Hönökaka aus Hönö

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Im nördlichen Schärengarten von Göteborg liegt die schöne Insel Hönö. Der Name stammt offenbar von dem altnordischen Wort, hein, was Wetzstein bedeutet und sich auf die runden, abgeschliffenen Felsen der Insel bezieht. Das ist eines von den vielen schönen Dingen mit Bohusläns Inseln, die weichen runden Felsen die leise ins Meer verschwinden. Als wir zuletzt Hönö besuchten stürmte es und das Meer schäumte und war so herrlich smaragdgrün.

kaka bedeutet Kuchen oder Kecks auf Schwedisch“

Von Hönö kommt eines der beliebtesten Brote Schwedens, das so genannte Hönökakan. (Keine Sorge, kaka bedeutet Kuchen oder Kecks auf Schwedisch und kann entweder ein süßer Kuchen oder ein Stück Brot sein). Ursprünglich wurde das Brot von der Bevölkerung auf Hönö und den Inseln in der Nähe gebacken, aber heute steht die Industrie für die größte Produktion. Als ich klein war gab es das Brot oft bei uns zuhause. Das industriell produzierte Brot ist zwar recht süß und sehr weich, aber für mich ist es wie ein Stück Kindheit. Es versetzt mich zurück auf den weißen Rodelhang mit heißer Schokolade und dazu die eiskalten Hönökaka-brötchen.

Teig in vier respektive acht Stücke teilen.

Ich vermute, dass das Brot welches wir heutzutage in Schweden kaufen können nicht mehr soviel mit dem Original gemeinsam hat. Also habe ich versucht mein eigenes zu backen und es war echt gut! Es erinnerte mich an meine Kindheit, nur hatte es einen besseren Kauwiderstand und war zudem voller im Geschmack. Hier kommt das Rezept, ich habe gleich die doppelten Zutaten genommen um den Gefrierschrank zu füllen. (Leider war er nicht sehr lange gefüllt, weil die Kinder das Brot JEDEN Tag zum Frühstück wollten bis das Lager aufgegessen war.

Ungefähr 27 cm im Durchmesser.


Hausgemachte hönökaka

Die fertigen Brote in der Mitte schneiden und abkühlen lassen.

Zutaten für ca. 4 große runde Kuchen:

25 g Hefe
300 ml Milch, lauwarm
50 g Butter
2 EL Sirup (auch gut geht mit Honig)
1 TL Salz
150-200 g Roggenmehl (Type 610)
250-350 g Weizenmehl

Zubereitung:

  1. Die Hefe in einer Schüssel zerbröseln. Milch hinzufügen und umrühren, bis die Hefe sich auflöst. Gib unter laufendem Rühren Butter, Sirup, Salz, Roggen- und Weizenmehl. Rühre alles zu einem glatten Teig und knete ihn stark für ein paar Minuten. Den Teig unter einem Tuch für 50-60 Minuten gehen lassen.
  2. Teile den Teig in ca. 4 Stücke. Rolle den Teig in ca 27 cm große runde Formen aus. Als letztes mit einer genoppten Teigrolle rüber rollen. Falls keine „Knäckebrott“-Teigrolle vorhanden ist, mit einer Gabel ordentlich einstechen.
  3. Den Backofen auf 250°C Ober- und Unterhitzevorheizen.
  4. Lege den platten Teigkuchen auf ein Backblech mit Backpapier und lasse sie erneut abgedeckt 25 Minuten lang gehen.
  5. Backen Sie die Brote in dem Ofen für 6-8 Minuten bis sie eine feine Farbe haben. Auf einem Ofenrost unter einem Tuch abkühlen lassen.

Mit Butter bestreichen, Käse und Marmelade drauf. Zusammen mit einer Tasse Tee genießen!

