Die schönste Zeit des Jahres ist hier

Ich habe Elisabeth gerade zur Schule geschickt, Julius ist mit etwas Fieber zuhause. Der Rest der Familie schläft noch eine kurze Weile. Das Haus ist so ruhig, wie es sonst fast nie ist, und das gibt meinen Gedanken Zeit, sich ein wenig auszudehnen. Ich habe irgendwo gelesen, dass die Corona-Krise bis hierhin viele Schweden im Allgemeinen glücklicher gemacht hat. Später werden sicherlich andere Informationen kommen, wenn die wirtschaftlichen Konsequenzen klarer werden und die Ängste vielleicht noch greifbarer werden. Aber für viele, auch für uns, hat sich das Leben etwas beruhigt. Fast nichts geschieht, weil so viel eingestellt wurde. Das ewige Jonglieren von Aktivitäten, Arbeit und gesellschaftlichen Treffen wurde gedämpft, die Anforderungen sind so viel geringer. Das Einzige Wichtige wird immer klarer, dass wir zusammenhalten und dass es meiner Familie gut geht.

Ich denke, wir setzen mit den Lichtblicken im Alltag von gestern fort. Wie so oft hier im Norden ist der Frühling in sehr kurzer Zeit explodiert. Zuerst ist es trübe, tot und trostlos für sechs Monate und dann kommt das ganze Grün und die Vegetation in ein paar Tagen und verändert die ganze Stimmung. Jetzt ist die schönste Zeit des ganzen Jahres da. Unsere kleine Stadt ist komplett eingebettet in schieres Blätterwerk, Tulpen und Kirschblüten. Oder wie hier, diese Traubenkirsche, die uns begrüßt, wenn wir die Tür öffnen.

Bei unserem Nachbarn, der ein sehr schöner Park mit mehreren hundert Jahren auf dem Buckel, ist die Aktivität wirklich im Gange.

Die Magnolie ist in voller Blüte, noch ein paar mehr zitternde Tage.

Der Kiesweg wird von den niedlichen Rentnern, die sich um den Park kümmern, ordentlich gerecht. Und so haben sie natürlich Frühlingszwiebeln gepflanzt.

Letzte Woche haben wir ja wie bekannt unseren Hochzeitstag gefeiert. In Österreich und vielleicht auch in den anderen deutschsprachigen Ländern feiert man offenbar die Rosenhochzeit…

… aber in Schweden wird der 10. Hochzeitstag Zinnhochzeit genannt. Ich habe ein Paar sehr schöne Zinnkerzenständer anno 1934 von Mario bekommen. Und ein kleines Paket aus meinem Lieblingsladen, Svenskt Tenn. Konnte nicht besser werden.

Am Hochzeitstag selbst regnete es, genauso wie an unserem Hochzeitstag vor zehn Jahren. Aber wir hatten meine Eltern als Babysitter und gegen Abend klärte es sich auf, so begaben wir es uns auf einen Spaziergang durch ein ödes Göteborg. Im Bältesspännarparken fühlte es sich an, als wären wir in Amsterdam gelandet.

Könnt ihr spüren, wie frisch die Abendluft nach dem Regen ist?

Einer der besten Orte Göteborgs, wenn man mich fragt, der Stadtpark Trädgårdsföreningen. Ich mag den Kontrast zwischen dem neuen und dem alten Schild hier am Eingang. Es ist ein herrlicher Park aus der Jahrhundertwende, mit großen antiken Gewächshäusern, die mit tropischen Pflanzen gefüllt sind, und dann gibt es ein schönes Café, Spielplätze und unglaubliche Bepflanzungen natürlich. Eine perfekte kleine Oase mitten im Zentrum.

Letzten Sonntag waren wir auf Orust, um unsere kleine Baustelle dort zu überprüfen. Die Kinder drehten eine kleine Runde auf der Fähre auf dem Weg nach Orust und wir fühlten, dass der Sommer ganz in Reichweite war.

Unser Kirschbaum, den wir letztes Jahr gepflanzt haben, blüht schon in diesem Jahr und der Ausbau ist langsam fertig, zumindest äußerlich. Wir haben alte Fenster und Türen gekauft, damit es sich gut in den ursprünglichen Teil einfügt.

Drinnen sieht es im Moment so aus. Nicht ganz fertig vielleicht, aber eine schöne alte Tür an Ort und Stelle. Liebe es, dass die Schwelle nach all den Jahren in seinem letzten Haus so abgenutzt ist. Es wird so schön werden. Hoffe ihr habt einen guten Tag. ♡

Wer ist diese Frau Schweden?

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Happy Friday wünsch ich euch! Ich sehe, dass viele neue Leute hier reinschauen, so toll! Willkommen zu meinem kleinen Teil des Internets. Die meisten von euch haben ja keine Ahnung wer ich bin, also dachte ich, dass eine kleine Präsentation von mir angebracht wäre.

Mein Name ist Josefine und ich lebe mit meiner Familie in einer kleinen Stadt nördlich von Göteborg, an der schwedischen Westküste. Ich und mein Mann Mario (der aus Österreich stammt) haben drei Kinder, Julius, der bald 9 Jahre alt wird, Elisabeth, die 7 Jahre alt ist, und unser kleiner Edward, der im März 2 Jahre alt wird. Wir leben in einer alten Apotheke aus dem Jahre 1928, auf einer gepflasterten Straße, bestehend aus bunten Holzhäusern aus der Zeit um die Jahrhundertwende. Hier wohnen auch unsere beiden Katzen, Morre und Smulan. Alltags arbeite ich als Redakteurin und Ghostwriterin in meiner eigenen Firma. Da ich normalerweise für andere schreibe, liebe ich diesen Blog innig, weil ich den Inhalt zur Gänze selbst bestimmen kann! Ich schreibe über alles zwischen Himmel und Erde, alles das mich und hoffentlich auch dich interessiert. Ich liebe alte Dinge und möchte Geschichten erzählen und Gefühle vermitteln. Ich schreibe nachdenkliche Texte zu wichtigen Themen, kombiniere sie aber gerne mit Ausflugstipps, Inneneinrichtung und kleinen Einblicken in den Alltag von mir und meiner Familie. Ich hoffe, du wirst meine bunte Mischung mögen. Wenn du das tust, könntest du sehr gerne den kleinen Herzknopf drücken, den du nach jedem Beitrag findest, so weiß ich worüber ich noch mehr schreiben soll. Und wenn du einen kleinen Kommentar hinterlassen möchtest, ist niemand glücklicher als ich! Ich möchte so gerne wissen, wer du als LeserIn bist. Vielen Dank fürs Lesen, wir sehen uns hier bald wieder. ♡

Lese meinen neuesten Beitrag ♡ hier ♡

Ist es mit der Gleichstellung zu weit gegangen?

