Zeit um kreativ zu sein

Als ich ein Kind war, liebte ich den Kindergarten, weil es dort so viel Bastelmaterial gab. Und ich erlebte es immer so, als hätten die Fräulein Ozeane der Zeit und Energie für das Basteln und das Kreieren. Als ich mit der Schule begann und schreiben lernte, wollte ich irgendwie nie aufhören (ich will es immer noch nicht). Ich musste meine eigenen Welten erschaffen: Bücher, Theaterstücke oder Gedichte. Die Form spielte weniger eine Rolle, ich liebte und liebe immer noch das Gefühl, dass etwas, das in meinem Kopf geboren wurde, zu etwas Physischem heranwächst. Ein Buch oder ein Text, der (im besten Fall) auch andere und nicht nur mich ansprechen kann. Da wo ich mich gerade im Leben befinde, bekommt das Schöpfen nicht so viel Platz wie früher aus verständlichen Gründen. Das Familienleben nimmt die meiste Zeit in Anspruch und so darf es natürlich auch sein. Dennoch sehne ich mich nach einem kleinen kreativen Projekt (das kein Job ist), mit der Betonung auf klein. Wenn ich zu große Ambitionen habe, passiert irgendwie nie etwas.

Also vielleicht wäre ein wenig brodieren genau das richtige Projekt? Wenn man am Abend vor dem Fernseher landet, um ein halb schlechtes Programm zu sehen. Blumen wie diese sind doch ziemlich süß.

Aber am Lustigsten ist doch eine kleine Botschaft. Schön, auf einem Stoffrest zu brodieren anstatt auf einem Kanevas…

Oder eine notwendige Erinnerung für mich selbst machen, auf einem blauen Hintergrund.

Vielleicht etwas für das Kinderzimmer. Wie dieses…

Oder dieses.

Und schließlich vielleicht das kleinste, aber beste Projekt. Ein Fuchs, der alles sagt. ♡

Galeriebilder von Pinterest-Frau Schweden.

Julius neun Jahre – die Welt wird immer mehr zu deiner eigenen

Heute feiere ich neun Jahre als Mutter. Du und ich, Julius, wir haben als eins angefangen. Haben alles geteilt, sogar den Blutkreislauf. Von diesem umwälzenden Moment, als du auf meiner Brust lagst, waren wir einander immer nahe. Meine Welt war deine Welt. Ich lernte einen klugen Jungen kennen, mit samtigen Augen, unerschöpflicher Energie und starken Gefühlen. Du hast viel und früh geredet und wie wir geredet haben, du und ich. Wie bekannt, so vergeht die Zeit und jetzt lebst du ein wenig mehr in einer Welt, die nicht mir gehört. Genauso wie es sein sollte, werden jetzt andere Personen wichtig für dich. Und für jeden Tag der vergeht wirst du mehr und mehr deine eigene Person.

Aber manchmal bekomme ich einen Einblick in diesen schönen Geist, den du hast. Worüber du nachdenkst, was dich beunruhigt, nach was du dich sehnst. Ich beobachte dich von Zeit zu Zeit, sehe dir zu, wie zärtlich du bist, wenn du deinem kleinen Bruder hilfst, wenn er hinfällt. Oder wie du gewissenhaft eine Fliege vor dem Ertrinken in einer Pfütze rettest. Du befindest dich zwischen der magischen Welt des Kindes und der ernüchternden Sicht des Erwachsenen auf die Existenz. So groß und so klein. Sicherheitshalber und nur für den Fall, schreibst du einen Brief an den Osterhasen und sagst ihm, dass du dieses Jahr keine Süßigkeiten isst und dass du deshalb lieber Geld im Osternest haben möchtest falls das in Ordnung geht. Die Nachttischlampe sollte am Abend eingeschaltet sein, einen Scheinwerfer direkt ins Gesicht brauchst du um einschlafen zu können, um die Monster auf Distanz zu halten.

Gleichzeitig bist du dir auf einer neuen Weise bewusst was in der Welt geschieht, und du kämpft darum, deinen kleinen Teil davon zu erobern. Ich denke an all die Gefühle, die du hast, die ich nicht mehr teile, Gedanken die nicht immer auf die gleiche Weise aus dir sprudeln. Wie du vielleicht manchmal jemand anderes sein musst. Du schließt dich ein, hörst ein Hörbuch in deinem Zimmer, spielst einen Ball gegen die Wand. Denkst nach. Dennoch glaube ich, dass unsere Liebe zu dir genug ist, damit du dich getragen fühlen kannst, das Gefühl hast, dass du so sein kannst wie du bist, hier bei uns.

Heute Morgen weckten wir dich mit Gesang und Frühstück im Bett. Und du dachtest, es wäre der beste Tag der Welt…

…weil du die lang ersehnte Ronaldo Fußballkarte bekommen hast.

Herzlichen Glückwunsch an dich, Julius, und an mich, wo schon seit neun Jahren deine Mama sein darf. Du hast mich verändert, meine ganze Welt in jeder erdenklichen Farbe gemalt. Und erfüllte sie mit mehr Angst und mehr Liebe, als ich es mir an diesem kalten Donnerstag vor neun Jahren jemals vorstellen konnte.

Meine drei Schätze

Seit Jahren habe ich eine große Schachtel gefüllt mit Zeichnungen, Bildern und kleinen losen Notizen über die Kinder und ihren Taten. Kein direktes System, sondern nur eine kleine chaotische Schatztruhe der Erinnerungen. Im Laufe der Jahre hat sich diese Kiste gefüllt und ich habe lange überlegt, etwas mehr strukturierteres zu organisieren. Endlich beschloss ich der Sache ein Ende zu machen und bestellte drei schöne Bücher, eines für jedes Kind.

Ich finde sie sind echt nett geworden! Der Umschlag ist mit einem Gewebe aus 100% Baumwolle eingekleidet und drinnen sind sowohl Plastiktaschen als auch leere Seiten zu füllen. Ich wählte die Lieblingsfarbe jedes Kindes (okay, Edwards musste ich ein bisschen raten) und ihre Namen in Goldtext geprägt. Sie stammen von der schwedischen Firma Bookbinders Design, die schwedisches Design und hohe Qualität vereint. Fühlt sich gut an, dass die Bücher klimafreundlich produziert und alterungsbeständig sind, so dass es den Kindern lange Freude bereiten kann.

