#10: Genau das, was jemand anderes braucht

Gestern war hier zu Hause, eine meiner Säuberungsaktionen im Gange! Mein Traum ist es, genau das zu haben, was ich brauche und alles an seiner Stelle. (Im Moment ist es so etwas wie eine Utopie mit einem bald Dreijährigen, der die Sachen die ganze Zeit überall herumzieht). Wie auch immer, alles Aussortierte schenke ich weiter. Das bringt uns zum heutigen Fenster:

Verschenke etwas, das du aussortiert hast.

Sicherlich muss die Konsumtion der Zukunft kreisförmig sein, genau wie die der Vergangenheit? Das Wissen früherer Generationen, wie man Dinge baut die Hunderte von Jahren halten, anstatt nur für die nächste Saison wenn wieder neue Trends eingeführt werden, glaube ich, wird eine begehrte Fähigkeit sein. Was uns einmal so offensichtlich war, muss es wieder werden: das zu reparieren, was kaputt ist, anstatt es weg zu verwerfen. Kleider zu tragen, bis sie abgenutzt sind und dann darüber nachdenken, was man aus dem Stoff machen kann.

Viele von uns leben mit einer Überfülle von Dingen und was man aussortieren, kann genau das sein, was jemand anderes braucht.

Was gibst du heute weg? ♡

#9: Schalte den Bildschirm aus, schalte alles aus, was dich zersplittert und dein Herz kalt macht

Das heutige Fenster birgt eine echte Herausforderung:

Habe einen bildschirmfreien Abend.

Normalerweise landen wir auf der Couch vor dem Fernseher, wenn die Kinder eingeschlafen sind. Manchmal auch mit dem Handy oder im schlimmsten Fall dem Computer zusätzlich. Und natürlich ist es toll, in eine gut gemachte TV-Serie zu entfliehen und sich für eine Weile zu entspannen. Es gibt ja so viele gut produzierte Sendungen da draußen. Irgendwie hat der Fernseher das uralte Lagerfeuer ersetzt, etwas, um sich rundherum zu versammeln und gemeinsam an einer Geschichte zuzuhören. Aber wenn wir gleichzeitig, jeder für sich, die Arbeits-E-Mails liest oder Lebensmittel einkauft, wird es einfach ein bisschen … zersplittert.

Warum also nicht alle Bildschirme für einen Abend ausschalten? Kerzen anzünden, Brettspiele spielen, Tee trinken und ohne Ablenkungen miteinander reden. Lass dein Herz warm werden. ♡

#8: Fensterchen Nummer Acht ist jetzt offen

Das heutige Fenster steht im Zeichen der Tiere und enthält:

Esse heute vegetarisch.

Vor Weihnachten könnte es einem ein weniger übel werden, mit all der grotesken Werbung für Fleisch, die jeden Flyer und jede Anzeige füllt. Ich bin seit vielen Jahren Vegetarier und kann mir das Leben nicht anders vorstellen. Trotzdem kann ich die Geschichte der Menschheit als Fleischfresser respektieren, wo sie in vielen Fällen unser Leben gerettet hat.

Ich erinnere mich, wie meine Oma mir erzählte, wie sie auf einem Bauernhof aufwuchs. Die Kinder hatten Namen für alle Tiere und zu Weihnachten machte man es ihnen extra schön mit Stroh in der Scheune. Sie hatten die besten Winteräpfel gespart, die die Tiere am Weihnachtsmorgen bekamen. Sie wussten, wie wichtig die Tiere waren, um die große Familie zu ernähren und behandelten sie immer mit Respekt. Das Schwein wurde auf dem Hof geschlachtet und jeder auch so kleinster Teil des Tieres wurde verwertet. Die Grundnahrungsmittel für Omas Familie waren vegetarisch und Fleisch war ein seltener Luxus. Obwohl es nur wenige Generationen entfernt ist, ist die Realität für die heutigen Fleischtiere eine ganz andere als zu Omas Zeiten, wie jeder weiß. Kurze Leben ohne die Möglichkeit im Freien zu sein, lange und überfüllte Transporte zu Schlachthöfen und schmerzhafte Tötungsmethoden. Als es zuerst ein Luxus gewesen war, scheint es nun so dass viele denken, dass Fleisch in so ziemlich jeder Mahlzeit enthalten sein sollte. Ich denke, das Urteil der Zukunft gegen die Fleischindustrie wird hart sein, also nutze die Gelegenheit, heute mehr vegetarisch zu essen und verbreite etwas Hoffnung für die Tiere. ♡

Solche Leckereien backe ich auch gerne mit den Kindern und die verbleiben die einzigen Schweine bei meinem Weihnachtsessen.

#7: Fenster Sieben – Für deine Sinne

Meine Yogastunden sind für mich die Höhepunkte der Woche, eine kleine Weile für mich ohne alle Anforderungen und Belastungen des Alltags, in der Anwesenheit mit mir selbst. Ich habe viele Jahre Übung gebraucht, um es zu lieben. Am Anfang fand ich es meistens nur langweilig. Außerdem bin ich steif und unflexibel mit langen Beinen und Armen, die nie in die richtige Position zu kommen schienen. Aber in den ruhigen Worten des Yogalehrers hatte ich das Gefühl, dass etwas in meinem Leben fehlte. Obwohl meine Gedanken während der Meditation immer wegwanderten, spürte ich Gold irgendwo etwas weiter weg. Und Gold ist wirklich das, was ich erhalten habe, durch die Bewegungen und die rhythmische Atmung habe ich langsam aber sicher eine etwas höhere Sinnespräsenz erreicht. Das heutige Fenster folgt diesem Thema und umfasst Folgendes:

Mache einen Spaziergang der Sinne.