Julius neun Jahre – die Welt wird immer mehr zu deiner eigenen

Heute feiere ich neun Jahre als Mutter. Du und ich, Julius, wir haben als eins angefangen. Haben alles geteilt, sogar den Blutkreislauf. Von diesem umwälzenden Moment, als du auf meiner Brust lagst, waren wir einander immer nahe. Meine Welt war deine Welt. Ich lernte einen klugen Jungen kennen, mit samtigen Augen, unerschöpflicher Energie und starken Gefühlen. Du hast viel und früh geredet und wie wir geredet haben, du und ich. Wie bekannt, so vergeht die Zeit und jetzt lebst du ein wenig mehr in einer Welt, die nicht mir gehört. Genauso wie es sein sollte, werden jetzt andere Personen wichtig für dich. Und für jeden Tag der vergeht wirst du mehr und mehr deine eigene Person.

Aber manchmal bekomme ich einen Einblick in diesen schönen Geist, den du hast. Worüber du nachdenkst, was dich beunruhigt, nach was du dich sehnst. Ich beobachte dich von Zeit zu Zeit, sehe dir zu, wie zärtlich du bist, wenn du deinem kleinen Bruder hilfst, wenn er hinfällt. Oder wie du gewissenhaft eine Fliege vor dem Ertrinken in einer Pfütze rettest. Du befindest dich zwischen der magischen Welt des Kindes und der ernüchternden Sicht des Erwachsenen auf die Existenz. So groß und so klein. Sicherheitshalber und nur für den Fall, schreibst du einen Brief an den Osterhasen und sagst ihm, dass du dieses Jahr keine Süßigkeiten isst und dass du deshalb lieber Geld im Osternest haben möchtest falls das in Ordnung geht. Die Nachttischlampe sollte am Abend eingeschaltet sein, einen Scheinwerfer direkt ins Gesicht brauchst du um einschlafen zu können, um die Monster auf Distanz zu halten.

Gleichzeitig bist du dir auf einer neuen Weise bewusst was in der Welt geschieht, und du kämpft darum, deinen kleinen Teil davon zu erobern. Ich denke an all die Gefühle, die du hast, die ich nicht mehr teile, Gedanken die nicht immer auf die gleiche Weise aus dir sprudeln. Wie du vielleicht manchmal jemand anderes sein musst. Du schließt dich ein, hörst ein Hörbuch in deinem Zimmer, spielst einen Ball gegen die Wand. Denkst nach. Dennoch glaube ich, dass unsere Liebe zu dir genug ist, damit du dich getragen fühlen kannst, das Gefühl hast, dass du so sein kannst wie du bist, hier bei uns.

Heute Morgen weckten wir dich mit Gesang und Frühstück im Bett. Und du dachtest, es wäre der beste Tag der Welt…

…weil du die lang ersehnte Ronaldo Fußballkarte bekommen hast.

Herzlichen Glückwunsch an dich, Julius, und an mich, wo schon seit neun Jahren deine Mama sein darf. Du hast mich verändert, meine ganze Welt in jeder erdenklichen Farbe gemalt. Und erfüllte sie mit mehr Angst und mehr Liebe, als ich es mir an diesem kalten Donnerstag vor neun Jahren jemals vorstellen konnte.

Eine Quarantänewoche in Bildern

Wir gehen jetzt in die zweite Woche, in der wir zu Hause bleiben, weil die Kinder immer noch eine Erkältung haben. Es ist schwer, mit allen Kindern zu Hause zu bloggen, aber ich dachte ich kann euch zumindest einen kleinen Bildregen anbieten, mit Fotos der vergangenen Woche. Trotz der schwierigen Umstände hatten wir eine sehr schöne Zeit zusammen. Die Sonne strahlte auf unserer Straße, unser Haus ist das graue auf der linken Seite.

Heute ist mein Geburtstag und ich bin auf die allerbeste Art und Weise geweckt worden. Mit singenden Kindern in Pyjamas und zerzausten Haaren. Gibt es was süßeres als das?

Aber jetzt zurück zur vergangen Woche, die wir mit Backen eingeleitet haben. Wir haben die Tiefkühltruhe für unsere Ausflüge im Frühling gefüllt.

Und Edward kümmerte sich um den rest des Teiges.

Die Kinder durften Themen wählen. Sie wollten versuchen, ein 💩-Emoji zu backen. Okay, einen Versuch wert!

