König Edward hält Hof

Unser jüngster, Edward, ist 5,5 bzw. 7 Jahre jünger als seine großen Geschwister. Diese Momentaufnahme von gestern ist typisch für das erhabene Leben, das er lebt. Seine Geschwister lieben ihn wirklich und sie machen alles, um den kleinen König bei guter Laune zu halten. Hier haben sie einen „Thron“ aus Kissen angeordnet und ihm sein Lieblingsfrühstück serviert, Joghurt und Omas hausgemachte Himbeermarmelade, auf einem kleinen Holztablett. Und haben ihm den Fernseher eingeschaltet, natürlich mit seiner Lieblingssendung Pippi Langstrumpf. Edward ist nicht besonders beeindruckt oder dankbar, sondern findet das Ganze vollkommen angemessen. Wo wird das alles Enden, kann man sich fragen?

Sinnloses Bloggen in Corona-Zeiten?

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Es ist schwer, jetzt zu schreiben. Ich schreibe und lösche, schreibe und lösche wieder. So viele Menschen auf der ganzen Welt, die leiden und ihre Lieben verlieren. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen, die ihren selbstverständlichen Platz als die größten Helden der Gesellschaft zurückerobern, die aber auch mit knappen Ressourcen und Überbelegung zu kämpfen haben. Da fühlt es sich so lächerlich an, über unseren Alltag hier zu schreiben, der zwar begrenzt ist, aber im Großen und Ganzen privilegiert und verschont.

In den sozialen Medien verbreiten viele Menschen ihre Sorgen und Ängste. In bösartigen Kommentaren und ermahnenden Forderungen an Fremde. Ich mache mir auch Sorgen um meine Lieben die zur Risikogruppe gehören. Für die Kinder und ihre Zukunft, und welche Konsequenzen noch kommen, abgesehen von ihren trockenen, kaputtgewaschenen Händen.

Aber meine Stärke war immer schon, die Schönheit der Existenz zu sehen. Die Lichtschimmer, die es trotz allem gibt. Wie Menschen einander zu Hilfe eilen, Initiativen starten, um denjenigen zu helfen, die ihre Häuser nicht verlassen können. Wie viele Familien kommen einander näher, weil es nicht mehr viele Pflichten gibt, keine Aktivitäten, zu denen man sich beeilen muss. Es geht nicht irgendwelche Pläne zu machen, niemand muss Angst davor haben, etwas zu verpassen, denn es gibt nicht viel zu verpassen. Vielleicht zwingt uns diese abscheuliche Pandemie, die Veränderungen, die wir ohnehin vornehmen mussten, schneller durchzuführen. Weniger Fliegen, die lokalen Lebensmittelproduktion unterstützen und das Beste aus den Ressourcen machen, die wir in unserer Nähe haben. Diejenigen die wir am meisten lieben nahe bei uns zu halten und das andere wegräumen das unsere Kraft beansprucht.

Ich glaube auch nicht, dass sich Leute an Blogs wie meinen wenden, um Informationen über Covid-19 zu erhalten, sondern eher um an etwas anderes zu denken. Deshalb möchte ich dies weiterhin zu einem sicheren und schönen Ort mit Inspiration und Hoffnung machen, ein wenig Ruhe von den Turbulenzen. Was meinst du, was würdest du gerne hier lesen? ♡

Sonntagshaus: Heute als Schloss

Heute wird es kein Sonntagshaus geben, aber wir schlagen zu mit einem Sonntagsschloss! Ein rosa Traum in Söderhamn, etwa 250 Kilometer nördlich von Stockholm. Hier gibt es ein bisschen zu tun, aber man wird dafür belohnt.

Ich meine, wer hat noch nie von seinem eigenem Turm geträumt?

Und Kachelöfen sind, wie du weißt, ein Hit bei mir. Ende des 19. Jahrhunderts wurden solche prächtige Modelle unter dem Motto „more is more“ aufwändig hergestellt. Wunderbar.

Das Sahnehäubchen auf der Torte, eine Gartenschaukel! Wollte schon immer eine solche haben, Spielplatz, Entspannung und Picknickbereich in einem. Für rund 220 000 Euro gehört das Schloss dir. Wünsche dir einen schönen Sonntag. ♡

#10: Genau das, was jemand anderes braucht

Gestern war hier zu Hause, eine meiner Säuberungsaktionen im Gange! Mein Traum ist es, genau das zu haben, was ich brauche und alles an seiner Stelle. (Im Moment ist es so etwas wie eine Utopie mit einem bald Dreijährigen, der die Sachen die ganze Zeit überall herumzieht). Wie auch immer, alles Aussortierte schenke ich weiter. Das bringt uns zum heutigen Fenster:

Verschenke etwas, das du aussortiert hast.