Mache eine Pause bei deinem Spaziergang, während du dich auf einen Sinn nach dem anderen konzentrierst:

  • Nutze das Sehen – schließe die Augen und mache zwei tiefe Atemzüge, öffne dann deine Augen und schau dich um. Wie sieht die Straße aus, auf der du gehst? Wie sehen die Details der Umgebung aus?
  • Nutze das Gehör – werde aufmerksam auf die Geräusche um dich herum, was hörst du? Konzentriere dich für einen Moment auf die verschiedenen Klänge und lasse sie so sein wie sie sind, ohne zu bewerten.
  • Nutze den Geruch – Konzentriere dich auf die Düfte um dich herum. Welche Art von Gerüchen erkennst du?
  • Nutze das Gefühl – Achten auf dein Gefühl, ist es kalt oder heiß? Wie fühlt sich der Boden unter den Füßen an? Wie fühlt sich die Kleidung auf deinem Körper an, konzentriere dich für eine Weile, ohne zu bewerten.

Also, Schuhe anziehen, so gehen wir raus und spazieren!

#6: Heute öffnen wir das sechste Fenster…

…und dort finden wir ein wenig Selbstliebe:

Treffe dich selbst im Spiegel und sage etwas Nettes.

Habt ihr die Netflix-Dokumentation über die Drillinge gesehen? Sie wurden bei ihrer Geburt getrennt, wuchsen unwissend voneinander auf und trafen sich durch einige Zufälle erst in ihrer Jugend wieder. Ohne es, für diejenigen unter euch zu verderben, die sie noch nicht gesehen haben, hat die Dokumentation viel in mir geweckt. Ich dachte darüber nach, wie es sein würde, ein schwindelerregender Gedanke, in einen Raum zu treten und eine Person zu treffen, die genauso aussieht wie ich. Sich selbst in die Augen zu Blicken im Erwachsenenalter. Wie würde ich über diese Person fühlen? Ich hoffe es wäre Interesse und Liebe.

Ich war immer mein eigener größter Kritiker. Sicher, ich kann sehen, dass ich gute Dinge tue und genüge, aber harte Worte sind nur allzu häufig, wenn ich mit mir selbst spreche. Diese bedingungslose Liebe die ich für die Kinder habe, ist schwer für mich selbst zu finden. Ich würde die Kinder nie so hart beurteilen, wie ich mich selbst beurteile. Und wenn sie einen Fehler machen, würde ich diesen niemals mit ihrer Person gleichsetzen. Warum also tue ich mir das selber an?

Die heutige Herausforderung wird es sein, mit verzeihenden und interessierten Augen auf sich selbst zu schauen. Der Versuch, einen schönen Raum der Selbstliebe zu schaffen. Die Dichterin Kristina Lugn schrieb, was ich für etwas so Schönes hielt. Alle sollte ein Bild von sich als Kind in der Geldtasche haben. Und sich von Zeit zu Zeit fragen: Wie kümmere ich mich um dieses Kind? Sich selbst als Kind zu sehen und darüber nachzudenken, wie man sich selbst behandelt.

Ich in Edwards Alter. Ziemlich ähnlich, oder?

Wünsche euch einen schönen 2. Advent, einen frohen Nikolaus und einem speziellen Menschen für uns alles Liebe zum Geburtstag – in deinem Spiegel gibt es viel Nettes zu sagen. ♡

#5: Fenster Nummer fünf – ein seltener Luxus

Hinter der heutigen Lücke finden wir:

Schreiben einen Brief an jemanden, den du vermisst.

Hinter dem Haus, in dem ich aufwuchs, gab es eine große Plantage von Hagebuttensträuchern, durch die wir Kinder kleine Gänge hatten. Eines Tages, als ich sechs Jahre alt war und wie üblich im Zickzack durch die Büsche in Richtung Spielplatz streifte, stand am Ende der Sträucher ein Mädchen von der gleichen Größe wie ich da. Sie hatte ganz weißes Haar und nette Augen, die mich ein wenig schüchtern ansahen. Seit diesem Tag war Jessica meine beste Freundin und wir sind einander durchs Leben gefolgt.

Wir wuchsen in der gleichen Gegend auf, waren in der gleichen Klasse und trafen uns jeden Tag. Als wir fünfzehn waren, bekam ihr Vater einen Job in einer anderen Stadt und sie zogen ungefähr 400 km weg. Es war die erste große Traurigkeit meines Lebens, aber wir riefen uns jeden Tag an, immer zur gleichen Zeit. Darüber hinaus schrieben wir uns mehrere Briefe pro Woche, die ich immernoch habe. Heute lebt sie mit ihren drei Kindern im gleichen Alter wie meine in Stockholm, und obwohl wir uns nicht mehr jeden Tag hören, geht derselbe Dialog weiter, der seit dreißig Jahren geführt wird, und ich hoffe, noch viele, viele Jahre mehr.