Elisabeth ist in einem Schachclub und möchte etwas Schach inspiriertes machen. Ich selbst bin leider keine gute Spielerin, aber ich liebe diese kleinen karierten Kekse. Sie sind ein guter Trost, wenn man beim Schach von einer Siebenjährigen geschlagen wird. ♡

Als das Backen abgeschlossen war, wandten sich die Kinder dem Hüttenbau zu. Mit Edward als Sprecher.

Wir waren viel draußen in unserem Garten. Er ist alt und aufgewachsen und ein bisschen „lagom“ (gerade recht) wild.

Mit Blick auf unser schönes, sonnengelbes Nachbarhaus…

…und voller Frühlingsblumen und niedlicher Jungs.

Elisabeth hat selber Vogelfutter aus Kokosfett und Körnern gemacht und hängt es unter der Aufsicht des kleinen Bruders auf.

An einem Tag habe ich Waffeln zum Mittagessen gebacken, die wir mit Marmelade und Sahne aßen, im Freien gegen eine sonnengewärmte Südwand.

Sie erhielten die Bewertung „sehr gut“ von Edward.

Wir waren auch auf Orust, wo sich die Welt wie gewohnt anfühlt. Dort ist es immer leer von Menschen und kommt jemanden, haltet man in der Regel sowieso Abstand. Hier hat die Südwand der Hütte, eine neue Fassade erhalten. Die Kinder halfen mit der typisch roten Farbe zu malen…

…mit Ausnahme von Edward, der versuchte zu lernen, wie man ein Dreirad fährt.

Das war unsere Woche, ich wünsche euch einen guten Start für die kommende. Und viel Kraft für diese besondere Zeit, die wir vor uns haben. ♡

Montagsgedanken aus dem Herzen einer Mutter

Eines unserer Kinder hat eine Menge Unruhe und Sorgen, die manchmal den Alltag einschränken. Letzte Woche hatten Mario und ich die Gelegenheit, einen Elternkurs zu beginnen, über das Handhaben von Sorgen und Ängsten bei Kindern. Meine Erwartungen, um ehrlich zu sein, waren nicht sehr hoch, wir kamen ein wenig gestresst weg von der Arbeit und dachten, dass es zumindest schön sein wird, sich mit einer Tasse Kaffee für eine Weile hinzusetzen und zuzuhören. Aber ich war wirklich so angenehm überrascht! Praktische und konkrete Tipps, immer mit dem Respekt für die Gefühle des Kindes. Und auch eine Gruppe sehr netter Eltern mit ähnlichen Erfahrungen von Kindern mit unruhigen Gefühlen.

Die Kursleiter sprachen über die Bedeutung der Unruhe und Sorge in der Evolution. Als wir Menschen in der Savanne lebten, war es wichtig, dass es Individuen gab, die die Gefahren vorhersehen und so die Herde alarmieren konnten. Genauso wie es wichtig war, dass es andere, weniger einfühlsame Menschen gab, die Risiken eingehen und auf die Jagd gehen konnten, um Nahrung zu sichern. Unsere moderne Gesellschaft macht es schwer für Menschen mit Unruhe, da wir viele dieser direkten Bedrohungen für unser Überleben beseitigt haben. Ich fand es eine nette Idee zu denken, dass die Sorgen unseres Kindes eine Art genetischer Rest einer sehr wichtigen Eigenschaft ist. Wenn man es so betrachtet, wird es leichter zu verstehen, warum bestimmte und scheinbar harmlose Situationen, Angst beim Kind auslösen können. Und warum Geschwister, die in der gleichen Umgebung aufgewachsen sind, überhaupt nicht die gleichen Schwierigkeiten haben.

Wie immer in der Elternschaft, denke ich, ist der richtige Weg der schwierigste. Es ist viel einfacher und weniger zeitaufwändig, autoritär zu sein und das Kind zu tadeln. Einem besorgten Kind sagen, es soll sich zusammenreißen. Aber ich glaube, es ist die Art von Ansatz, die im Laufe der Jahre eine Distanz zwischen Eltern und Kind schafft, die schließlich schwer zu überbrücken ist.

