Hallo zusammen! Und ein sehr verspätetes Gutes Neues 2021! Das Jahr hat intensiv begonnen, ich arbeite an einem neuen Buch, das in letzter Zeit meine ganze Kraft in Anspruch genommen hat und nichts für meinen armen Blog übrig gelassen hat. Aber genug darüber, warum schauen wir uns nicht an, wie wir es hier im Norden in letzter Zeit gehabt haben?
Dieses Jahr haben wir hier an der Westküste einen echten Winter gehabt, sonniger und schneereicher als seit Jahren! So wunderbar. Edward hat zum ersten Mal Wintersporte getestet…
… Eislaufen auf unserem gefrorenen kleinen See (zum Glück hat man nette Geschwister)…
… und Skier! Er war tapfer, aber etwas skeptisch gegenüber dem Konzept Skifahren.
Zu Hause im Garten wurde das ganze Graubraun in schönes Weiß eingebettet.
Und in Orust wurde unser süßes Häuschen noch süßer als sonst.
Das beste und lustigste Verkehrsmittel aller Zeiten, Spark (unser Tretschlitten)!
Sonne, Schnee und glückliche Kinder ist eine schwer zu schlagende Kombination. ♡ Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, so hören wir uns bald wieder!
Hier zu Hause haben wir den Rekord in Bezug auf Gemütlichkeit gebrochen, die ganze Familie hat die gleichen Pyjamas an (ein bisschen Nerd-Alarm, aber zumeist niedlich), die Kinder hüpfen vor lauter Erwartungen und wir Erwachsenen genießen, dass der Weihnachtsurlaub begann. Es riecht nach Fichte, Weihnachtskaffee, Hausgemachtes und der weihnachtliche Brei köchelt auf dem Herd. Bald werden wir uns schön kleiden und zu meinen Eltern fahren, um das traditionelle Weihnachten zu feiern, wenn auch in kleinerer Gesellschaft als gewöhnlich. Aber zuerst müssen wir etwas sehr Wichtiges tun…
…nämlich, darauf achten dass unser schwedische Tomte seine gute Stimmung behält. Für den amerikanischen ho-ho-ho-Santa Claus habe ich nicht viel übrig, nein hier zu Hause ist es der nordische kleine Tomte, ein Wichtel oder Heinzelmännchen, der zählt. Wenn sich die Leute gut zu ihm verhalten, wird er das Haus segnen und Glück bringen. Aber er kann auch mürrisch und geradezu böse sein, vor allem, wenn die Leute ihn vergessen. So heute haben wir eine große Schüssel Reisbrei für den kleinen Tomten draußen auf der Treppe bereit gestellt und hoffen, dass er damit zufrieden ist.
Ich wünsche euch allen einen wirklich schönen
Heiligabend!
Letzte Woche hatte unser nächster Flohmarkt halber Preis bei allem, also nutzten wir die Gelegenheit, einige Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Recycling ist die beste Art von Weihnachtsgeschenk, wenn du mich fragst. Diese unmögliche Kaufhysterie, die zu Weihnachten überall herrscht, ist kein besonders schönes Geschenk für unsere Kinder und ihre Zukunft.
Wir brauchten neue Untersetzer für unsere abendliche Tasse Tee und ich fand eine völlig ungeöffnete Schachtel von der feinen englischen Marke Pimpernel. 5 kr (50 Eurocent!) für 6 Stück.
Ein frühlingshaftes Ölgemälde mit Anemonen, es wird ein Weihnachtsgeschenk
für Mario und mich sein. Wir beide sammeln gerne Kunst, 25 SEK habe ich
bezahlt.
Für die Kinder finde ich immer Bücher für jeweils ein paar Euro.
Ich liebe Kinderbücher aus den 1950er Jahren, die haben immer so schöne
Illustrationen. Wie in diesem, das Elisabeth bekommen wird. Es geht um ein
Mädchen, das sich ein Hundewelpen zu Weihnachten wünscht (genau wie Elisabeth).
Der Unterschied ist nur, dass das Mädchen im Buch ihren kleinen Hund bekommt…
… während mein Kind sich damit begnügen muss, darüber zu lesen. Das waren einige meiner wiederverwerteten Geschenke vom Flohmarkt. Habe auch noch fünf kleine Holzpuzzles und einen Traktor für Edward gefunden, aber die habe ich bereits eingepackt.
Hej zusammen! Hier zuhause sind die Weihnachtsvorbereitungen in vollem Gange. Das große Ereignis dieses Wochenendes war das alljährliche Pfefferkuchenkecksebacken.
Ich habe jedes Jahr Pfefferkuchenkeckse gebacken, so
lange ich mich erinnern kann und sicherlich auch davor. Hier sind mein großer
Bruder und ich am Teigen in der Mitte der 1980er Jahre.
Ein erfolgreiches Backen muss Folgendes beinhalten:
Pfefferkuchenteig nach dem Rezept meiner Großmutter und so viele Kinder wie
möglich. Die Kinder werden vor allem zum Teigessen gebraucht, weil man sowieso
nie die Energie hat den kompletten Teig auszurollen. Ein wenig Abfall ist
notwendig, wenn man vor dem Ende des Tages fertig sein sollen. Dann gilt es, so
dünn wie möglich zu rollen und dort können die Kinder sehr kontraproduktiv
sein.
Mein Trick ist, dass die Kinder ein Blech bekommen, wo
sie frei verwüsten und wirklich dicke Keckse in tausend verschiedenen Formen
ausstechen können. Den Rest mache ich mit der gleichen Effizienz wie meine
Mutter, super dünn gerollt und eine Form für jedes Ausrollen. Etwas, das ich
als Kind für völlig unverständlich hielt, warum ein Herz tausendmal
nebeneinander ausstechen, wenn es doch so viele schöne Formen gibt?