Sicherlich muss die Konsumtion der Zukunft kreisförmig sein, genau wie die der Vergangenheit? Das Wissen früherer Generationen, wie man Dinge baut die Hunderte von Jahren halten, anstatt nur für die nächste Saison wenn wieder neue Trends eingeführt werden, glaube ich, wird eine begehrte Fähigkeit sein. Was uns einmal so offensichtlich war, muss es wieder werden: das zu reparieren, was kaputt ist, anstatt es weg zu verwerfen. Kleider zu tragen, bis sie abgenutzt sind und dann darüber nachdenken, was man aus dem Stoff machen kann.

Viele von uns leben mit einer Überfülle von Dingen und was man aussortieren, kann genau das sein, was jemand anderes braucht.

Was gibst du heute weg? ♡

#14: Ein hoffnungsvolles Fenster

Das Internet kann ein ziemlich dunkler Ort sein, wo anonyme Menschen wie Geier zuschlagen, bereit zu kritisieren und nieder zu drücken. Hoffentlich werden wir bald damit beginnen, das Internet mit der gewöhnlichen Welt gleichzusetzen, mit klareren Rechtsvorschriften und Konsequenzen für die die hassen und kränken. Aber ich habe auch so viel Wärme von den Menschen erfahren und bin so glücklich über all die schönen Dinge, die ihr mir schreibt, die mich hochheben und mich dazu bringen, weiter zu schreiben. Das heutige Fenster will mehr Liebe online verbreiten:

Schreibe etwas Hoffnungsvolles, Liebevolles oder Ermutigendes online.

Ich schicke etwas Linkliebe an Maria von Die Münchner Landpomeranze. Sie wirkt so cool, hat eine messerscharfe Sprache und einen Shop voller stilvoller Schreibprodukte mit eigenem Design.

Lasst uns das Internet heute zu einem helleren Platz machen! ♡

#13: Das Fenster für den dritten Advent

Heute ist das Luciafest! Ein Fest, das uns daran erinnert, dass das Licht zurückkehren wird, was für uns normalerweise ein stimmungsvolles Konzert in der Kirche beinhaltet. Aber in diesem Jahr feiern wir stattdessen zu Hause und öffnen Fenster Nummer 13:

Zünde das dritte Lichtlein an und höre deine schönste Weihnachtsmusik.

Meine liebste Scheibe zu Weihnachten ist Elvis‘ Christmas Album von 1957 mit Blue Christmas. Welche Musik weckt die richtige Weihnachtsstimmung für dich? ♡

Folgt mit bei Frau Schwedens Licht-Kalender

Jetzt beginnt der Countdown zur gemütlichsten Zeit des Jahres! Auch wenn Weihnachten in diesem Jahr anders sein wird, werde ich dafür sorgen, dass es für meine Lieben mindestens so schön und fein wird wie sonst. Wenn es eine Sache gibt, die mir diese Pandemie angetan hat, dann ist es, das Licht auf das zu richte, was wirklich wichtig ist. Weg vom Konsum und Stress und hin zum einfachen, nahen. Weihnachten bei uns sollte herzlich, warm und tröstend sein. Ein paar ausgewählte Geschenke, die leckersten Pralinen, einfache, natürliche Dekorationen und weg mit allem das zerbricht und splittert. Zusammensein ist das was zählt und das hören können wonach sich das Herz sehnt.

Dezember ist in der Regel gefüllt mit wunderbaren Aktivitäten: Weihnachtsfeiern, Luciafest, Abschlussveranstaltungen und Partys. Dieses Jahr verpassen wir all das, aber vielleicht bekommen wir etwas anderes? Ich werde mich zumindest auf die Ruhe und das Helle konzentrieren und hoffe, dass ihr mitkommen wollt! Ich habe nämlich einen Adventskalender vorbereitet, Frau Schwedens Licht-Kalender, in dem jedes Fensterchen bis Heiligabend etwas enthält, das dir selbst oder einem Mitmenschen Freude oder Liebe bringt.

Morgen öffnen wir das erste Fensterchen! Verspreche mir, dass du reinschaust. ♡

Ein Lebenszeichen

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Hallo zusammen! Es ist schon viel zu lange her. Meine großen Pläne für den Blog-Sommer sind völlig zusammengebrochen und ich habe mich auf andere Dinge konzentriert. Ich hoffe aufrichtig, dass ihr noch da seid und lesen möchtet, weil ich bin so eifrig und gespannt darauf, diesen Blog wieder zum Leben zu erwecken. Wir sind nach einem langen, verwilderten Sommerurlaub auf Orust wieder zurück in der Stadt.