Manchmal denke ich darüber nach, wie schön es wäre, wenn wir wieder nah beieinander leben würden, es ist so besonders mit Freunden, die alles über dich wissen und du kannst einfach dort weiterreden wo du zuletzt aufgehört hast. Heute bin ich diejenige, die einen Brief an Jessica schreibt, kann mich eigentlich nicht erinnern, wann ich das zuletzt gemacht habe. Etwas, das uns vor zwanzig Jahren so natürlich war, ist zu einem seltenen Luxus geworden.

Wer bekommt deinen Brief?

#4: Was verbirgt sich hinter Fenster Nummer 4?

Ja, nämlich:

Erinnere dich an den besten Tag des Sommers.

Der Sommer 2020 war für uns und sicherlich auch für dich ganz anders als alle anderen. Wir waren immer am selben Ort und reisten überhaupt nirgendwo hin. Ich glaube, wir waren den ganzen Sommer nur einmal in der Stadt. Das einzige was wir vermissten, war nicht in der Lage zu sein um Marios Familie zu treffen, sonst hatten wir wirklich einen schönen und ruhigen Sommer mit Ozeanen voll mit Zeit zusammen. An einem der schönsten Sommertage hatten wir Besuch von guten Freunden und ich denke, es war eine besondere Sommererinnerung für uns alle.

Die Luft war lauwarm, nur eine leichte Brise, die in den Haaren spielte. Die Kinder haben den ganzen Tag nur gebadet.

Die beiden Kleinsten wollten im Sand eingegraben werden. ♡

Es war einer jener Tage, an dem alles stimmte. Das Essen war erfolgreich, der Gefrierschrank war voll mit Eis, alle waren glücklich. Wir saßen bis spät in die Nacht und sahen eine Sonne, die immer noch etwas wärmte, langsam über den Feldern untergehen. Es fühlt sich heute fast wie eine Utopie an, wenn die Sonne kurz nachdem sie aufgegangen ist wieder untergeht und man sich nicht in größeren Gruppen treffen kann. Dann ist es zumindest schön daran erinnert zu werden, dass es andere Zeiten gibt und dass es wieder Sommertage wie diesen geben wird.

An welchen Sommertag erinnerst du dich heute?

#3: Guten Morgen 3. Dezember!

Ich hoffe, ihr seid mit dabei und verbreitet etwas Licht auf der Welt.
Das heutige Fenster enthält:

Gestalte etwas mit deinen Händen.

Meine Vorfahren waren, soweit zurück wir wissen, Bauern. Ich denke, in Wirklichkeit bin ich nur eine verwirrte Bauerin, die versucht, in einem anderen Alltag als meine Vorfahren einen Sinn zu finden. Sachen die mich gut fühlen lassen sind, wenn ich meine Hände in der Erde habe, Gerichte von Grund auf koche und von Kindern und Tieren umgeben bin. Der Natur Aufmerksamkeit zu schenken, den Wechsel der Jahreszeiten beobachten, den Blick auf den Horizont weilen. Und mit den Händen etwas erschaffen können.

Der Trick besteht darin, es sich selbst nicht zu schwer zu machen. Wie hier haben die Kinder und ich Orangenscheiben im Ofen getrocknet und auf einem Nähfaden aufgehängt. Es riecht wunderbar und wird sehr schön für Weihnachten sein. Außerdem, narrensicher auch für mich, wo nicht so geschickt ist.

Die obere Schleife ist auf die gleiche Art und Weise gemacht besteht jedoch aus Popcorn und kann auch im Weihnachtsbaum oder um einen Türpfosten niedlich sein. Die Kinder aßen mindestens jedes andere Popcorn, aber sie konzentrierten sich wirklich lange und sorgfältig während dieses Handwerks.

Etwas anderes, das ich gerne noch einmal versuchen möchte, ist Gegenstände aus Ton oder Lehm zu formen. Getöpfert habe ich seit dem Kunstunterricht im Gymnasium nicht mehr. Ich erinnere mich, dass ich es damals geliebt habe. Fühle dich frei zu schreiben was deine Handwerke oder kreative Ideen sind. ♡

Hagebuttensuppe (für Regine ♡)

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Letzte Woche erschien eine Tasse Hagebuttensuppe in einem Beitrag und ich wurde nach dem Rezept gefragt. Hagebutten ist unglaublich reich an Vitamin C und bevor Schweden begann, Obst aus südlichen Breitengraden zu importieren, war es eine sehr wichtige Quelle für uns. Die getrockneten Schalen der Hagebutte mahlte man zu einem feinen Mehl. Trotz all den exotischen Früchten lieben wir immer noch unsere Hagebuttensuppe und das Pulver wird überall hier in Schweden verkauft. An der kleinsten Tankstelle kann man ein fertiges Paket kaufen, das nur mit heißem Wasser vermischt wird oder noch einfacher gibt es fertige Hagebuttensuppe in den Kühlregalen zum direkten verzehr. Hagebuttensuppe schmeckt Kindheit für mich und immer, wenn die Kinder krank sind oder ich sie extra verwöhnen möchte, serviere ich ihnen die Suppe. Entweder in einem Becher oder wie es meine Großeltern oft genossen, in einem tiefen Teller mit Schlagsahne und Mandelbiskuits als alltägliches Dessert.

