Mutter von Söhnen zu sein

Gestern kam Julius von der Schule nach Hause und wurde während eines Fußballspiels von einem älteren Jungen schwer angerempelt und gefault. Julius war traurig, zuerst, weil er sich verletzte und es ihm weh tat, und dann, weil sich der Junge nicht bei ihm entschuldigte, sondern nur weiterlief obwohl er gesehen hatte was passiert war. Ich habe oft gedacht, dass die Gleichstellung der Geschlechter vor allem dazu da ist, die Bedingungen der Frauen zu verbessern. Aber nachdem ich selbst zwei Söhne habe, bekomme ich einen Klumpen im Bauch, wenn ich an Buben denke. Sie sind so verwundbar, vor allem untereinander. Ich denke an meine weichen, kuscheligen Jungs, die von der Kerlenkultur, die oft auf dem Schulhof herrscht, geschliffen werden. Angst vor größeren Kindern, harte Bälle in den Magen, dumme Kommentare in der Umkleidekabine,…

Unsere Töchter werden erzogen, um die Gefühle anderer Menschen zu sehen, fürsorglich zu sein und schon in jungen Jahren Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Die Buben liegen hoffnungslos hinterher und sind es ihr ganzes Leben lang. Männer sind in der Selbstmordstatistik, Drogensucht und Arbeitslosigkeit überrepräsentiert. Sie sind einsamer und haben weniger enge Beziehungen als Frauen. Ich möchte versuchen, meine Söhne auf die gleiche Weise großzuziehen wie meine Tochter. Dass sie Empathie entwickeln, tiefe Beziehungen pflegen und die Fähigkeit haben, ihre eigenen und die Gefühle anderer zu verstehen. Gleichzeitig finde ich es beängstigend, denn die Buben Erziehen wie die Mädchen, birgt das Risiko, den Status der Jungen in den Augen der Gesellschaft zu senken. Hoffentlich landen sie in der wichtigen Jugendzeit in einem toleranten Zusammenhang. Und ich hoffe, sie sehen diesen kleinen Jungen, der zu hart auf dem Fußballplatz angegangen wurde, und gehen nach vorne, um ihm eine tröstende Hand anzubieten. Wenn Buben mehr wie Mädchen aufgezogen werden, werden sie mit Sicherheit ihr ganzes Leben davon profitieren.

Wir haben begonnen, Töchter mehr wie Söhne zu erziehen … aber nur wenige haben den Mut, unsere Söhne mehr wie unsere Töchter zu erziehen.

Gloria Steinem

Historische Frauen: Siri Sundström

Eine Hebamme in den Bergen

In Zeiten wie diesen kann es doch passen mit einem kleinen medizinischen Thema bei unseren historischen Frauen? Darf ich vorstellen Siri Sundström, 1892-1976, eine Pionierin in einem Beruf, für den ich große Bewunderung habe, nämlich Hebamme. Siri wuchs auf einem Bauernhof weit oben in den Bergen Lapplands in Schwedens nördlichster Provinz auf. Als sie 22 Jahre alt war, beendete sie ihre Hebammenausbildung in Stockholm und ging wieder nach Hause, um ihren neuen Beruf in ihrer Heimatregion auszuüben.

Sie war die erste professionelle Geburtshelferin in Lappland und zu jeder Tageszeit konnte das Telefon klingeln mit der Ankündigung, dass ein Kind geboren werden würde. Sie arbeitete unter extremen Bedingungen, wenn sie Glück hatte wurde sie mit einem Pferd abgeholt oder durfte auf dem Schlitten von einem Rentier gezogen werden, um die entbindende Frau zu erreichen. Andere Male musste sie auf Skier durch kilometerlange Wälder in beißender Kälte laufen und sich einen Weg bahnen. Oft musste sie mehrere Tage bei der neuen Mutter bleiben, um Sicherheit rund um das Neugeborene und den Rest der Familie zu schaffen. Siri beschrieb die miserablen Bedingungen, die sie oft in den Hütten erwarteten. Manchmal gab es keine Kleider für das Baby oder keine Laken in den Betten.

Siri musste mit dem Hacken und Tragen von Brennholz beginnen, um Wasser zu erhitzen und den Raum zu reinigen, in dem die Geburt stattfinden würde. Gestern in den Nachrichten hörte ich, wie schwedisches Krankenpflegepersonal sich Sorgen machte, dass Einwegschürzen in Schweden knapp werden. Siris Geschichte relativiert die Dinge wirklich.

Etwas später in ihrer Karriere war Siri an der Eröffnung eines Entbindungsheim im Krankenhaus in ihrem Heimatdorf beteiligt und nun war sie es, die mit Pferd und Kutsche hinausging, um die Frauen abzuholen, die entbinden sollten. Siri kämpfte ihr ganzes Leben lang dafür, dass Frauen sicherere Geburten und mehr Hilfe bei der Betreuung ihrer Kinder hatten. Sie half über 3.000 Kindern in die Welt.

„Kein Reichtum der Welt kann sich mit der Freude messen, die ich nach einer komplizierten Geburt mit glücklichem Ausgang empfunden habe.“

Siri Sundström

Bilder: TT/Lennart Nilsson

Unser Sommermädchen wird acht Jahre alt

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Bevor der August zu Ende geht, müssen wir uns ansehen, wie es aussah, als unser großes, kleines Augustmädchen acht Jahre alt wurde. Wie üblich hatte sie ein sehr klares Bild davon, wie die Feier stattfinden würde. Alle Kinder lieben es doch Geburtstag zu feiern, aber Elisabeth bringt das Ganze noch auf ein anderes Niveau mit monatelanger eifriger Planung, wilden Ideen und Wünschen von Hoch und Tief. (Mir ist es ganz recht, ich liebe es auch, Partys zu planen).

Der Tag begann wie alle Geburtstage bei uns zuhause, mit Gesang und Frühstück ans Bett…

…mit Kerzen in der obligatorischen Ziffer aus Brot und mit Nutella.

Dann hatte sie sich gewünscht, dass wir ihr eine Schnur geben würden, die sie zu ihren Geschenken führte. Natürlich haben wir das getan, denn an diesem Tag ist natürlich ihr Wille unser Gesetz.

Es war ein strahlend schöner Sommertag und da sie mitten in der Ferienzeit auf die Welt kam, sind wir immer in der Lage, am selbigen Geburtstag ein Fest für Freunde und Familie zu haben. In diesem Jahr hatte sie natürlich die aktuelle Pandemie berücksichtigt und ein coronasicheres Café in unserem Garten auf Orust eröffnet.

Die kleinen Tische standen mit gutem Abstand zu einander und ein Kind in Topform rief einen Gast nach dem anderen herbei, um aus den Köstlichkeiten zu wählen. Zum Kaffee hielt sie ein Musikquiz ab und sowohl alte als auch neue Schlager hallten über die neu gemähten Wiesen.

Dann war es an der Zeit für die Geschenkeöffnung und das Geburtstagskind zog ihre Pakete auf einem alten Karren herbei.

Die größten Ovationen erhielt dieses Gemälde. Ein bestellter Auftrag, ausgeführt von Oma. Vieles von dem, was die Kinder zum Geburtstag bekommen, wird schnell inaktuell, aber diese Zeichnung könnte mit in ihr erstes eigenes Zuhause folgen. Das ist ein netter Gedanke, finde ich.

Ein weiteres beliebtes Geschenk waren Schwimmflossen und Schnorchel. Die Feier endete gemäß Elisabeths Befehl, indem die ganze Familie zum obligatorischen Schwimmen zum Strand marschierte.

