Das heutige Fenster enthält etwas am beruhigendsten, das ich kenne:
Lese jemandem vor.
Wenn du deinem Kind regelmäßig vorliest, verschaffst du
ihm einen großen Vorsprung. Ein Kind, dem man in seiner Kindheit vorgelesen
hat, hat im Alter von 17 Jahren ein Vokabular von etwa 50.000 Wörtern, im
Vergleich zu 15.000 Wörtern für das Kind, das es nicht hat. Ein haarsträubender
Unterschied also. Ich fand es eine so schöne Zeit mit den Kindern, jeden Abend,
wenn ich für sie las. Da sie jetzt aber selbst lesen können, gibt es weniger
Möglichkeiten dazu, was ich gerne ändern würde. Ich denke, wir können uns vor
dem Schlafengehen eine Weile vorlesen, weil es so beruhigend und schön ist,
sich auf etwas anderes als den Fernseher zu beschränken.
Es sind nicht nur Kinder, die es lieben dem Lesen
zuzuhören. Als Mario gerade nach Schweden gekommen war, las er mir abends oft
vor, um sein Schwedisch zu trainieren. Es war wahrscheinlich meine absolute
Lieblingsmethode, um einzuschlafen, seine (damals) ein wenig seltsam
ausgesprochenes, zaghaftes Schwedisch, das mich in den Schlaf wiegte.
Ich bin so aufgeregt, dass ich heute keine Zeit hatte, ein Sonntagshaus zu schreiben, meine Gedanken sind bei einer einzigen Sache. The Crown. Staffel 4 hat heute Premiere auf Netflix! Ihr habt wohl diese großartige Serie nicht verpasst, oder? Wenn du das hast, bin ich fast eifersüchtig auf dich, weil du drei Staffeln aufholen kannst!
Die Serie beginnt, als Königin Elizabeth II. im Alter von
27 Jahren zur Königin gekrönt wird und wir dann der britischen Monarchin durch
alle Prüfungen des Lebens folgen dürfen. In der vierten Staffel sind wir in den
1980er Jahren angekommen und der Ehe von Kronprinz Charles mit der jungen Diana
Spencer.
Sicherlich sieht Emma Corrin als Diana absolut umwerfend
und erstaunlich aus, nicht wahr? So portraitähnlich und mit der gleichen
Ausstrahlung von Schüchternheit und Charisma.
Und in der Rolle der Premierministerin Margret Thatcher
sehen wir keine Geringere als Gillian Anderson. Diese Saison wurde von einer
einstimmigen Gruppe von Rezensenten als die beste bisher bewertet, daher sind
meine Erwartungen gelinde gesagt hoch.
Allerdings bin ich beim Aufladen vor der heutigen
Premiere vielleicht etwas weit gegangen. Bereits am Freitag habe ich einen
britischen Obstkuchen gebacken, der zwei Tage lang reifen soll, bevor er
genossen wird. Also heute Abend gehen die Kinder früh ins Bett, wir brauen Tee
und schneiden dicke Scheiben dieses Kuchens und bänken uns vor den Fernseher.
Dieser Kuchen ist super einfach zu backen, bekommt aber
einen exklusiven und tiefen Geschmack und reift zu einer dichten und fast
cremigen Textur. Es ist auch ein perfekter Kuchen, um zu Weihnachten zu backen!
Hier ist das Rezept:
Für einem großen britischen Obstkuchen: 250 g Butter 1/2 dl Orangenmarmelade englischen Typs (bitter) 2 dl Zucker 3 Eier 4 dl Weizenmehl 3 dl Rosinen 100g Mandeln
So geht’s:
Die Butter bei schwacher Hitze in einem großen Edelstahltopf schmelzen. Die Marmelade rein klicken und umrühren. Beiseite stellen, damit es ein wenig abkühlt. Eine Form, die etwa 2 Liter hält, mit Butter bestreichen und Semmelbrösel darüber streuen. Den Ofen auf 160 °C vorheizen.
Den Zucker in den Edelstahltopf mit dem Butter rühren und dann ein Ei nach dem anderen hinein. Zwischen jedem Ei kräftig umrühren. Das Mehl gleichzeitig mit Rosinen und ganzen Mandeln vermischen. Rühre den Teig so zusammen, dass sich wirklich alles richtig vermischt, so dass es keine „Mehltaschen“ gibt. Den schweren Teig in die gefettete Form legen.