Meistens benutze ich die fertige Mischung, aber ich habe auch versucht, meine eigene zu kochen. Die wird etwas weniger süß und voller im Geschmack. Hier kommt das Rezept:

Zutaten:
– 0,5 dl Hagebuttenpulver
– 6 dl Wasser, kalt
– 1,5 dl Kristallzucker
– 1 EL Kartoffelmehl
– 1 EL Zitronensaft
– 2 EL Honig, flüssig
– 2 EL heller Muscovado-Rohzucker (oder normaler Rohzucker)

Zubereitung:

  • Das Hagebuttenpulver mit dem Kartoffelmehl mischen.
  • Ein Kochtopf mit kaltem Wasser füllen und die Hagebuttenpulver-Kartoffelmehlmischung einrühren.
  • Die Suppe rasch aufkochen lassen und den Zucker, Rohzucker, Honig und Zitronensaft zugeben.
  • Die Suppe vom Herd nehmen und heiß in Tassen mit Vanilleeis oder kalt mit einem Spritzer Sahne und Mandelbiskuits servieren.

Das Pulver kann man in der Regel in Reformhäusern und Naturkostgeschäften finden. Für diejenigen unter euch, die in Lustenau und Umgebung leben, muss ich unseren Freund Andreas von ILGO Naturprodukte empfehlen, der es in seinem Sortiment hat. Als wir fragten, ob er es hatte, war er mehr daran interessiert, dass wir Werbung für ein fantastisches Potenzmittel machen, welches er gerade in sein Geschäft bekommen hatte, so jetzt wisst ihr das auch. 🙂

Hoffe ihr möchtet die Hagebuttensuppe versuchen und lässt mich wissen was ihr denkt! (Ich könnte noch hinzufügen, dass Mario zu Beginn seiner Zeit in Schweden dachte, dies sei eine sehr seltsame Erfindung, aber ich denke, er hat sich daran gewöhnt.)

#2: Zeit für Fenster Nummer zwei!

Hinter dem zweiten Fensterchen kommt dieses zum Vorschein:

Rufe jemanden an, der alleine ist.

Heute werde ich mir etwas mehr Zeit nehmen, um meine Großmutter anzurufen, die 88 Jahre alt ist und alleine lebt. Alle ihre üblichen Routinen mit Chor, Kirche, Abendessen mit Freunden sind natürlich abgesagt und ich kann mir kaum vorstellen, wie langweilig und deprimierend das ist. Jedes Mal wenn ich sie anrufe sagt sie, kurz bevor wir auflegen: Danke dass du angerufen hast, du hast keine Ahnung, was das für mich bedeutet. Nein, das habe ich wahrscheinlich nicht.

Etwas so Kleines und Einfaches für uns kann so groß und wichtig für jemand anderen sein.

Die Jugend von Oma und Opa war von Krisenzeiten durch den Zweiten Weltkrieg geprägt. Ein paar Jahre nach dem Ende des Krieges haben sie geheiratet, ich denke, ihr Glaube und ihr Vertrauen an die Zukunft strahlen von diesem Bild aus.

Wen rufst du heute an? ♡

#1: Heute öffnen wir das erste Fenster!

Guten Morgen! So toll, dass ihr mich bei meinem Adventskalender begleiten möchtet. Hinter Fenster Nummer eins finden wir folgendes:

Schreibe drei Dinge auf, für die du dankbar bist.

Ich habe in meinem Leben von Zeit zu Zeit ein Dankbarkeitstagebuch geschrieben und weiß eigentlich nicht wirklich, warum ich es nicht immer tue. Es ist wie das Leben im Allgemeinen: Das worauf man sich konzentriert, wächst. Je mehr ich über Dankbarkeit nachdenke, desto dankbarer werde ich für das Leben, das ich bekommen habe. Gerade heute schreibe ich folgendes auf:

  1. Meine Familie, die mich sowohl sicher als auch stark fühlen lässt.
  2. Das gemütliche Weihnachtsgefühl, das sich langsam bei uns zu Hause einfindet.
  3. Eine Zeichnung, die ich von Edward bekommen habe. (Ein wackeliger, runder Ball den er, fast vor Stolz platzend, mir gab und fragte, ob ich ihn an die Wand hängen wollte.)

Was sind deine drei?

Wir hören uns morgen wieder. ♡

Folgt mit bei Frau Schwedens Licht-Kalender

Jetzt beginnt der Countdown zur gemütlichsten Zeit des Jahres! Auch wenn Weihnachten in diesem Jahr anders sein wird, werde ich dafür sorgen, dass es für meine Lieben mindestens so schön und fein wird wie sonst. Wenn es eine Sache gibt, die mir diese Pandemie angetan hat, dann ist es, das Licht auf das zu richte, was wirklich wichtig ist. Weg vom Konsum und Stress und hin zum einfachen, nahen. Weihnachten bei uns sollte herzlich, warm und tröstend sein. Ein paar ausgewählte Geschenke, die leckersten Pralinen, einfache, natürliche Dekorationen und weg mit allem das zerbricht und splittert. Zusammensein ist das was zählt und das hören können wonach sich das Herz sehnt.