Jetzt gilt es nur noch, die Bücher zu füllen. Normalerweise schreibe ich den Kindern jedes Jahr einen kleinen Jahresbrief, also denke ich, dass sie jetzt einen gegebenen Platz hier bekommen. Ich spare auch einige besonders schöne oder wichtige Zeichnungen von jedem Kind. (Wenn ich alle Zeichnungen und Handarbeiten der Kinder, die im Laufe der Jahre vom Kindergarten und Schule nach Hause getragen wurden aufbewahrt hätte, hätte ich ein zusätzliches Zimmer gebraucht.) Gestern Abend habe ich angefangen, durch meine Schatztruhe zu wühlen und war in Gedanken und Erinnerungen versunken. Leicht, nostalgisch zu werden, über die verflogene Zeit. All die süßen Dinge die sie einst sagten und wie klein sie einmal waren. Dies wird wahrscheinlich einige Zeit in Anspruch nehmen, fühlt sich aber völlig okay an. ♡♡♡

Historische Frauen: Siri Sundström

Eine Hebamme in den Bergen

In Zeiten wie diesen kann es doch passen mit einem kleinen medizinischen Thema bei unseren historischen Frauen? Darf ich vorstellen Siri Sundström, 1892-1976, eine Pionierin in einem Beruf, für den ich große Bewunderung habe, nämlich Hebamme. Siri wuchs auf einem Bauernhof weit oben in den Bergen Lapplands in Schwedens nördlichster Provinz auf. Als sie 22 Jahre alt war, beendete sie ihre Hebammenausbildung in Stockholm und ging wieder nach Hause, um ihren neuen Beruf in ihrer Heimatregion auszuüben.

Sie war die erste professionelle Geburtshelferin in Lappland und zu jeder Tageszeit konnte das Telefon klingeln mit der Ankündigung, dass ein Kind geboren werden würde. Sie arbeitete unter extremen Bedingungen, wenn sie Glück hatte wurde sie mit einem Pferd abgeholt oder durfte auf dem Schlitten von einem Rentier gezogen werden, um die entbindende Frau zu erreichen. Andere Male musste sie auf Skier durch kilometerlange Wälder in beißender Kälte laufen und sich einen Weg bahnen. Oft musste sie mehrere Tage bei der neuen Mutter bleiben, um Sicherheit rund um das Neugeborene und den Rest der Familie zu schaffen. Siri beschrieb die miserablen Bedingungen, die sie oft in den Hütten erwarteten. Manchmal gab es keine Kleider für das Baby oder keine Laken in den Betten.

Siri musste mit dem Hacken und Tragen von Brennholz beginnen, um Wasser zu erhitzen und den Raum zu reinigen, in dem die Geburt stattfinden würde. Gestern in den Nachrichten hörte ich, wie schwedisches Krankenpflegepersonal sich Sorgen machte, dass Einwegschürzen in Schweden knapp werden. Siris Geschichte relativiert die Dinge wirklich.

Etwas später in ihrer Karriere war Siri an der Eröffnung eines Entbindungsheim im Krankenhaus in ihrem Heimatdorf beteiligt und nun war sie es, die mit Pferd und Kutsche hinausging, um die Frauen abzuholen, die entbinden sollten. Siri kämpfte ihr ganzes Leben lang dafür, dass Frauen sicherere Geburten und mehr Hilfe bei der Betreuung ihrer Kinder hatten. Sie half über 3.000 Kindern in die Welt.

„Kein Reichtum der Welt kann sich mit der Freude messen, die ich nach einer komplizierten Geburt mit glücklichem Ausgang empfunden habe.“

Siri Sundström

Bilder: TT/Lennart Nilsson

Die beste Art von Quarantäneaktivität mit (oder ohne) Kinder

Hej und hallo! Wie war eure Woche? Ihr seid einige die lesen, aber ich weiß so wenig über euch. Fühl dich frei, einen kleinen Kommentar oder eine persönliche Nachricht zu hinterlassen und erzähl mir wer du bist. Nur eine kurze Meldung, woher kommst du? Was machst du heute? Wie hat sich deine Welt in diesem Frühling verändert? Wäre so toll zu wissen! ♡

Letzte Woche war es ziemlich regnerisch, grau und trostlos hier an der Westküste, aber es gab ein paar Lichtschimmer, wie zum Beispiel der diesjährige große Eis-Test aller Neuigkeiten! Es gilt nämlich vorbereitet zu sein, wenn die warmen Sommertage kommen, sodass man nicht riskiert die falsche Eis-Sorte zu wählen. Der Test selbst fand an einem lauwarmen Abend in unserem Garten statt. Die Kinder hatten mit Fahnengirlanden den Garten geschmückt und die Stimmung war feierlich und ernst. Alle fühlten die schwere Verantwortung, den richtigen Sieger zu krönen.

Wir hatten mehrere Stücke aller sechs Eis-Neuigkeiten des Jahres gekauft und in kleine Stücke geteilt.

Trotz des hellen Frühlingsabends hatten die Kinder die Disco-Lampe eingeschaltet, um die Stimmung zu maximieren.

Alle mussten eine Bewertung zwischen 1-10 für jedes Eis setzen. Einige mussten mehrmals probieren, um ein endgültiges Urteil fällen zu können. Der diesjährigen Gewinner in der Kategorie Kinder und Erwachsene wurde *Fanfare* Magnum Salted Caramel & Glazed Almonds.

Eine echte 10-von-10-Aktivität für die ganze Familie. Ich bin davon überzeugt, dass es eine Tradition vor jedem Sommer sein wird.

Wünsche euch einen schönen Start in die Woche! Wir hören uns morgen. ♡

Eine Quarantänewoche in Bildern

Wir gehen jetzt in die zweite Woche, in der wir zu Hause bleiben, weil die Kinder immer noch eine Erkältung haben. Es ist schwer, mit allen Kindern zu Hause zu bloggen, aber ich dachte ich kann euch zumindest einen kleinen Bildregen anbieten, mit Fotos der vergangenen Woche. Trotz der schwierigen Umstände hatten wir eine sehr schöne Zeit zusammen. Die Sonne strahlte auf unserer Straße, unser Haus ist das graue auf der linken Seite.

Heute ist mein Geburtstag und ich bin auf die allerbeste Art und Weise geweckt worden. Mit singenden Kindern in Pyjamas und zerzausten Haaren. Gibt es was süßeres als das?

Aber jetzt zurück zur vergangen Woche, die wir mit Backen eingeleitet haben. Wir haben die Tiefkühltruhe für unsere Ausflüge im Frühling gefüllt.

Und Edward kümmerte sich um den rest des Teiges.

Die Kinder durften Themen wählen. Sie wollten versuchen, ein 💩-Emoji zu backen. Okay, einen Versuch wert!

Elisabeth ist in einem Schachclub und möchte etwas Schach inspiriertes machen. Ich selbst bin leider keine gute Spielerin, aber ich liebe diese kleinen karierten Kekse. Sie sind ein guter Trost, wenn man beim Schach von einer Siebenjährigen geschlagen wird. ♡

Als das Backen abgeschlossen war, wandten sich die Kinder dem Hüttenbau zu. Mit Edward als Sprecher.