Der Kontrast zwischen Alltag und Sommerleben könnte nicht größer sein. Sechs Wochen lang sind wir nur die ganzen Tage draußen gewesen, die Schminktasche lag irgendwo weit in einer vergessenen Schublade, das Handy musste sich damit begnügen, allein und still in der Hütte zu sein und die Kinder haben nicht ein einziges (!) Mal nach dem iPad gefragt. Wir haben im Freien gefrühstückt, jeden Morgen von einer Wand aus Vogelgezwitscher aus dem Wald begleitet, auf staubigen Feldwegen geradelt, gebadet (vielleicht mehr als je zuvor) und jedes Gemüse gegrillt, das unser kleiner Dorfladen hervorbringen konnte. Edward hat gelernt, Rehe zu sagen, nachdem er sie beobachtet hat, wie sie ganz in der Nähe von uns in der Abendsonne grasen. Eine Sonne, die die ganze Welt perfekt goldgelb und schimmernd macht. Jede Nacht haben wir gesehen, wie die Sonne über dem Feld unterging, in wechselnden Farben, orange, tiefblau, rosa. Manchmal hielten die Scheinwerfer eines weit entfernten Autos an, um einen Elch zu sehen. Spät abends sind wir in die Hütte gekrochen, wo vier Matratzen hintereinander gereiht lagen. Die Kinder sind mit Sand auf der Kopfhaut, schmutzigen Zehen und warmer Sommerhaut eingeschlafen, so wie es in den Sommerferien sein sollte. Kein Muss, keine Zeiten, nur Leben und Lebensfreude.

Aber jetzt sind wir, wie gesagt, wieder in der Realität. Die Kinder waren beim Friseur, der ein paar Kilo Salz und Sand aus den Haaren spülte, alle verfilzten Knoten des Sommers auskämmte und das wegschnitt was die Sonne und das Meer abnutzte. Ich habe ihre trocknenden Mückenstiche eingeschmiert, habe saubere, gebügelte Kleidung bereitgelegt und heute Morgen waren zwei wirklich zivilisierte Schulkinder, die dem ersten Tag des Herbstsemesters entgegen marschierten.

Dieses schöne, flüchtige Gefühl eines Neuanfangs lag in der Luft, als ich dann ins Büro ging. Gemeindearbeiter fegten die Straßen, die Sauerteigbäckerei hatte wieder geöffnet und viele Kinder mit neuen Rucksäcken machten sich auf den Weg den Hügel hinauf in Richtung Schule. Der Herbst ist immer noch ein leeres Blatt Papier mit neuen Möglichkeiten, und nach diesem Sommer sind wir bereit. ♡

#15: Einfach oder schwierig?

Das heutige Fenster enthält eine Herausforderung, die meiner Meinung nach trotz ihrer Einfachheit etwas schwierig sein kann:

Wenn du oft viel Platz einnimmst gebe Platz, wenn du oft wenig Platz einnimmst nimm Platz.

So wie ich das sehe ist unsere Gesellschaft voller Aufrufe, dass man Platz einnehmen soll, sein Recht geltend machen soll und für sich selbst eintreten und standhaft bleiben soll. Als junges Mädchen wurde mir ständig gesagt, dass man sich gegen Jungen aufstellen muss, weil sie so lauthals sind und sich leichter tun ihren Zielen entgegen zu kämpfen. (Dies ist natürlich eine Verallgemeinerung, es gibt viele Beispiele, wo Frauen mehr Platz einnehmen.) Und das mag in vielen Fällen sicherlich der Fall sein, aber ich denke, man hat fünfzig Prozent der Lösung in dieser Argumentation vergessen. Damit jemand Platz einnehmen kann, muss jemand anderes Platz geben. Anstatt das Mädchen immer nur härter werden sollten, sollten wir uns nicht darauf konzentrieren den Jungs zu lehren mehr Platz zu geben und mehr zuzuhören? So denke ich zumindest mit meinen eigenen Kindern. Selbst als Erwachsener kann es sich lohnen, die eigene Rolle in verschiedenen Kontexten zu betrachten, vielleicht unterscheidet es sich?

In welchen Zusammenhängen kannst du mehr Platz geben? Und in welchen kannst du mehr Platz einnehmen? ♡

Vegane Erdnuss- und Schokoladenriegel

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Die zwei großen Kinder haben beschlossen, in diesem Jahr gegen Geld auf Süßigkeiten zu verzichten. Für das Wochenende möchte ich also eine extra gute Alternative für sie machen, die dazu noch Gesundes enthält! Diese leckeren Erdnuss- und Schokoladenriegel schmecken wie Snickers, aber viel schmackhafter, finde ich. Nicht so supersüß. Ich mache in der Regel einen langen „Laib“ und schneide den in kleinere Stücke. Ich verwahre sie im Gefrierschrank, aber hier zu Hause bleiben sie in der Regel nicht sehr lange drin. Perfekt für einen starken Espresso!