Also, meine lieben LeserInnen, natürlich werdet ihr das
beste Pfefferkuchenrezept der Welt bekommen, welches ich von meiner Oma
erhalten habe. Sie hat es von ihrer Tante Elsa erhalten, aber woher sie es
wiederum bekommen hat, habe ich keine Ahnung. Aber es ist, wie ihr euch
vorstellen könnt, ein wirklich altes schwedisches Rezept. So schmeckt
Weihnachten seit mindestens hundert Jahren, zumindest in meiner Familie:
Zutaten: – 1 ½ dl Wasser – 1 ½ dl Sirup (ersatzweise dickflüssiger Honig) – 425 g Zucker – 315 g Butter – 800g-1 kg Weizenmehl – 1 TL Zimt – 1 TL gemahlene Nelken – 1 TL gemahlener Ingwer – 1 EL Backpulver
So geht’s:
Sirup und Wasser kochen, die Mischung über die Butter gießen. Füge die anderen Zutaten hinzu und mische gut durch. Den Teig 24 Stunden im Kühlschrank in einer überdeckten Schüssel ruhen lassen.
Den Teig so dünn wie möglich ausrollen. Figuren ausstechen und bei 225 Grad ca. 3-5 min auf einem Blech mit Backpapier backen. Achten Darauf achten, dass sie nicht anbrennen.
Erinnerst du dich an das allererste Fensterchen? Dort schrieben wir drei Dinge auf, für die wir dankbar sind, und in Fenster Nummer 6 schauten wir in den Spiegel und sagten etwas Nettes über uns selbst. Heute wird es eine Kombination aus beidem sein, nämlich:
Schreibe drei Dinge auf, die du an dir magst.
Ich weiß nicht, wie es für euch ist, aber für mich ist es ziemlich schwer. Oft, wenn ich an mich selber denke, sind es an all meine Mängel. Was ich mit mir selbst ändern sollte, dass ich in vielerlei Hinsicht eine bessere Mutter sein könnte, mehr bei der Arbeit zustande bringen könnte oder meinem Partner mehr Wertschätzung entgegenbringen könnte. Als ich mein erstes Kind bekam, war eine Hebamme die zu mir sagte, versuche mehr Freude daran zu empfinden ein Elternteil zu sein als schlechtes Gewissen zu haben. Es ist natürlich, dass Elternschaft immer mit einem gewissen schlechten Gewissen einhergeht, aber ich entschied dann, dass dies meine Beziehung zu meinem Kind nicht beeinträchtigen sollte. Jede Entscheidung, die ich getroffen habe, basierte auf dem, was zu dieser Zeit das fairste und beste war. Vielleicht ist es jetzt anders, aber ich muss nichts bereuen. Also, meine drei Dinge, die ich an mir mag?
Dass ich eine vollkommen genügend gute Mutter für meine Kinder bin.
Dass ich kreativ bin und in der Regel Lösungen für die meisten Dinge finde.
Dass ich offen bin für neue Denk- und Lebensweisen.
Jedes Jahr, als ich klein war, bekam ich ein kleines
solches Mitglied für meinen Lucia-Zug aus Ton von meiner Oma. Weiß nicht, ob
ich es damals so sehr geschätzt habe, aber jetzt hat es einen Ehrenplatz hier
zu Hause. Jedes Mal, wenn ich daran vorbeigehe, denke an Oma und all ihre
Fürsorge für mich. Wir haben heute ein ruhiges und gemütliches Luciafest hier
zu Hause, aber meine Versuche, die Kinder zu verkleiden waren vergeblich.
Ich muss mich damit begnügen mich an andere Lucia-Tage zu erinnern, als sie mehr interessiert waren. Schaut euch diesen niedlichen Haufen Lucia-Kinder an die mit uns im Jahr 2017 gefeiert haben. Sie waren da noch klein und stimmten allen meinen Ideen zu. ♡
Lussebullar gehören zum Luciafest und heute haben wir die
zweite Runde dieses Jahres gebacken, die bald bereit ist, aus dem Ofen zu
kommen. Natürlich bekommt ihr das Rezept:
Zutaten – 50 g Hefe – 175 g Butter oder Margarine – 2 Beutel Safran á 1/2 g – 2 dl Zucker – 5 dl Milch – 0,5 TL – Eine Brise Salz – ca. 1,5 l Weizenmehl (1,5 l entspricht 900 g) – Ei zum Einpinseln – Rosinen – (Perlzucker)
So geht’s:
Das Backfett (Butter oder Margarine) schmelzen.
Den Safran mit etwas Zucker in einem Mörtel mischen. Den Safran in das geschmolzene Backfett rühren. Die Milch dazugeben und mit einer Teiglöffel auf ca. 37°C leicht erhitzen.
Die Hefe in ein wenig der warmen Teigflüssigkeit verrühren. Die restliche Fast alles Weizenmehl dazugeben und den Teig für ca. 5 Minuten in der Küchenmaschine oder 10 Minuten von Hand kneten. Etwas Mehl über den Teig streuen und unter einem Backtuch für 30-45 Minuten gehen lassen.
Den Teig auf einer mit Mehl bestreuten Fläche auslegen. Den Rest des Mehls einkneten.
Lussekatter oder Zöpfe formen und auf ein Blech mit Backpapier legen. Nochmals für ca. 30-45 Minuten unter Küchentuch gehen lassen.
Den Ofen auf 200 °C vorheizen.
Bestreichen und Garnieren: Mit geschlagenem Ei bestreichen und Rosinen eindrücken. Ich streue auch in der Regel etwas Perlzucker drauf, obwohl es nicht zum Originalrezept gehört.
Hefebrötchen in der Mitte des Ofens 8-10 Minuten und Zöpfe im unteren Teil des Ofens 15-20 Minuten bei 200 °C backen.