Wir waren viel draußen in unserem Garten. Er ist alt und aufgewachsen und ein bisschen „lagom“ (gerade recht) wild.

Mit Blick auf unser schönes, sonnengelbes Nachbarhaus…

…und voller Frühlingsblumen und niedlicher Jungs.

Elisabeth hat selber Vogelfutter aus Kokosfett und Körnern gemacht und hängt es unter der Aufsicht des kleinen Bruders auf.

An einem Tag habe ich Waffeln zum Mittagessen gebacken, die wir mit Marmelade und Sahne aßen, im Freien gegen eine sonnengewärmte Südwand.

Sie erhielten die Bewertung „sehr gut“ von Edward.

Wir waren auch auf Orust, wo sich die Welt wie gewohnt anfühlt. Dort ist es immer leer von Menschen und kommt jemanden, haltet man in der Regel sowieso Abstand. Hier hat die Südwand der Hütte, eine neue Fassade erhalten. Die Kinder halfen mit der typisch roten Farbe zu malen…

…mit Ausnahme von Edward, der versuchte zu lernen, wie man ein Dreirad fährt.

Das war unsere Woche, ich wünsche euch einen guten Start für die kommende. Und viel Kraft für diese besondere Zeit, die wir vor uns haben. ♡

Julius Pick-Up Granola mit Kakao

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Am Tag vor Julius‘ Geburtstag ging er wie ein umherwandernder Geist herum und wartete nur. Gar nichts war lustig. Wir kamen auf die Idee, Granola Müsli zu machen, um ihn aufzumuntern und uns auf die Frühstücke dieser Woche vorzubereiten. Granola ist wirklich ein Tipp, um mit Kindern zu machen, es geht schnell und macht Spaß alle trockenen Zutaten zu dosieren. Und dieses Rezept wird so gut!

Hier kommt es:
– 5 dl Haferflocken
– 150 g grob gehackte gemischte Bio-Nüsse (ich nahm Mandeln, Para-, Peka- und Cashewnüsse.)
– 2 dl geriebene Kokoschips
– 1 dl Kürbiskerne
– 5 EL Chiasamen
– 1 TL Salzflocken
– 3 EL Kakao
– 1 TL Kurkuma
– 1 dl Honig
– 2 EL Kokosöl

Zubereitung:

Heize den Ofen auf 175 °C vor. Mische alle trockenen Zutaten. Schmelze das Kokosöl und den Honig und tropfe die Mischung über die trockenen Zutaten. Gut mischen. Verteile die Masse gleichmäßig auf einem Backblech. Für 10 min im Ofen rösten. Nochmal gut mischen, und für weitere 5 min rösten. Abkühlen lassen und in einem luftdichten Glas aufbewahren.

Julius probierte seine Kreation mit Erdbeerjoghurt und nannte sie Pick-up Granola, weil es seine düstere Stimmung verschwinden ließ.

Die erste Juniwoche in Bildern

Die Welt steht in Flammen, sowohl mit der Pandemie als auch mit dem verzweifelten Kampf gegen Rassismus und für etwas so Grundlegendes wie das Recht zu leben. Wir diskutieren natürlich das was geschieht, versuchen es zu verstehen und den Kinder zu erklären. Wie privilegiert wir sind, wir, die mit dem offensichtlichen Recht zum Existieren geboren wurden und die selten oder vielleicht nie mit Skepsis und Misstrauen begegnet werden, von Menschen die wir nicht kennen, einfach weil wir aussehen wie wir aussehen. Die Kinder hinterfragen das alles sehr. Sie haben Freunde aus der ganzen Welt, wäre einer von ihnen weniger wert? Es ist ein absurder Gedanke, den sie nie zuvor gedacht haben.

Gleichzeitig geht unser tuckerndes Leben im Kleinen hier in der Kleinstadt weiter. Es war eine Woche mit warmem Sommerwetter und wir haben uns die Zeit genommen, nach der Schule zu unserem kleinen Badesee zu fahren. Zu dieser Jahreszeit bekommen wir so viele Extrastunden hier oben, die Sonne will nie untergehen und alles ist möglich. Ich habe eine Pie gebacken, die wir mitgebracht haben, und das Abendessen wurde mit einem glitzernden Sommersee als Kulisse eingenommen.

Edward, der zuvor sehr abwartend auf Wasser reagiert hatte, genoss es, in das laue Wasser zu tauchen. Es war so viel wärmer als im Meer auf Orust, er hatte sogar Zeit, über andere Dinge nachzudenken, wie zum Beispiel ob der Schnuller fließen kann.

Mir ist sogar etwas gelungen, was ich für unmöglich hielt. Nämlich, mein Kleinster bekam ich zum Friseur. Ich habe bis aufs Letzte gewartet, um seine langen Haare zu schneiden, weil es doch so niedlich mit lockigen Jungs ist. Aber zuletzt war es vor allem ein verworrenes Vogelnest, das nie ausgekämmt werden konnte. Er war traurig, direkt als wir in den Salon kamen, aber mit Hilfe von Pippi im Handy und dass Elisabeth ihm ständig Schokoladenpralinen fütterte, so gelang es uns. Und er wurde so niedlich und plötzlich so groß.

Danach gingen wir zu seinem Lieblingsplatz und schauten uns die Lämmer an. Den ganzen Tag sah er mich von Zeit zu Zeit an und sagte „Haar schneiden“ oder „Friseur“, als ob er verarbeiten würde, was er durchgemacht hatte. Im Kindergarten am nächsten Tag fragte ein Kind in seiner Gruppe, wer der neue Junge sei.

Elisabeth hat mit ihrem Chor Abschluss gehabt und wir waren alle vor Ort, um das Konzert zu hören. Es hat etwas, mit spröden Kinderstimmen, die Lieder über den Sommer singen, die das ganze Herz erfüllt.

Sogar die schelmischen Brüder waren für einen Augenblick still und hörten zu.

Um dort zu enden, wo die Woche begann, war am vergangenen Sonntag Muttertag hier in Schweden. Mario war morgens nicht zu Hause, aber ich hörte, wie die großen Kinder schon um vor Sieben auf waren und in der Küche klapperten. Nach einer sehr langen Zeit, ging die Schlafzimmertür langsam auf und herein kamen die Kinder dieses Tablett tragend. So sorgfältig und schön arrangiert, sie hatten es sogar geschafft, guten (!) Kaffee zu brauen. Ich platzte fast vor Stolz. Edward wachte mit einem leicht überraschten Ausdruck auf, fand sich aber schnell wieder und begann, ein Geburtstagslied zu singen.