Der Herbst 2017 mit #metoo und all den Millionen von Geschichten die an die Oberfläche kamen, führte in vielen Teilen der Gesellschaft zu einem Aufwachen. Ich habe Hoffnung für die Zukunft meiner eigenen Kinder und ihre Möglichkeit sich anders miteinander zu verhalten als wir es taten als ich aufgewachsen bin.

Aber hin und wieder taucht jemand in der Debatte auf, der behauptet, dass dieses Ding mit Feminismus und Gleichstellung der Geschlechter wirklich zu weit gegangen ist! Ich frage mich, kann es wirklich zu weit gegangen sein? Ja, möglicherweise, fall eines oder mehrere der folgenden Dinge passiert sind, nämlich:

  • dass Frauen deutlich mehr verdienen als Männer.
  • dass es mehr Frauen als Männer gibt, die sich zu wichtigen Themen in den Nachrichten äußern.
  • dass Männer viel mehr Verantwortung für das Heim und die Kinder übernehmen als Frauen.
  • dass Frauen in mächtigen Geschäftsführerpositionen häufiger sind als Männer.
  • dass es für eine Frau im Allgemeinen einfacher ist, in angesehenen Berufen an die Spitze zu gelangen.
  • dass Frauen die Kriminalstatistik dominieren und dass der gefährlichste Aufenthaltsort für einen Mann sein eigenes Zuhause ist.

Soweit ich weiß, ist nichts davon passiert. Jeder von euch, der sich also fragt ob die Gleichstellung der Geschlechter möglicherweise außer Kontrolle geraten ist, kann in Ruhe jegliche Besorgnis loslassen.

PS: Ich weiß, dass Geschlechterrollen auch Männer negativ beeinflussen. Ich schreibe zum Beispiel mehr darüber in diesem früheren Beitrag.

Für alle Herzen

Morgen ist Valentinstag, der hier in Schweden Alla hjärtans dag („Tag aller Herzen“) genannt wird. Ein Tag mit einem bitteren Nachgeschmack, finde ich. Teilweise erinnere ich mich an die Schulzeit, als wir Schüler einander Nelken schicken konnten. (Es war also die Schule, die dies arrangiert hat, hoffentlich sind solche idiotischen Arrangements bereits ausgerottet?) Einige bekamen nicht eine einzige, andere trugen einen großen Blumenstrauß nach Hause, wie eine Art Beliebtheitstrophäe. Die Tatsache, das zusätzlich ein Haufen Produkte hergestellt werden, die nur für diesen einzigen Tag verkauft und dann verstaut oder weggeworfen werden, ist wohl die Höhe der Verschwendung? Mit all dem gesagt, kann es nie falsch sein, sich ein wenig extra um seine Liebsten zu kümmern. Es muss nicht schwierig oder teuer sein.

Ich habe herzförmige Zimtschnecken für die Kinder gebacken, die wir morgen im Zug nach Stockholm haben werden.

Hallo, geliebtes Kind ♡

Und Julius, der zum Frühstück immer Joghurt mit Honig isst, kann es ein wenig extra schön bekommen. (Super einfach, tröpfle einfach kleine Tropfen rauf und ziehe einen Zahnstocher hindurch, beginne in der Mitte und nicht anhalten, bis alle Tropfen durchgezogen sind.)

Funktioniert genauso gut mit der Lieblingsmarmelade des kleinen Mannes, Himbeermarmelade.

So jetzt packen wir, weil morgen früh fahren die großen Kinder und ich nach Stockholm, um meinen Bruder und seinen Sohn zu besuchen. Natürlich bekommt ihr bald einen Bericht von dort. ♡

Mein Geburtstag

Ich hatte einen sehr schönen Tag, obwohl ich noch nie meinen Geburtstag in einer so seltsamen Zeit gefeiert habe. Die ganze Familie hat zusammengeholfen und die Feierlichkeiten organisiert. Die Kinder hatten kleine niedliche Karten mit weitschweifiger Handschrift und einigen spiegelverkehrten Buchstaben geschrieben. Mario kochte eine große Form mit einer fantastisch guten vegetarischen Lasagne.

Zum Nachtisch hatten die Kinder und ich eine Pavlova, mit Schokoladen-Meringue, Sahne und Erdbeeren gebacken. Ich habe die Torte dieses Mal als Kranz geformt, ich finde es ist leichter Stücke zu schneiden und sieht zudem auch sehr schön aus.

Außerdem habe ich so schöne Geschenke bekommen. Von Mario erhielt ich einen der schönsten Blumensträuße, den ich je gesehen habe, und von meinen Eltern erhielt ich die Savoy-Vase von Alvar Aalto, nach der ich mich schon lange sehnte. Abends ging ich mit großer Dankbarkeit für meine Familie ins Bett. ♡

Eine vollgepackte Woche

Ich sage Hej zu euch an diesem Dienstag, mit einem Bild von einem der berühmten Stockholmer Steinlöwen. Hier auf dem Blog war es gestern ein wenig still, wir kamen aus der Hauptstadt nach Hause und sowohl die Kinder als auch ich schienen Jetlag zu haben. Ein bisschen zu wenig Schlaf und vielleicht ein Virus, das sich hier zu Hause herumschleicht. Ich wollte heute einfach reinschauen und Hallo sagen, es macht so viel Spaß, dass immer mehr Leute hier her finden! Jeder Besucher und jedes Klicken auf das Herz macht mich so glücklich. Das gibt mir Lust und den Willen mehr und mehr so lustigen, nachdenklichen und interessanten Inhalt wie möglich zu produzieren. Danke!