Es war eine müde, aber sehr zufriedene neugewordene Achtjährige, die ins Bett fiel, als die Augustsonne langsam unterging und in einem goldenen Schimmer hinter dem Wald verschwand. Wir Eltern waren auch müde und dankbar für eine weitere schöne Sommererinnerung unter Elisabeths Leitung. Wir sind so stolz auf dich, unsere Tochter, mit deinem witzigen Sinn für Humor und deinem großen, warmen Herzen mit Platz für uns alle. Du bist so nachdenklich, fürsorglich und sorgfältig, so anders als ich, wo es immer so eilig hat. Welch ein Glück, dass ich deine Mama bin und von dir lernen darf. ♡

Die erste Juniwoche in Bildern

Die Welt steht in Flammen, sowohl mit der Pandemie als auch mit dem verzweifelten Kampf gegen Rassismus und für etwas so Grundlegendes wie das Recht zu leben. Wir diskutieren natürlich das was geschieht, versuchen es zu verstehen und den Kinder zu erklären. Wie privilegiert wir sind, wir, die mit dem offensichtlichen Recht zum Existieren geboren wurden und die selten oder vielleicht nie mit Skepsis und Misstrauen begegnet werden, von Menschen die wir nicht kennen, einfach weil wir aussehen wie wir aussehen. Die Kinder hinterfragen das alles sehr. Sie haben Freunde aus der ganzen Welt, wäre einer von ihnen weniger wert? Es ist ein absurder Gedanke, den sie nie zuvor gedacht haben.

Gleichzeitig geht unser tuckerndes Leben im Kleinen hier in der Kleinstadt weiter. Es war eine Woche mit warmem Sommerwetter und wir haben uns die Zeit genommen, nach der Schule zu unserem kleinen Badesee zu fahren. Zu dieser Jahreszeit bekommen wir so viele Extrastunden hier oben, die Sonne will nie untergehen und alles ist möglich. Ich habe eine Pie gebacken, die wir mitgebracht haben, und das Abendessen wurde mit einem glitzernden Sommersee als Kulisse eingenommen.

Edward, der zuvor sehr abwartend auf Wasser reagiert hatte, genoss es, in das laue Wasser zu tauchen. Es war so viel wärmer als im Meer auf Orust, er hatte sogar Zeit, über andere Dinge nachzudenken, wie zum Beispiel ob der Schnuller fließen kann.

Mir ist sogar etwas gelungen, was ich für unmöglich hielt. Nämlich, mein Kleinster bekam ich zum Friseur. Ich habe bis aufs Letzte gewartet, um seine langen Haare zu schneiden, weil es doch so niedlich mit lockigen Jungs ist. Aber zuletzt war es vor allem ein verworrenes Vogelnest, das nie ausgekämmt werden konnte. Er war traurig, direkt als wir in den Salon kamen, aber mit Hilfe von Pippi im Handy und dass Elisabeth ihm ständig Schokoladenpralinen fütterte, so gelang es uns. Und er wurde so niedlich und plötzlich so groß.

Danach gingen wir zu seinem Lieblingsplatz und schauten uns die Lämmer an. Den ganzen Tag sah er mich von Zeit zu Zeit an und sagte „Haar schneiden“ oder „Friseur“, als ob er verarbeiten würde, was er durchgemacht hatte. Im Kindergarten am nächsten Tag fragte ein Kind in seiner Gruppe, wer der neue Junge sei.

Elisabeth hat mit ihrem Chor Abschluss gehabt und wir waren alle vor Ort, um das Konzert zu hören. Es hat etwas, mit spröden Kinderstimmen, die Lieder über den Sommer singen, die das ganze Herz erfüllt.

Sogar die schelmischen Brüder waren für einen Augenblick still und hörten zu.

Um dort zu enden, wo die Woche begann, war am vergangenen Sonntag Muttertag hier in Schweden. Mario war morgens nicht zu Hause, aber ich hörte, wie die großen Kinder schon um vor Sieben auf waren und in der Küche klapperten. Nach einer sehr langen Zeit, ging die Schlafzimmertür langsam auf und herein kamen die Kinder dieses Tablett tragend. So sorgfältig und schön arrangiert, sie hatten es sogar geschafft, guten (!) Kaffee zu brauen. Ich platzte fast vor Stolz. Edward wachte mit einem leicht überraschten Ausdruck auf, fand sich aber schnell wieder und begann, ein Geburtstagslied zu singen.

Damit wünsche ich dir einen schönen und sonnigen Freitag. ♡

Edward 2 Jahre – das i-Tüpfelchen

Gestern wurde er, wie bekannt, zwei Jahre alt, unser verwöhnter kleiner Troll mit zerzauster Frisur und molligen Fingern. Es ist leicht sentimental zu werden, wenn ich über alles nachdenke, was er für unsere Familie bedeutet. Er ist von uns allen so von Liebe überschwemmt, dass man darüber nachdenken kann, was es mit seinem Selbstbild macht. Wird es vielleicht zu grandios? Mit den beiden älteren Kindern, erinnere ich mich, dass diese Zeit mehr anstrengend war, mit all dem Trotz und Müdigkeit. Das ewige Aus- und Anziehen (unter ständigen Protesten), Windeln wechseln, trocknen, waschen. Es spielte sicher eine Rolle, dass ich da zwei hatte, die etwa das gleiche erforderten. Aber dieses Mal weiß ich auch, dass diese Zeit bald vorbei ist, er ist auch mein letztes Baby und kann übrigens nicht einmal mehr Baby genannt werden. Die großen Kinder (die ungefähr einmal pro Minute eine Auseinandersetzung haben) weisen unendlich viel Geduld mit ihrem kleinen Bruder auf. Sie zeigen und erklären, wie die Welt zusammenhängt. Sie lassen ihn machen, wenn er ihre Sachen kaputt macht und geben ihm viel zu komplizierte Anweisungen, wie man sie wieder repariert. Sie halten seine kleine Hand, während er mühsam seinen Weg über unsere Steintreppe zur Straße hinunter geht, und schauen genau, dass kein Auto kommt, bevor sie ihn loslassen. Wenn er seine Wutanfälle bekommt, ist es schwer, sich das Lachen zu verkneifen. Die Wut kommt nicht mehr so ​​zu mir wie früher, wir lächeln meistens darüber wie süß er aussieht wenn er wütend ist. Manchmal ist er beleidigt und sieht mich mit seiner runzligen Stirn und dem rebellischen Blick in seinen Augen an, den nur Zweijährige haben. „Aufhören Mama“.

Unser i-Tüpfelchen -> Edward 2 Jahre -> jetzt auf dem Blog

Edward wurde königlich gefeiert, mit einer Meringue-Torte, Luftballons und Paketen. Seine Geschwister sind viel besser vorbereitet als wir, seit Wochen haben sie unter großer Geheimhaltung in ihren Zimmern gebastelt. Perlenketten, selbstgemachte Karten und Zeichnungen mit allen seinen Lieblingssachen drauf. Zu meinem großen Stolz gingen sie sogar eines Tages auf den Flohmarkt und kauften ihm ein schönes Puzzle. Das haben sie mit soviel Klebeband eingewickelt, dass es für Edward unmöglich war zu öffnen. An diesem Wochenende setzen wir das Feiern unseres kleinen Mannes fort, der unsere Familie komplett gemacht hat, das i-Tüpfelchen. Und der mein Herz in seiner kleinen knubbeligen Hand hält. ♡

Mein Leben als Butler, Salzkrähe und neue Lampen

Diese Woche hat nicht so richtig begonnen wie geplant. Elisabeth ist verkühlt und ein wenig zu krank für die Schule, aber immer noch gesund genug um zu Hause zu sehr gelangweilt zu sein. Ich versuche, etwas Arbeit zu erledigen, muss aber dauernd unterbrechen, um ihr Eis, heißen Saft oder Pepparkakor zu servieren. Mit anderen Worten genauso wie es sein sollte, ein eigener Butler ist ein Muss für ein Krankes Kind und es gelten keine üblichen Regeln. Essen was man will und Filme den ganzen Tag.