Damit wünsche ich dir einen schönen und sonnigen Freitag. ♡

Wiederverwertete Weihnachtsgeschenke

Letzte Woche hatte unser nächster Flohmarkt halber Preis bei allem, also nutzten wir die Gelegenheit, einige Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Recycling ist die beste Art von Weihnachtsgeschenk, wenn du mich fragst. Diese unmögliche Kaufhysterie, die zu Weihnachten überall herrscht, ist kein besonders schönes Geschenk für unsere Kinder und ihre Zukunft.

Wir brauchten neue Untersetzer für unsere abendliche Tasse Tee und ich fand eine völlig ungeöffnete Schachtel von der feinen englischen Marke Pimpernel. 5 kr (50 Eurocent!) für 6 Stück.

Ein frühlingshaftes Ölgemälde mit Anemonen, es wird ein Weihnachtsgeschenk für Mario und mich sein. Wir beide sammeln gerne Kunst, 25 SEK habe ich bezahlt.

Für die Kinder finde ich immer Bücher für jeweils ein paar Euro.

Ich liebe Kinderbücher aus den 1950er Jahren, die haben immer so schöne Illustrationen. Wie in diesem, das Elisabeth bekommen wird. Es geht um ein Mädchen, das sich ein Hundewelpen zu Weihnachten wünscht (genau wie Elisabeth). Der Unterschied ist nur, dass das Mädchen im Buch ihren kleinen Hund bekommt…

… während mein Kind sich damit begnügen muss, darüber zu lesen. Das waren einige meiner wiederverwerteten Geschenke vom Flohmarkt. Habe auch noch fünf kleine Holzpuzzles und einen Traktor für Edward gefunden, aber die habe ich bereits eingepackt.

Tag 1 in Stockholm: Skansen

Letzten Freitag, als wir in Stockholm aus dem Zug stiegen, wurden wir von der Hauptstadt begrüßt, die buchstäblich von der Sonne durchdrungen und so frostig schön war, dass man nur vor der Schönheit der Stadt resignieren konnte. Stockholm war nie wirklich meine Stadt. Eher wie diese beliebte Clique in der Schule, der man nie wirklich angehören durfte, aber im Heimlichen bewunderte. Aber am vergangenen Freitag lud Stockholm zum Tanzen ein und ließ uns dabei sein. Die Kinder und ich kamen zur Mittagszeit an und sollten selbst zurechtkommen bis mein Bruder von seiner Arbeit kam. Es macht mich immer ein bisschen nervös, weil ich es so gewohnt bin, einen Begleiter durch Stockholms geschäftige U-Bahn-System zu haben. Aber wir hatten wirklich Glück und fanden die Straßenbahnlinie Nummer 7 direkt und begaben uns in Richtung Stadtteil und Halbinsel Djurgården und unser Ziel, Skansen.

Skansen ist ein Freilichtmuseum über die Geschichte Schwedens. Hier gibt es Gebäude aus verschiedenen Epochen die aus dem ganzen Land geholt wurden. Es gibt auch nordische Tiere wie Elche, Bären, Wölfe und Luchse. Es ist wie eine kleine Miniwelt aus einem vergangenen Schweden und absolut wunderbar schön mit seinen Gärten, Kirchen und unzähligen Spielplätzen eingerichtet. Skansen ist groß und braucht viele Stunden, um es zu entdecken. Da wir nur wenig Zeit hatten, beschlossen wir, in den alten Stadtvierteln zu starten.

Hier gibt es eine Bäckerei…

…mechanische Werkstatt und Schreinerei…

…und eine Töpferei, die die erstaunlichste Keramikkunst verkauft.

Alles ist so authentisch und schön und es fühlt sich genauso an, als würde man hundert Jahre zurück in die Zeit reisen. Ich liebe es, wenn es so durchdacht ist, keine Souvenirs in knalligen Farben die die Kinder anziehen oder große Kioske mit Süßigkeiten überall. In den Stadtvierteln kann man in altmodischen Geschäften einkaufen.

Wir haben die Eisenwarenhandlung inspiziert.

Sie verkauften Kockums Jernverks Emaille, die vor einigen Jahren ihre Produktion wieder aufnahm, nachdem sie für lange Zeit geschlossen war. Zuvor habe ich auf jedem Flohmarkt nach Kockums Emaille gesucht, aber jetzt kann man also mit neu produziertem ergänzen. Normalerweise haben wir die Tassen am Strand für Kaffee und Saft. So ein strapazierfähiges, haltbares und feines Material, als Alternative zu Kunststoff!

Im selben Haus wie die Eisenwarenhandlung befindet sich die Residenz des alten Eisenhändlers. Ein komplettes Heim aus den 1930er Jahren. Die Kinder, die daran gewöhnt sind, in älteren Häusern mit antikinteressierten Eltern zu leben, dachten, es sei wie ein normales Zuhause. ♡

Hier arbeitete eine Frau, in zeitgenössischen Kleidern gekleidet, und erzählte den Kindern vom Leben im Haus. 

Das Radio spielte alte Programme mit forcierten Stimmen und auf dem Küchentisch lag Husmodern, Schwedens beliebteste Wochenzeitung zu dieser vergangen Zeit.

Wir kamen wieder heraus, schauten uns das Lebensmittelgeschäft Konsum und seine Benzinpumpe an.

Als wir im Stadtviertel fertig waren, entdeckten die Kinder die Eislaufbahn und wollten unbedingt Schlittschuhlaufen. Da habe ich nichts dagegen, ich denke selbst es macht so einen kindischen Spaß zu fahren. (Obwohl es offensichtlich nicht wie Radfahren ist, die Kenntnis geht verloren, wenn man nicht trainiert).

Wir mieteten Schlittschuhe und drehten unsere Runden, begleitet von klassischer Musik, und die Kinder kamen schnell hinein.

Ich musste sie zum Schluss von der Bahn ziehen, als sie kalt und nass wurden. Wir gingen in Richtung des niedlichen Cafés Petissan.

Das Café öffnete 1870 zum ersten Mal die Türen und wurde schnell bei den Stockholmer Studenten beliebt. 

1907 wurde das ganze Haus nach Skansen verlegt…

…und damals wie heute servieren Sie Sandwiches, Gebäck und Mittagessen in einer fantastischen Umgebung der Jahrhundertwende. Verpasse nicht den schönen Innenhof an sonnigen Tagen.

Die Zeit in Skansen verging wie im Flug und bald würden wir nach Hause gehen. Aber zuerst noch eine kleine Rundfahrt durch die Gegend.

Wir sahen uns die schöne Seglora Kirche an, die aus Holz im Jahre 1729 gebaut wurde.

Es ist leicht zu verstehen, dass es eine beliebte Kirche für Hochzeiten ist. Schau dir doch einfach die schönen Dekorationsbilder an, was für eine Arbeit.