Diese Woche erhaltet ihr mehr Tipps und Berichte von unserer Reise nach Stockholm, also haltet ab morgen hier Ausschau. Ich habe auch die Ehre erhalten, als Gastbloggerin auf einer größeren Seite zu schreiben, aber mehr darüber, wenn der Text da draußen ist. Diese Woche beginnt auch die Renovierung unseres Ferienhauses in Orust, hoffe, dass du uns auf dem Weg zu einem funktionierenden Ferienhaus begleiten möchtest? Schließlich werfen wir noch ein paar gute Rezepte rein, ein wenig Auktionsinspiration und vielleicht einen Text über eine brennendes Thema, das in meinem Computer ist und auf den richtigen Zeitpunkt für die Veröffentlichung wartet. Damit wünsche ich dir eine wirklich schöne Woche. ♡

Mit dem Partner zusammen arbeiten

Mario und ich haben sieben Jahre lang zusammen gearbeitet, zunächst als Einzelunternehmen und jetzt als Aktiengesellschaft. Mit seinem Partner zusammen zu arbeiten ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber für uns funktioniert es in der Regel sehr gut. Der Nachteil ist, dass man finanziell mehr exponiert sein kann, weil keiner von uns einen normalen Gehalt mit einem sicheren Einkommen hat. Bisher hat es gut funktioniert, aber mein bester Tipp als Selbständige ist eine gute Versicherung, die bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit abdeckt. Natürlich gibt es Abende, nach dem die Kinder im Bett sind, wo wir arbeiten und auch manchmal am Wochenende um eine Deadline einzuhalten.

Aber es gibt viele und vielfältige Vorteile. Wir beide lieben es, zur Arbeit zu gehen, und ich habe nie Sonntagsangst, die ich haben konnte als ich noch angestellt war. Ich liebe die Freiheit über meine Zeit selbst zu verfügen, und auch wenn ich es nicht tue, könnte ich mir frei nehmen, wann immer ich wollte. Diese Illusion, selbst zu bestimmen, ist erstaunlich. Seitdem hat es uns das Familienleben enorm erleichtert. Wir hatten relativ kurze Tage im Kindergarten und konnten die Kinder an sonnigen Tagen früher abholen. Oder wie in dieser Woche, als wir die Verstärkung eines leicht erkälteten Edward im Home Office hatten. Wenn die Kinder zu Hause sein müssen, gibt es keine Diskussionen darüber, wer zu Hause bleiben soll. Sie müssen einfach bei uns bei der Arbeit sein und wir kümmern uns abwechselnd um sie.

Die Sehnsucht nach dem Meer

Wenn die Welt mit all ihrem Wahnsinn immer näher rückt, gibt es einen Ort, nach dem ich mich sehne. Wenn wir auf der Schotterstraße zu unserem kleinen Häuschen auf Orust abbiegen, sinken buchstäblich meine angespannten Schultern und sowohl die Sorgen der Welt als auch des Alltags rinnen ab. Wenn ich die Autotür öffne und die frische, sauerstoffreiche Luft meine Lunge füllt und ich über die vertrauten Weiten schaue, fühle ich einfach nur Frieden.

Die Kinder und ich laufen runter zu „unserem“ Strand. Sie fischen Seesterne und Austern und studieren sie sorgfältig, bevor sie wieder dem Meer zurückgegeben werden. Ich sitze und beobachte sie auf der kleinen Bank neben dem Bootshaus, wo es Schutz vor dem Wind gibt und die Sonne fast meine Nasenspitze wärmt. Denke darüber nach, wie stolz ich auf unser Trio bin. Wie die Großen sich um ihren kleinen Bruder kümmern, dass er nicht auf einem Felsen ausrutscht oder zu nah ans Wasser geht. Sie kennen alle Arten, die im Meer leben und wissen, wie sich die Gezeiten ändern, sie vergessen die Zeit da unten am Strand und vergessen sogar, miteinander zu streiten. Wie selbstverständlich es geworden ist, dass das Meer ihnen gehört, es ist ihr Element.

Wir gehen langsam wieder nach Hause und suchen am Waldrand noch nach Pfifferlingen. Wenn wir Glück haben, füllen wir unsere Taschen und braten Pilze für das Abendbrot. Wir kommen nach Hause in die Hütte und Mario hat Kastanien auf dem Grill zubereitet, die wir in unserem Garten essen können.

Wenn es dunkel wird, gehen wir in die Hütte und zünden die kleinen Lampen in den Fenstern an. Stellen fest, dass sich die Geranie in Erwartung auf den nächsten Frühling zurückgezogen hat.

Wenn die Welt mit all ihrem Wahnsinn immer näher rückt, gibt es einen Ort, nach dem ich mich sehne… lese mehr auf dem Blog: www.frauschweden.de

Wir zünden kleine Teelichter an und stellen sie in den Kachelofen aus dem späten 19. Jahrhundert, der gerade gemauert wurde, sodass er Zeit zum Trocknen hat und wir zu Weihnachten einheizen können. Im Hintergrund hört man Mario herumwerkeln mit einem der unzähligen verbleibenden Projekte. Was mich erfüllt, ist Dankbarkeit für alles, was wir zusammen haben, für einander und für diesen Ort, der uns so viel Freude und Hoffnung für die Zukunft gibt.