Gerne zusammen mit einem Glögg (Glühwein) genießen. Übrigens, unser Familienrezept für die Pfefferkuchenherze kommt in Kürze. Wünsche euch einen schönen dritten Advent. ♡
Wenn wir nach Orust fahren, passieren wir die
Nachbarinsel Tjörn, wo es so viele schöne Orte zu entdecken gibt. Ein Ort, zu
dem wir immer wieder zurückkehren, ist Sundsby Säteri, ein wunderschönes
Landgut und Bauernhof mit zugehörigem Park inmitten von Bergen, Laubwäldern und
Meeresbuchten.
Der Hof stammt aus dem 16. Jahrhundert und der
atemberaubende Gemüsegarten ist erhalten und wird nach traditionellen Methoden
geführt.
Ich glaube, ich habe vergessen, euch unser neuestes Familienmitglied
vorzustellen. Jedenfalls ist hier Silber, Elisabeths Zwergwidder-Kaninchen, das
in diesem Sommer bei uns eingezogen ist. Er lebt zusammen mit seinem Bruder, um
den sich Elisabeths Freundin kümmert. Wirklich schön, dass die Mädchen die
Tiere zusammen haben und das Stallputzen und Aufpassen untereinander aufteilen
können.
Hier im Küchengarten waren sie im Himmelreich und liefen
herum, probierten Kohlreste, Salat und gruben Karotten aus.
Ein Teil des Pflanzenbaues war für die Kinder gedacht, wo sie frei pflücken und probieren durften. Das wurde auch vom kleinen Mann geschätzt, der das Meiste was er finden konnte testete…
Elisabeth fand eine Bohne, die zur Jacke passte…
Es gibt viel Schönes für die Kinder, einen
Naturspielplatz, spannende Wanderwege und diesen Karpfensee.
Nach dem wir Gemüse gepflückt und einen
Kaninchenspaziergang gemacht hatten, wurden wir hungrig, also öffnete Edward
das kleine Tor zur Außenterrasse des Cafés.
Sie hatten wirklich ein gutes, Corona-angepasstes System
gemacht, bei dem man eine Nummer nahm und der Reihe nach aufgerufen wurde um
rein zu gehen um zu bestellen.
Die Kinder haben bei Köttbullar zugeschlagen…
…und wir bestellten zwei Salate mit Grünem aus dem
Küchengarten.
Bevor wir weiterfuhren, gingen Edward und ich in den
kleinen Blumenladen. Er ist völlig unbemannt und man schreibt einfach auf einen
Zettel, was man gekauft hat! Ich liebe dieses Vertrauen an die Menschen.
Edward und ich haben einige Frühlingszwiebeln herausgesucht,
die er sorgfältig nach Orust mitnahm. Jetzt sind sie im Boden begraben und
warten auf den Frühling. Hoffentlich sieht die Welt dann etwas heller aus. ♡
Hej zusammen! Hoffe es geht euch gut! Heute, als ich ins
Büro ging, war es wirklich November in jeder Ecke. Der kleine Marktplatz war
grau, der Himmel war grau, die Bäume waren leer von Blättern und die Luft war
mit einer seltsamen Mischung aus Nebel und Nieselregen gefüllt. Ich habe
irgendwo gelesen, dass der November der Monat ist, den die Leute am wenigsten
mögen. Persönlich finde ich Januar-Februar noch ein wenig schlimmer. Aber ein
lustiger Begriff, den ich immer öfter höre, ist Novent. Habt ihr davon gehört?
Bei Novent geht es darum, den November zu einer Art Vorgeschmack auf die
Adventszeit zu machen, mit all der Gemütlichkeit die sie mit sich bringt. Ich
werde das berücksichtigen! Besonders in diesem Jahr, das so schwer ist.
Ich möchte noch nicht ganz auf das Weihnachtsgefühl
eingehen, aber es darf sich langsam anschleichen…
…wie in einer besonders schönen Tischdekoration an einem
normalen, grauen Dienstag…
… mit einer wärmenden Suppe (hier eine Brokkoli-Suppe,
die jeder bei uns zu Hause liebt), frisches Sauerteigbrot und Apfelmost dazu.
Fühlt sich besonders wichtig an, viel draußen zu sein und
das klein wenig Tageslicht zu fangen, das wir haben…
…die Meeresbrise fühlen…
…und eine Kaffeepause machen mit wärmenden Getränken und
hausgemachtem Gebäck.
Jeden Morgen ist es pechschwarz draußen, wenn ich
aufsteht. Ich zünde Kerzen an, schalte das Radio bei geringer Lautstärke ein.
Die Kinder liegen so friedlich und warm in ihre Bettdecken gesponnen, dass es
sich fast unnatürlich anfühlt, sie aufzuwecken. Ich möchte, dass sie so weich
und sanft wie möglich aufwachen. In den letzten Tagen habe ich für sie etwas
Heißes zu trinken vorbereitet…
… Und brachte die Tasse und eine schnurrende Katze zu ihrem Bett und ließ sie dort aufwachen.
Heute war es Hagebuttensuppe mit Sahne und kleinen Mandelkeksen. Dieses Getränk symbolisiert für mich so viel Geborgenheit und Kindheit.
Manche morgen werden natürlich nicht so. Wir laufen herum und suchen nach Dingen, die sie zur Schule bringen sollten, jemand ist zu langsam und ist immer noch auf der Toilette, während die anderen in der Halle warm gekleidet sind und frustriert stampfen. Aber wenn wir wie heute aufwachen, wird der ganze Morgen besser, jeder scheint ein wenig mehr bereit zu sein um den Tag anzugehen. Das wird unser Novent sein.
Alle Bilder in diesem Beitrag (mit Ausnahme des Beitragsbildes) sind von Gastfotografin Amanda Falkman. www.frknfalkman.se
Wenn die Welt mit all ihrem Wahnsinn immer näher rückt,
gibt es einen Ort, nach dem ich mich sehne. Wenn wir auf der Schotterstraße zu
unserem kleinen Häuschen auf Orust abbiegen, sinken buchstäblich meine
angespannten Schultern und sowohl die Sorgen der Welt als auch des Alltags
rinnen ab. Wenn ich die Autotür öffne und die frische, sauerstoffreiche Luft
meine Lunge füllt und ich über die vertrauten Weiten schaue, fühle ich einfach
nur Frieden.