Draußen regnete es in Strömen und hat es den ganzen Tag getan. Es ist kaum Tageslicht, aber wir haben es weich und warm hier drinnen. Ich zünde Kerzen und kleine Lichter an, trinke heißen Kaffee und habe lediglich eine dicke Strickjacke über meinen Pyjamas angezogen. Im Fernseher läuft Astrid Lindgrens Ferien auf der Kräheninsel (Vi på Saltkråkan) auf Repeat. Bin so froh, dass Elisabeth den gewählt hat und keinen der heutigen stressigen, blinkenden Kinderfilme mit schreienden, lauten Stimmen. Bei Ferien auf Saltkroken passiert im Grunde genommen nichts und die Kamera verweilt lange auf Schwanenfamilien die am Strand schwimmen oder der Wind der im Gras weiht. Schön, dass sie es zu schätzen weiß, für sie wo in einer Welt aufwächst in dem die meisten Medien auf die sie stößt ein ganz anderes Tempo aufweisen.

Diese Lampe (und noch eine Gleiche) ist der neueste Flohmarktfund. Der Rest der Familie zögerte ein wenig, aber jetzt scheinen sie sich daran gewöhnt zu haben. Ich mag die Kombination des Lampenschirms mit einem Bordell-Gefühl und dem strammen Marmorfuß, wir gaben knapp 10 Euro per Stück. Hoffe du hast eine schöne Woche, schauen von Zeit zu Zeit vorbei, denn ich habe mehr lustige Sachen im Gange. ♡

Die Welt verdient dich nicht

Heute ist dein 3. Geburtstag, Edward, unser geliebter kleiner Wirbelwind. Ich kenne kein Kind, das mit so viel Sonnenschein geboren wurde wie du. Du bist fast immer glücklich und froh, du suchst alle Blicke, schmunzelst, lachst und willst überall dabei sein. Du sitzt oft allein und bastelst mit deinen Sachen, singst und erfindest kleine Spiele. Und das alles mit einer offensichtlichen Überzeugung von deiner eigenen Exzellenz. Vielleicht bist du so zuversichtlich und sicher in deinem eigenen Wert, weil du von einer Familie umgeben bist, in der jeder dich absolut vergöttert. Deine älteren Geschwister können miteinander streiten bis die Haarbüschel fliegen, aber sie lassen dich in Ruhe, mit dir haben sie Nachsicht und Geduld. Manchmal versuchst du, jeder Entscheidung zu trotzen und deinen Willen durchzusetzen, aber es ist nie von ganzem Herzen. Es ist, als ob du nicht wirklich für schlechte Stimmung gebaut bist. Du zuckst mit den Schultern und sagst „okay“, wenn wir dich überzeugen, deine Mütze anzuziehen, obwohl du nicht willst. Das einzige Mal, wo du wirklich traurig bist, ist wenn du deine Haare waschen musst, weil es nichts gibt was du mehr hasst.

Neulich waren wir draußen in der Sonne, du und ich. Du bist mit deinem Laufrad schnell, schnell über die kopfsteingepflasterte Straße gefahren. Ich musste joggen, um dich einzuholen. Glücklicherweise bist du manchmal stehen geblieben, wenn jemand vorbeikam. „Hej, Hej!“, riefst du laut und deutlich mit hektisch winkender kleiner Hand. Oft bekamst du ein Lächeln und Grüße zurück, aber genauso oft wechselten die Leute die Straßenseite, als ob du die Pest hättest. Du bist dagestanden und hast dich zu ihnen umgedreht und noch lauter „HEJ, HEJ!“ gerufen. Das macht mich so unglaublich wütend und traurig, weil ich sowas die ganze Zeit sehe. Und ich frage mich, was es für Auswirkungen auf die Kinder haben wird, die jetzt aufwachsen, diejenigen, die sich nicht an eine Zeit vor Corona erinnern. Natürlich verstehe ich, dass man Abstand halten muss, aber ehrlich gesagt, was ist los mit den Menschen? Den Blick eines Kindes zu erwidern, zu winken oder zu lächeln, ist nicht ansteckend.

Manchmal denke ich, dass die Welt dich nicht verdient. Aber ich möchte alles in meiner Macht Stehende tun, um all den Sonnenschein zu verdienen, den du in diesen dunklen Zeiten nur so auf uns gießst.

Herzlichen Glückwunsch, kleiner Goldjunge, du bist das Schönste und Feinste, was ich kenne. ♡

Das Licht das nie erlöscht und die Mittsommerstange

Jetzt nähern wir uns der Sommersonnenwende und die Nacht ist im ganzen Land hell. Nirgendwo in Schweden wird es jetzt in den nächtlichen Stunden dunkel, nur eine leichte Dämmerung, die schnell in die Morgendämmerung übergeht. Die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite, nichts hat Zeit gehabt um zu verwelken, es blüht und gedeiht einfach überall. Ich bin immer wieder fasziniert von der unglaublichen Triebkraft der Natur in dieser Jahreszeit. Und jetzt, in diesem wolligen Sommer, ist es natürlich Zeit Mittsommer zu feiern, unseren größten Feiertag (mit Ausnahme von Weihnachten). Wie viele unserer Feiertage, ist es eine Mischung aus verschiedenen Traditionen. Die ursprüngliche Funktion als Kirchenfest ist nun fast vollständig verschwunden. Unsere Bräuche leiten sich von den Feiern der Bauerngesellschaft ab, die das Wachstum und einen der Wendpunkte des Jahres für die harte Arbeit feierten. Die blühende Mittsommerstange und die Blumenkränze im Haar sind wichtige Symbole für die Pracht der Natur. (Und die Mittsommerstange ist kein Fallus-Symbol, obwohl dieser Mythos immer noch im Überfluss vorhanden ist).

Hier feiern meine Mama und ich Mittsommer 1989. ♡ Finde, dass ihre Baumwollbluse mit der feinen Stickerei gerade jetzt dreißig Jahre später genau richtig ist. Könnte von jeder beliebigen coolen, dänischen Marke sein. Und auf mein Kleid, das meine Tante in London gekauft hatte, war ich so stolz. Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass es sich um ein traditionelles englisches Kom­mu­ni­on­kleid handelt, das sie ergattert hatte, aber wir hatten damals keine Ahnung.

Solange ich mich erinnern kann, haben wir jedes Jahr traditionelle Feiern mit vielen Menschen besucht, bei denen jeder um eine Mittsommerstange tanzte. Seit Mario ins Bild kam, steht er meist an der Seite, halb amüsiert und halb entsetzt, wenn die Kinder und ich um die blumengeschmückte Stange tanzen und kindische Lieder singen.

Aber wenn das Akkordeon beginnt und die Lieder aus meiner Kindheit gespielt werden, bin ich immer so glücklich, dass meine Kinder das Gleiche erleben wie als Kind. In diesem Jahr wird es natürlich keine öffentliche Feierlichkeiten geben, aber wir planen, unsere eigene Stange im Garten zu machen und herumzutanzen. Wer von mir und den Kindern am meisten enthusiastisch sein wird, lasse ich unausgesprochen. Aber ich werde mit einem Fotobeweis auf das zurückkommen.