Du sollst ein Panoramafenster bekommen

An diesem Wochenende ist eine der bedeutendsten Schwedischen Dichterinnen gestorben, Kristina Lugn. Dies ist mein Lieblingsgedicht von ihr, das alles zusammenfasst, was wichtig ist und das ich meinen Kindern geben möchte. Ich habe versucht, es für euch zu übersetzen (kann bereits existieren, aber ich kann keine Übersetzung finden), in der Hoffnung, dass es ihre erstaunliche Sprache und Weisheit vermitteln kann. Das Bild zeigt Elisabeth, 2 Tage alt. ♡

Du sollst ein Panoramafenster
als Kindergeld bekommen.
Der Sternenhimmel wird
deine Wohnzimmertapete sein
und Mozart schreibt die Musik.

Du wirst ein Zuhause bekommen,
dass dich liebt.
Du wirst einen Sinn
für Humor bekommen.
Und Strindbergs
gesammelte Werke.

Mein Geschenk an dich ist,
dass du viele Sprachen sprechen
wirst und alle verschiedenen
Wetterbedingungen ertragen kannst.

Du wirst guten Bodenkontakt bekommen
und eine schwindelerregende
Deckenhöhe mit Stuckaturen.
Du sollst ein Leben haben,
das dir alles vergibt.

Du sollst stets klar denken können.
Und stark im Gefühl.
Du sollst Spaß haben.
All das steht in der
Hausratversicherung.
Ich werde dich in Ruhe lassen.

Meine Unterhaltszahlung
an dich ist, dass du niemals
aufhörst zu hoffen.
Du sollst ein mutiges Herz bekommen.
Und einen freimütigen Intellekt.

Und gutes Urteilsvermögen.

Diejenigen denen du vertraust
lassen deine Hand nicht los.
Mein Weihnachtsgeschenk für dich ist,
dass, falls du fällst sich die Mitmenschen
darüber freuen werden
dich auffangen zu können.

Ein freundliches Lächeln soll
durch deine gesamte Reise gehen.
Einen Freibrief werde ich senden
von meiner Einsamkeit.
Du sollst überhaupt nichts
von mir erben müssen.
Aber du sollst das
ganze Geld bekommen.

Wünsche dir einen schönen Start in die Woche, wir hören uns morgen! ♡

Montagsgedanken aus dem Herzen einer Mutter

Eines unserer Kinder hat eine Menge Unruhe und Sorgen, die manchmal den Alltag einschränken. Letzte Woche hatten Mario und ich die Gelegenheit, einen Elternkurs zu beginnen, über das Handhaben von Sorgen und Ängsten bei Kindern. Meine Erwartungen, um ehrlich zu sein, waren nicht sehr hoch, wir kamen ein wenig gestresst weg von der Arbeit und dachten, dass es zumindest schön sein wird, sich mit einer Tasse Kaffee für eine Weile hinzusetzen und zuzuhören. Aber ich war wirklich so angenehm überrascht! Praktische und konkrete Tipps, immer mit dem Respekt für die Gefühle des Kindes. Und auch eine Gruppe sehr netter Eltern mit ähnlichen Erfahrungen von Kindern mit unruhigen Gefühlen.

Die Kursleiter sprachen über die Bedeutung der Unruhe und Sorge in der Evolution. Als wir Menschen in der Savanne lebten, war es wichtig, dass es Individuen gab, die die Gefahren vorhersehen und so die Herde alarmieren konnten. Genauso wie es wichtig war, dass es andere, weniger einfühlsame Menschen gab, die Risiken eingehen und auf die Jagd gehen konnten, um Nahrung zu sichern. Unsere moderne Gesellschaft macht es schwer für Menschen mit Unruhe, da wir viele dieser direkten Bedrohungen für unser Überleben beseitigt haben. Ich fand es eine nette Idee zu denken, dass die Sorgen unseres Kindes eine Art genetischer Rest einer sehr wichtigen Eigenschaft ist. Wenn man es so betrachtet, wird es leichter zu verstehen, warum bestimmte und scheinbar harmlose Situationen, Angst beim Kind auslösen können. Und warum Geschwister, die in der gleichen Umgebung aufgewachsen sind, überhaupt nicht die gleichen Schwierigkeiten haben.

Wie immer in der Elternschaft, denke ich, ist der richtige Weg der schwierigste. Es ist viel einfacher und weniger zeitaufwändig, autoritär zu sein und das Kind zu tadeln. Einem besorgten Kind sagen, es soll sich zusammenreißen. Aber ich glaube, es ist die Art von Ansatz, die im Laufe der Jahre eine Distanz zwischen Eltern und Kind schafft, die schließlich schwer zu überbrücken ist.

Eine freie Erziehung, in der alle Gefühle der Kinder existieren dürfen, ist nicht dasselbe wie eine erziehungsfreie Erziehung. Es ist so einfach, die Stimme zu erheben und zu kritisieren, anstatt zu versuchen zu verstehen. Es ist übrigens auch in vielen anderen Kontexten der Fall und nicht nur in der Kindererziehung. Und ich versage oft damit in Bezug auf meine Kinder, weil es so viel Geduld erfordert. Aber ich will nie aufhören es zu versuchen, weil die Belohnung so reich ist. Ihr Vertrauen und ihre Nähe gewinnen, ihre Gedanken hören, ihre Gefühle teilen. Und sich mit ihnen freuen, an jenem Tag, an dem sie ihre Ängste und Sorgen überwinden.

„Kritisieren, verurteilen und sich beschweren kann jeder Narr. Und die meisten Narren tun das auch. Verständnis zu haben und zu verzeihen dagegen erfordert Charakter und Selbstdisziplin.“

Dale Carnegie

♡ Hier kannst du mehr über und von Frau Schweden lesen ♡

Ein Paket Liebe aus Österreich

Guten Morgen, so toll, dass gerade du bei mir reinschaust. Heute ist der Geburtstag unseren kleinen Edwards, Hurra! Diese kalte, dunkle Märznacht vor zwei Jahren, als er geboren wurde, fühlt sich beides nah und fern an. Nah, weil ich immer noch das geringe Gewicht seines warmen kleinen Körpers gegen meine Brust spüren kann und seinen leichten Atem und sein rauschendes Herz höre. Fern, weil er ein so offensichtlicher Teil von uns ist und es sich anfühlt, als wäre er immer hier gewesen.