6-8 Stück vegane Erdnuss- und Schokoladenriegel:

Zutaten:

Für den Boden:
1 Tasse Cashewnüsse naturell
1/2 Tasse Erdnussbutter
1 EL Agavesirup (oder 2 EL Honig)
1/2 TL Vanillepulver
Eine Prise Meersalz

Für die Füllung:
10 Datteln
1 EL Kokosöl, flüssig
1/2 TL Vanillepulver
Eine Prise Salz
1 Tasse Erdnüsse, gesalzene und geröstete

Für die Decke:
100 gr rohe oder dunkle Schokolade (wähle eine vegane Schokolade, wenn du sie komplett vegan willst)

Zubereitung:

1. Beginne mit dem Boden. Mahle die Cashewnüsse zu einem feinen Mehl in einem Küchenmixer. Erdnussbutter, Agavesirup, Vanillepulver und Salz dazugeben und im Mixer zu einer glatten Masse mixen.

2. Forme eine Rolle und teilen sie in 6-8 Stücke. Die Stücke in längliche Riegel formen und auf einen mit Backpapier bedeckten Teller legen. Lasse sie im Tiefkühler, während du die Füllung zubereitest.

3. Mache die Füllung indem du Datteln, Kokosöl, Vanillepulver und Salz zu einen glatten Teig mixt. Rühre die Erdnüsse in die Füllung.

4. Nimm die Böden heraus und verteile die Füllung oben.

5. Die Schokolade über einem Wasserbad schmelzen und über die Riegel gießen. Bewahre sie im Tiefkühlschrank und tauen sie ein paar Minuten vor dem Essen auf.

Das Rezept stammt von Hello green von Josefine Jäger.

Hoffe, du willst sie testen und magst sie so gerne wie wir. ♡

Die Sehnsucht nach dem Meer

Wenn die Welt mit all ihrem Wahnsinn immer näher rückt, gibt es einen Ort, nach dem ich mich sehne. Wenn wir auf der Schotterstraße zu unserem kleinen Häuschen auf Orust abbiegen, sinken buchstäblich meine angespannten Schultern und sowohl die Sorgen der Welt als auch des Alltags rinnen ab. Wenn ich die Autotür öffne und die frische, sauerstoffreiche Luft meine Lunge füllt und ich über die vertrauten Weiten schaue, fühle ich einfach nur Frieden.

Die Kinder und ich laufen runter zu „unserem“ Strand. Sie fischen Seesterne und Austern und studieren sie sorgfältig, bevor sie wieder dem Meer zurückgegeben werden. Ich sitze und beobachte sie auf der kleinen Bank neben dem Bootshaus, wo es Schutz vor dem Wind gibt und die Sonne fast meine Nasenspitze wärmt. Denke darüber nach, wie stolz ich auf unser Trio bin. Wie die Großen sich um ihren kleinen Bruder kümmern, dass er nicht auf einem Felsen ausrutscht oder zu nah ans Wasser geht. Sie kennen alle Arten, die im Meer leben und wissen, wie sich die Gezeiten ändern, sie vergessen die Zeit da unten am Strand und vergessen sogar, miteinander zu streiten. Wie selbstverständlich es geworden ist, dass das Meer ihnen gehört, es ist ihr Element.

Wir gehen langsam wieder nach Hause und suchen am Waldrand noch nach Pfifferlingen. Wenn wir Glück haben, füllen wir unsere Taschen und braten Pilze für das Abendbrot. Wir kommen nach Hause in die Hütte und Mario hat Kastanien auf dem Grill zubereitet, die wir in unserem Garten essen können.

Wenn es dunkel wird, gehen wir in die Hütte und zünden die kleinen Lampen in den Fenstern an. Stellen fest, dass sich die Geranie in Erwartung auf den nächsten Frühling zurückgezogen hat.

Wenn die Welt mit all ihrem Wahnsinn immer näher rückt, gibt es einen Ort, nach dem ich mich sehne… lese mehr auf dem Blog: www.frauschweden.de

Wir zünden kleine Teelichter an und stellen sie in den Kachelofen aus dem späten 19. Jahrhundert, der gerade gemauert wurde, sodass er Zeit zum Trocknen hat und wir zu Weihnachten einheizen können. Im Hintergrund hört man Mario herumwerkeln mit einem der unzähligen verbleibenden Projekte. Was mich erfüllt, ist Dankbarkeit für alles, was wir zusammen haben, für einander und für diesen Ort, der uns so viel Freude und Hoffnung für die Zukunft gibt.