Backe den Kuchen im unteren Teil des Ofens für knapp 1 1/2 Stunden. Drehe den Kuchen um, aber lasse ihn unter der Form abkühlen. Dann in Alufolie einwickeln und für zwei Tage ruhen lassen, damit der Kuchen den richtigen Geschmack und Textur bekommt.
Hier zu Hause haben wir den Rekord in Bezug auf Gemütlichkeit gebrochen, die ganze Familie hat die gleichen Pyjamas an (ein bisschen Nerd-Alarm, aber zumeist niedlich), die Kinder hüpfen vor lauter Erwartungen und wir Erwachsenen genießen, dass der Weihnachtsurlaub begann. Es riecht nach Fichte, Weihnachtskaffee, Hausgemachtes und der weihnachtliche Brei köchelt auf dem Herd. Bald werden wir uns schön kleiden und zu meinen Eltern fahren, um das traditionelle Weihnachten zu feiern, wenn auch in kleinerer Gesellschaft als gewöhnlich. Aber zuerst müssen wir etwas sehr Wichtiges tun…
…nämlich, darauf achten dass unser schwedische Tomte seine gute Stimmung behält. Für den amerikanischen ho-ho-ho-Santa Claus habe ich nicht viel übrig, nein hier zu Hause ist es der nordische kleine Tomte, ein Wichtel oder Heinzelmännchen, der zählt. Wenn sich die Leute gut zu ihm verhalten, wird er das Haus segnen und Glück bringen. Aber er kann auch mürrisch und geradezu böse sein, vor allem, wenn die Leute ihn vergessen. So heute haben wir eine große Schüssel Reisbrei für den kleinen Tomten draußen auf der Treppe bereit gestellt und hoffen, dass er damit zufrieden ist.
Ich wünsche euch allen einen wirklich schönen
Heiligabend!
Treffe dich selbst im Spiegel und sage etwas Nettes.
Habt ihr die Netflix-Dokumentation über die Drillinge gesehen? Sie wurden bei ihrer Geburt getrennt, wuchsen unwissend voneinander auf und trafen sich durch einige Zufälle erst in ihrer Jugend wieder. Ohne es, für diejenigen unter euch zu verderben, die sie noch nicht gesehen haben, hat die Dokumentation viel in mir geweckt. Ich dachte darüber nach, wie es sein würde, ein schwindelerregender Gedanke, in einen Raum zu treten und eine Person zu treffen, die genauso aussieht wie ich. Sich selbst in die Augen zu Blicken im Erwachsenenalter. Wie würde ich über diese Person fühlen? Ich hoffe es wäre Interesse und Liebe.
Ich war immer mein eigener größter Kritiker. Sicher, ich
kann sehen, dass ich gute Dinge tue und genüge, aber harte Worte sind nur allzu
häufig, wenn ich mit mir selbst spreche. Diese bedingungslose Liebe die ich für
die Kinder habe, ist schwer für mich selbst zu finden. Ich würde die Kinder nie
so hart beurteilen, wie ich mich selbst beurteile. Und wenn sie einen Fehler machen,
würde ich diesen niemals mit ihrer Person gleichsetzen. Warum also tue ich mir
das selber an?
Die heutige Herausforderung wird es sein, mit verzeihenden und interessierten Augen auf sich selbst zu schauen. Der Versuch, einen schönen Raum der Selbstliebe zu schaffen. Die Dichterin Kristina Lugn schrieb, was ich für etwas so Schönes hielt. Alle sollte ein Bild von sich als Kind in der Geldtasche haben. Und sich von Zeit zu Zeit fragen: Wie kümmere ich mich um dieses Kind? Sich selbst als Kind zu sehen und darüber nachzudenken, wie man sich selbst behandelt.
Ich in Edwards Alter. Ziemlich ähnlich, oder?