Wie immer zu den Geburtstagen der Kinder kommt ein großes Paket aus Österreich, signiert Oma. Es ist wirklich ein Fest für die Kinder, schau doch einfach auf Julius‘ konzentrierte Körperhaltung. Es gilt, kein Sekunde zu verpassen, wenn Papa aufschneidet und die Schachtel öffnet…

Fieberhafte Aktivität tritt auf, wenn man herausfinden muss, was für wen ist.

Alles ist sorgfältig verpackt und mit den Namen gekennzeichnet. Meistens sind es kleine Spielsachen für die Kinder, Wein und österreichischen Käse für uns und natürlich handgeschriebene Karten. Vor allem aber mag ich die hausgemachten Sachen, die die Oma der Kinder so gut kann.

Schau mal! Dieser schöne, gestrickte Pullover ist für Elisabeths Puppe (!). Ich würde gerne einen solchen in meiner Größe haben, aber ich könnte nie so sticken, auch wenn man mich mit vorgehaltener Waffe bedrohen würde. Darüber hinaus eine neue niedliche Mütze für Edward, weil wir es leider geschafft habe seine ehemalige zu heiß zu waschen. Und natürlich Omas hausgemachte Marmelade, die wir alle lieben. Sachen von Hand gemacht, ohne Stress und mit viel Liebe. Dass jemand so viel von seiner Zeit gibt, die für viele heute eine Mangelware ist, muss sicherlich der größte Luxus unserer Zeit sein? ♡

Guten Morgen Montag!

Heute ist es sonnig und eiskalt und die Welt fühlt sich wieder richtig an. Weiß nicht ob ich jemals einen so grauen, warmen, windigen und regnerischen Winter erlebt habe? Um ehrlich zu sein, habe ich mich ziemlich niedergeschlagen gefühlt, eine Sorge und Unruhe im Körper, vielleicht sowohl wegen Lichtmangel als auch wegen Gedanken über die Zukunft. Aber heute ist unser kleiner Marktplatz zur Gänze in Sonne getränkt, man hört Vogelgezwitscher vom Berg hier hinten und die dunklen Gedanken sind wieder verflogen.

Toll, dass so viele hier reinschauen, herzlich willkommen! Ich glaube, einige von euch haben hierher gefunden durch meine Zusammenarbeit mit Schwedenstube. Bitte werft doch einen Blick dorthin, mein erster Beitrag handelt über Stockholm, Skansen und einem weiteren Ausflug, über den ich hier im Blog nicht geschrieben habe. In Kürze wird dort auch ein zweiter Teil über Stockholm mit Kinder veröffentlicht.

Wir hatten ein schönes Wochenende. Elisabeths Chor hatte einen Auftritt in der Kirche gehabt und die sind so süß, dass man fast umfällt. Sie singen laut und mit so viel Stolz und Einfühlungsvermögen. ♡

Edward seinerseits war voll beschäftig mit seinem Baby. Er legt es ins Bett und hebt es auf, wechselt die Windeln und sucht nach dem Schnuller. Ist es nicht seltsam, dass viele mit Spielzeugen konservativer sind als mit der Realität selbst? Ich meine, für die meisten Leute ist es klar, dass sich ihre Söhne um die eigenen Kinder kümmern werden aber eine Puppe kaufen sitzt noch tief innen. Oder umgekehrt, eine Tochter wird wahrscheinlich den Führerschein machen, aber für alle ist es nicht selbstverständlich seiner Tochter ein Spielzeugauto zu schenken. Spielzeug ist ja ein Training für das kommende Leben.

Und ich habe an diesem Wochenende eine große und wichtige Entdeckung gemacht! Fratelli Girdellis Pistaziencreme. Oh, mein Gott, so gut. Ich genoss sie auf einem Sauerteigbrot mit Preiselbeeren und dunkler Schokolade. Und einen starken Kaffee mit Milch, einen besseren Start an einen freien Tag ist schwer zu finden. Genug darüber, jetzt wünsche ich euch eine schöne Woche und vergesst nicht, von Zeit zu Zeit bei mir vorbeizuschauen. Ich habe viel für euch geplant! ♡

Letzte Woche in Bildern

Ich begann die Arbeitswoche in einer neuen Bluse, die trotz des kalten Wetters, das wir in letzter Zeit hier oben hatten, ein wenig Frühlingsgefühle hervorrief. Abgesehen vom Nachholen der Arbeit von der letzten Woche als die Kinder krank waren, habe ich auch zuhause ein wenig eingerichtet…

…und endlich einen Vorhang im Schlafzimmer aufgehängt, den ich schon länger Daheim liegen hatte.

Bei unserem kleinen Flohmarkt hier auf der Straße fand ich etwas, das ich schon lange gesucht hatte, nämlich zwei kleine Nachttischlampen zum auf die Wand montieren.

Finde sie sehr nett und sie atmen ein wenig 1930-Jahre in ihrem Design. Eine einfache Möglichkeit, ein Hotelgefühl im Schlafzimmer zu schaffen. Knapp 5 Euro für beide, die ich bezahlt habe, also ein echtes Schnäppchen.

Ein kleiner Spiegel durfte auch daneben an die Wand kommen und jetzt fühlt es sich hier ein bisschen schöner an, etwas mehr gemütlicher.

Die Kinder haben gespielt und verwüstet wie nie zuvor, als ob sie alles einholen mussten nach einer Woche verpasster Bewegung zu Hause. Der Höhepunkt für Elisabeth war die Steckenpferd-Party im Garten einer Freundin…

…und das Highlight für mich war dieser Strauß aus Vergissmeinnicht, den sie am vergangenen Freitag auf Orust für mich gepflückt hatte.