Wir sind zwischen den schönen Gebäuden weitergezogen. Wieder einmal habe ich eingesehen, wie schön es mit grünen Zäunen rund roten Hütten ist. Muss versuchen, Mario davon zu überzeugen, dass wir es so auf Orust haben sollten.

Wir hatten auch Zeit, um die Wölfe zu begrüßen, aber die Bären waren immer noch im Winterschlaf, zur großen Enttäuschung der Kinder. Auf dem Weg nach draußen schauten wir durch die Fenster des Skansen-Aquariums und träumten davon, Schlangen und Reptilien zu betrachten. Es wird das nächste Mal sein, denn wir werden sicher immer und immer wieder hierher kommen. Ich kann einen Besuch in Skansen nicht genug empfehlen, ein kulturelles Erlebnis für Groß und Klein. Es ist wirklich ein magischer Ort, an dem die Vergangenheit auf die Gegenwart trifft, voller Fakten und Phantasie. ♡

Ps.: Jetzt ist auch Teil 2 online – schau doch hier und lese wie es am nächsten Tag weiterging. ♡

Für alle Herzen

Morgen ist Valentinstag, der hier in Schweden Alla hjärtans dag („Tag aller Herzen“) genannt wird. Ein Tag mit einem bitteren Nachgeschmack, finde ich. Teilweise erinnere ich mich an die Schulzeit, als wir Schüler einander Nelken schicken konnten. (Es war also die Schule, die dies arrangiert hat, hoffentlich sind solche idiotischen Arrangements bereits ausgerottet?) Einige bekamen nicht eine einzige, andere trugen einen großen Blumenstrauß nach Hause, wie eine Art Beliebtheitstrophäe. Die Tatsache, das zusätzlich ein Haufen Produkte hergestellt werden, die nur für diesen einzigen Tag verkauft und dann verstaut oder weggeworfen werden, ist wohl die Höhe der Verschwendung? Mit all dem gesagt, kann es nie falsch sein, sich ein wenig extra um seine Liebsten zu kümmern. Es muss nicht schwierig oder teuer sein.

Ich habe herzförmige Zimtschnecken für die Kinder gebacken, die wir morgen im Zug nach Stockholm haben werden.

Hallo, geliebtes Kind ♡

Und Julius, der zum Frühstück immer Joghurt mit Honig isst, kann es ein wenig extra schön bekommen. (Super einfach, tröpfle einfach kleine Tropfen rauf und ziehe einen Zahnstocher hindurch, beginne in der Mitte und nicht anhalten, bis alle Tropfen durchgezogen sind.)

Funktioniert genauso gut mit der Lieblingsmarmelade des kleinen Mannes, Himbeermarmelade.

So jetzt packen wir, weil morgen früh fahren die großen Kinder und ich nach Stockholm, um meinen Bruder und seinen Sohn zu besuchen. Natürlich bekommt ihr bald einen Bericht von dort. ♡

Veganes Eis aus Gemüse (oder wie man Kindern etwas gesundes unterjubelt, Teil 2)

Bei uns rutscht in den Sommermonaten das eine und andere Eis runter und das ist wunderbar. Aber manchmal möchte man vielleicht die Zucker- und Sahnebasis gegen etwas Frischeres austauschen? Und wenn man die Kinder auch noch dazu bringen kann, etwas zu essen, das sie „hassen“, macht es noch mehr Spaß. Hier kommt eines meiner bösartigeren Experimente: Eis aus grünen Erbsen. Klingt nicht sehr gut, ist es aber tatsächlich. Wirklich gut sogar!

Hier kommt das einfache Rezept für vier Portionen:
– 4 Bananen, gefroren und in Scheiben geschnitten
– 1 dl frische Minze
– 250 g gefrorene Erbsen
– 1/2 Limette (Saft)
– 2 EL Agavensirup

(Ich nahm auch eine Messerspitze Lakritzpulver, weil ich Lakritze liebe, aber das ist eine Frage des Geschmacks.)

Und die Kinder? Ja, die gingen direkt in die Falle! Und aßen mehr Erbsen als sie insgesamt in diesem Jahr getan haben. Wünsch euch ’nen schönen Freitag! ♡

Tage zuhause und ein fantastisches Brot

In letzter Zeit wurde es hier auf dem Blog etwas ruhiger, auch dies ist natürlich ein Corona-Effekt. Die Schulen sind hier in Schweden noch geöffnet, aber ich und die Kinder sind seit vier Tagen zu Hause, weil sie ein wenig verkühlt sind. Wir versuchen, die Langeweile mit Baken zu vertreiben und haben eine sichere Wahl getroffen. Denn was schlägt ein gutes, hausgemachtes Brot? Die ganze Familie liebt dieses Rezept und es ist so einfach, dass die ungewohnteste Person es schaffen kann. Das Ergebnis ist jedoch, als ob ein professioneller Bäcker unterwegs wäre.

Hier kommt das Rezept:
– 5 dl fingerwarmes Wasser
– 1 dl Milch (ich nehme in der Regel Hafermilch)
– 25 g Hefe (oder Trockenhefe)
– 2 TL Salz
– 1 EL Honig (oder anderer Süßstoff)
– 12,5 dl Weizenmehl (dieses Mal habe ich die Hälfte mit Durumweizen gebacken, es wurde schmackhaft und ein wenig fester)

Zubereitung:

  1. Die Hefe in einer Schüssel zerbröseln. Salz und Honig dazugeben. Gießen Sie über das Milchwasser und rühren, bis die Hefe setzt.
  2. Das Mehl unterrühren. Es sollte ein loser Teig werden.
  3. Die Schüssel mit einem Geschirrtuch zudecken und 1-2 Stunden gehen lassen.
  4. Den Ofen auf 240-250 Grad vorheizen. Zwei Teller mit Olivenöl bestreichen. (Oder Backpapier verwenden)
  5. 1/2-1 Tasse Weizenmehl auf den Backtisch streuen. Den losen Teig über das Mehl kippen, aber NICHT kneten. Weiteres Mehl über den Teig streuen und mit der Hand sanft abflachen. Den Teig in etwa 6 cm schmale Streifen schneiden, dann teile jeden Streifen in etwa 3 Teile „auf der Schräglage“. Nach und nach die Stücke auf die Bleche legen.
  6. Das Brot direkt in der Mitte des Ofens backen (sie müssen nicht wieder gären). Ca. 17-20 Minuten backen. Ohne Handtuch abkühlen lassen so werden die Brote knusprig und fein.