#20: Fenster zwanzig und das vierte Licht

Heute ist bereits der vierte Advent und nur noch zwei Werktage, bis wir unsere Weihnachtsferien haben. In diesem Jahr gibt es viele, die Weihnachten nicht zusammen mit ihren Lieben feiern können, weil es ein besonderes Jahr ist. Aber für andere fehlt immer jemand zu Weihnachten. Das heutige Fenster ist für diejenigen, die nicht mehr bei uns sind:

Wenn du die vier Kerzen anzündest, zünde jede für jemanden an, den du vermisst.

Eine meiner Kerzen wird für meinen Onkel sein, der viel zu jung gestorben ist. Ich liebte es, als Kind bei ihm zu sein, weil er selbst wie ein Kind war, nur größer und geborgener. Es war ungefähr so als wäre man mit Pippi Langstrumpf zusammen, er dachte, wir könnten auf den Tisch malen und in den Kronleuchtern hängen. Er flüsterte mir während den Familienessen kleine Streiche und Ideen zu, denen ich mit Freude und großen Augen folgte. Einmal zu Weihnachten, zum Beispiel, tauchte er schleimige Fischbällchen in Schokolade und bot sie als Pralinen an und es gibt tausend andere solcher Geschichten. Es ist so traurig, dass er seine Enkelkinder nie erlebt hat, weil ich weiß, dass er der beste Großvater der Welt geworden wäre. ♡

Für welche Personen zündest du heute die vier Kerzen an?

Für alle Herzen

Morgen ist Valentinstag, der hier in Schweden Alla hjärtans dag („Tag aller Herzen“) genannt wird. Ein Tag mit einem bitteren Nachgeschmack, finde ich. Teilweise erinnere ich mich an die Schulzeit, als wir Schüler einander Nelken schicken konnten. (Es war also die Schule, die dies arrangiert hat, hoffentlich sind solche idiotischen Arrangements bereits ausgerottet?) Einige bekamen nicht eine einzige, andere trugen einen großen Blumenstrauß nach Hause, wie eine Art Beliebtheitstrophäe. Die Tatsache, das zusätzlich ein Haufen Produkte hergestellt werden, die nur für diesen einzigen Tag verkauft und dann verstaut oder weggeworfen werden, ist wohl die Höhe der Verschwendung? Mit all dem gesagt, kann es nie falsch sein, sich ein wenig extra um seine Liebsten zu kümmern. Es muss nicht schwierig oder teuer sein.

Ich habe herzförmige Zimtschnecken für die Kinder gebacken, die wir morgen im Zug nach Stockholm haben werden.

Hallo, geliebtes Kind ♡

Und Julius, der zum Frühstück immer Joghurt mit Honig isst, kann es ein wenig extra schön bekommen. (Super einfach, tröpfle einfach kleine Tropfen rauf und ziehe einen Zahnstocher hindurch, beginne in der Mitte und nicht anhalten, bis alle Tropfen durchgezogen sind.)

Funktioniert genauso gut mit der Lieblingsmarmelade des kleinen Mannes, Himbeermarmelade.

So jetzt packen wir, weil morgen früh fahren die großen Kinder und ich nach Stockholm, um meinen Bruder und seinen Sohn zu besuchen. Natürlich bekommt ihr bald einen Bericht von dort. ♡

Überrasche mit schönen Apfelrosen

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Jemand fragte, was das für feine Gebäcke waren im gestrigen Post, so dachte ich, dass ihr das Rezept dazu bekommt. Sie sehen viel komplizierter aus, als sie tatsächlich sind und schmecken echt köstlich. Sehr schön, eine Apfelrose als Weihnachtlichen Nachtisch zu servieren. Hier kommt das Rezept:

Zutaten:
– 1 Rolle gekühlter Blätterteig, 250 g
– 30-50 g weiche Butter
– 2-3 EL Zucker
– 1-3 TL Zimt
– ca. 2 Stück rote Äpfel
– ca. 3/4 dl Wasser
– Saft aus einer Zitrone
– 1 Ei zum Einpinseln

So geht’s:

  1. Butter sehr dünn auf dem Blätterteig verteilen, nur so, dass Zimt und Zucker darauf haften bleibt. Mit Zimt und Zucker bestreuen. Etwa 5 cm breite Streifen schneiden.
  2. Die Äpfel teilen, entkernen und in sehr dünne Scheiben schneiden. Wasser und Zitronensaft in einer mikrosicheren Schüssel mischen. Die Apfelscheiben, vorzugsweise in zwei Durchgängen, reinlegen und für ca. 2 min in die Mikrowelle, bis sie leicht erweichen. Abtropfen lassen. Die Apfelscheiben abwechselnd auf einem 5cm breiten Blätterteigstreifen verteilen, so dass sie an der einen Kante leicht hervorschauen. Den Streifen zu Rosen aufrollen und in robuste Muffinsformen geben.
  3. Mit Ei bestreichen und bei 200 °C für 20-25 Min. backen lassen oder bis sie eine schöne Farbe bekommen haben und gut aufgepufft sind.