Wünsche euch einen schönen 2. Advent, einen frohen Nikolaus und einem speziellen Menschen für uns alles Liebe zum Geburtstag – in deinem Spiegel gibt es viel Nettes zu sagen. ♡
Jetzt beginnt der Countdown zur gemütlichsten Zeit des Jahres! Auch wenn Weihnachten in diesem Jahr anders sein wird, werde ich dafür sorgen, dass es für meine Lieben mindestens so schön und fein wird wie sonst. Wenn es eine Sache gibt, die mir diese Pandemie angetan hat, dann ist es, das Licht auf das zu richte, was wirklich wichtig ist. Weg vom Konsum und Stress und hin zum einfachen, nahen. Weihnachten bei uns sollte herzlich, warm und tröstend sein. Ein paar ausgewählte Geschenke, die leckersten Pralinen, einfache, natürliche Dekorationen und weg mit allem das zerbricht und splittert. Zusammensein ist das was zählt und das hören können wonach sich das Herz sehnt.
Dezember ist in der Regel gefüllt mit wunderbaren Aktivitäten: Weihnachtsfeiern, Luciafest, Abschlussveranstaltungen und Partys. Dieses Jahr verpassen wir all das, aber vielleicht bekommen wir etwas anderes? Ich werde mich zumindest auf die Ruhe und das Helle konzentrieren und hoffe, dass ihr mitkommen wollt! Ich habe nämlich einen Adventskalender vorbereitet, Frau Schwedens Licht-Kalender, in dem jedes Fensterchen bis Heiligabend etwas enthält, das dir selbst oder einem Mitmenschen Freude oder Liebe bringt.
Morgen öffnen wir das erste Fensterchen! Verspreche mir, dass du reinschaust. ♡
In diesem Jahr scheint nur eines auf der Welt passiert zu sein: die Corona-Krise. Es ist alles, worüber wir sprechen und fast das einzige Thema in den Nachrichten. Aber alle anderen Krisen und Katastrophen haben keine Pause eingelegt, nur weil sie vom Radar verschwunden sind. Die Klimakrise zum Beispiel ist auf lange Sicht eine größere Bedrohung für uns als Corona, aber im Moment mit der Pandemie und der akuten Situation wird sie natürlich überschattet. Heute heben wir den Blick und reflektieren über folgendes:
Wähle eine Frage die dir wichtig ist und die die Welt ein wenig besser macht.
Schreibe einen Text online, spende ein paar Cent an einen Wohltätigkeitsverein oder schreibe deine Nachricht auf ein Plakat, damit alle sie sehen können. Zu Weihnachten dürfen sich unsere Kinder normalerweise für eine Wohltätigkeitsorganisation entscheiden, wo unsere Familie etwas spendet.
Julius‘ Frage ist Kinderarmut. Mehrere Kinder in seiner
Klasse sind vor dem Krieg in Syrien geflohen, und wir haben beschlossen, die
Arbeit der schwedischen Kirche für Kinder auf der Flucht zu unterstützen.
Elisabeth hat ein großes Herz für Tiere und Natur und
denkt oft darüber nach, warum Erwachsene so grausam gegenüber Tieren sind und
warum soviel Müll auf dem Boden liegt. Sie bekam eine Mitgliedschaft in einem
Kinderclub für Tierrechte und wir haben Greenpeace auch mit Geld unterstützt.
Meine Mutter hat immer einen Paketkalender für uns Kinder gemacht, als wir klein waren. Ich erinnere mich an die Nacht vor dem 1. Dezember, als ich wach lag und hörte, wie sie raschelte und die kleinen Pakete einpackte. Obwohl es vielleicht nicht so spezielle Sachen in diesen Paketen waren, (Socken, Haarspangen, Süßigkeiten,…) war es so feierlich am nächsten Morgen aufzuwachen und die 24 Pakete zu sehen, die ich vor mir hatte. Der Kalender war für mich und meinen Bruder eines der wichtigsten Dinge an Weihnachten und meine Mutter musste noch lange kleine Pakete für uns machen. Als mein Bruder seinen Militärdienst machte, fragte Mama vorsichtig och es vielleicht an der Zeit ist mit dem Adventskalender aufzuhören? Nein, antwortete mein Bruder mit Entsetzten in seinen Augen. Das ist doch Tradition!
All diese Liebe, Rücksicht und Fürsorge, die Eltern ihren
Kindern (bestenfalls) schenken, kan niemals erwidert werden. Meine Kinder
können mich nicht so sehr lieben und um mich kümmern, wie ich sie liebe und
mich um sie kümmere. Das ist völlig in seiner Ordnung.