Hoffe, du willst dieses Pangrezept testen, ich komme bald mit mehr Tipps mit Sachen die man, während dieser speziellen Zeit, machen kann. Pass auf dich auf. ♡

Endlich Sonne

Gestern Morgen stellten wir benommen fest, dass etwas anders war. Nach wochenlangem Regen und einer Grauskala schien plötzlich die Sonne von einem hohen und strahlend blauen Winterhimmel. Leicht euphorisch rannten wir umher und packten Essen und Kinder ein und saßen uns ins Auto in Richtung Orust. Dort angekommen, schauten wir nach unseren kleinen Hütten, wärmten den Grill und aßen vegetarische Würstchen und Hamburger. Dann nahmen wir unseren kleinen Weg durch den Wald in Richtung Meer. 

Es war völlig windstill und das Wasser glänzte ohne die geringste Welle. Julius war geschockt über die „Hitze“ der Sonne und warf seine Jacke ab.

Eins, zwei, drei…ab zum Strand!

Jemand war vor uns angekommen. Wilde Vermutungen kamen auf. Adler, Schwan oder gar ein Dinosaurier?

Edward und ich ließen uns auf einer Bank an einer sonnengewärmten Wand nieder und packten Kaffee und Kekse aus.

Komplikationen traten auf, als Edward beschloss, seinen Keks ins Wasser zu werfen, etwas das er direkt bereute. Gut, dass man nette Geschwister hat, die direkt ausrückten und eine Rettungsaktion starteten.

Die Sonne ging langsam unter und wir begaben uns wieder zurück zum Häuschen. Entlang des Weges ist diese alte Steinmauer, ich finde sie so schön. Stell dir vor, wie sich jemand einmal abgeplagt hat, um sie an Ort und Stelle zu bekommen. Da ist es schön, dass sie heute immer noch ihre Funktion als Grenze zur Kuhweide erfüllt.

Ich ging ein wenig hinter den anderen und lauschte der Stille zu. Während wir weg waren, war die Sauna warm geworden und wir setzten uns hinein und tauten dort auf. So ein dringend benötigter, ruhiger Tag mit den Verpflichtungen des Alltags auf langem Abstand.

Ich wünsche dir einen wunderschönen Start in die Woche. ♡

Die Menschen die man liebt satt haben

Hej zusammen! Letzte Woche war eine richtige Zuhausewoche, in der sich alle drei Kinder mit Fieber abgelöst haben. Für meinen Teil wurde nicht soviel Arbeit erledigt. Ehrlich gesagt war ich nach einer Woche drinnen mit der ganzen Liga ein bisschen verrückt geworden. Ich hatte das Gefühl, dass meine gesamte Zeit damit verbracht wurde, entweder zu verhindern, dass die beiden großen über die kleinste Sache in Konflikt geraten. Oder damit dass ich den Zweijährigen daran hinderte, irgendwelche seiner todbringenden Ideen durchzuführen. Wie eine Murmel zu essen oder mit einem Bobbycar die Treppe hinunter zu fahren. Allen Respekt für euch alle, die in diesen Zeiten Woche für Woche mit den Kindern zu Hause sind.

Als Mario am Freitagnachmittag von der Arbeit nach Hause kam, war ich ein Wrack von unterdrückter (und sogar ausgelebter) Irritationen und Frustration. Ich dankte ab, drückte Kopfhörer rein, schaltete einen guten Podcast ein und begann zu gehen. So weit weg vom Irrenhaus wie möglich.

Für jeden Schritt weiter weg von zuhause sanken meine Schultern etwas mehr. Und nach einer Weile schaute ich auf und bemerkte, was für ein schöner Frühlingsabend es in unserer kleinen Stadt war.

Der Flieder ist bald in voller Blüte. Mein Lieblingsduft aller Kategorien.

Apfelblüte…

…und der schöne Buchenwald in glänzendem sommerlichen Grün. Fühlt sich an, als würde man Chlorophyll injizieren, wenn man den kleinen Weg durch den Wald geht.

Es ist so notwendig, manchmal wegzukommen. Nur weil man die Menschen die man liebt manchmal satt hat, liebt man sie ja nicht weniger dafür…

…im Gegenteil, wenn man nach Hause kommt und die ganze langhaarige Bande thronend auf einer sonnigen Steinmauer sieht, fragt man sich, wie man auf sie überhaupt irritiert sein konnte.

Und sie rufen „HEJ MAMA“ mit großen winkenden Armen. So als ob man zwei Jahre weg war und sie einen kaum wiedererkennen.

Drinnen hatte Mario Familiens beste Sache vorbereitet, wenn wir es etwas luxuriös machen wollen. Lauter kleine Häppchen von allem was wir mögen. Es ist für jeden etwas dabei und es gibt kein Gejammer. Darüber hinaus kann man vor dem Fernseher essen, auf dem Sofa dicht zusammengedrängt, zur großen Freude der Kinder. Stellt euch vor was so ein kleiner Spaziergang alles verändern kann.

Ein Sommertag in Göteborg

Der Alltag und das Herbstsemester sind wieder im Gange (bis auf eine vorübergehende Pause letzte Woche, als die Kinder Borkenflechte bekamen). Aber wir können den Sommer noch nicht wirklich hinter uns lassen, oder? Alles war natürlich nicht so rosig, wie es hier scheinen mag, wir hatten unseren fairen Anteil an Trotz, seltsamen Hautausschlägen, Geschwisterkämpfen, Mücken und Nörgeln über das fünfte Eis des Tages. Aber im Großen und Ganzen sind wir so privilegiert, dass ich mich lieber auf all die Schönheit konzentriere, die dieser Sommer bedeutet hat. Die ganze Zeit die wir zusammen hatten, all die Sommererinnerungen, die die Kinder schufen, all die Freunde die uns besuchten, aber vor allem, dass jeder gesund war. Die meiste Zeit haben wir in unserem kleinen Paradies auf Orust verbracht, aber von Zeit zu Zeit haben wir es gewagt, ein wenig Ausschweifungen zu machen. Ein obligatorischer Besuch in Göteborg wurde es, an einem Tag, als mein Neffe auf Besuch war und die wilden Kinder mit ihrer Sommerenergie in den Beinen Auslauf brauchten.

Los ging es mit einem Besuch im Färjenäspark. Hier haben wir für alle Kinder in den unterschiedlichen Altersgruppen etwas gefunden. Im westlichen Teil des Parks gibt es einen großen Spielplatz mit anschließendem Aktivitätsbereich mit Skateboardrampen, Fitnessstudio im Freien, Basket- und Fußballplatz.

Folgt man dem kleinen Spazierweg vom Spielplatz den Berg hinauf, kann man Reste des ursprünglichen Göteborgs entdecken, welches hier im 17. Jahrhundert erbaut wurde, aber kurz darauf von den Dänen niedergebrannt wurde. Hier gab es auch ein altes Villenviertel, etwas, worüber die schönen Steinterrassen und die verbliebenen Gartenpflanzen verraten. Perfekter Picknickplatz…

…mit einem schönen Blick auf Göteborg.

