,
dass ich froh bin, in Schweden zu leben. Aber manchmal scheint es den Leuten
schwer zu fallen, zwei Gedanken gleichzeitig in den Köpfen zu halten. Ich weiß
natürlich, so wie alle anderen auch, wie schrecklich diese Krise ist, wie die
Menschen leiden und wie wir alle direkt oder indirekt von der Pandemie
betroffen sind. GLEICHZEITIG vertraue ich darauf, wie unsere Experten mit der
Krise umgehen, und bin froh, dass meine Kinder in der Schule sein dürfen.
Keiner von uns hat die Antwort auf das, was am besten funktioniert, aber viele
haben einen sehr harten und polarisierenden Ton.
Wie auch immer, wir verlassen die Corona-Krise und kommen
zu einem anderen wichtigen Thema. Wie bringt man seinen Zweijährigen eigentlich
dazu, ordentlich zu trinken?
Nun, alle unsere Kinder haben ihre eigene Tasse mit einem
kleinen Tier auf dem Boden. Man gießt einfach eine Flüssigkeit ein
(vorzugsweise keine transparente)…
Und dann hat das Kind eine große Motivation aus zu
trinken, weil es das kleine Tier wiedersehen will. Edwards Becher enthält
natürlich sein Lieblingstier, einen Hund.
Der Saft ist getrunken und alle sind glücklich, Edward
kann wieder sein Lieblingsbuch über Peppa Wutz lesen. ♡
Wenn die Welt mit all ihrem Wahnsinn immer näher rückt,
gibt es einen Ort, nach dem ich mich sehne. Wenn wir auf der Schotterstraße zu
unserem kleinen Häuschen auf Orust abbiegen, sinken buchstäblich meine
angespannten Schultern und sowohl die Sorgen der Welt als auch des Alltags
rinnen ab. Wenn ich die Autotür öffne und die frische, sauerstoffreiche Luft
meine Lunge füllt und ich über die vertrauten Weiten schaue, fühle ich einfach
nur Frieden.
Die Kinder und ich laufen runter zu „unserem“
Strand. Sie fischen Seesterne und Austern und studieren sie sorgfältig, bevor
sie wieder dem Meer zurückgegeben werden. Ich sitze und beobachte sie auf der
kleinen Bank neben dem Bootshaus, wo es Schutz vor dem Wind gibt und die Sonne
fast meine Nasenspitze wärmt. Denke darüber nach, wie stolz ich auf unser Trio
bin. Wie die Großen sich um ihren kleinen Bruder kümmern, dass er nicht auf
einem Felsen ausrutscht oder zu nah ans Wasser geht. Sie kennen alle Arten, die
im Meer leben und wissen, wie sich die Gezeiten ändern, sie vergessen die Zeit
da unten am Strand und vergessen sogar, miteinander zu streiten. Wie
selbstverständlich es geworden ist, dass das Meer ihnen gehört, es ist ihr
Element.
Wir gehen langsam wieder nach Hause und suchen am
Waldrand noch nach Pfifferlingen. Wenn wir Glück haben, füllen wir unsere
Taschen und braten Pilze für das Abendbrot. Wir kommen nach Hause in die Hütte
und Mario hat Kastanien auf dem Grill zubereitet, die wir in unserem Garten
essen können.
Wenn es dunkel wird, gehen wir in die Hütte und zünden
die kleinen Lampen in den Fenstern an. Stellen fest, dass sich die Geranie in
Erwartung auf den nächsten Frühling zurückgezogen hat.
Wir zünden kleine Teelichter an und stellen sie in den
Kachelofen aus dem späten 19. Jahrhundert, der gerade gemauert wurde, sodass er
Zeit zum Trocknen hat und wir zu Weihnachten einheizen können. Im Hintergrund
hört man Mario herumwerkeln mit einem der unzähligen verbleibenden Projekte.
Was mich erfüllt, ist Dankbarkeit für alles, was wir zusammen haben, für
einander und für diesen Ort, der uns so viel Freude und Hoffnung für die
Zukunft gibt.
Gestern Morgen stellten wir benommen fest, dass etwas anders war. Nach wochenlangem Regen und einer Grauskala schien plötzlich die Sonne von einem hohen und strahlend blauen Winterhimmel. Leicht euphorisch rannten wir umher und packten Essen und Kinder ein und saßen uns ins Auto in Richtung Orust. Dort angekommen, schauten wir nach unseren kleinen Hütten, wärmten den Grill und aßen vegetarische Würstchen und Hamburger. Dann nahmen wir unseren kleinen Weg durch den Wald in Richtung Meer.
Es war völlig windstill und das Wasser glänzte ohne die geringste Welle.
Julius war geschockt über die „Hitze“ der Sonne und warf seine Jacke
ab.
Eins, zwei, drei…ab zum Strand!
Jemand war vor uns angekommen. Wilde Vermutungen kamen auf. Adler, Schwan
oder gar ein Dinosaurier?
Edward und ich ließen uns auf einer Bank an einer sonnengewärmten Wand
nieder und packten Kaffee und Kekse aus.
Komplikationen traten auf, als Edward beschloss, seinen Keks ins Wasser zu
werfen, etwas das er direkt bereute. Gut, dass man nette Geschwister hat, die
direkt ausrückten und eine Rettungsaktion starteten.
Die Sonne ging langsam unter und wir begaben uns wieder zurück zum
Häuschen. Entlang des Weges ist diese alte Steinmauer, ich finde sie so schön.
Stell dir vor, wie sich jemand einmal abgeplagt hat, um sie an Ort und Stelle
zu bekommen. Da ist es schön, dass sie heute immer noch ihre Funktion als
Grenze zur Kuhweide erfüllt.
Ich ging ein wenig hinter den anderen und lauschte der Stille zu. Während wir weg waren, war die Sauna warm geworden und wir setzten uns hinein und tauten dort auf. So ein dringend benötigter, ruhiger Tag mit den Verpflichtungen des Alltags auf langem Abstand.
Ich wünsche dir einen wunderschönen Start in die Woche. ♡