Es wird sehr lecker wenn du sie mit Vanillesoße oder Vanilleeis servierst. Hoffe du willst testen. ♡

Alle Bilder in diesem Beitrag sind von Gastfotografin Amanda Falkman. www.frknfalkman.se

#6: Heute öffnen wir das sechste Fenster…

…und dort finden wir ein wenig Selbstliebe:

Treffe dich selbst im Spiegel und sage etwas Nettes.

Habt ihr die Netflix-Dokumentation über die Drillinge gesehen? Sie wurden bei ihrer Geburt getrennt, wuchsen unwissend voneinander auf und trafen sich durch einige Zufälle erst in ihrer Jugend wieder. Ohne es, für diejenigen unter euch zu verderben, die sie noch nicht gesehen haben, hat die Dokumentation viel in mir geweckt. Ich dachte darüber nach, wie es sein würde, ein schwindelerregender Gedanke, in einen Raum zu treten und eine Person zu treffen, die genauso aussieht wie ich. Sich selbst in die Augen zu Blicken im Erwachsenenalter. Wie würde ich über diese Person fühlen? Ich hoffe es wäre Interesse und Liebe.

Ich war immer mein eigener größter Kritiker. Sicher, ich kann sehen, dass ich gute Dinge tue und genüge, aber harte Worte sind nur allzu häufig, wenn ich mit mir selbst spreche. Diese bedingungslose Liebe die ich für die Kinder habe, ist schwer für mich selbst zu finden. Ich würde die Kinder nie so hart beurteilen, wie ich mich selbst beurteile. Und wenn sie einen Fehler machen, würde ich diesen niemals mit ihrer Person gleichsetzen. Warum also tue ich mir das selber an?

Die heutige Herausforderung wird es sein, mit verzeihenden und interessierten Augen auf sich selbst zu schauen. Der Versuch, einen schönen Raum der Selbstliebe zu schaffen. Die Dichterin Kristina Lugn schrieb, was ich für etwas so Schönes hielt. Alle sollte ein Bild von sich als Kind in der Geldtasche haben. Und sich von Zeit zu Zeit fragen: Wie kümmere ich mich um dieses Kind? Sich selbst als Kind zu sehen und darüber nachzudenken, wie man sich selbst behandelt.

Ich in Edwards Alter. Ziemlich ähnlich, oder?

Wünsche euch einen schönen 2. Advent, einen frohen Nikolaus und einem speziellen Menschen für uns alles Liebe zum Geburtstag – in deinem Spiegel gibt es viel Nettes zu sagen. ♡

Endlich Sonne

Gestern Morgen stellten wir benommen fest, dass etwas anders war. Nach wochenlangem Regen und einer Grauskala schien plötzlich die Sonne von einem hohen und strahlend blauen Winterhimmel. Leicht euphorisch rannten wir umher und packten Essen und Kinder ein und saßen uns ins Auto in Richtung Orust. Dort angekommen, schauten wir nach unseren kleinen Hütten, wärmten den Grill und aßen vegetarische Würstchen und Hamburger. Dann nahmen wir unseren kleinen Weg durch den Wald in Richtung Meer. 

Es war völlig windstill und das Wasser glänzte ohne die geringste Welle. Julius war geschockt über die „Hitze“ der Sonne und warf seine Jacke ab.

Eins, zwei, drei…ab zum Strand!

Jemand war vor uns angekommen. Wilde Vermutungen kamen auf. Adler, Schwan oder gar ein Dinosaurier?

Edward und ich ließen uns auf einer Bank an einer sonnengewärmten Wand nieder und packten Kaffee und Kekse aus.

Komplikationen traten auf, als Edward beschloss, seinen Keks ins Wasser zu werfen, etwas das er direkt bereute. Gut, dass man nette Geschwister hat, die direkt ausrückten und eine Rettungsaktion starteten.

Die Sonne ging langsam unter und wir begaben uns wieder zurück zum Häuschen. Entlang des Weges ist diese alte Steinmauer, ich finde sie so schön. Stell dir vor, wie sich jemand einmal abgeplagt hat, um sie an Ort und Stelle zu bekommen. Da ist es schön, dass sie heute immer noch ihre Funktion als Grenze zur Kuhweide erfüllt.

Ich ging ein wenig hinter den anderen und lauschte der Stille zu. Während wir weg waren, war die Sauna warm geworden und wir setzten uns hinein und tauten dort auf. So ein dringend benötigter, ruhiger Tag mit den Verpflichtungen des Alltags auf langem Abstand.