Eine freie Erziehung, in der alle Gefühle der Kinder existieren dürfen, ist nicht dasselbe wie eine erziehungsfreie Erziehung. Es ist so einfach, die Stimme zu erheben und zu kritisieren, anstatt zu versuchen zu verstehen. Es ist übrigens auch in vielen anderen Kontexten der Fall und nicht nur in der Kindererziehung. Und ich versage oft damit in Bezug auf meine Kinder, weil es so viel Geduld erfordert. Aber ich will nie aufhören es zu versuchen, weil die Belohnung so reich ist. Ihr Vertrauen und ihre Nähe gewinnen, ihre Gedanken hören, ihre Gefühle teilen. Und sich mit ihnen freuen, an jenem Tag, an dem sie ihre Ängste und Sorgen überwinden.

„Kritisieren, verurteilen und sich beschweren kann jeder Narr. Und die meisten Narren tun das auch. Verständnis zu haben und zu verzeihen dagegen erfordert Charakter und Selbstdisziplin.“

Dale Carnegie

♡ Hier kannst du mehr über und von Frau Schweden lesen ♡

Tag 2 in Stockholm: Vasa-Museum, Brunch und Tösse

Als wir letzten Samstag aufwachten, war das schöne Wetter vom Vortag weg, und Stockholms Himmel war voll mit schweren Wolken. Mit anderen Worten, ein perfekter Tag für einen Museumsbesuch. Nach einem herzhaften Frühstück bei meinem Bruder stiegen wir in den Bus zurück nach Djurgården. Da gibt es nämlich einen alten Favoriten, das Vasa-Museum.

Das Museum enthält das Kriegsschiff Vasa, das auf seiner Jungfernfahrt im August 1628 in Stockholms Bucht kenterte und sank. Nach 333 Jahren auf dem Meeresgrund wurde das riesige Kriegsschiff geborgen und die Reise konnte fortgesetzt werden. Heute ist Vasa das am besten erhaltene Schiff aus dem 17. Jahrhundert und das Vasa-Museum ist das meistbesuchte Museum Skandinaviens. Meine Mutter erzählte mir, dass man, als sie in den 1960er Jahren dort war, das Schiff besteigen durfte und es ständig mit Wasser gespült wurde. Heute steht es in einem eigens errichteten Gebäude mit perfekter Luftfeuchtigkeit in angemessener Entfernung zu den Besuchern. Ich war schon mehrmals im Museum, und schon als Kind war ich immer fasziniert von der Geschichte rund um das Schiff, mit den Machtkämpfen und Fehleinschätzungen die zum Untergang von Vasa führten.

Nun wollte ich natürlich auch meinen eigenen Kindern das Schiff zeigen und obwohl sie meine Faszination vielleicht nicht vollständig geteilt haben, so fing das Schiff während des gesamten Besuchs wirklich ihre Aufmerksamkeit.

Kinder bleiben manchmal für andere Dinge stecken als man selbst. Von diesen Steinen waren sie unglaublich beeindruckt. Es sind die eigentliche Steine, die man im Schiff auf dem Boden hatte, um es zu stabilisieren. (Was schlecht funktionierte, weil das Schiff bei der Jungfernfahrt nach nur zwanzig Minuten kenterte.) „Mama, diese Steine waren in Vasa.“ (Ja, und hinter dir steht Vasa selbst, aber okay. ♡)

Wir folgten den Familienweg, der uns mit einer kleinen Karte rund um das Museum zu insgesamt neun Stationen führte.

Dort erhielten wir Anweisungen und kleine Aufgaben zum Nachdenken. Bei diesem kleinen Modell standen wir eine Weile und studierten lange Vasas Interieur. Der Familienweg ist eine gute Möglichkeit das Interesse der Kinder am Leben zu halten und gleichzeitig selber viel über das Schiff zu lernen.

Wir versuchten uns das Schiff in dieser Farbenpracht vorzustellen.

Die Kinder (und auch ich) testeten in einer Kopie der Taucherglocke zu stehen, mit der man direkt nach dem Untergang versucht hatte die Wertsachen aus dem Schiff zu bergen. Ich, mit meiner Klaustrophobie, habe Panik bekommen, nur indem ich darin stand. Der bloße Gedanke, dass man mit dieser Taucherglocke in kaltes, dunkles Wasser herabgelassen wird, gibt mir einen Ausschlag an meinem ganzen Körper.