Ich dachte, wir machen mit dem Mittsommer-Thema die ganze Woche weiter. Ich hoffe, ihr wollt mehr? Die Mittsommernacht galt einst als eine Nacht voller magischer Kräfte und übernatürlicher Wesen und Spuren dieser Gedanken gibt immer noch in unserer Zeit. Aber mehr dazu etwas später! Und dann wird es natürlich mehr Essen geben, denn das Mittsommeressen ist wirklich so gut und schön. Wir hören uns, macht’s gut. ♡

Tag 2 in Stockholm: Vasa-Museum, Brunch und Tösse

Als wir letzten Samstag aufwachten, war das schöne Wetter vom Vortag weg, und Stockholms Himmel war voll mit schweren Wolken. Mit anderen Worten, ein perfekter Tag für einen Museumsbesuch. Nach einem herzhaften Frühstück bei meinem Bruder stiegen wir in den Bus zurück nach Djurgården. Da gibt es nämlich einen alten Favoriten, das Vasa-Museum.

Das Museum enthält das Kriegsschiff Vasa, das auf seiner Jungfernfahrt im August 1628 in Stockholms Bucht kenterte und sank. Nach 333 Jahren auf dem Meeresgrund wurde das riesige Kriegsschiff geborgen und die Reise konnte fortgesetzt werden. Heute ist Vasa das am besten erhaltene Schiff aus dem 17. Jahrhundert und das Vasa-Museum ist das meistbesuchte Museum Skandinaviens. Meine Mutter erzählte mir, dass man, als sie in den 1960er Jahren dort war, das Schiff besteigen durfte und es ständig mit Wasser gespült wurde. Heute steht es in einem eigens errichteten Gebäude mit perfekter Luftfeuchtigkeit in angemessener Entfernung zu den Besuchern. Ich war schon mehrmals im Museum, und schon als Kind war ich immer fasziniert von der Geschichte rund um das Schiff, mit den Machtkämpfen und Fehleinschätzungen die zum Untergang von Vasa führten.

Nun wollte ich natürlich auch meinen eigenen Kindern das Schiff zeigen und obwohl sie meine Faszination vielleicht nicht vollständig geteilt haben, so fing das Schiff während des gesamten Besuchs wirklich ihre Aufmerksamkeit.

Kinder bleiben manchmal für andere Dinge stecken als man selbst. Von diesen Steinen waren sie unglaublich beeindruckt. Es sind die eigentliche Steine, die man im Schiff auf dem Boden hatte, um es zu stabilisieren. (Was schlecht funktionierte, weil das Schiff bei der Jungfernfahrt nach nur zwanzig Minuten kenterte.) „Mama, diese Steine waren in Vasa.“ (Ja, und hinter dir steht Vasa selbst, aber okay. ♡)

Wir folgten den Familienweg, der uns mit einer kleinen Karte rund um das Museum zu insgesamt neun Stationen führte.

Dort erhielten wir Anweisungen und kleine Aufgaben zum Nachdenken. Bei diesem kleinen Modell standen wir eine Weile und studierten lange Vasas Interieur. Der Familienweg ist eine gute Möglichkeit das Interesse der Kinder am Leben zu halten und gleichzeitig selber viel über das Schiff zu lernen.

Wir versuchten uns das Schiff in dieser Farbenpracht vorzustellen.

Die Kinder (und auch ich) testeten in einer Kopie der Taucherglocke zu stehen, mit der man direkt nach dem Untergang versucht hatte die Wertsachen aus dem Schiff zu bergen. Ich, mit meiner Klaustrophobie, habe Panik bekommen, nur indem ich darin stand. Der bloße Gedanke, dass man mit dieser Taucherglocke in kaltes, dunkles Wasser herabgelassen wird, gibt mir einen Ausschlag an meinem ganzen Körper.

Allen Respekt für die Männer die es mit Hilfe der Taucherglocke gelang, mehrere Kanonen des Schiffes zu bergen. Ich kann es nicht in den Kopf bekommen, dass das möglich war.

Neu für mich war die Ausstellung Face to Face. Man fertigte Masken an, die man mit den Schädel der Opfer als Ausgangspunkt produzierte. So hatten wir die Gelegenheit, die Crew der Vasa zu treffen. Es war so interessant, über die Menschen an Bord zu lesen, wie ihr Leben aussah, was sie aßen und mit was sie arbeiteten. Elisabeth fand jedoch, dass die Skelettteile und Masken sehr beängstigend waren, so dass wir schneller durch die Ausstellung laufen mussten, als ich es mir gewünscht hätte. Das Vasa-Museum hat wirklich eine besondere Anziehungskraft und es ist eine tolle Art sich dort mehr über die Geschichte zu lernen.

Als wir fertig waren, spazierten wir in den Bezirk Östermalm, um einen Brunch in Broms einzunehmen. Da haben sie leckere, gut zubereitete und klassische Gerichte, wo man ganze oder halbe Portionen wählen kann. Die Kinder waren auch sehr fasziniert von der Buddha-Statue aus Tellern und mit einer Aura aus Besteck und überlegten sich ob wir auch eine solche zuhause machen können. Ja, warum denn nicht?

Ich bestellte irgendwie das schmackhafteste das es gibt, Eggs Royal mit Avocado und Sauce hollandaise. Dazu ein perfekter Bellini.

Die Kinder ließen wir machen und sie durften das bestellen nach was sie Lust hatten. Elisabeth hat da gleich zugeschlagen und Pommes frites und einen Snickers-Milchshake mit Sahne und Eis bestellt. Pommes in Milchshake zu tauchen, kann etwas mehr dekadent sein? Eine herrliche Idee, findet jedenfalls meine Tochter. ♡

Wir gingen weiter durch die Stadt, in Richtung Tössebageriet auf Karlavägen 77, die ich schon lange besuchen wollte. Die Bäckerei wurde in den 1920er Jahren gegründet und liegt immer noch an der gleichen Stelle wie damals und hat gewisse Teile der ursprünglichen Einrichtung intakt.

Sie sind am meisten dafür bekannt, den „Semmelwrappen“ erfunden zu haben, den du hier ganz unten links sehen kannst. Man muss eine solche Initiative lieben! Ein tragbares Semla-Gebäck, das man unterwegs essen kann. Aber ich musste dieses Mal drauf verzichten zu probieren, weil ich meinem Neffen versprochen hatte, dass er etwas auswählen darf, weil er vor kurzem bei einem Radioquiz gewonnen hat.

Seine Wahl fiel auf die Tösse-Torte, einen Milchschokoladentraum mit Passionsfruchtcreme. Es wurde langsam dunkel auf Stockholms Straßen und wir trugen die Torte nach Hause in die Wohnung meines Bruders. Dort schauten wir uns die Vorrunde für das Melodifestivalen an, also wo man entscheidet wen Schweden dieses Jahr zum Eurovision Song Contest schickt.

Was wir am ersten Tag unserer Reise nach Stockholm gemacht haben findest du hier.

Wünsche dir einen schönen Freitag. ♡

Julius Pick-Up Granola mit Kakao

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Am Tag vor Julius‘ Geburtstag ging er wie ein umherwandernder Geist herum und wartete nur. Gar nichts war lustig. Wir kamen auf die Idee, Granola Müsli zu machen, um ihn aufzumuntern und uns auf die Frühstücke dieser Woche vorzubereiten. Granola ist wirklich ein Tipp, um mit Kindern zu machen, es geht schnell und macht Spaß alle trockenen Zutaten zu dosieren. Und dieses Rezept wird so gut!