Dezember ist in der Regel gefüllt mit wunderbaren Aktivitäten: Weihnachtsfeiern, Luciafest, Abschlussveranstaltungen und Partys. Dieses Jahr verpassen wir all das, aber vielleicht bekommen wir etwas anderes? Ich werde mich zumindest auf die Ruhe und das Helle konzentrieren und hoffe, dass ihr mitkommen wollt! Ich habe nämlich einen Adventskalender vorbereitet, Frau Schwedens Licht-Kalender, in dem jedes Fensterchen bis Heiligabend etwas enthält, das dir selbst oder einem Mitmenschen Freude oder Liebe bringt.

Morgen öffnen wir das erste Fensterchen! Verspreche mir, dass du reinschaust. ♡

Wenn das erste Lichtlein brennt, ist die Tür zu Weihnachten ein Spalt weit offen

Guten Morgen und frohen Advent an euch! Ich wünschte, ihr könntet spüren, wie gut es in unserer Küche duftet. Ich habe die traditionellen Safranbrötchen (Lussebulle) gebacken und frisch gemahlenen Weihnachtskaffee gebraut, der Düfte von Zimt und Kardamom in jedem Winkel verteilt.

Wir haben den Tisch mit Omas feinem Porzellan, handbesticktem Weihnachtstischtuch und den drei Zuckerlaternen der Kinder gedeckt. 

Ich habe etwas Wintergrün aus dem Garten reingeholt und in unsere neu gefundene Flohmarktvase aus den 1940er Jahren gestellt. Bezahlte 5 kr d.h. 50 Cent (!!!!!) dafür, weil die nette Flohmarktdame findet, dass wir so oft dort einkaufen. Liebe die Vase!

Jetzt läuten die Kirchenglocken über dem Marktplatz und vermischen sich mit Tiger Daniels heller Stimme aus dem Fernseher und den Mädchen, die aus Elisabeths Zimmer kichern. Bald werde ich die ganzen Familie zu unserem nächsten See schleppen, der auch komplett weihnachtlich dekoriert ist. Es sieht so aus, als ob es ein guter Tag wird. ♡

Ein Kindheitstraum wird wahr

Hej zusammen! Wie geht es euch? Hier bei uns merken wir, dass jetzt in der zweiten Welle mit strengeren Einschränkungen viele traurig und hoffnungslos sind. Im Frühjahr konnte man noch draußen sein, sich treffen und sich auf das Licht und den Sommer freuen. Es fühlt sich schwer an, in die dunkelste Zeit des Jahres zu kommen, mit Dunkelheit sowohl in der Weltsituation als auch im Geist. ABER auch wenn nicht alles wie gewohnt ist, gibt es sehr viel Schönes auf das man sich konzentrieren kann, vor allem in der Vorweihnachtszeit. Ich denke, es könnte ein eigener Beitrag werden, über alles, was wir noch haben und genießen können. Es gibt eine Zeit jenseits der Pandemie, es gibt helle Lichtpunkte, die die Dunkelheit vertreiben.

Heute wollte ich euch einfach nur Hallo sagen von Orust und meinem Aussicht vom Arbeitstisch.

Es ist heute hier draußen sonnig, frostig und atemberaubend schön.

Auch die runtergefallen Äste und das Unkraut hinter der Hütte ist schön in seinem Frostkleid.

Ich sitze und schreibe mitten in der Bauunordnung…

…aber das spielt keine Rolle, weil unser Holzofen endlich installiert und fertig ist! Wir brennen mit voller Fahrt, und jetzt holt das Knistern des Feuer mein Tastaturgeklapper ein. Ich habe von einem Holzofen geträumt, seit ich ein Kind war (ich weiß, seltsamer Traum für ein Kind, aber ich dachte, es sah so gemütlich aus in den Filmen über die Bullerbü-Kinder.) Hoffe, ihr habt einen wirklich schönen Freitag! ♡

Sundsby Säteri und unser neues Familienmitglied

Wenn wir nach Orust fahren, passieren wir die Nachbarinsel Tjörn, wo es so viele schöne Orte zu entdecken gibt. Ein Ort, zu dem wir immer wieder zurückkehren, ist Sundsby Säteri, ein wunderschönes Landgut und Bauernhof mit zugehörigem Park inmitten von Bergen, Laubwäldern und Meeresbuchten.

Der Hof stammt aus dem 16. Jahrhundert und der atemberaubende Gemüsegarten ist erhalten und wird nach traditionellen Methoden geführt.

Ich glaube, ich habe vergessen, euch unser neuestes Familienmitglied vorzustellen. Jedenfalls ist hier Silber, Elisabeths Zwergwidder-Kaninchen, das in diesem Sommer bei uns eingezogen ist. Er lebt zusammen mit seinem Bruder, um den sich Elisabeths Freundin kümmert. Wirklich schön, dass die Mädchen die Tiere zusammen haben und das Stallputzen und Aufpassen untereinander aufteilen können.

Hier im Küchengarten waren sie im Himmelreich und liefen herum, probierten Kohlreste, Salat und gruben Karotten aus.