Die Kinder und ich laufen runter zu „unserem“
Strand. Sie fischen Seesterne und Austern und studieren sie sorgfältig, bevor
sie wieder dem Meer zurückgegeben werden. Ich sitze und beobachte sie auf der
kleinen Bank neben dem Bootshaus, wo es Schutz vor dem Wind gibt und die Sonne
fast meine Nasenspitze wärmt. Denke darüber nach, wie stolz ich auf unser Trio
bin. Wie die Großen sich um ihren kleinen Bruder kümmern, dass er nicht auf
einem Felsen ausrutscht oder zu nah ans Wasser geht. Sie kennen alle Arten, die
im Meer leben und wissen, wie sich die Gezeiten ändern, sie vergessen die Zeit
da unten am Strand und vergessen sogar, miteinander zu streiten. Wie
selbstverständlich es geworden ist, dass das Meer ihnen gehört, es ist ihr
Element.
Wir gehen langsam wieder nach Hause und suchen am
Waldrand noch nach Pfifferlingen. Wenn wir Glück haben, füllen wir unsere
Taschen und braten Pilze für das Abendbrot. Wir kommen nach Hause in die Hütte
und Mario hat Kastanien auf dem Grill zubereitet, die wir in unserem Garten
essen können.
Wenn es dunkel wird, gehen wir in die Hütte und zünden
die kleinen Lampen in den Fenstern an. Stellen fest, dass sich die Geranie in
Erwartung auf den nächsten Frühling zurückgezogen hat.
Wir zünden kleine Teelichter an und stellen sie in den
Kachelofen aus dem späten 19. Jahrhundert, der gerade gemauert wurde, sodass er
Zeit zum Trocknen hat und wir zu Weihnachten einheizen können. Im Hintergrund
hört man Mario herumwerkeln mit einem der unzähligen verbleibenden Projekte.
Was mich erfüllt, ist Dankbarkeit für alles, was wir zusammen haben, für
einander und für diesen Ort, der uns so viel Freude und Hoffnung für die
Zukunft gibt.
Die ganze letzte Woche war ich mit zwei kranken Jungs zu
Hause und war auch selbst ein bisschen verkühlt. Unser Kleinster ist nicht so
schwer zu unterhalten, es genügt, dass wir die Spülmaschine ausräumen oder
Autos in verschiedenen Formen malen, damit er glücklich ist. Aber Julius, der
neun Jahre alt ist, ist schwieriger. Die ersten Tage war es eine lange
Sitzungen vor unterschiedlichen Bildschirmen, bis ich neue Energie bekam und
ihn mit anderen Dingen beschäftigte.
Bald ist ja Halloween, auch wenn es kein Feiertag in
meiner eigenen Kindheit war, so weiß ich, dass die Kinder es lieben, sich mit
gruseligen Dingen zu beschäftigen. (Und okay, ich auch). Wir begannen mit einem
Planungstreffen darüber, was wir Basteln wollten. Ich liebe es, dass Kinder nie
irgendwelche Einschränkungen haben, sondern mit Ideen kommen, die Tage dauern
würden, um sie umzusetzen und mehrere tausend kosten würden.
Wir landeten schließlich in der Herstellung von
Fledermäusen aus Schokoladenkugeln mit Ohren aus halbierten extradünnen Oreo
Kekse.
Edwards deformierten armen Kerle waren eindeutig die süßesten! ♡
Dann ging es weiter mit der Produktion der grün gefärbten Monsterkekse, die wir zum Kaffee haben würden.
Und während der Kaffee gebraut wurde, zogen wir die
Nähmaschine heraus und Julius nähte eine kleine Girlande aus Geistern zusammen.
Es ist wichtig, sich auf ein vernünftiges Niveau zu legen, damit die Kinder
nicht gleich ermüden und sodass man schnell Ergebnisse sieht.
Nachdem Julius das Nähmaschinenpedal einige Male so richtig durchgedrückt hatte, rannte er in sein Zimmer und hängte die Girlande auf.
So schön wurde es! Und gerade genügend gruselig. ♡
Lebt der Mensch jemals so nah an seinen Gefühlen wie im Alter zwischen zwei und drei Jahren? Ich bezweifle es. Es gibt wahrscheinlich nichts Explosiveres als ihren Willen, der wegen den geringsten Sachen aufsprudelt. Du hast die falsche Hose rausgeholt, ich will dieses Spielzeug zurück, ich will nicht duschen,…
Und es gibt wohl nichts Ansteckenderes als ihr
sprudelndes Lachen und ihre Lebensfreude, die sie umgibt wie ein schützender
Impfstoff gegen Langeweile und Gleichgültigkeit.
Und es gibt wahrscheinlich kein größeres Geschenk, als ihre unverfälschte Neugier auf das Leben und sich inspirieren zu lassen von ihrer Fähigkeit im Jetzt zu leben. Genau hier. ♡
Der Alltag und das Herbstsemester sind wieder im Gange (bis auf eine vorübergehende Pause letzte Woche, als die Kinder Borkenflechte bekamen). Aber wir können den Sommer noch nicht wirklich hinter uns lassen, oder? Alles war natürlich nicht so rosig, wie es hier scheinen mag, wir hatten unseren fairen Anteil an Trotz, seltsamen Hautausschlägen, Geschwisterkämpfen, Mücken und Nörgeln über das fünfte Eis des Tages. Aber im Großen und Ganzen sind wir so privilegiert, dass ich mich lieber auf all die Schönheit konzentriere, die dieser Sommer bedeutet hat. Die ganze Zeit die wir zusammen hatten, all die Sommererinnerungen, die die Kinder schufen, all die Freunde die uns besuchten, aber vor allem, dass jeder gesund war. Die meiste Zeit haben wir in unserem kleinen Paradies auf Orust verbracht, aber von Zeit zu Zeit haben wir es gewagt, ein wenig Ausschweifungen zu machen. Ein obligatorischer Besuch in Göteborg wurde es, an einem Tag, als mein Neffe auf Besuch war und die wilden Kinder mit ihrer Sommerenergie in den Beinen Auslauf brauchten.