Hier kommt es:
– 5 dl Haferflocken
– 150 g grob gehackte gemischte Bio-Nüsse (ich nahm Mandeln, Para-, Peka- und Cashewnüsse.)
– 2 dl geriebene Kokoschips
– 1 dl Kürbiskerne
– 5 EL Chiasamen
– 1 TL Salzflocken
– 3 EL Kakao
– 1 TL Kurkuma
– 1 dl Honig
– 2 EL Kokosöl

Zubereitung:

Heize den Ofen auf 175 °C vor. Mische alle trockenen Zutaten. Schmelze das Kokosöl und den Honig und tropfe die Mischung über die trockenen Zutaten. Gut mischen. Verteile die Masse gleichmäßig auf einem Backblech. Für 10 min im Ofen rösten. Nochmal gut mischen, und für weitere 5 min rösten. Abkühlen lassen und in einem luftdichten Glas aufbewahren.

Julius probierte seine Kreation mit Erdbeerjoghurt und nannte sie Pick-up Granola, weil es seine düstere Stimmung verschwinden ließ.

Ein Sommertag in Göteborg

Der Alltag und das Herbstsemester sind wieder im Gange (bis auf eine vorübergehende Pause letzte Woche, als die Kinder Borkenflechte bekamen). Aber wir können den Sommer noch nicht wirklich hinter uns lassen, oder? Alles war natürlich nicht so rosig, wie es hier scheinen mag, wir hatten unseren fairen Anteil an Trotz, seltsamen Hautausschlägen, Geschwisterkämpfen, Mücken und Nörgeln über das fünfte Eis des Tages. Aber im Großen und Ganzen sind wir so privilegiert, dass ich mich lieber auf all die Schönheit konzentriere, die dieser Sommer bedeutet hat. Die ganze Zeit die wir zusammen hatten, all die Sommererinnerungen, die die Kinder schufen, all die Freunde die uns besuchten, aber vor allem, dass jeder gesund war. Die meiste Zeit haben wir in unserem kleinen Paradies auf Orust verbracht, aber von Zeit zu Zeit haben wir es gewagt, ein wenig Ausschweifungen zu machen. Ein obligatorischer Besuch in Göteborg wurde es, an einem Tag, als mein Neffe auf Besuch war und die wilden Kinder mit ihrer Sommerenergie in den Beinen Auslauf brauchten.

Los ging es mit einem Besuch im Färjenäspark. Hier haben wir für alle Kinder in den unterschiedlichen Altersgruppen etwas gefunden. Im westlichen Teil des Parks gibt es einen großen Spielplatz mit anschließendem Aktivitätsbereich mit Skateboardrampen, Fitnessstudio im Freien, Basket- und Fußballplatz.

Folgt man dem kleinen Spazierweg vom Spielplatz den Berg hinauf, kann man Reste des ursprünglichen Göteborgs entdecken, welches hier im 17. Jahrhundert erbaut wurde, aber kurz darauf von den Dänen niedergebrannt wurde. Hier gab es auch ein altes Villenviertel, etwas, worüber die schönen Steinterrassen und die verbliebenen Gartenpflanzen verraten. Perfekter Picknickplatz…

…mit einem schönen Blick auf Göteborg.

Ich fand es schön, aber die Kinder hatten nicht die Ruhe, um die Aussicht zu lange zu genießen, sondern wollten weiter…

…zur Inspektion von hochinteressanten Steinen.

Als die Tour durch den Park vorbei war, hatten wir ihnen ein Bad versprochen, also machten wir uns auf den Weg zum Öffentlichen Schwimmbad, einem Außenpool in Frihamnen, im Göteborger Hafen.

Es ist sehr schön eingerichtet und der Eintritt ist außerdem frei.

Wir haben die coole, preisgekrönte Sauna getestet, die auf hohen Stahlbeinen steht und über den Hafen von Göteborg und in Richtung Horizont blickt…

…sehr schönes Interieur hat sie auch.

Die Kinder (und wir) waren sehr fasziniert von den Duschräumen, die komplett aus Glasflaschen gebaut wurden.

Nach anderthalb Stunden Schwimmen (man bekommt einen Pass und eine Zeit zugeteilt, damit nicht mehr als 50 Personen im Bad sind), waren wir hungrig und gingen ins nahe gelegene Café Fluß.

Es ist wirklich ein fantastischer Ort! Wie eine platzgebaute Kunstinstallation die nur aus recyceltem Material besteht. Eine bunte, verspielte und freizügige Umgebung, in der auch sehr gutes vegetarisches und veganes Essen serviert wird. Und die Kinder haben es geliebt! Endlich ein Ort mit einem Boden aus Sand und überall lustige kleine Details zu entdecken.

Kein Sommerausflug ohne Eis. Der Abend wurde mit einer Stadtrundfahrt in Richtung Linnéstaden beendet, die von sommerglücklichen Menschen beim Spaziergang und warmer Abendluft vibrierte…

… wir haben uns die Oscar-Fredriks-Kirche angeschaut, die beste Kirche der Stadt, finde ich.

Das Eis wurde bei Next Level Gelato and Juice Bar gekauft. Sie verkaufen sehr gutes, cremiges Gelato mit etwas anderen Geschmacksrichtungen wie Basilikum und Karotten, zusätzlich zu den üblichen Sorten.

Die Kugeln waren so groß, dass zum ersten Mal in ihrem kleinen Leben einige der Kinder nicht das ganze Eis aufessen konnten. Kurz nachdem dieses Bild gemacht wurde fielen die Kinder ins Eiskoma und waren so müde dass sie auf dem Weg nach Hause im Auto einschliefen. Das war dieser Tag. ♡

Freitagsfeeling

Guten Morgen, endlich Freitag! Ich habe mich wirklich auf dieses Wochenende gefreut, nach zwei Wochen mit kranken Kindern. Aber jetzt ist die ganze Familie wieder gesund und wir haben lustige Dinge geplant. Morgen treffe ich mich mit meiner Freundin Emmy in der Stadt (d.h. in Göteborg), wir essen Brunch und schlendern durch die Stadt. Obwohl wir nur zwanzig Minuten außerhalb der Stadt leben, bin ich heutzutage nur selten dort.

Göteborg ist die Stadt meiner Jugend, so viel Spaß habe ich im Laufe der Jahre dort gehabt und ich finde es immer noch wunderbar, dort zu sein. Ich hoffe, ich kann dir bald einen wirklich guten Ratgeber zusammenstellen!

Am Wochenende habe ich mehr Inspiration mit dem Kochen als unter der Woche. In dieser Jahreszeit habe ich am meisten Lust nach warmen, muffigen und bunten Eintöpfen. Richtig spannend klang dieser in Apfelwein angeschmorter Wirsing mit Estragon. Estragon ist wahrscheinlich mein neues Lieblingskraut, so erstaunlich gut und ein eigener Geschmack.

Dazu serviere ich eine dampfend heiße Focaccia, die im Mund zergeht.

Bild von Blogspot.

Als Kind begleitete ich meine Oma manchmal in ihr Büro, sie war eine Art Sekretärin. Meine nachhaltigsten Erinnerungen an diese Besuche sind Omas weibliche Kollegen. Sie waren immer so schön und fein, dachte ich, mit Blusen, Röcken, Stöckelschuhe und ähnlichen Perlenketten. Sie waren freundlich, warm und hatten Würde, genau wie Oma.

Bild von Mitt Kök.