Ein Teil des Pflanzenbaues war für die Kinder gedacht, wo sie frei pflücken und probieren durften. Das wurde auch vom kleinen Mann geschätzt, der das Meiste was er finden konnte testete…

Elisabeth fand eine Bohne, die zur Jacke passte…

Es gibt viel Schönes für die Kinder, einen Naturspielplatz, spannende Wanderwege und diesen Karpfensee.

Nach dem wir Gemüse gepflückt und einen Kaninchenspaziergang gemacht hatten, wurden wir hungrig, also öffnete Edward das kleine Tor zur Außenterrasse des Cafés.

Sie hatten wirklich ein gutes, Corona-angepasstes System gemacht, bei dem man eine Nummer nahm und der Reihe nach aufgerufen wurde um rein zu gehen um zu bestellen.

Die Kinder haben bei Köttbullar zugeschlagen…

…und wir bestellten zwei Salate mit Grünem aus dem Küchengarten.

Bevor wir weiterfuhren, gingen Edward und ich in den kleinen Blumenladen. Er ist völlig unbemannt und man schreibt einfach auf einen Zettel, was man gekauft hat! Ich liebe dieses Vertrauen an die Menschen.

Edward und ich haben einige Frühlingszwiebeln herausgesucht, die er sorgfältig nach Orust mitnahm. Jetzt sind sie im Boden begraben und warten auf den Frühling. Hoffentlich sieht die Welt dann etwas heller aus. ♡

Heute ist kein gewöhnlicher Tag! 🇬🇧

Ich bin so aufgeregt, dass ich heute keine Zeit hatte, ein Sonntagshaus zu schreiben, meine Gedanken sind bei einer einzigen Sache. The Crown. Staffel 4 hat heute Premiere auf Netflix! Ihr habt wohl diese großartige Serie nicht verpasst, oder? Wenn du das hast, bin ich fast eifersüchtig auf dich, weil du drei Staffeln aufholen kannst!

Die Serie beginnt, als Königin Elizabeth II. im Alter von 27 Jahren zur Königin gekrönt wird und wir dann der britischen Monarchin durch alle Prüfungen des Lebens folgen dürfen. In der vierten Staffel sind wir in den 1980er Jahren angekommen und der Ehe von Kronprinz Charles mit der jungen Diana Spencer.

Sicherlich sieht Emma Corrin als Diana absolut umwerfend und erstaunlich aus, nicht wahr? So portraitähnlich und mit der gleichen Ausstrahlung von Schüchternheit und Charisma.

Und in der Rolle der Premierministerin Margret Thatcher sehen wir keine Geringere als Gillian Anderson. Diese Saison wurde von einer einstimmigen Gruppe von Rezensenten als die beste bisher bewertet, daher sind meine Erwartungen gelinde gesagt hoch.

Allerdings bin ich beim Aufladen vor der heutigen Premiere vielleicht etwas weit gegangen. Bereits am Freitag habe ich einen britischen Obstkuchen gebacken, der zwei Tage lang reifen soll, bevor er genossen wird. Also heute Abend gehen die Kinder früh ins Bett, wir brauen Tee und schneiden dicke Scheiben dieses Kuchens und bänken uns vor den Fernseher.

Dieser Kuchen ist super einfach zu backen, bekommt aber einen exklusiven und tiefen Geschmack und reift zu einer dichten und fast cremigen Textur. Es ist auch ein perfekter Kuchen, um zu Weihnachten zu backen! Hier ist das Rezept:

Für einem großen britischen Obstkuchen:
250 g Butter
1/2 dl Orangenmarmelade englischen Typs (bitter)
2 dl Zucker
3 Eier
4 dl Weizenmehl
3 dl Rosinen
100g Mandeln

So geht’s:

  1. Die Butter bei schwacher Hitze in einem großen Edelstahltopf schmelzen. Die Marmelade rein klicken und umrühren. Beiseite stellen, damit es ein wenig abkühlt. Eine  Form, die etwa 2 Liter hält, mit Butter bestreichen und Semmelbrösel darüber streuen. Den Ofen auf 160 °C vorheizen.
  2. Den Zucker in den Edelstahltopf mit dem Butter rühren und dann ein Ei nach dem anderen hinein. Zwischen jedem Ei kräftig umrühren. Das Mehl gleichzeitig mit Rosinen und ganzen Mandeln vermischen. Rühre den Teig so zusammen, dass sich wirklich alles richtig vermischt, so dass es keine „Mehltaschen“ gibt. Den schweren Teig in die gefettete Form legen.
  3. Backe den Kuchen im unteren Teil des Ofens für knapp 1 1/2 Stunden. Drehe den Kuchen um, aber lasse ihn unter der Form abkühlen. Dann in Alufolie einwickeln und für zwei Tage ruhen lassen, damit der Kuchen den richtigen Geschmack und Textur bekommt.