Ich fand es schön, aber die Kinder hatten nicht die Ruhe, um die Aussicht zu lange zu genießen, sondern wollten weiter…

…zur Inspektion von hochinteressanten Steinen.

Als die Tour durch den Park vorbei war, hatten wir ihnen ein Bad versprochen, also machten wir uns auf den Weg zum Öffentlichen Schwimmbad, einem Außenpool in Frihamnen, im Göteborger Hafen.

Es ist sehr schön eingerichtet und der Eintritt ist außerdem frei.

Wir haben die coole, preisgekrönte Sauna getestet, die auf hohen Stahlbeinen steht und über den Hafen von Göteborg und in Richtung Horizont blickt…

…sehr schönes Interieur hat sie auch.

Die Kinder (und wir) waren sehr fasziniert von den Duschräumen, die komplett aus Glasflaschen gebaut wurden.

Nach anderthalb Stunden Schwimmen (man bekommt einen Pass und eine Zeit zugeteilt, damit nicht mehr als 50 Personen im Bad sind), waren wir hungrig und gingen ins nahe gelegene Café Fluß.

Es ist wirklich ein fantastischer Ort! Wie eine platzgebaute Kunstinstallation die nur aus recyceltem Material besteht. Eine bunte, verspielte und freizügige Umgebung, in der auch sehr gutes vegetarisches und veganes Essen serviert wird. Und die Kinder haben es geliebt! Endlich ein Ort mit einem Boden aus Sand und überall lustige kleine Details zu entdecken.

Kein Sommerausflug ohne Eis. Der Abend wurde mit einer Stadtrundfahrt in Richtung Linnéstaden beendet, die von sommerglücklichen Menschen beim Spaziergang und warmer Abendluft vibrierte…

… wir haben uns die Oscar-Fredriks-Kirche angeschaut, die beste Kirche der Stadt, finde ich.

Das Eis wurde bei Next Level Gelato and Juice Bar gekauft. Sie verkaufen sehr gutes, cremiges Gelato mit etwas anderen Geschmacksrichtungen wie Basilikum und Karotten, zusätzlich zu den üblichen Sorten.

Die Kugeln waren so groß, dass zum ersten Mal in ihrem kleinen Leben einige der Kinder nicht das ganze Eis aufessen konnten. Kurz nachdem dieses Bild gemacht wurde fielen die Kinder ins Eiskoma und waren so müde dass sie auf dem Weg nach Hause im Auto einschliefen. Das war dieser Tag. ♡

Black Bean Brownie (oder wie man Kindern etwas gesundes unterjubelt, Teil 1)

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Wir setzen mit dem gestrigen Thema fort, nämlich wie man es schafft, den Kinder etwas gesundes unterzujubeln. Ich finde es besonders amüsant, wenn sie etwas Gesundes essen, ohne es zu wissen. Welche Befriedigung, wenn die Kinder mehr von etwas verlangen, das sie nach eigenen Aussage „verabscheuen“. Da ich Vegetarier bin, koche ich oft Gerichte, die verschiedene Arten von Bohnen enthalten. Es ist, gelinde gesagt, bei den Kindern unbeliebt. Sie graben im Topf herum wie die sorgfältigsten Archäologen auf der Jagd nach den verhassten Bohnen. Aber letzthin übertraf ich mich selbst, als die Kinder buchstäblich nach mehr Bohnen schrien. Oder ja, mehr Brownie, aber was die kleinen Gauner nicht wussten, war, dass es just schwarze Bohnen enthielt. Mama-Kind 1:0.

Hier kommt das Rezept:
– 1 Dose gekochte schwarze Bohnen (ca. 400 g)
– 3 Eier
– 2 1/2 EL Kokosöl oder Olivenöl
– 2 EL Chiasamen
– 1 dl Kakao
– 1 Prise Salz
– 1 TL Vanillepulver
– 1 1/2 dl Kokoszucker oder Rohrohrzucker
– 150 g dunkle Schokolade (60%)

So geht es:
Den Ofen auf 175 °C vorheizen. Eine ofenfeste Form (ca. 26 x 20 cm) einfetten (ich habe Backpapier verwendet). Die Bohnen abrinnen lassen, mit Wasser spülen und nochmal abrinnen lassen.
Die Bohnen in einem Küchenmixer glatt mixen. Die restlichen Zutaten dazugeben, außer der Schokolade und zu einem glatten Teig mixen.
Die Schokolade hacken und über einem Wasserbad schmelzen. In den Teig geben und rasch zusammenmixen. Den Teig in die ofenfeste Form geben. (Ich habe hier einige Walnüsse hinzugefügt).
In der Mitte des Ofens für ca 30-35 Minuten backen. Mit einem Stäbchen testen ob der Kuchen fertig ist. Das Stäbchen sollte trocken sein. Abkühlen lassen.

Der Kuchen enthält weder Mehl noch weißen Zucker und die Bohnen machen ihn unglaublich saftig. Und natürlich etwas gesünder als die traditionelle Variante. Hoffe, du magst das Rezept versuchen, sicherlich kannst du jemanden täuschen!

Unser Osterfest in Bildern

Ostern eilte einfach vorbei und ich hatte keine Zeit, über irgendetwas in Echtzeit zu bloggen, solange die Kinder Ferien hatten. Ihr müsst euch also mit einem etwas verzögerten Ostern aus Schweden begnügen. Jetzt sind die Kinder wieder in der Schule und es fühlt sich an, als gäbe es Ozeane voll mit Zeit. Bereitet euch auf eine laaange Bilderserie vor, um alles nachzuholen, was wir verpasst haben!

Trotz den gegebenen Umständen hatten wir einen sehr schönen Osterurlaub. Das Haus war ordentlich und sauber geputzt (zumindest für ein paar Stunden) und Osterdekoriert.

Es ist, als ob das Wetter für die ganze Düsternis kompensieren will und wir haben Tag für Tag strahlende Sonne gehabt. Wir waren so viel wie möglich draußen.

Wenn man unsere alte Straße entlang radelt und über einen Kamm kommt, ist man plötzlich auf dem Land. Hier hat man einen schönen Blick auf den Nordre Älv (den nördlichen Fluss) und es riecht nach Kuhscheiße und Frühlingswind.

Wir hielten auf halbem Weg für Flüssigkeitskontrolle und Versteckspiel an.

Einige fanden bessere Verstecke als andere.

Edward landete mitten auf dem Innenhof eines großen Bauernhauses und hatte Schwierigkeiten ein Versteck zu finden, die gelbe Jacke verursachte ein weiteres Problem.

Wir machten auch lange Wanderungen im Wald…

…mit Ausnahme eines bestimmten Familienmitglieds, das als Trittbrettfahrer unterwegs war.

Die Sonne schien weiter…

… Julius kam vom Fußballtraining nach Hause.