Und dann boten sie immer hausgemachte Kekse an. Die besten waren Strassburgare (Straßburger Plätzchen), ein federleichter, luftiger Keks, der in Schokolade getaucht war. Ich habe sie noch nie selbst gebacken, aber dieses Wochenende wird es passieren! Der Sonntag wird ein schöner ungeplanter Tag, die großen Kinder werden mit Mario Tennis spielen, sonst haben wir noch nichts entschieden. Vielleicht wird es eine Runde auf dem Flohmarkt. (Julius sucht eine Vitrine für seine Lego-Kreationen) oder warum nicht ein Museum? Bohusläns Museum in Uddevalla ist sehr schön und da gibt es viel zu tun für die Kinder. Freier Eintritt noch dazu und immer interessante Ausstellungen, es ist wirklich einen Besuch wert.

Was hast du vor am Wochenende? Hoffe du hast auf jeden Fall ein richtig schönes Wochenende. ♡

Du sollst ein Panoramafenster bekommen

An diesem Wochenende ist eine der bedeutendsten Schwedischen Dichterinnen gestorben, Kristina Lugn. Dies ist mein Lieblingsgedicht von ihr, das alles zusammenfasst, was wichtig ist und das ich meinen Kindern geben möchte. Ich habe versucht, es für euch zu übersetzen (kann bereits existieren, aber ich kann keine Übersetzung finden), in der Hoffnung, dass es ihre erstaunliche Sprache und Weisheit vermitteln kann. Das Bild zeigt Elisabeth, 2 Tage alt. ♡

Du sollst ein Panoramafenster
als Kindergeld bekommen.
Der Sternenhimmel wird
deine Wohnzimmertapete sein
und Mozart schreibt die Musik.

Du wirst ein Zuhause bekommen,
dass dich liebt.
Du wirst einen Sinn
für Humor bekommen.
Und Strindbergs
gesammelte Werke.

Mein Geschenk an dich ist,
dass du viele Sprachen sprechen
wirst und alle verschiedenen
Wetterbedingungen ertragen kannst.

Du wirst guten Bodenkontakt bekommen
und eine schwindelerregende
Deckenhöhe mit Stuckaturen.
Du sollst ein Leben haben,
das dir alles vergibt.

Du sollst stets klar denken können.
Und stark im Gefühl.
Du sollst Spaß haben.
All das steht in der
Hausratversicherung.
Ich werde dich in Ruhe lassen.

Meine Unterhaltszahlung
an dich ist, dass du niemals
aufhörst zu hoffen.
Du sollst ein mutiges Herz bekommen.
Und einen freimütigen Intellekt.

Und gutes Urteilsvermögen.

Diejenigen denen du vertraust
lassen deine Hand nicht los.
Mein Weihnachtsgeschenk für dich ist,
dass, falls du fällst sich die Mitmenschen
darüber freuen werden
dich auffangen zu können.

Ein freundliches Lächeln soll
durch deine gesamte Reise gehen.
Einen Freibrief werde ich senden
von meiner Einsamkeit.
Du sollst überhaupt nichts
von mir erben müssen.
Aber du sollst das
ganze Geld bekommen.

Wünsche dir einen schönen Start in die Woche, wir hören uns morgen! ♡

Corona: Dinge die ich vermisse, nicht vermisse, nicht vermissen werde und nicht vergessen werde

Die sehr inspirierende Seite manrepeller.com machte eine Art Liste, die die Gefühle rund um Corona zusammenfasste und ich denke dieses Konzept schlicht und einfach zu stehlen.

Hier ist meine Liste, Bitteschön:

Dinge, die ich vermisse:

  • An einem sonnigen Sommerabend auf einer überfüllten Restaurantterrasse zu sitzen, ohne mehr darüber nachzudenken.
  • Die Hände schütteln, wenn man eine neue Person trifft. Es ist irgendwie so menschlich und es gibt nichts, was es ersetzen kann.
  • Seine engen Freunde zu umarmen.
  • Soziale Zusammenkünfte, spontane und geplante, die eine Menge neue Energie geben.
  • Glückliche Menschen auf der Straße.
  • Das Gemurmel vieler Leute, die eine nette Zeit in einem Restaurant haben.

Dinge die ich nicht vermisse:

  • Menschen umarmen, die man kaum kennt.
  • Alle gesellschaftlichen Zusammenkünfte, die mehr Stress als Bedeutung erzeugen.
  • Updates auf Instagram mit Fotos von weit entfernten Reisen.
  • Das Gefühl, Dinge zu versäumen, nicht ausreichend zu sein für alles was man machen will für andere und für einen selbst.

Dinge die ich nicht vermissen werde:

  • Den Atem anzuhalten, wenn man an einem Fremden vorbei läuft.
  • Umwege im Kaufhaus gehen, um mit niemanden zusammen zu stoßen.
  • Die trockenen und aufgesprungenen Hände der Kinder.
  • Das Gefühl von Handdesinfektionsmittel in blutenden rissigen Wunden.
  • Der polarisierende und gehässige Ton, der überall aussickert, wo jeder denkt zu wissen, was niemand wirklich weiß.

Dinge die ich nicht vergessen werde:

  • Als ich, an einen frühen Zeitpunkt der Pandemie die Hand ausstreckte, um einen neuen Bekannten zu begrüßen, und ich auf einen Ellenbogen traf.
  • Als meine Tochter mich fragte, ob ich an Corona sterben würde.
  • Wie die Menschen sich gegenseitig in der Krise unterstützen, all die schönen Initiativen die überall gestartet werden, all den Einfallsreichtum den wir alle in uns haben.
  • Dass, wenn sich die Dinge zuspitzen, es so unglaublich deutlich wird, was wirklich etwas bedeutet.

Wie sieht deine Liste aus? ♡

Die Sehnsucht nach dem Meer

Wenn die Welt mit all ihrem Wahnsinn immer näher rückt, gibt es einen Ort, nach dem ich mich sehne. Wenn wir auf der Schotterstraße zu unserem kleinen Häuschen auf Orust abbiegen, sinken buchstäblich meine angespannten Schultern und sowohl die Sorgen der Welt als auch des Alltags rinnen ab. Wenn ich die Autotür öffne und die frische, sauerstoffreiche Luft meine Lunge füllt und ich über die vertrauten Weiten schaue, fühle ich einfach nur Frieden.

Die Kinder und ich laufen runter zu „unserem“ Strand. Sie fischen Seesterne und Austern und studieren sie sorgfältig, bevor sie wieder dem Meer zurückgegeben werden. Ich sitze und beobachte sie auf der kleinen Bank neben dem Bootshaus, wo es Schutz vor dem Wind gibt und die Sonne fast meine Nasenspitze wärmt. Denke darüber nach, wie stolz ich auf unser Trio bin. Wie die Großen sich um ihren kleinen Bruder kümmern, dass er nicht auf einem Felsen ausrutscht oder zu nah ans Wasser geht. Sie kennen alle Arten, die im Meer leben und wissen, wie sich die Gezeiten ändern, sie vergessen die Zeit da unten am Strand und vergessen sogar, miteinander zu streiten. Wie selbstverständlich es geworden ist, dass das Meer ihnen gehört, es ist ihr Element.

Wir gehen langsam wieder nach Hause und suchen am Waldrand noch nach Pfifferlingen. Wenn wir Glück haben, füllen wir unsere Taschen und braten Pilze für das Abendbrot. Wir kommen nach Hause in die Hütte und Mario hat Kastanien auf dem Grill zubereitet, die wir in unserem Garten essen können.

Wenn es dunkel wird, gehen wir in die Hütte und zünden die kleinen Lampen in den Fenstern an. Stellen fest, dass sich die Geranie in Erwartung auf den nächsten Frühling zurückgezogen hat.