Ihr schaut heute Abend zu, nicht wahr? ♡

Überrasche mit schönen Apfelrosen

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Jemand fragte, was das für feine Gebäcke waren im gestrigen Post, so dachte ich, dass ihr das Rezept dazu bekommt. Sie sehen viel komplizierter aus, als sie tatsächlich sind und schmecken echt köstlich. Sehr schön, eine Apfelrose als Weihnachtlichen Nachtisch zu servieren. Hier kommt das Rezept:

Zutaten:
– 1 Rolle gekühlter Blätterteig, 250 g
– 30-50 g weiche Butter
– 2-3 EL Zucker
– 1-3 TL Zimt
– ca. 2 Stück rote Äpfel
– ca. 3/4 dl Wasser
– Saft aus einer Zitrone
– 1 Ei zum Einpinseln

So geht’s:

  1. Butter sehr dünn auf dem Blätterteig verteilen, nur so, dass Zimt und Zucker darauf haften bleibt. Mit Zimt und Zucker bestreuen. Etwa 5 cm breite Streifen schneiden.
  2. Die Äpfel teilen, entkernen und in sehr dünne Scheiben schneiden. Wasser und Zitronensaft in einer mikrosicheren Schüssel mischen. Die Apfelscheiben, vorzugsweise in zwei Durchgängen, reinlegen und für ca. 2 min in die Mikrowelle, bis sie leicht erweichen. Abtropfen lassen. Die Apfelscheiben abwechselnd auf einem 5cm breiten Blätterteigstreifen verteilen, so dass sie an der einen Kante leicht hervorschauen. Den Streifen zu Rosen aufrollen und in robuste Muffinsformen geben.
  3. Mit Ei bestreichen und bei 200 °C für 20-25 Min. backen lassen oder bis sie eine schöne Farbe bekommen haben und gut aufgepufft sind.

Es wird sehr lecker wenn du sie mit Vanillesoße oder Vanilleeis servierst. Hoffe du willst testen. ♡

Alle Bilder in diesem Beitrag sind von Gastfotografin Amanda Falkman. www.frknfalkman.se

November…Novent?

Hej zusammen! Hoffe es geht euch gut! Heute, als ich ins Büro ging, war es wirklich November in jeder Ecke. Der kleine Marktplatz war grau, der Himmel war grau, die Bäume waren leer von Blättern und die Luft war mit einer seltsamen Mischung aus Nebel und Nieselregen gefüllt. Ich habe irgendwo gelesen, dass der November der Monat ist, den die Leute am wenigsten mögen. Persönlich finde ich Januar-Februar noch ein wenig schlimmer. Aber ein lustiger Begriff, den ich immer öfter höre, ist Novent. Habt ihr davon gehört? Bei Novent geht es darum, den November zu einer Art Vorgeschmack auf die Adventszeit zu machen, mit all der Gemütlichkeit die sie mit sich bringt. Ich werde das berücksichtigen! Besonders in diesem Jahr, das so schwer ist.

Ich möchte noch nicht ganz auf das Weihnachtsgefühl eingehen, aber es darf sich langsam anschleichen…

…wie in einer besonders schönen Tischdekoration an einem normalen, grauen Dienstag…

… mit einer wärmenden Suppe (hier eine Brokkoli-Suppe, die jeder bei uns zu Hause liebt), frisches Sauerteigbrot und Apfelmost dazu.

Fühlt sich besonders wichtig an, viel draußen zu sein und das klein wenig Tageslicht zu fangen, das wir haben…

…die Meeresbrise fühlen…

…und eine Kaffeepause machen mit wärmenden Getränken und hausgemachtem Gebäck.

Jeden Morgen ist es pechschwarz draußen, wenn ich aufsteht. Ich zünde Kerzen an, schalte das Radio bei geringer Lautstärke ein. Die Kinder liegen so friedlich und warm in ihre Bettdecken gesponnen, dass es sich fast unnatürlich anfühlt, sie aufzuwecken. Ich möchte, dass sie so weich und sanft wie möglich aufwachen. In den letzten Tagen habe ich für sie etwas Heißes zu trinken vorbereitet…

… Und brachte die Tasse und eine schnurrende Katze zu ihrem Bett und ließ sie dort aufwachen. 

Heute war es Hagebuttensuppe mit Sahne und kleinen Mandelkeksen. Dieses Getränk symbolisiert für mich so viel Geborgenheit und Kindheit.

Manche morgen werden natürlich nicht so. Wir laufen herum und suchen nach Dingen, die sie zur Schule bringen sollten, jemand ist zu langsam und ist immer noch auf der Toilette, während die anderen in der Halle warm gekleidet sind und frustriert stampfen. Aber wenn wir wie heute aufwachen, wird der ganze Morgen besser, jeder scheint ein wenig mehr bereit zu sein um den Tag anzugehen. Das wird unser Novent sein.

Alle Bilder in diesem Beitrag (mit Ausnahme des Beitragsbildes) sind von Gastfotografin Amanda Falkman. www.frknfalkman.se

Sonntagshaus, heute als Dorf!

Guten Abend und ich hoffe habt einen schönen Sonntag! Wie ihr wahrscheinlich inzwischen wisst, liebe ich alte kulturelle Umgebungen und ich brenne dafür, dass unser kulturelles Erbe für unsere Kindern erhalten bleibt. Das heutige Sonntagshaus ist kein Haus, sondern ein ganzes Dorf! Es ist wirklich etwas Einzigartiges, Sätra Brunn aus dem 18. Jahrhundert, ist jetzt zum Verkauf.