Los ging es mit einem Besuch im Färjenäspark. Hier haben wir für alle Kinder in den unterschiedlichen Altersgruppen etwas gefunden. Im westlichen Teil des Parks gibt es einen großen Spielplatz mit anschließendem Aktivitätsbereich mit Skateboardrampen, Fitnessstudio im Freien, Basket- und Fußballplatz.
Folgt man dem kleinen Spazierweg vom Spielplatz den Berg
hinauf, kann man Reste des ursprünglichen Göteborgs entdecken, welches hier im
17. Jahrhundert erbaut wurde, aber kurz darauf von den Dänen niedergebrannt
wurde. Hier gab es auch ein altes Villenviertel, etwas, worüber die schönen
Steinterrassen und die verbliebenen Gartenpflanzen verraten. Perfekter Picknickplatz…
…mit einem schönen Blick auf Göteborg.
Ich fand es schön, aber die Kinder hatten nicht die Ruhe,
um die Aussicht zu lange zu genießen, sondern wollten weiter…
…zur Inspektion von hochinteressanten Steinen.
Als die Tour durch den Park vorbei war, hatten wir ihnen ein Bad versprochen, also machten wir uns auf den Weg zum Öffentlichen Schwimmbad, einem Außenpool in Frihamnen, im Göteborger Hafen.
Es ist sehr schön eingerichtet und der Eintritt ist
außerdem frei.
Wir haben die coole, preisgekrönte Sauna getestet, die
auf hohen Stahlbeinen steht und über den Hafen von Göteborg und in Richtung
Horizont blickt…
…sehr schönes Interieur hat sie auch.
Die Kinder (und wir) waren sehr fasziniert von den
Duschräumen, die komplett aus Glasflaschen gebaut wurden.
Nach anderthalb Stunden Schwimmen (man bekommt einen Pass und eine Zeit zugeteilt, damit nicht mehr als 50 Personen im Bad sind), waren wir hungrig und gingen ins nahe gelegene Café Fluß.
Es ist wirklich ein fantastischer Ort! Wie eine
platzgebaute Kunstinstallation die nur aus recyceltem Material besteht. Eine
bunte, verspielte und freizügige Umgebung, in der auch sehr gutes vegetarisches
und veganes Essen serviert wird. Und die Kinder haben es geliebt! Endlich ein
Ort mit einem Boden aus Sand und überall lustige kleine Details zu entdecken.
Kein Sommerausflug ohne Eis. Der Abend wurde mit einer
Stadtrundfahrt in Richtung Linnéstaden beendet, die von sommerglücklichen
Menschen beim Spaziergang und warmer Abendluft vibrierte…
… wir haben uns die Oscar-Fredriks-Kirche angeschaut,
die beste Kirche der Stadt, finde ich.
Das Eis wurde bei Next Level Gelato and Juice Bar gekauft. Sie verkaufen sehr gutes, cremiges Gelato mit etwas anderen Geschmacksrichtungen wie Basilikum und Karotten, zusätzlich zu den üblichen Sorten.
Die Kugeln waren so groß, dass zum ersten Mal in ihrem
kleinen Leben einige der Kinder nicht das ganze Eis aufessen konnten. Kurz
nachdem dieses Bild gemacht wurde fielen die Kinder ins Eiskoma und waren so
müde dass sie auf dem Weg nach Hause im Auto einschliefen. Das war dieser Tag. ♡
Bevor der August zu Ende geht, müssen wir uns ansehen, wie es aussah, als unser großes, kleines Augustmädchen acht Jahre alt wurde. Wie üblich hatte sie ein sehr klares Bild davon, wie die Feier stattfinden würde. Alle Kinder lieben es doch Geburtstag zu feiern, aber Elisabeth bringt das Ganze noch auf ein anderes Niveau mit monatelanger eifriger Planung, wilden Ideen und Wünschen von Hoch und Tief. (Mir ist es ganz recht, ich liebe es auch, Partys zu planen).
Der Tag begann wie alle Geburtstage bei uns zuhause, mit
Gesang und Frühstück ans Bett…
…mit Kerzen in der obligatorischen Ziffer aus Brot und
mit Nutella.
Dann hatte sie sich gewünscht, dass wir ihr eine Schnur
geben würden, die sie zu ihren Geschenken führte. Natürlich haben wir das
getan, denn an diesem Tag ist natürlich ihr Wille unser Gesetz.
Es war ein strahlend schöner Sommertag und da sie mitten
in der Ferienzeit auf die Welt kam, sind wir immer in der Lage, am selbigen
Geburtstag ein Fest für Freunde und Familie zu haben. In diesem Jahr hatte sie
natürlich die aktuelle Pandemie berücksichtigt und ein coronasicheres Café in
unserem Garten auf Orust eröffnet.
Die kleinen Tische standen mit gutem Abstand zu einander
und ein Kind in Topform rief einen Gast nach dem anderen herbei, um aus den
Köstlichkeiten zu wählen. Zum Kaffee hielt sie ein Musikquiz ab und sowohl alte
als auch neue Schlager hallten über die neu gemähten Wiesen.
Dann war es an der Zeit für die Geschenkeöffnung und das
Geburtstagskind zog ihre Pakete auf einem alten Karren herbei.
Die größten Ovationen erhielt dieses Gemälde. Ein bestellter
Auftrag, ausgeführt von Oma. Vieles von dem, was die Kinder zum Geburtstag
bekommen, wird schnell inaktuell, aber diese Zeichnung könnte mit in ihr erstes
eigenes Zuhause folgen. Das ist ein netter Gedanke, finde ich.