Wenn die Welt mit all ihrem Wahnsinn immer näher rückt, gibt es einen Ort, nach dem ich mich sehne… lese mehr auf dem Blog: www.frauschweden.de

Wir zünden kleine Teelichter an und stellen sie in den Kachelofen aus dem späten 19. Jahrhundert, der gerade gemauert wurde, sodass er Zeit zum Trocknen hat und wir zu Weihnachten einheizen können. Im Hintergrund hört man Mario herumwerkeln mit einem der unzähligen verbleibenden Projekte. Was mich erfüllt, ist Dankbarkeit für alles, was wir zusammen haben, für einander und für diesen Ort, der uns so viel Freude und Hoffnung für die Zukunft gibt.

Montagsgedanken aus dem Herzen einer Mutter

Eines unserer Kinder hat eine Menge Unruhe und Sorgen, die manchmal den Alltag einschränken. Letzte Woche hatten Mario und ich die Gelegenheit, einen Elternkurs zu beginnen, über das Handhaben von Sorgen und Ängsten bei Kindern. Meine Erwartungen, um ehrlich zu sein, waren nicht sehr hoch, wir kamen ein wenig gestresst weg von der Arbeit und dachten, dass es zumindest schön sein wird, sich mit einer Tasse Kaffee für eine Weile hinzusetzen und zuzuhören. Aber ich war wirklich so angenehm überrascht! Praktische und konkrete Tipps, immer mit dem Respekt für die Gefühle des Kindes. Und auch eine Gruppe sehr netter Eltern mit ähnlichen Erfahrungen von Kindern mit unruhigen Gefühlen.

Die Kursleiter sprachen über die Bedeutung der Unruhe und Sorge in der Evolution. Als wir Menschen in der Savanne lebten, war es wichtig, dass es Individuen gab, die die Gefahren vorhersehen und so die Herde alarmieren konnten. Genauso wie es wichtig war, dass es andere, weniger einfühlsame Menschen gab, die Risiken eingehen und auf die Jagd gehen konnten, um Nahrung zu sichern. Unsere moderne Gesellschaft macht es schwer für Menschen mit Unruhe, da wir viele dieser direkten Bedrohungen für unser Überleben beseitigt haben. Ich fand es eine nette Idee zu denken, dass die Sorgen unseres Kindes eine Art genetischer Rest einer sehr wichtigen Eigenschaft ist. Wenn man es so betrachtet, wird es leichter zu verstehen, warum bestimmte und scheinbar harmlose Situationen, Angst beim Kind auslösen können. Und warum Geschwister, die in der gleichen Umgebung aufgewachsen sind, überhaupt nicht die gleichen Schwierigkeiten haben.

Wie immer in der Elternschaft, denke ich, ist der richtige Weg der schwierigste. Es ist viel einfacher und weniger zeitaufwändig, autoritär zu sein und das Kind zu tadeln. Einem besorgten Kind sagen, es soll sich zusammenreißen. Aber ich glaube, es ist die Art von Ansatz, die im Laufe der Jahre eine Distanz zwischen Eltern und Kind schafft, die schließlich schwer zu überbrücken ist.

Eine freie Erziehung, in der alle Gefühle der Kinder existieren dürfen, ist nicht dasselbe wie eine erziehungsfreie Erziehung. Es ist so einfach, die Stimme zu erheben und zu kritisieren, anstatt zu versuchen zu verstehen. Es ist übrigens auch in vielen anderen Kontexten der Fall und nicht nur in der Kindererziehung. Und ich versage oft damit in Bezug auf meine Kinder, weil es so viel Geduld erfordert. Aber ich will nie aufhören es zu versuchen, weil die Belohnung so reich ist. Ihr Vertrauen und ihre Nähe gewinnen, ihre Gedanken hören, ihre Gefühle teilen. Und sich mit ihnen freuen, an jenem Tag, an dem sie ihre Ängste und Sorgen überwinden.

„Kritisieren, verurteilen und sich beschweren kann jeder Narr. Und die meisten Narren tun das auch. Verständnis zu haben und zu verzeihen dagegen erfordert Charakter und Selbstdisziplin.“

Dale Carnegie

♡ Hier kannst du mehr über und von Frau Schweden lesen ♡

Weihnachten in Liseberg

Jedes Jahr zu Weihnachten fahren wir nach Liseberg und essen „Julbord“ (Weihnachtstisch) mit der ganzen Familie meiner Seite. Leider konnten mein Bruder mit Familie in diesem Jahr nicht dabei sein, so dass es ein kleiner Kreis mit meinen Eltern und uns wurde. Liseberg ist ein wunderschöner Vergnügungspark aus den 1920er Jahren, eine wahre Oase mitten in der Innenstadt von Göteborg. Zu Weihnachten ist es besonders schön, wenn der ganze Park bis zu den Zähnen mit Lichtern, frostigen Tannen und vielen Marktständen mit Weihnachtlichen Waren geschmückt ist. Wenn man hier nicht in Weihnachtsstimmung kommt, mit all den wärmenden Lagerfeuern und dem Geruch von Glühwein und gebrannten Mandeln, tut man es wahrscheinlich nie. Die Kinder wollten sofort auf den Schokoladenglücksrädern spielen, als wir in den Park kamen, ein Unterfangen das normalerweise mit weinen und verspieltem Geld endet. Aber da sie ihr eigenes Taschengeld hatten, ließen wir sie machen. Diesmal hatten sie ganz unwahrscheinliches Glück, gewannen bei jedem Glücksrad und bekamen Hybris.

Sogar der Großvater freute sich wie ein Kind über die riesige Schokoladenschachtel.

Mit dem Kinderwagen vollgepackt mit Preisen ging es weiter durch den Park. Diese Laternen fand ich so schön. Denk dir sie zu Hause im Garten zu haben!

Bald war es Zeit für das Weihnachtsessen. Ich bin draufgekommen, dass ich das Mittagessen heute wegen dem Fahren zwischen verschiedenen Kinderfesten verpasst habe, daher das müde und ein wenig hungrig-wütende Gesicht.

So kamen wir im Restaurant Hamnkrogen an, das sich in Lisebergs kleinem, stimmungsvollen Hafen befindet.

Bevor wir hineingingen, habe ich versucht, ein Foto für die diesjährige Weihnachtskarte aller drei Kinder zu machen. Es ging so lala. Im Hintergrund ist übrigens die Polketten-Tanzbahn zu sehen, wo sich meine Großmutter und mein Großvater an einem Sommerabend Ende der 1940er Jahre trafen. ♡

Jetzt waren wir in der Wärme und bekamen einen guten Tisch in der Nähe des Buffets. In Schweden ist „Julbord“ ein Begriff, wie ein Smör­gås­bord mit all dem Essen, das wir mit Weihnachten verbinden. Habe leider keine Bilder vom eigentlichen Essen, denn ich war damit beschäftigt, den Kindern zu helfen und selbst zu essen. Auf jeden Fall essen die meisten Schweden jedes Jahr etwa die gleichen Gerichte und der Weihnachtstisch (Julbord) sieht schon lange gleich aus. Es ist etwas Schönes daran, denke ich, das Essen verbindet uns mit früheren Generationen. Obwohl einiges weggefallen ist und etwas anderes hinzugefügt wurde, bin ich überzeugt, dass die Mutter meiner Großmutter den heutigen Julbord wiederkennen würde. Und meine kleine Tochter, die 115 Jahre nach ihr geboren wurde, weiß auch genau, welche Gerichte zu Weihnachten gehören.