Während des 17. Jahrhunderts waren Gesundheitsquellen in höchster Mode auf dem Kontinent und mit Inspiration aus Frankreich und Italien suchte der Arzt Samuel Skragge nach einem Quellensprung mit gesundheitsfördernden Wirkungen in Schweden. Schließlich fand er Sätra, etwa 10 km nordwestlich von Stockholm gelegen, testete die Wasserqualität dort, die sich als sehr mineralreich herausstellte, und baute Sätra Brunn im Jahre 1701.

Hier befindet sich das Pumpenhaus selbst, in dem die kostbaren Tropfen noch heute gesammelt werden. So schön!

Rund um die Quelle entstand eine Siedlung und Parks und Alleen wurden gebaut, wo man die Einnahme des Quellwassers mit stärkenden Spaziergängen kombinieren würde. Und die ganze Herrlichkeit steht jetzt zum Verkauf!

Auch wenn der Preis saftig ist, bekommst du echt viel dafür…

…wie zum Beispiel eine Kirche von 1863…

…mit schönem Interieur und einer fantastischen Orgel.

Hier wimmelt es nur so von schönen Holzhäusern. Und für den Service in deinem eigenen kleinen Dorf musst du dir keine Sorgen machen.

Hier gibt es einen Kindergarten…

…Restaurant…

…und eine Herberge…

… mit absolut wunderbaren Schlafzimmern,…

…sowie das dorfeigene Badehaus, Spa und Yoga-Studio.

Darüber hinaus eine Werkstatt, um die alten Fenster zu reparieren und alle Gebäude in einem Top-Zustand zu halten.

Und wenn du Lust auf einen Kaffee bekommst, gehst du einfach in das kleine, süße Café…

Und danach auf einen kleinen Ausflug zur Galerie.

Es ist schwer zu wählen, welches der Dorfhäuser das schönste ist. Dieses hier gefällt mir echt gut.

Und das Innere hat alle Richtig! Mit dekorativ gemalten Wänden, Rohrofen und wirklich breiten Bodenplatten.

Aber wenn ich frei träumen könnte, so glaube ich, dass wir in dieses schöne Haus einziehen würden. So pompös mit seinen zwei Balkonen und der abgeschiedenen Lage mit Fahnenmast und einem Rondell im Innenhof. Für 6.800.000 Euro wird der Traum vom Besitz eines ganzen Dorfes wahr! Die Eigentümer verkaufen jedoch nur an jemanden mit großem kulturhistorischem Interesse, so alle anderen brauchen sich erst gar nicht die Mühe machen. Das finde ich ehrenwert. Damit wünsche ich euch noch einen schönen Sonntag. ♡

Die Sehnsucht nach dem Meer

Wenn die Welt mit all ihrem Wahnsinn immer näher rückt, gibt es einen Ort, nach dem ich mich sehne. Wenn wir auf der Schotterstraße zu unserem kleinen Häuschen auf Orust abbiegen, sinken buchstäblich meine angespannten Schultern und sowohl die Sorgen der Welt als auch des Alltags rinnen ab. Wenn ich die Autotür öffne und die frische, sauerstoffreiche Luft meine Lunge füllt und ich über die vertrauten Weiten schaue, fühle ich einfach nur Frieden.

Die Kinder und ich laufen runter zu „unserem“ Strand. Sie fischen Seesterne und Austern und studieren sie sorgfältig, bevor sie wieder dem Meer zurückgegeben werden. Ich sitze und beobachte sie auf der kleinen Bank neben dem Bootshaus, wo es Schutz vor dem Wind gibt und die Sonne fast meine Nasenspitze wärmt. Denke darüber nach, wie stolz ich auf unser Trio bin. Wie die Großen sich um ihren kleinen Bruder kümmern, dass er nicht auf einem Felsen ausrutscht oder zu nah ans Wasser geht. Sie kennen alle Arten, die im Meer leben und wissen, wie sich die Gezeiten ändern, sie vergessen die Zeit da unten am Strand und vergessen sogar, miteinander zu streiten. Wie selbstverständlich es geworden ist, dass das Meer ihnen gehört, es ist ihr Element.

Wir gehen langsam wieder nach Hause und suchen am Waldrand noch nach Pfifferlingen. Wenn wir Glück haben, füllen wir unsere Taschen und braten Pilze für das Abendbrot. Wir kommen nach Hause in die Hütte und Mario hat Kastanien auf dem Grill zubereitet, die wir in unserem Garten essen können.

Wenn es dunkel wird, gehen wir in die Hütte und zünden die kleinen Lampen in den Fenstern an. Stellen fest, dass sich die Geranie in Erwartung auf den nächsten Frühling zurückgezogen hat.

Wenn die Welt mit all ihrem Wahnsinn immer näher rückt, gibt es einen Ort, nach dem ich mich sehne… lese mehr auf dem Blog: www.frauschweden.de

Wir zünden kleine Teelichter an und stellen sie in den Kachelofen aus dem späten 19. Jahrhundert, der gerade gemauert wurde, sodass er Zeit zum Trocknen hat und wir zu Weihnachten einheizen können. Im Hintergrund hört man Mario herumwerkeln mit einem der unzähligen verbleibenden Projekte. Was mich erfüllt, ist Dankbarkeit für alles, was wir zusammen haben, für einander und für diesen Ort, der uns so viel Freude und Hoffnung für die Zukunft gibt.

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Hönökaka aus Hönö