Ich wünsche dir einen wunderschönen Start in die Woche. ♡

#5: Fenster Nummer fünf – ein seltener Luxus

Hinter der heutigen Lücke finden wir:

Schreiben einen Brief an jemanden, den du vermisst.

Hinter dem Haus, in dem ich aufwuchs, gab es eine große Plantage von Hagebuttensträuchern, durch die wir Kinder kleine Gänge hatten. Eines Tages, als ich sechs Jahre alt war und wie üblich im Zickzack durch die Büsche in Richtung Spielplatz streifte, stand am Ende der Sträucher ein Mädchen von der gleichen Größe wie ich da. Sie hatte ganz weißes Haar und nette Augen, die mich ein wenig schüchtern ansahen. Seit diesem Tag war Jessica meine beste Freundin und wir sind einander durchs Leben gefolgt.

Wir wuchsen in der gleichen Gegend auf, waren in der gleichen Klasse und trafen uns jeden Tag. Als wir fünfzehn waren, bekam ihr Vater einen Job in einer anderen Stadt und sie zogen ungefähr 400 km weg. Es war die erste große Traurigkeit meines Lebens, aber wir riefen uns jeden Tag an, immer zur gleichen Zeit. Darüber hinaus schrieben wir uns mehrere Briefe pro Woche, die ich immernoch habe. Heute lebt sie mit ihren drei Kindern im gleichen Alter wie meine in Stockholm, und obwohl wir uns nicht mehr jeden Tag hören, geht derselbe Dialog weiter, der seit dreißig Jahren geführt wird, und ich hoffe, noch viele, viele Jahre mehr.

Manchmal denke ich darüber nach, wie schön es wäre, wenn wir wieder nah beieinander leben würden, es ist so besonders mit Freunden, die alles über dich wissen und du kannst einfach dort weiterreden wo du zuletzt aufgehört hast. Heute bin ich diejenige, die einen Brief an Jessica schreibt, kann mich eigentlich nicht erinnern, wann ich das zuletzt gemacht habe. Etwas, das uns vor zwanzig Jahren so natürlich war, ist zu einem seltenen Luxus geworden.

Wer bekommt deinen Brief?

#8: Fensterchen Nummer Acht ist jetzt offen

Das heutige Fenster steht im Zeichen der Tiere und enthält:

Esse heute vegetarisch.

Vor Weihnachten könnte es einem ein weniger übel werden, mit all der grotesken Werbung für Fleisch, die jeden Flyer und jede Anzeige füllt. Ich bin seit vielen Jahren Vegetarier und kann mir das Leben nicht anders vorstellen. Trotzdem kann ich die Geschichte der Menschheit als Fleischfresser respektieren, wo sie in vielen Fällen unser Leben gerettet hat.

Ich erinnere mich, wie meine Oma mir erzählte, wie sie auf einem Bauernhof aufwuchs. Die Kinder hatten Namen für alle Tiere und zu Weihnachten machte man es ihnen extra schön mit Stroh in der Scheune. Sie hatten die besten Winteräpfel gespart, die die Tiere am Weihnachtsmorgen bekamen. Sie wussten, wie wichtig die Tiere waren, um die große Familie zu ernähren und behandelten sie immer mit Respekt. Das Schwein wurde auf dem Hof geschlachtet und jeder auch so kleinster Teil des Tieres wurde verwertet. Die Grundnahrungsmittel für Omas Familie waren vegetarisch und Fleisch war ein seltener Luxus. Obwohl es nur wenige Generationen entfernt ist, ist die Realität für die heutigen Fleischtiere eine ganz andere als zu Omas Zeiten, wie jeder weiß. Kurze Leben ohne die Möglichkeit im Freien zu sein, lange und überfüllte Transporte zu Schlachthöfen und schmerzhafte Tötungsmethoden. Als es zuerst ein Luxus gewesen war, scheint es nun so dass viele denken, dass Fleisch in so ziemlich jeder Mahlzeit enthalten sein sollte. Ich denke, das Urteil der Zukunft gegen die Fleischindustrie wird hart sein, also nutze die Gelegenheit, heute mehr vegetarisch zu essen und verbreite etwas Hoffnung für die Tiere. ♡

Solche Leckereien backe ich auch gerne mit den Kindern und die verbleiben die einzigen Schweine bei meinem Weihnachtsessen.

Meine drei Schätze

Seit Jahren habe ich eine große Schachtel gefüllt mit Zeichnungen, Bildern und kleinen losen Notizen über die Kinder und ihren Taten. Kein direktes System, sondern nur eine kleine chaotische Schatztruhe der Erinnerungen. Im Laufe der Jahre hat sich diese Kiste gefüllt und ich habe lange überlegt, etwas mehr strukturierteres zu organisieren. Endlich beschloss ich der Sache ein Ende zu machen und bestellte drei schöne Bücher, eines für jedes Kind.