Allen Respekt für die Männer die es mit Hilfe der Taucherglocke gelang, mehrere Kanonen des Schiffes zu bergen. Ich kann es nicht in den Kopf bekommen, dass das möglich war.

Neu für mich war die Ausstellung Face to Face. Man fertigte Masken an, die man mit den Schädel der Opfer als Ausgangspunkt produzierte. So hatten wir die Gelegenheit, die Crew der Vasa zu treffen. Es war so interessant, über die Menschen an Bord zu lesen, wie ihr Leben aussah, was sie aßen und mit was sie arbeiteten. Elisabeth fand jedoch, dass die Skelettteile und Masken sehr beängstigend waren, so dass wir schneller durch die Ausstellung laufen mussten, als ich es mir gewünscht hätte. Das Vasa-Museum hat wirklich eine besondere Anziehungskraft und es ist eine tolle Art sich dort mehr über die Geschichte zu lernen.

Als wir fertig waren, spazierten wir in den Bezirk Östermalm, um einen Brunch in Broms einzunehmen. Da haben sie leckere, gut zubereitete und klassische Gerichte, wo man ganze oder halbe Portionen wählen kann. Die Kinder waren auch sehr fasziniert von der Buddha-Statue aus Tellern und mit einer Aura aus Besteck und überlegten sich ob wir auch eine solche zuhause machen können. Ja, warum denn nicht?

Ich bestellte irgendwie das schmackhafteste das es gibt, Eggs Royal mit Avocado und Sauce hollandaise. Dazu ein perfekter Bellini.

Die Kinder ließen wir machen und sie durften das bestellen nach was sie Lust hatten. Elisabeth hat da gleich zugeschlagen und Pommes frites und einen Snickers-Milchshake mit Sahne und Eis bestellt. Pommes in Milchshake zu tauchen, kann etwas mehr dekadent sein? Eine herrliche Idee, findet jedenfalls meine Tochter. ♡

Wir gingen weiter durch die Stadt, in Richtung Tössebageriet auf Karlavägen 77, die ich schon lange besuchen wollte. Die Bäckerei wurde in den 1920er Jahren gegründet und liegt immer noch an der gleichen Stelle wie damals und hat gewisse Teile der ursprünglichen Einrichtung intakt.

Sie sind am meisten dafür bekannt, den „Semmelwrappen“ erfunden zu haben, den du hier ganz unten links sehen kannst. Man muss eine solche Initiative lieben! Ein tragbares Semla-Gebäck, das man unterwegs essen kann. Aber ich musste dieses Mal drauf verzichten zu probieren, weil ich meinem Neffen versprochen hatte, dass er etwas auswählen darf, weil er vor kurzem bei einem Radioquiz gewonnen hat.

Seine Wahl fiel auf die Tösse-Torte, einen Milchschokoladentraum mit Passionsfruchtcreme. Es wurde langsam dunkel auf Stockholms Straßen und wir trugen die Torte nach Hause in die Wohnung meines Bruders. Dort schauten wir uns die Vorrunde für das Melodifestivalen an, also wo man entscheidet wen Schweden dieses Jahr zum Eurovision Song Contest schickt.

Was wir am ersten Tag unserer Reise nach Stockholm gemacht haben findest du hier.

Wünsche dir einen schönen Freitag. ♡

Wer ist diese Frau Schweden?

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Happy Friday wünsch ich euch! Ich sehe, dass viele neue Leute hier reinschauen, so toll! Willkommen zu meinem kleinen Teil des Internets. Die meisten von euch haben ja keine Ahnung wer ich bin, also dachte ich, dass eine kleine Präsentation von mir angebracht wäre.