Muss wohl eine der schönsten Blumen sein, die es gibt, schlägt alle Schnittblumen der Welt. ♡

Julius neun Jahre – die Welt wird immer mehr zu deiner eigenen

Heute feiere ich neun Jahre als Mutter. Du und ich, Julius, wir haben als eins angefangen. Haben alles geteilt, sogar den Blutkreislauf. Von diesem umwälzenden Moment, als du auf meiner Brust lagst, waren wir einander immer nahe. Meine Welt war deine Welt. Ich lernte einen klugen Jungen kennen, mit samtigen Augen, unerschöpflicher Energie und starken Gefühlen. Du hast viel und früh geredet und wie wir geredet haben, du und ich. Wie bekannt, so vergeht die Zeit und jetzt lebst du ein wenig mehr in einer Welt, die nicht mir gehört. Genauso wie es sein sollte, werden jetzt andere Personen wichtig für dich. Und für jeden Tag der vergeht wirst du mehr und mehr deine eigene Person.

Aber manchmal bekomme ich einen Einblick in diesen schönen Geist, den du hast. Worüber du nachdenkst, was dich beunruhigt, nach was du dich sehnst. Ich beobachte dich von Zeit zu Zeit, sehe dir zu, wie zärtlich du bist, wenn du deinem kleinen Bruder hilfst, wenn er hinfällt. Oder wie du gewissenhaft eine Fliege vor dem Ertrinken in einer Pfütze rettest. Du befindest dich zwischen der magischen Welt des Kindes und der ernüchternden Sicht des Erwachsenen auf die Existenz. So groß und so klein. Sicherheitshalber und nur für den Fall, schreibst du einen Brief an den Osterhasen und sagst ihm, dass du dieses Jahr keine Süßigkeiten isst und dass du deshalb lieber Geld im Osternest haben möchtest falls das in Ordnung geht. Die Nachttischlampe sollte am Abend eingeschaltet sein, einen Scheinwerfer direkt ins Gesicht brauchst du um einschlafen zu können, um die Monster auf Distanz zu halten.

Gleichzeitig bist du dir auf einer neuen Weise bewusst was in der Welt geschieht, und du kämpft darum, deinen kleinen Teil davon zu erobern. Ich denke an all die Gefühle, die du hast, die ich nicht mehr teile, Gedanken die nicht immer auf die gleiche Weise aus dir sprudeln. Wie du vielleicht manchmal jemand anderes sein musst. Du schließt dich ein, hörst ein Hörbuch in deinem Zimmer, spielst einen Ball gegen die Wand. Denkst nach. Dennoch glaube ich, dass unsere Liebe zu dir genug ist, damit du dich getragen fühlen kannst, das Gefühl hast, dass du so sein kannst wie du bist, hier bei uns.

Heute Morgen weckten wir dich mit Gesang und Frühstück im Bett. Und du dachtest, es wäre der beste Tag der Welt…

…weil du die lang ersehnte Ronaldo Fußballkarte bekommen hast.

Herzlichen Glückwunsch an dich, Julius, und an mich, wo schon seit neun Jahren deine Mama sein darf. Du hast mich verändert, meine ganze Welt in jeder erdenklichen Farbe gemalt. Und erfüllte sie mit mehr Angst und mehr Liebe, als ich es mir an diesem kalten Donnerstag vor neun Jahren jemals vorstellen konnte.

Ein Kindheitstraum wird wahr

Hej zusammen! Wie geht es euch? Hier bei uns merken wir, dass jetzt in der zweiten Welle mit strengeren Einschränkungen viele traurig und hoffnungslos sind. Im Frühjahr konnte man noch draußen sein, sich treffen und sich auf das Licht und den Sommer freuen. Es fühlt sich schwer an, in die dunkelste Zeit des Jahres zu kommen, mit Dunkelheit sowohl in der Weltsituation als auch im Geist. ABER auch wenn nicht alles wie gewohnt ist, gibt es sehr viel Schönes auf das man sich konzentrieren kann, vor allem in der Vorweihnachtszeit. Ich denke, es könnte ein eigener Beitrag werden, über alles, was wir noch haben und genießen können. Es gibt eine Zeit jenseits der Pandemie, es gibt helle Lichtpunkte, die die Dunkelheit vertreiben.

Heute wollte ich euch einfach nur Hallo sagen von Orust und meinem Aussicht vom Arbeitstisch.

Es ist heute hier draußen sonnig, frostig und atemberaubend schön.

Auch die runtergefallen Äste und das Unkraut hinter der Hütte ist schön in seinem Frostkleid.

Ich sitze und schreibe mitten in der Bauunordnung…

…aber das spielt keine Rolle, weil unser Holzofen endlich installiert und fertig ist! Wir brennen mit voller Fahrt, und jetzt holt das Knistern des Feuer mein Tastaturgeklapper ein. Ich habe von einem Holzofen geträumt, seit ich ein Kind war (ich weiß, seltsamer Traum für ein Kind, aber ich dachte, es sah so gemütlich aus in den Filmen über die Bullerbü-Kinder.) Hoffe, ihr habt einen wirklich schönen Freitag! ♡

Letzte Woche vor Weihnachten

Einen Guten Morgen in dieser letzten Woche vor Weihnachten. In einer idealen Welt wäre diese Zeit nur voll mit gemütlichen Dingen, ein Herunterfahren vor den Feiertagen und eine totale Hingabe für alles was mit Weihnachten zu tun hat. Für meinen Teil fühlt es sich am meisten stressig an mit allem was ich machen möchte bevor die Kinder ihre dringend benötigte Weihnachtspause bekommen. Ich würde so gerne die Ansprüche und alle notwendigen Zwänge und Verpflichtungen loswerden und Weihnachten auf das runterkochen worauf es wirklich ankommt. Zusammen zu sein, Zeit zu haben um mit jedem Kind in Ruhe alleine zu reden. Spiele spielen, stimmungsvolle Weihnachtsmusik hören, etwas Gutes essen, sich um einander etwas extra kümmern. Wenn ich alles was getan werden muss wegdenke, dann gibt es ein paar Dinge mit der ich diese Woche füllen möchte:

  • Weihnachtssüßigkeiten mit den Kindern backen. Mozartkugeln und eine gute karamellartige Sache mit Cornflakes machen wir immer.
  • Pfefferkuchen mit Zuckerguss verzieren.
  • Weihnachtsgeschenke in schönem Papier einpacken und mit einem Siegel versehen.
  • Glögg (Glühwein) trinken
  • Die Tanne ins Wohnzimmer und dekorieren. Richtige Kerzen und altmodische nordische Dekorationen wie Strohfiguren und Fahnen sind am schönsten.
  • Einen großen Strauß mit Weihnachtsblumen anschaffen und noch viel mehr Hyazinthen.
  • Weihnachtsgrüße an alle Bekannten und Lieben schreiben.
  • Ein fantastisches Abendessen bei unserem lokalen Italiener essen, um die Weihnachtsferien der Kinder zu feiern.

Ich hoffe du hast eine schöne Woche. ♡

Bilder für diesen Beitrag: Einleitungsbild, Glühwein und Christbaum von Gastfotografin Amanda Falkman. www.frknfalkman.se; Mozartkugeln von bakasockerfritt.se; Geschenk mit Siegel von The Bridal Rooms of Wellswood.

Ein Lebenszeichen

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Hallo zusammen! Es ist schon viel zu lange her. Meine großen Pläne für den Blog-Sommer sind völlig zusammengebrochen und ich habe mich auf andere Dinge konzentriert. Ich hoffe aufrichtig, dass ihr noch da seid und lesen möchtet, weil ich bin so eifrig und gespannt darauf, diesen Blog wieder zum Leben zu erwecken. Wir sind nach einem langen, verwilderten Sommerurlaub auf Orust wieder zurück in der Stadt.

Der Kontrast zwischen Alltag und Sommerleben könnte nicht größer sein. Sechs Wochen lang sind wir nur die ganzen Tage draußen gewesen, die Schminktasche lag irgendwo weit in einer vergessenen Schublade, das Handy musste sich damit begnügen, allein und still in der Hütte zu sein und die Kinder haben nicht ein einziges (!) Mal nach dem iPad gefragt. Wir haben im Freien gefrühstückt, jeden Morgen von einer Wand aus Vogelgezwitscher aus dem Wald begleitet, auf staubigen Feldwegen geradelt, gebadet (vielleicht mehr als je zuvor) und jedes Gemüse gegrillt, das unser kleiner Dorfladen hervorbringen konnte. Edward hat gelernt, Rehe zu sagen, nachdem er sie beobachtet hat, wie sie ganz in der Nähe von uns in der Abendsonne grasen. Eine Sonne, die die ganze Welt perfekt goldgelb und schimmernd macht. Jede Nacht haben wir gesehen, wie die Sonne über dem Feld unterging, in wechselnden Farben, orange, tiefblau, rosa. Manchmal hielten die Scheinwerfer eines weit entfernten Autos an, um einen Elch zu sehen. Spät abends sind wir in die Hütte gekrochen, wo vier Matratzen hintereinander gereiht lagen. Die Kinder sind mit Sand auf der Kopfhaut, schmutzigen Zehen und warmer Sommerhaut eingeschlafen, so wie es in den Sommerferien sein sollte. Kein Muss, keine Zeiten, nur Leben und Lebensfreude.

Aber jetzt sind wir, wie gesagt, wieder in der Realität. Die Kinder waren beim Friseur, der ein paar Kilo Salz und Sand aus den Haaren spülte, alle verfilzten Knoten des Sommers auskämmte und das wegschnitt was die Sonne und das Meer abnutzte. Ich habe ihre trocknenden Mückenstiche eingeschmiert, habe saubere, gebügelte Kleidung bereitgelegt und heute Morgen waren zwei wirklich zivilisierte Schulkinder, die dem ersten Tag des Herbstsemesters entgegen marschierten.

Dieses schöne, flüchtige Gefühl eines Neuanfangs lag in der Luft, als ich dann ins Büro ging. Gemeindearbeiter fegten die Straßen, die Sauerteigbäckerei hatte wieder geöffnet und viele Kinder mit neuen Rucksäcken machten sich auf den Weg den Hügel hinauf in Richtung Schule. Der Herbst ist immer noch ein leeres Blatt Papier mit neuen Möglichkeiten, und nach diesem Sommer sind wir bereit. ♡

November…Novent?

Hej zusammen! Hoffe es geht euch gut! Heute, als ich ins Büro ging, war es wirklich November in jeder Ecke. Der kleine Marktplatz war grau, der Himmel war grau, die Bäume waren leer von Blättern und die Luft war mit einer seltsamen Mischung aus Nebel und Nieselregen gefüllt. Ich habe irgendwo gelesen, dass der November der Monat ist, den die Leute am wenigsten mögen. Persönlich finde ich Januar-Februar noch ein wenig schlimmer. Aber ein lustiger Begriff, den ich immer öfter höre, ist Novent. Habt ihr davon gehört? Bei Novent geht es darum, den November zu einer Art Vorgeschmack auf die Adventszeit zu machen, mit all der Gemütlichkeit die sie mit sich bringt. Ich werde das berücksichtigen! Besonders in diesem Jahr, das so schwer ist.

Ich möchte noch nicht ganz auf das Weihnachtsgefühl eingehen, aber es darf sich langsam anschleichen…

…wie in einer besonders schönen Tischdekoration an einem normalen, grauen Dienstag…

… mit einer wärmenden Suppe (hier eine Brokkoli-Suppe, die jeder bei uns zu Hause liebt), frisches Sauerteigbrot und Apfelmost dazu.

Fühlt sich besonders wichtig an, viel draußen zu sein und das klein wenig Tageslicht zu fangen, das wir haben…

…die Meeresbrise fühlen…

…und eine Kaffeepause machen mit wärmenden Getränken und hausgemachtem Gebäck.