Aber jetzt darf ich zurückgeben, was ich einmal bekommen
habe, jedoch an meine eigenen Kinder. Und vielleicht sind es eines Tages die,
die sich am letzten November hinsetzen und kleine Pakete einpacken. Auf diese
Weise hallt die Liebe meiner Mutter durch Generationen wider.
So wurde der Adventskalender der Kinder in diesem Jahr. (Nur für die beiden Großen, der kleiner Mann muss bis zum nächsten Jahr warten.) Es fühlt sich wichtig an, dass sie nachhaltige Sachen in dem Kalender bekommen, nicht viele Plastiksachen, die dann überall rumliegen. In diesem Jahr gibt es Stifte, Unterwäsche, Süßigkeiten und eine Reihe mit Flohmarktschnäppchen. Kleine, alte Porzellandosen, um kleine Dinge zu verstecken, schätzen die Kinder, denke ich. Wir hängen die Pakete auf eine alte Holzvorhangstange mit kleinen Nägeln auf und schmücken jedes Jahr mit den gleichen „Nissar“ (Wichteln). Morgen früh kenne ich zwei Stücke, die ganz früh dorthin trippeln.❤️♡
Das erste Beitragsbild mit den Kindern auf der Treppe ich von Gastfotografin Amanda Falkman. www.frknfalkman.se
Letzte Woche hatte unser nächster Flohmarkt halber Preis bei allem, also nutzten wir die Gelegenheit, einige Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Recycling ist die beste Art von Weihnachtsgeschenk, wenn du mich fragst. Diese unmögliche Kaufhysterie, die zu Weihnachten überall herrscht, ist kein besonders schönes Geschenk für unsere Kinder und ihre Zukunft.
Wir brauchten neue Untersetzer für unsere abendliche Tasse Tee und ich fand eine völlig ungeöffnete Schachtel von der feinen englischen Marke Pimpernel. 5 kr (50 Eurocent!) für 6 Stück.
Ein frühlingshaftes Ölgemälde mit Anemonen, es wird ein Weihnachtsgeschenk
für Mario und mich sein. Wir beide sammeln gerne Kunst, 25 SEK habe ich
bezahlt.
Für die Kinder finde ich immer Bücher für jeweils ein paar Euro.
Ich liebe Kinderbücher aus den 1950er Jahren, die haben immer so schöne
Illustrationen. Wie in diesem, das Elisabeth bekommen wird. Es geht um ein
Mädchen, das sich ein Hundewelpen zu Weihnachten wünscht (genau wie Elisabeth).
Der Unterschied ist nur, dass das Mädchen im Buch ihren kleinen Hund bekommt…
… während mein Kind sich damit begnügen muss, darüber zu lesen. Das waren einige meiner wiederverwerteten Geschenke vom Flohmarkt. Habe auch noch fünf kleine Holzpuzzles und einen Traktor für Edward gefunden, aber die habe ich bereits eingepackt.
Guten Morgen! So toll, dass ihr mich bei meinem Adventskalender begleiten möchtet. Hinter Fenster Nummer eins finden wir folgendes:
Schreibe drei Dinge auf, für die du dankbar bist.
Ich habe in meinem Leben von Zeit zu Zeit ein Dankbarkeitstagebuch geschrieben und weiß eigentlich nicht wirklich, warum ich es nicht immer tue. Es ist wie das Leben im Allgemeinen: Das worauf man sich konzentriert, wächst. Je mehr ich über Dankbarkeit nachdenke, desto dankbarer werde ich für das Leben, das ich bekommen habe. Gerade heute schreibe ich folgendes auf:
Meine Familie, die mich sowohl sicher als auch stark fühlen lässt.
Das gemütliche Weihnachtsgefühl, das sich langsam bei uns zu Hause einfindet.
Eine Zeichnung, die ich von Edward bekommen habe. (Ein wackeliger, runder Ball den er, fast vor Stolz platzend, mir gab und fragte, ob ich ihn an die Wand hängen wollte.)
Heute kommt noch eine andere Idee der Kinder. Es scheint so, dass sie die besten Ideen für diesen Kalender haben, vielleicht hätte ich sie Fensterchen machen lassen sollen. 😊 Wir sprachen jedenfalls über Freundlichkeit und das war ihre Idee zum Thema:
Mach‘ eine Freundlichkeitswand.
