Madeleine Kuchen – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

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Seit ich Marcel Prousts Romanzyklus Auf der Suche nach der verlorenen Zeit gelesen habe, wollte ich Madeleine Kuchen backen. Es ist eine zentrale Szene, in der die Hauptfigur gerade ein solches Gebäck in Lindenblütentee taucht und der Geschmack und Geruch verborgene Kindheitserinnerungen hervor ruft. Der Madeleine Kuchen ist daher zu einer Art allgemeiner Metapher für etwas geworden, das unterdrückte Erinnerungen hervorruft. Aber um diese Köstlichkeiten zu backen, muss man doch auch die charakteristische Backform für die kleinen muschelförmigen Kekse haben. Ich habe schon ewig Ausschau gehalten, aber erst vor kurzem bin ich in einem kleinen Antiquitätengeschäft auf eine solche Form gestoßen.

Jetzt konnten wir endlich loslegen und backen. Edward holte sich einen Stuhl und war natürlich eine sehr große Hilfe. Die klassischen Madeleine Kuchen haben eine zuckerkuchenähnliche Konsistenz und werden oft mit Zitrone gewürzt. Ich habe mich auch für blauen Mohn entschieden, weil er so schön und lecker ist. Hier ist das Rezept:

Zutaten für 12 kleine Kuchen:

– 100g Butter
– 2 Eier
– 1 dl Zucker
– 2 TL Vanillezucker mit echtem Vanille
– 2 dl Weizenmehl
– 1 TL Backpulver
– 2 EL fettiges Joghurt
– Schale und Saft von ½ Zitrone
– 2 TL blaue Mohnsamen

Zuckermischung:
– 3 EL Zucker
– Schale von 1/2 Zitrone

Zubereitung:

Den Ofen auf 200 Grad vorheizen. eine Madeleine-Form mit Butter und Mehl bestreichen. (Natürlich ist es möglich, eine andere Blechformen oder Muffinformen aus Papier zu verwenden). Schlage die Eier und den Zucker porös. Mische die trockenen Zutaten zusammen und rühre sie langsam in die Ei-Zuckermischung. Das Joghurt sowie den Saft und die Schale der Zitrone reingeben. Die Butter stark anbraten, so dass sie eine schöne braune Farbe bekommt und langsam in den Teig gießen. In die Formen verteilen und für ca. 8 Minuten im Rohr backen.

Aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen und die Kuchen vorsichtig mit einer Gabel aus der Form fischen. Mit der Zuckermischung einreiben, während die Kekse noch etwas warm sind. Mit Lindenblütentee für echtes Proust-Feeling servieren.

Ehrlich gesagt, weckten sie keine verdrängten Erinnerungen, aber sie waren wirklich gut! Wünsch dir einen schönen Dienstag. ♡

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