Ich finde sie sind echt nett geworden! Der Umschlag ist mit einem Gewebe aus 100% Baumwolle eingekleidet und drinnen sind sowohl Plastiktaschen als auch leere Seiten zu füllen. Ich wählte die Lieblingsfarbe jedes Kindes (okay, Edwards musste ich ein bisschen raten) und ihre Namen in Goldtext geprägt. Sie stammen von der schwedischen Firma Bookbinders Design, die schwedisches Design und hohe Qualität vereint. Fühlt sich gut an, dass die Bücher klimafreundlich produziert und alterungsbeständig sind, so dass es den Kindern lange Freude bereiten kann.

Jetzt gilt es nur noch, die Bücher zu füllen. Normalerweise schreibe ich den Kindern jedes Jahr einen kleinen Jahresbrief, also denke ich, dass sie jetzt einen gegebenen Platz hier bekommen. Ich spare auch einige besonders schöne oder wichtige Zeichnungen von jedem Kind. (Wenn ich alle Zeichnungen und Handarbeiten der Kinder, die im Laufe der Jahre vom Kindergarten und Schule nach Hause getragen wurden aufbewahrt hätte, hätte ich ein zusätzliches Zimmer gebraucht.) Gestern Abend habe ich angefangen, durch meine Schatztruhe zu wühlen und war in Gedanken und Erinnerungen versunken. Leicht, nostalgisch zu werden, über die verflogene Zeit. All die süßen Dinge die sie einst sagten und wie klein sie einmal waren. Dies wird wahrscheinlich einige Zeit in Anspruch nehmen, fühlt sich aber völlig okay an. ♡♡♡

Aufwachsen mit Tieren

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Als Kind hätte ich so gerne einen Hund oder eine Katze gehabt. Meine Eltern sind jedoch völlig uninteressiert an Tieren, aber nach langem Nörgeln und Betteln habe ich Stampe bekommen. Ein kleines, verängstigtes, silbergraues Kaninchen. Ich war so glücklich über ihn, aber ich glaube nicht, dass meine Liebe beantwortet wurde. Ich dachte, Stampe und ich wären beste Freunde und er würde in meinem Zimmer schlafen. Stattdessen baute Papa einen Käfig und der stand draußen in einer dunklen Ecke des Gartens. Ich, wo so furchtbar Angst im Dunkeln hatte, (und wie ich mich erinnern kann, war es immer dunkel) lief nach der Schule mit pochendem Herzen hinaus zu ihm, warf eine Karotte rein, füllte Wasser und Pellets nach, sagte gute Nacht Stampe und rannte wieder hinein. Es wurde keine enge Beziehung. Im Sommer dagegen wurde das Leben für mich und mein kleines Kaninchen jedoch etwas mehr ereignisreicher. Meine beste Freundin und ich radelten mit unseren Kaninchen im Fahrradkorb (ääh?), brachten sie an den Strand und in den Wald. Ich glaube, sie haben es gehasst. Mit seinem kleinen rasenden Herzen unternahm Stampe viele Fluchtversuche, manchmal war er tagelang weg, bis ich es geschafft habe ihn mit einem Netz einzufangen. Fünf Jahre alt, endete seine letzte Flucht indem ihn die Katze des Nachbarn zu Tode biss. Ich begrub ihn in einem Schuhkarton voller Blumen, in einer anderen Ecke des Gartens.

Als Erwachsene konnte ich einen anderen Kontakt mit Tieren erleben, weit entfernt von Stampes tragischem Leben. Wir bekamen unsere Katzen, Morre und Smulan, als sie zwölf Wochen alt waren. Seitdem leben sie bei uns, haben auf unserem Schoß geschlafen und wir haben ihre Besonderheiten und Persönlichkeit kennengelernt. Geschwister sind sie, aber zwei völlig unterschiedliche Typen. Wenn unsere Kinder ihre Familie auflisten, sind wir immer sieben Stück, weil die Katzen selbstverständlich mitgezählt werden. So in der Nähe von Tieren aufzuwachsen, ist für die Kinder eine große Bereicherung. Sie erlernen den Respekt für andere Lebewesen und wissen wo die Grenze geht. Und nichts ist wohl tröstlicher als eine warme, schnurrende Katze, die nah zu einem kuschelt. Zeit, die man mit einer Katze verbringt, ist irgendwie nie verschwendet.

Die letzten drei Bilder in diesem Beitrag sind von Gastfotografin Amanda Falkman. www.frknfalkman.se

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