Und wurde von Edward empfangen, der bereits jetzt von Fußball besessen ist. Ball spielen! Ball spielen! Ruft er, sobald er etwas rundes sieht.

Die Kinder haben Eier bemalt.

Einige gingen ernsthafter an die Aufgabe heran als andere. ♡

Wir verbrachten mehrere Tage bei unserer Hütte auf Orust. Gegrillt, Pferde begrüßt und die perfekte Haustür gekauft.

Ist sie nicht wunderschön? Ich schätze etwa einhundertzwanzig Jahre alt.

Die Kinder bauten unter großer Aufregung und mit fieberhaftem Engagement eine Vogelscheuche für das Gemüseland. Sie wurde Pettson (Pettersson) genannt.

Julius und ich schraubten gemeinsam einen neuen Gartenbank zusammen.

Finde dass die grüne Farbe so schön geworden ist vor dem roten Hintergrund. Hier in der besten Art und Weise dekoriert, mit einer ganzen Menge netter, fröhlicher Kinder.

Natürlich haben wir auch eine Menge Gutes gegessen. Es ging in der Regel so rasch, dass ich keine Zeit hatte zu dokumentieren.

Hier sieht man zumindest die Hälfte meines griechischen Eierbrotes, das in diesem Jahr sehr erfolgreich geworden ist. Eine festliche Sache zu Ostern, man drückt rohe Eier rein, die im Brot mitgebacken werden. Ich muss wohl nächstes Jahr mit dem Rezept kommen 🙂

Süßigkeiten gehören zu Ostern. Ich habe zähe, saure Apfelbänder für die Kinder gemacht… (Aber genauso gut für Erwachsene)

Und hausgemachte Raffaellos zum Kaffee. Ich komme bald mit dem Rezept, weil diese müsst ihr einfach probieren!

Edward brach am Osterwochenende eine Art Süße-Rekord. Hier hat er einem müden Morre seine Schmusedecke angeboten, mit der er immer schläft.

Und hier hat er seine feinste hausgemachte Strickjacke angezogen, bereit einen weiteren freien und sonnigen Tag zu begegnen. Das war unser Ostern, einen kleinen Ausflug zu meinem Lieblingsschloss hatten wir auch noch geschafft, aber wir müssen an einem anderen Tag darauf zurückkommen. Achtet auf euch. ♡

Freitagsfeeling

Guten Morgen, endlich Freitag! Ich habe mich wirklich auf dieses Wochenende gefreut, nach zwei Wochen mit kranken Kindern. Aber jetzt ist die ganze Familie wieder gesund und wir haben lustige Dinge geplant. Morgen treffe ich mich mit meiner Freundin Emmy in der Stadt (d.h. in Göteborg), wir essen Brunch und schlendern durch die Stadt. Obwohl wir nur zwanzig Minuten außerhalb der Stadt leben, bin ich heutzutage nur selten dort.

Göteborg ist die Stadt meiner Jugend, so viel Spaß habe ich im Laufe der Jahre dort gehabt und ich finde es immer noch wunderbar, dort zu sein. Ich hoffe, ich kann dir bald einen wirklich guten Ratgeber zusammenstellen!

Am Wochenende habe ich mehr Inspiration mit dem Kochen als unter der Woche. In dieser Jahreszeit habe ich am meisten Lust nach warmen, muffigen und bunten Eintöpfen. Richtig spannend klang dieser in Apfelwein angeschmorter Wirsing mit Estragon. Estragon ist wahrscheinlich mein neues Lieblingskraut, so erstaunlich gut und ein eigener Geschmack.

Dazu serviere ich eine dampfend heiße Focaccia, die im Mund zergeht.

Bild von Blogspot.

Als Kind begleitete ich meine Oma manchmal in ihr Büro, sie war eine Art Sekretärin. Meine nachhaltigsten Erinnerungen an diese Besuche sind Omas weibliche Kollegen. Sie waren immer so schön und fein, dachte ich, mit Blusen, Röcken, Stöckelschuhe und ähnlichen Perlenketten. Sie waren freundlich, warm und hatten Würde, genau wie Oma.

Bild von Mitt Kök.

Und dann boten sie immer hausgemachte Kekse an. Die besten waren Strassburgare (Straßburger Plätzchen), ein federleichter, luftiger Keks, der in Schokolade getaucht war. Ich habe sie noch nie selbst gebacken, aber dieses Wochenende wird es passieren! Der Sonntag wird ein schöner ungeplanter Tag, die großen Kinder werden mit Mario Tennis spielen, sonst haben wir noch nichts entschieden. Vielleicht wird es eine Runde auf dem Flohmarkt. (Julius sucht eine Vitrine für seine Lego-Kreationen) oder warum nicht ein Museum? Bohusläns Museum in Uddevalla ist sehr schön und da gibt es viel zu tun für die Kinder. Freier Eintritt noch dazu und immer interessante Ausstellungen, es ist wirklich einen Besuch wert.

Was hast du vor am Wochenende? Hoffe du hast auf jeden Fall ein richtig schönes Wochenende. ♡

Letzte Woche in Bildern

Ich begann die Arbeitswoche in einer neuen Bluse, die trotz des kalten Wetters, das wir in letzter Zeit hier oben hatten, ein wenig Frühlingsgefühle hervorrief. Abgesehen vom Nachholen der Arbeit von der letzten Woche als die Kinder krank waren, habe ich auch zuhause ein wenig eingerichtet…

…und endlich einen Vorhang im Schlafzimmer aufgehängt, den ich schon länger Daheim liegen hatte.

Bei unserem kleinen Flohmarkt hier auf der Straße fand ich etwas, das ich schon lange gesucht hatte, nämlich zwei kleine Nachttischlampen zum auf die Wand montieren.

Finde sie sehr nett und sie atmen ein wenig 1930-Jahre in ihrem Design. Eine einfache Möglichkeit, ein Hotelgefühl im Schlafzimmer zu schaffen. Knapp 5 Euro für beide, die ich bezahlt habe, also ein echtes Schnäppchen.

Ein kleiner Spiegel durfte auch daneben an die Wand kommen und jetzt fühlt es sich hier ein bisschen schöner an, etwas mehr gemütlicher.

Die Kinder haben gespielt und verwüstet wie nie zuvor, als ob sie alles einholen mussten nach einer Woche verpasster Bewegung zu Hause. Der Höhepunkt für Elisabeth war die Steckenpferd-Party im Garten einer Freundin…

…und das Highlight für mich war dieser Strauß aus Vergissmeinnicht, den sie am vergangenen Freitag auf Orust für mich gepflückt hatte.

Muss wohl eine der schönsten Blumen sein, die es gibt, schlägt alle Schnittblumen der Welt. ♡

Aktuell

Hönökaka aus Hönö