Sie fanden, es wäre gut, eine Wand voller Freundlichkeiten hier zu Hause zu haben. Eine Art Altar, wo man hingehen kann und etwas ermutigendes, nettes oder ein nachdenkliches Zitat lesen kann. Um es einfach zu machen, kann jeder ein paar nette Worte auf Post-it-Notizen schreiben und direkt an der Wand aufkleben. Dann ist es einfach zu ersetzen, wenn man variieren möchten. Ein Zitat, das wir von mir aus gerne behalten können ist dieses:
„Jeder, den du triffst, führt einen Kampf von dem du nichts weißt. Sei freundlich. Immer.“
Genau das wünsche ich mir, dass die Kinder von zu Hause
mitnehmen. Man weiß nie, was sich in einem anderen Menschen verbirgt, das Wichtigste
was man tun kann, ist zu versuchen, nett und freundlich zu sein. ♡
Die Kinder und ich sprachen über den Lichtkalender und darüber, was man tun kann, um ein Kind glücklich zu machen. Sie kamen auf die wunderbarste Idee, die heute hinter Fenster Nummer elf ist:
Vergrabe einen Schatz auf einem Spielplatz.
Das fast Beste daran, Zeit mit Kindern zu verbringen, ist ihre Fähigkeit, mit einer solcher Leichtigkeit sowohl in der Realität als auch gleichzeitig in einer magischen Welt zu sein, in der alles möglich ist. Ein Schatz kann alles sein, eine kleine Puppe oder ein Spielzeugauto, aber die Kinder und ich werden noch etwas weiter gehen.
Heute vergraben wir diese kleine Kiste auf unserem
nächsten Spielplatz. Es enthält Spielzeug, das die Kinder entbehren können und
natürlich einen Brief an den oder die Finder. Dieser Auftrag hat totale
Freudegarantie.
Was vergräbst du heute? Und bitte sende mir ein Bild, und ich werde es hier auf dem Blog veröffentlichen. ♡
Guten Morgen und frohe Weihnachten alle netten LeserInnen! Heute öffnen wir das allerletzte Fenster in meinem Lichtkalender, ich bin so froh, dass ihr im Dezember so oft reingeschaut habt! Ein wirklich herzliches Dankeschön dafür. Ich denke, dass man heute nichts leisten muss, sondern nur spüren kann wie der Weihnachtsfrieden hoffentlich eintrifft. Aber eine kleine Sache könnten wir tun:
Denke an ein Kind, das deine Welt verändert hat.
Ich denke an viele Leute. Meine Freundin Jessica, über
die ich schon einmal geschrieben habe. Und meine Freundin Pernilla, die ich im
Alter von fünf Jahren kennengelernt habe. Sie hat meine Welt wirklich so viel
lustiger gemacht, voll mit ihrer atemberaubender Fantasie und überschwänglicher
Energie. Sowohl meine Mutter als auch ich erinnern sich, wie Pernilla und ich
nie aufgehört haben, in meinem Zimmer zu lachen. Aber dann gibt es natürlich
noch drei andere Kinder, die mich am meisten verändert haben.
Zuerst, Julius, so klein, mager und gelb von Gelbsucht,
kam im April 2011 zu uns und seitdem ist nichts mehr dasselbe. Alle Gefühle
wurden auf einmal tausendmal größer. Die Freude über jeden kleinen Fortschritt,
der Stolz über seine unbegrenzte Klugheit und Schönheit, die Verzweiflung, als
er nur weinte und wir nicht wussten was wir tun sollten. Und dann auch diese
Angst und Unruhe, die, wie ich jetzt erkannt habe, ein Leben lang anhalten
wird.
Dann, nach nur etwas mehr als einem Jahr, kam unser kleines Sommermädchen mit halsbrecherischer Geschwindigkeit, kaum das ich Zeit hatte mich auf das Kreißbett zu legen. Ich erinnere mich an ihre roten Lippen und ihre rosa Haut, das warme samtige Gewicht als sie dort an meiner Brust lag. Es war so komplett, ein kleiner Sohn zu Hause und jetzt eine Tochter. Es war sommerwarme Luft in Göteborg, als ich am nächsten Tag das Krankenhaus verließ und dachte, jetzt habe ich alles.