Ein weiteres beliebtes Geschenk waren Schwimmflossen und
Schnorchel. Die Feier endete gemäß Elisabeths Befehl, indem die ganze Familie
zum obligatorischen Schwimmen zum Strand marschierte.
Es war eine müde, aber sehr zufriedene neugewordene Achtjährige, die ins Bett fiel, als die Augustsonne langsam unterging und in einem goldenen Schimmer hinter dem Wald verschwand. Wir Eltern waren auch müde und dankbar für eine weitere schöne Sommererinnerung unter Elisabeths Leitung. Wir sind so stolz auf dich, unsere Tochter, mit deinem witzigen Sinn für Humor und deinem großen, warmen Herzen mit Platz für uns alle. Du bist so nachdenklich, fürsorglich und sorgfältig, so anders als ich, wo es immer so eilig hat. Welch ein Glück, dass ich deine Mama bin und von dir lernen darf. ♡
Die Mittsommernacht begann mit strahlender Sonne und drückender Hochsommerhitze. Alleine das machte es ziemlich ungewöhnlich, weil das Wetter normalerweise ein bisschen instabil und kühl ist.
Da wir keine Feier mit der traditionellen
Mittsommerstange besuchen konnten, mussten wir zum ersten Mal selbst eine
arrangieren. Mario war tapfer als Pollenallergiker zugleich Österreicher der
sich für das Team einsetzte. Birkenruten geholt, Kränze gebunden und die Stange
in den Rasen geschlagen. Das löste einen leichten allergischen Schock aus, aber
die Mittsommerstange kam an Ort und Stelle.
So schön wurde sie.
Mein Bruder, sein Sohn und seine Lebensgefährtin kamen zum Mittsommer-Lunch. Das meiste davon wurde im Handumdrehen konsumiert, so dass es nicht so viele Fotos gab. Beim Mittagessen gab es das gewöhnliche: Hering, Fleischklößchen, Frühkartoffeln, Knäckebrot, Eier und verschieden Zwiebelsorten mit Sauerrahm.
Edward war niedlich, aber ein wenig skeptisch gegenüber
den mittsommerlichen Speisen. Er nahm lediglich einen ganzen Teller voll mit
Onkel Henriks berühmten Fleischbällchen. Eine zuverlässige Wahl.
Matilda, die Freundin meines Bruders, hat die Geduld eines Engels mit Elisabeths Friseur-Spielen und lässt sie flechten, kämmen und tun, solange sie will. Schön, dass es so nette Erwachsene rund um unsere Kinder gibt.
Dann war es Zeit, um die berühmte Stange zu tanzen. Die
Kinder hatten eines der berühmtesten Lieder umgeschrieben, mit einem Text über
das Corona-Virus. Sie wollten aber, dass ich nicht filme, sonst wäre es
wahrscheinlich ein viraler Erfolg geworden.
Der Mittsommertanz endete wie es sich gehörte, mit der
Rakete.
Als der Tanz vorbei war, haben wir Kaffee und Torte im
Speisesaal aufgetischt, weil es aus dem Nichts zu regnen begann. Erdbeerkuchen,
das wirklich ein Muss ist, um das richtige Gefühl zu Mittsommer zu bekommen.
Ich hatte eine klassische Variante gemacht, mit einem Zuckerkuchen- und
Meringueboden und mit Sahne, Beeren, weißer Schokolade und Basilikum gekrönt.
Lecker!
Nach dem Kaffee gingen wir zu einigen guten Freunden, um den Nachmittag und Abend dort zu verbringen. Sie haben drei Kinder im gleichen Alter wie wir, und die Kinder kennen sich bereits ihr ganzes Leben lang. Sie hatten auch ihre eigene Stange gemacht, etwas kleiner aber in der Ausführung schlug sie unsere. 🙂
In dieser Familie sind sie irgendwie professionelle Partyplaner und die Feier begann damit, dass ihre Neunjährige ein Musikquiz für alle vorbereitet hatte. Erwachsene traten gegen die Kinder an.
Der Kampf ging weiter. Mit dem
Tauche-den-Stift-in-die-Flasche-Spiel…
Elfmeterschießen und viele andere Wettkämpfe. Wir
Erwachsenen haben die Kinder mit dem knappsten möglichen Abstand geschlagen,
aber es war wahrscheinlich das letzte Jahr, glaube ich.
Am Abend hatte sich der Regen verzogen und die Luft war
lauwarm. Lachs wurde auf einem Birkenscheit gegrillt.
Die beiden kleinsten Kinder hingen den ganzen Abend mit
und spielten nur. Hier stellte sich Edward auf die Rutsche und rief.
„Papa, Foto machen.“ Kind des Tages ♡
Das Abendessen schloss mit einer wunderbaren Key Lime Pie
ab, muss doch echt das beste Sommerdessert sein? Das war unser Mittsommer, er
wurde nicht so wie jedes andere Jahr, aber trotzdem sehr schön. ♡
Jetzt nähern wir uns der Sommersonnenwende und die Nacht
ist im ganzen Land hell. Nirgendwo in Schweden wird es jetzt in den nächtlichen
Stunden dunkel, nur eine leichte Dämmerung, die schnell in die Morgendämmerung
übergeht. Die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite, nichts hat Zeit
gehabt um zu verwelken, es blüht und gedeiht einfach überall. Ich bin immer
wieder fasziniert von der unglaublichen Triebkraft der Natur in dieser
Jahreszeit. Und jetzt, in diesem wolligen Sommer, ist es natürlich Zeit
Mittsommer zu feiern, unseren größten Feiertag (mit Ausnahme von Weihnachten).