Als wir wieder draußen waren durchsuchte Elisabeth ihre Tasche, um zu sehen, ob es noch ein wenig mehr Geld zum verpulvern gab…

…und das hat es natürlich getan. Die Wahl fiel auf eine dieser Maschinen, wo man versuchen sollte, ein ausgestopftes Tier mit einer Metallkralle zu fischen. Es muss wirklich ein Glückstag gewesen sein. Gegen alle Gesetze der Natur und trotz all meiner Versuche ihnen abzuraten, gelang es den Kindern, die kleine Paillettenmaus, die sie anstrebten, hochzuziehen. Etwas, das ungefähr alle tausend Jahre mal passiert. Schwer das Glück mit der Paillettenmaus zu toppen, gingen wir nach Hause, gesättigt und müde, aber glücklich. Nächste Weihnachten sind wir natürlich wieder da. 🎄

November…Novent?

Hej zusammen! Hoffe es geht euch gut! Heute, als ich ins Büro ging, war es wirklich November in jeder Ecke. Der kleine Marktplatz war grau, der Himmel war grau, die Bäume waren leer von Blättern und die Luft war mit einer seltsamen Mischung aus Nebel und Nieselregen gefüllt. Ich habe irgendwo gelesen, dass der November der Monat ist, den die Leute am wenigsten mögen. Persönlich finde ich Januar-Februar noch ein wenig schlimmer. Aber ein lustiger Begriff, den ich immer öfter höre, ist Novent. Habt ihr davon gehört? Bei Novent geht es darum, den November zu einer Art Vorgeschmack auf die Adventszeit zu machen, mit all der Gemütlichkeit die sie mit sich bringt. Ich werde das berücksichtigen! Besonders in diesem Jahr, das so schwer ist.

Ich möchte noch nicht ganz auf das Weihnachtsgefühl eingehen, aber es darf sich langsam anschleichen…

…wie in einer besonders schönen Tischdekoration an einem normalen, grauen Dienstag…

… mit einer wärmenden Suppe (hier eine Brokkoli-Suppe, die jeder bei uns zu Hause liebt), frisches Sauerteigbrot und Apfelmost dazu.

Fühlt sich besonders wichtig an, viel draußen zu sein und das klein wenig Tageslicht zu fangen, das wir haben…

…die Meeresbrise fühlen…

…und eine Kaffeepause machen mit wärmenden Getränken und hausgemachtem Gebäck.

Jeden Morgen ist es pechschwarz draußen, wenn ich aufsteht. Ich zünde Kerzen an, schalte das Radio bei geringer Lautstärke ein. Die Kinder liegen so friedlich und warm in ihre Bettdecken gesponnen, dass es sich fast unnatürlich anfühlt, sie aufzuwecken. Ich möchte, dass sie so weich und sanft wie möglich aufwachen. In den letzten Tagen habe ich für sie etwas Heißes zu trinken vorbereitet…

… Und brachte die Tasse und eine schnurrende Katze zu ihrem Bett und ließ sie dort aufwachen. 

Heute war es Hagebuttensuppe mit Sahne und kleinen Mandelkeksen. Dieses Getränk symbolisiert für mich so viel Geborgenheit und Kindheit.

Manche morgen werden natürlich nicht so. Wir laufen herum und suchen nach Dingen, die sie zur Schule bringen sollten, jemand ist zu langsam und ist immer noch auf der Toilette, während die anderen in der Halle warm gekleidet sind und frustriert stampfen. Aber wenn wir wie heute aufwachen, wird der ganze Morgen besser, jeder scheint ein wenig mehr bereit zu sein um den Tag anzugehen. Das wird unser Novent sein.

Alle Bilder in diesem Beitrag (mit Ausnahme des Beitragsbildes) sind von Gastfotografin Amanda Falkman. www.frknfalkman.se

Meine drei Schätze

Seit Jahren habe ich eine große Schachtel gefüllt mit Zeichnungen, Bildern und kleinen losen Notizen über die Kinder und ihren Taten. Kein direktes System, sondern nur eine kleine chaotische Schatztruhe der Erinnerungen. Im Laufe der Jahre hat sich diese Kiste gefüllt und ich habe lange überlegt, etwas mehr strukturierteres zu organisieren. Endlich beschloss ich der Sache ein Ende zu machen und bestellte drei schöne Bücher, eines für jedes Kind.

Ich finde sie sind echt nett geworden! Der Umschlag ist mit einem Gewebe aus 100% Baumwolle eingekleidet und drinnen sind sowohl Plastiktaschen als auch leere Seiten zu füllen. Ich wählte die Lieblingsfarbe jedes Kindes (okay, Edwards musste ich ein bisschen raten) und ihre Namen in Goldtext geprägt. Sie stammen von der schwedischen Firma Bookbinders Design, die schwedisches Design und hohe Qualität vereint. Fühlt sich gut an, dass die Bücher klimafreundlich produziert und alterungsbeständig sind, so dass es den Kindern lange Freude bereiten kann.

Jetzt gilt es nur noch, die Bücher zu füllen. Normalerweise schreibe ich den Kindern jedes Jahr einen kleinen Jahresbrief, also denke ich, dass sie jetzt einen gegebenen Platz hier bekommen. Ich spare auch einige besonders schöne oder wichtige Zeichnungen von jedem Kind. (Wenn ich alle Zeichnungen und Handarbeiten der Kinder, die im Laufe der Jahre vom Kindergarten und Schule nach Hause getragen wurden aufbewahrt hätte, hätte ich ein zusätzliches Zimmer gebraucht.) Gestern Abend habe ich angefangen, durch meine Schatztruhe zu wühlen und war in Gedanken und Erinnerungen versunken. Leicht, nostalgisch zu werden, über die verflogene Zeit. All die süßen Dinge die sie einst sagten und wie klein sie einmal waren. Dies wird wahrscheinlich einige Zeit in Anspruch nehmen, fühlt sich aber völlig okay an. ♡♡♡

Ist es mit der Gleichstellung zu weit gegangen?

Der Herbst 2017 mit #metoo und all den Millionen von Geschichten die an die Oberfläche kamen, führte in vielen Teilen der Gesellschaft zu einem Aufwachen. Ich habe Hoffnung für die Zukunft meiner eigenen Kinder und ihre Möglichkeit sich anders miteinander zu verhalten als wir es taten als ich aufgewachsen bin.

Aber hin und wieder taucht jemand in der Debatte auf, der behauptet, dass dieses Ding mit Feminismus und Gleichstellung der Geschlechter wirklich zu weit gegangen ist! Ich frage mich, kann es wirklich zu weit gegangen sein? Ja, möglicherweise, fall eines oder mehrere der folgenden Dinge passiert sind, nämlich:

  • dass Frauen deutlich mehr verdienen als Männer.
  • dass es mehr Frauen als Männer gibt, die sich zu wichtigen Themen in den Nachrichten äußern.
  • dass Männer viel mehr Verantwortung für das Heim und die Kinder übernehmen als Frauen.
  • dass Frauen in mächtigen Geschäftsführerpositionen häufiger sind als Männer.
  • dass es für eine Frau im Allgemeinen einfacher ist, in angesehenen Berufen an die Spitze zu gelangen.
  • dass Frauen die Kriminalstatistik dominieren und dass der gefährlichste Aufenthaltsort für einen Mann sein eigenes Zuhause ist.

Soweit ich weiß, ist nichts davon passiert. Jeder von euch, der sich also fragt ob die Gleichstellung der Geschlechter möglicherweise außer Kontrolle geraten ist, kann in Ruhe jegliche Besorgnis loslassen.

PS: Ich weiß, dass Geschlechterrollen auch Männer negativ beeinflussen. Ich schreibe zum Beispiel mehr darüber in diesem früheren Beitrag.

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