So war es viele Jahre lang der Fall. Aber mit der Zeit
wuchs bei uns wieder eine Sehnsucht. Dass es vielleicht noch jemanden gab, der
zu unserer Familie kommen wollte. Es dauerte einige Zeit, aber in einer
verschneiten Nacht im März 2018 wurde Edward geboren, der bereits am ersten Tag
die Herzen aller gewann. Der Stolz und der Beschützerinstinkt strahlt um seine
Geschwister und er gibt uns jeden Tag jede Menge Gelächter. Er ist derjenige,
der alles ganz komplett gemacht hat. ♡
Guten Morgen und frohen Advent an euch! Ich wünschte, ihr könntet spüren, wie gut es in unserer Küche duftet. Ich habe die traditionellen Safranbrötchen (Lussebulle) gebacken und frisch gemahlenen Weihnachtskaffee gebraut, der Düfte von Zimt und Kardamom in jedem Winkel verteilt.
Wir haben den Tisch mit Omas feinem Porzellan, handbesticktem Weihnachtstischtuch und den drei Zuckerlaternen der Kinder gedeckt.
Ich habe etwas Wintergrün aus dem Garten reingeholt und in unsere neu gefundene Flohmarktvase aus den 1940er Jahren gestellt. Bezahlte 5 kr d.h. 50 Cent (!!!!!) dafür, weil die nette Flohmarktdame findet, dass wir so oft dort einkaufen. Liebe die Vase!
Jetzt läuten die Kirchenglocken über dem Marktplatz und
vermischen sich mit Tiger Daniels heller Stimme aus dem Fernseher und den
Mädchen, die aus Elisabeths Zimmer kichern. Bald werde ich die ganzen Familie
zu unserem nächsten See schleppen, der auch komplett weihnachtlich dekoriert
ist. Es sieht so aus, als ob es ein guter Tag wird. ♡
Das heutige Fenster birgt eine echte Herausforderung:
Habe einen bildschirmfreien Abend.
Normalerweise landen wir auf der Couch vor dem Fernseher,
wenn die Kinder eingeschlafen sind. Manchmal auch mit dem Handy oder im
schlimmsten Fall dem Computer zusätzlich. Und natürlich ist es toll, in eine
gut gemachte TV-Serie zu entfliehen und sich für eine Weile zu entspannen. Es
gibt ja so viele gut produzierte Sendungen da draußen. Irgendwie hat der
Fernseher das uralte Lagerfeuer ersetzt, etwas, um sich rundherum zu versammeln
und gemeinsam an einer Geschichte zuzuhören. Aber wenn wir gleichzeitig, jeder
für sich, die Arbeits-E-Mails liest oder Lebensmittel einkauft, wird es einfach
ein bisschen … zersplittert.
Warum also nicht alle Bildschirme für einen Abend ausschalten? Kerzen anzünden, Brettspiele spielen, Tee trinken und ohne Ablenkungen miteinander reden. Lass dein Herz warm werden. ♡
Gestern war hier zu Hause, eine meiner Säuberungsaktionen im Gange! Mein Traum ist es, genau das zu haben, was ich brauche und alles an seiner Stelle. (Im Moment ist es so etwas wie eine Utopie mit einem bald Dreijährigen, der die Sachen die ganze Zeit überall herumzieht). Wie auch immer, alles Aussortierte schenke ich weiter. Das bringt uns zum heutigen Fenster:
Verschenke etwas, das du aussortiert hast.
Sicherlich muss die Konsumtion der Zukunft kreisförmig
sein, genau wie die der Vergangenheit? Das Wissen früherer Generationen, wie
man Dinge baut die Hunderte von Jahren halten, anstatt nur für die nächste
Saison wenn wieder neue Trends eingeführt werden, glaube ich, wird eine
begehrte Fähigkeit sein. Was uns einmal so offensichtlich war, muss es wieder
werden: das zu reparieren, was kaputt ist, anstatt es weg zu verwerfen. Kleider
zu tragen, bis sie abgenutzt sind und dann darüber nachdenken, was man aus dem
Stoff machen kann.
Viele von uns leben mit einer Überfülle von Dingen und
was man aussortieren, kann genau das sein, was jemand anderes braucht.