Wie viele unserer Feiertage, ist es eine Mischung aus verschiedenen
Traditionen. Die ursprüngliche Funktion als Kirchenfest ist nun fast
vollständig verschwunden. Unsere Bräuche leiten sich von den Feiern der
Bauerngesellschaft ab, die das Wachstum und einen der Wendpunkte des Jahres für
die harte Arbeit feierten. Die blühende Mittsommerstange und die Blumenkränze
im Haar sind wichtige Symbole für die Pracht der Natur. (Und die
Mittsommerstange ist kein Fallus-Symbol, obwohl dieser Mythos immer noch im
Überfluss vorhanden ist).
Hier feiern meine Mama und ich Mittsommer 1989. ♡ Finde, dass ihre Baumwollbluse mit der feinen Stickerei gerade jetzt dreißig Jahre später genau richtig ist. Könnte von jeder beliebigen coolen, dänischen Marke sein. Und auf mein Kleid, das meine Tante in London gekauft hatte, war ich so stolz. Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass es sich um ein traditionelles englisches Kommunionkleid handelt, das sie ergattert hatte, aber wir hatten damals keine Ahnung.
Solange ich mich erinnern kann, haben wir jedes Jahr
traditionelle Feiern mit vielen Menschen besucht, bei denen jeder um eine
Mittsommerstange tanzte. Seit Mario ins Bild kam, steht er meist an der Seite,
halb amüsiert und halb entsetzt, wenn die Kinder und ich um die blumengeschmückte
Stange tanzen und kindische Lieder singen.
Aber wenn das Akkordeon beginnt und die Lieder aus meiner
Kindheit gespielt werden, bin ich immer so glücklich, dass meine Kinder das
Gleiche erleben wie als Kind. In diesem Jahr wird es natürlich keine
öffentliche Feierlichkeiten geben, aber wir planen, unsere eigene Stange im
Garten zu machen und herumzutanzen. Wer von mir und den Kindern am meisten
enthusiastisch sein wird, lasse ich unausgesprochen. Aber ich werde mit einem
Fotobeweis auf das zurückkommen.
Ich dachte, wir machen mit dem Mittsommer-Thema die ganze Woche weiter. Ich hoffe, ihr wollt mehr? Die Mittsommernacht galt einst als eine Nacht voller magischer Kräfte und übernatürlicher Wesen und Spuren dieser Gedanken gibt immer noch in unserer Zeit. Aber mehr dazu etwas später! Und dann wird es natürlich mehr Essen geben, denn das Mittsommeressen ist wirklich so gut und schön. Wir hören uns, macht’s gut. ♡
Heute haben die Kinder ihren lang ersehnten Sommerurlaub bekommen! Zum
ersten Mal durften wir Eltern nicht an den Schulabschlussfeiern teilnehmen,
sondern wurden auf ein Video verwiesen wo unsere Kinder ihre Lieder singen. So
traurig und ungewohnt, aber so süß waren sie doch, als sie heute Morgen mit
wassergekämmten Haaren und frisch gebügelter Sommerkleidung davonstapften.
Die Welt steht in Flammen, sowohl mit der Pandemie als
auch mit dem verzweifelten Kampf gegen Rassismus und für etwas so Grundlegendes
wie das Recht zu leben. Wir diskutieren natürlich das was geschieht, versuchen
es zu verstehen und den Kinder zu erklären. Wie privilegiert wir sind, wir, die
mit dem offensichtlichen Recht zum Existieren geboren wurden und die selten
oder vielleicht nie mit Skepsis und Misstrauen begegnet werden, von Menschen
die wir nicht kennen, einfach weil wir aussehen wie wir aussehen. Die Kinder
hinterfragen das alles sehr. Sie haben Freunde aus der ganzen Welt, wäre einer
von ihnen weniger wert? Es ist ein absurder Gedanke, den sie nie zuvor gedacht
haben.
Gleichzeitig geht unser tuckerndes Leben im Kleinen hier
in der Kleinstadt weiter. Es war eine Woche mit warmem Sommerwetter und wir
haben uns die Zeit genommen, nach der Schule zu unserem kleinen Badesee zu
fahren. Zu dieser Jahreszeit bekommen wir so viele Extrastunden hier oben, die
Sonne will nie untergehen und alles ist möglich. Ich habe eine Pie gebacken,
die wir mitgebracht haben, und das Abendessen wurde mit einem glitzernden
Sommersee als Kulisse eingenommen.
Edward, der zuvor sehr abwartend auf Wasser reagiert
hatte, genoss es, in das laue Wasser zu tauchen. Es war so viel wärmer als im
Meer auf Orust, er hatte sogar Zeit, über andere Dinge nachzudenken, wie zum
Beispiel ob der Schnuller fließen kann.
Mir ist sogar etwas gelungen, was ich für unmöglich
hielt. Nämlich, mein Kleinster bekam ich zum Friseur. Ich habe bis aufs Letzte
gewartet, um seine langen Haare zu schneiden, weil es doch so niedlich mit
lockigen Jungs ist. Aber zuletzt war es vor allem ein verworrenes Vogelnest,
das nie ausgekämmt werden konnte. Er war traurig, direkt als wir in den Salon
kamen, aber mit Hilfe von Pippi im Handy und dass Elisabeth ihm ständig
Schokoladenpralinen fütterte, so gelang es uns. Und er wurde so niedlich und
plötzlich so groß.
Danach gingen wir zu seinem Lieblingsplatz und schauten
uns die Lämmer an. Den ganzen Tag sah er mich von Zeit zu Zeit an und sagte
„Haar schneiden“ oder „Friseur“, als ob er verarbeiten würde,
was er durchgemacht hatte. Im Kindergarten am nächsten Tag fragte ein Kind in
seiner Gruppe, wer der neue Junge sei.
Elisabeth hat mit ihrem Chor Abschluss gehabt und wir
waren alle vor Ort, um das Konzert zu hören. Es hat etwas, mit spröden
Kinderstimmen, die Lieder über den Sommer singen, die das ganze Herz erfüllt.