Jeden Morgen ist es pechschwarz draußen, wenn ich aufsteht. Ich zünde Kerzen an, schalte das Radio bei geringer Lautstärke ein. Die Kinder liegen so friedlich und warm in ihre Bettdecken gesponnen, dass es sich fast unnatürlich anfühlt, sie aufzuwecken. Ich möchte, dass sie so weich und sanft wie möglich aufwachen. In den letzten Tagen habe ich für sie etwas Heißes zu trinken vorbereitet…

… Und brachte die Tasse und eine schnurrende Katze zu ihrem Bett und ließ sie dort aufwachen. 

Heute war es Hagebuttensuppe mit Sahne und kleinen Mandelkeksen. Dieses Getränk symbolisiert für mich so viel Geborgenheit und Kindheit.

Manche morgen werden natürlich nicht so. Wir laufen herum und suchen nach Dingen, die sie zur Schule bringen sollten, jemand ist zu langsam und ist immer noch auf der Toilette, während die anderen in der Halle warm gekleidet sind und frustriert stampfen. Aber wenn wir wie heute aufwachen, wird der ganze Morgen besser, jeder scheint ein wenig mehr bereit zu sein um den Tag anzugehen. Das wird unser Novent sein.

Alle Bilder in diesem Beitrag (mit Ausnahme des Beitragsbildes) sind von Gastfotografin Amanda Falkman. www.frknfalkman.se

Mein Donnerstagmorgen

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Der Tag begann damit, dass wir alle etwas zu spät aufwachten und ich fühlte mich die ganze Zeit einen Schritt hinterher. Da wir gestern Abend nicht zu Hause waren, hatte ich nicht die üblichen Vorbereitungen getroffen, welche den Morgen etwas erleichtern und reibungsloser machen. Oh Gott, was für einen Unterschied das macht, habe ich entdeckt. Musste gefrorenes Brot für das Kinderfrühstück direkt auf dem Herd erhitzen (warum haben wir keinen Toaster?), herumlaufen und die Turnbeutel der Kinder suchen, den Julius nach den neuen Worten von der Hausaufgabe befragen, und gleichzeitig Handschuhe, Mützen und Jacken finden, die wie eine Hindernisbahn im ganzen Haus verstreut lagen. Puh. Kurz bevor wir gingen, schaute ich in den Spiegel, bemerkte dass ich eine total komische Frisur hatte. Ich konnte aber keinen Mütze oder Schal finden, um sie zu verstecken, also versuchte ich, das Schlimmste flach zu drücken und so waren wir auf dem Weg. Als ich den Kinder auf Wiedersehen winkte, traf ich natürlich einen Bekannten, der in die gleiche Richtung musste und von seinem Fahrrad absprang, um mit mir zu gehen. Ganz nett, aber gerade heute fühlte ich mich wie eine Mischung aus der Mutter in den Simpsons und einem Troll mit meiner Frisur und wäre am liebsten allein gewesen.

Jetzt bin ich auf jeden Fall zu Hause, habe mich gekämmt und ein paar Liter Kaffee gekocht. Werde versuchen, den Tag mit effektiver Arbeit zu beginnen, weil am Nachmittag um 14 Uhr in Edwards Kindergarten ein Luciafest ist. Unser Kleiner Mann sollte da Lebkuchenmann spielen, es wird so niedlich werden alle die kleinen Leben zu sehen. Ich möchte morgen ein wenig mehr über die Lucia Feierlichkeiten schreiben, da ist ja der eigentliche „Luciatag“, schau doch gerne dann wieder vorbei. ♡

Gesucht: Deine Kindheitserinnerungen

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Gibt es etwas, das Erinnerungen zurückbringen kann, wie zum Beispiel Geschmäcke und Gerüche? Ein einziger Biss von etwas kann leicht einen Jahrzehnte zurück schleudern. An einen Ort, der vielleicht nicht mehr existiert, an die Gemeinschaft mit Menschen, die gegangen sind, und an sich selbst in einem völlig anderen Alter. Wenn ich jetzt das Brot backe, das meine Oma jede Woche gebacken hat, darf ich für eine Weile zurück in ihre Küche. Zum geschätzten Gefühl der totalen Geborgenheit. Zu meiner Oma, die nicht mehr da ist, in ihrem abgenutzten orangen Morgenmantel und einem Lockenwickler in der Stirn. Oder wenn ich Rhabarbermus esse, dann bin ich plötzlich neun Jahre alt und komme an einem Sommerabend nach Hause in mein Kinderheim (das schon lange verkauft ist). Mit kalten Wangen und glücklich müde nach dem Verstecken spielen mit allen Kindern der Nachbarschaft und da steht Mama am Herd und kocht Mus aus all dem Rhabarber, mit dem der ganze Garten überschwemmt ist.

Als ich über den Madeleine Kuchen schrieb, die in Prousts Klassiker die unterdrückten Kindheitserinnerungen des Protagonisten heraufbeschwören, kam ich auf eine lustige Idee, die ich gerne zusammen mit dir umsetzen würde! Es funktioniert so: Du schickst mir ein Rezept für etwas, das wirklich Kindheitserinnerungen in dir weckt. (Jedoch kein Fleischgericht, weil ich Vegetarier bin) Ich koche oder backe es, mache Bilder und poste es auf dem Blog. Am liebsten zusammen mit einer kleinen Hintergrundgeschichte und einem Foto von dir als Kind. So werde ich meine Kindheitsrezepte mit euren als Feature hier auf dem Blog abwechselnd posten. Was meint ihr, gewiss brauchen wir in diesen Zeiten doch ein wenig Realitätsflucht und Nostalgie?

Sende deinen Beitrag via E-Mail direkt an mich. Ich wäre so, so glücklich, wenn du mitmachen möchtest. ♡

♡ Hier kannst du mehr über Frau Schweden lesen ♡

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