Sogar die schelmischen Brüder waren für einen Augenblick
still und hörten zu.
Um dort zu enden, wo die Woche begann, war am vergangenen
Sonntag Muttertag hier in Schweden. Mario war morgens nicht zu Hause, aber ich
hörte, wie die großen Kinder schon um vor Sieben auf waren und in der Küche
klapperten. Nach einer sehr langen Zeit, ging die Schlafzimmertür langsam auf
und herein kamen die Kinder dieses Tablett tragend. So sorgfältig und schön
arrangiert, sie hatten es sogar geschafft, guten (!) Kaffee zu brauen. Ich
platzte fast vor Stolz. Edward wachte mit einem leicht überraschten Ausdruck
auf, fand sich aber schnell wieder und begann, ein Geburtstagslied zu singen.
Damit wünsche ich dir einen schönen und sonnigen Freitag.
♡
Bei uns rutscht in den Sommermonaten das eine und andere Eis runter und das ist wunderbar. Aber manchmal möchte man vielleicht die Zucker- und Sahnebasis gegen etwas Frischeres austauschen? Und wenn man die Kinder auch noch dazu bringen kann, etwas zu essen, das sie „hassen“, macht es noch mehr Spaß. Hier kommt eines meiner bösartigeren Experimente: Eis aus grünen Erbsen. Klingt nicht sehr gut, ist es aber tatsächlich. Wirklich gut sogar!
Hier kommt das einfache Rezept für vier Portionen: – 4 Bananen, gefroren und in Scheiben geschnitten – 1 dl frische Minze – 250 g gefrorene Erbsen – 1/2 Limette (Saft) – 2 EL Agavensirup
(Ich nahm auch eine Messerspitze Lakritzpulver, weil ich
Lakritze liebe, aber das ist eine Frage des Geschmacks.)
Und die Kinder? Ja, die gingen direkt in die Falle! Und aßen mehr Erbsen als sie insgesamt in diesem Jahr getan haben. Wünsch euch ’nen schönen Freitag! ♡
”Eine Sache die ist sicher, und das ist der Lauf des Lebens; dass alles zurückkehrt, dass alles von vorne anfängt.”
Hej zusammen! Hoffe es geht euch gut und ihr genießt den Frühling. Das tue wirklich ich. Heute Morgen folgte ich den Kindern zur Schule und alles ist jetzt so atemberaubend schön. Etwas prätentiös fielen mir ein paar Zeilen aus diesem Song ein, den ich liebe, mit Monica Zetterlund. Alles fängt einfach von vorn an wie auf ein gegebenes Signal, es grünt und riecht in jedem Garten und in jeder kleinen Straßenecke hier in unserer kleinen Stadt. Es sind die gleichen Düfte, die jedes Jahr in meinem Leben und in vielen vor mir, über den Frühling plaudern und die ganze warme Mai-Luft füllen. Dem langen Winter ist vergeben und das Leben hat wieder gesiegt.
Auch auf der Schafweide in unserer Nähe hat neues Leben begonnen. Dieses kleine Lamm kann nicht viele Tage alt sein. So wunderbar süß.
Edward nutzte die Gelegenheit, um der stolzen
Mutter zur Geburt zu gratulieren.
Sie haben einander gut verstanden, alle Mütter mögen doch diejenigen, die sich sozusagen für die eigenen Kinder interessieren.
”So gewinnt der Tod nicht, obwohl die Jahre vergehen; So steht die Zeit nicht still, sie fängt nur von vorne an.”
Endlich beginnt die Temperatur hier im Norden nach oben zu kriechen und wir
können den Sommer inoffiziell beginnen. An diesem Wochenende waren die Kinder
zum ersten Mal in der Saison im Wasser, an unserem kleinen Strand auf Orust. Es
ist der beste (völlig unparteiische natürlich) Strand, den es gibt. Er ist
klein, so dass man einen Überblick hat, es gibt einen Sandstrand, eine kleine
Bucht für die kleinsten und ein Steg mit tiefem Wasser für den Rest von uns.
Und dann haben wir unser kleines Bootshaus, wo die Kinder all ihre Sachen
einwerfen können, so dass es keine lange Startstecke gibt und wir nicht jedes
Mal Packen müssen, bevor wir zum Bad laufen.
Julius war als erstes im Wasser (ein Nachbar sagte mir, es seien zwölf Grad
Celsius) und schwamm mit einem glücklichen, lebensbejahenden Lächeln auf seinem
Gesicht herum.
Elisabeth nahm es etwas langsamer, aber schließlich schwamm auch sie ein
paar schnelle Schwimmzüge.
Diesmal bin ich mit dem Baden nicht weiter gekommen also so, aber das
nächste Mal muss ich einfach rein. Ich, die eine Winterbaderin werden will,
sollte mich schämen für eine so späte Premiere.
Edward ist noch kein Wassertier, also verbrachte er die meiste Zeit am
Strand…
… in seiner neuen, coolen Leinenhose, die in diesem Sommer perfekt sein
wird.
Die Kinder können sich hier für unbegrenzte Zeit amüsieren und das
Highlight ist natürlich das Krabbenfischen, das sie irgendwie nie satt haben.
Wenn das Angeln getan ist, ist es Zeit für ein Krabbenrennen. Alle Krabben
werden auf den Sand gelegt und dann laufen die kleinen Krabbler auf das Wasser
zu, alles unter eifrigem Jubel der Kinder.
Oft bauen sie einen ziemlich komplizierten Weg, den die Krabben durchlaufen
müssen, um das Meer zu erreichen. Als die Krabben wieder in Sicherheit waren,
packten wir unsere Sachen ein und gingen nach Hause zum Ferienhäuschen, um
Kaffee zu machen. Genauso gehen die meisten sonnigen Sommertage zu und ich habe
da nichts dagegen. Ich brauche nichts anderes als das. ♡