Mein Name ist Josefine und ich lebe mit meiner Familie in einer kleinen Stadt nördlich von Göteborg, an der schwedischen Westküste. Ich und mein Mann Mario (der aus Österreich stammt) haben drei Kinder, Julius, der bald 9 Jahre alt wird, Elisabeth, die 7 Jahre alt ist, und unser kleiner Edward, der im März 2 Jahre alt wird. Wir leben in einer alten Apotheke aus dem Jahre 1928, auf einer gepflasterten Straße, bestehend aus bunten Holzhäusern aus der Zeit um die Jahrhundertwende. Hier wohnen auch unsere beiden Katzen, Morre und Smulan. Alltags arbeite ich als Redakteurin und Ghostwriterin in meiner eigenen Firma. Da ich normalerweise für andere schreibe, liebe ich diesen Blog innig, weil ich den Inhalt zur Gänze selbst bestimmen kann! Ich schreibe über alles zwischen Himmel und Erde, alles das mich und hoffentlich auch dich interessiert. Ich liebe alte Dinge und möchte Geschichten erzählen und Gefühle vermitteln. Ich schreibe nachdenkliche Texte zu wichtigen Themen, kombiniere sie aber gerne mit Ausflugstipps, Inneneinrichtung und kleinen Einblicken in den Alltag von mir und meiner Familie. Ich hoffe, du wirst meine bunte Mischung mögen. Wenn du das tust, könntest du sehr gerne den kleinen Herzknopf drücken, den du nach jedem Beitrag findest, so weiß ich worüber ich noch mehr schreiben soll. Und wenn du einen kleinen Kommentar hinterlassen möchtest, ist niemand glücklicher als ich! Ich möchte so gerne wissen, wer du als LeserIn bist. Vielen Dank fürs Lesen, wir sehen uns hier bald wieder. ♡

Lese meinen neuesten Beitrag ♡ hier ♡

Die Menschen die man liebt satt haben

Hej zusammen! Letzte Woche war eine richtige Zuhausewoche, in der sich alle drei Kinder mit Fieber abgelöst haben. Für meinen Teil wurde nicht soviel Arbeit erledigt. Ehrlich gesagt war ich nach einer Woche drinnen mit der ganzen Liga ein bisschen verrückt geworden. Ich hatte das Gefühl, dass meine gesamte Zeit damit verbracht wurde, entweder zu verhindern, dass die beiden großen über die kleinste Sache in Konflikt geraten. Oder damit dass ich den Zweijährigen daran hinderte, irgendwelche seiner todbringenden Ideen durchzuführen. Wie eine Murmel zu essen oder mit einem Bobbycar die Treppe hinunter zu fahren. Allen Respekt für euch alle, die in diesen Zeiten Woche für Woche mit den Kindern zu Hause sind.

Als Mario am Freitagnachmittag von der Arbeit nach Hause kam, war ich ein Wrack von unterdrückter (und sogar ausgelebter) Irritationen und Frustration. Ich dankte ab, drückte Kopfhörer rein, schaltete einen guten Podcast ein und begann zu gehen. So weit weg vom Irrenhaus wie möglich.

Für jeden Schritt weiter weg von zuhause sanken meine Schultern etwas mehr. Und nach einer Weile schaute ich auf und bemerkte, was für ein schöner Frühlingsabend es in unserer kleinen Stadt war.

Der Flieder ist bald in voller Blüte. Mein Lieblingsduft aller Kategorien.

Apfelblüte…

…und der schöne Buchenwald in glänzendem sommerlichen Grün. Fühlt sich an, als würde man Chlorophyll injizieren, wenn man den kleinen Weg durch den Wald geht.

Es ist so notwendig, manchmal wegzukommen. Nur weil man die Menschen die man liebt manchmal satt hat, liebt man sie ja nicht weniger dafür…

…im Gegenteil, wenn man nach Hause kommt und die ganze langhaarige Bande thronend auf einer sonnigen Steinmauer sieht, fragt man sich, wie man auf sie überhaupt irritiert sein konnte.

Und sie rufen „HEJ MAMA“ mit großen winkenden Armen. So als ob man zwei Jahre weg war und sie einen kaum wiedererkennen.

Drinnen hatte Mario Familiens beste Sache vorbereitet, wenn wir es etwas luxuriös machen wollen. Lauter kleine Häppchen von allem was wir mögen. Es ist für jeden etwas dabei und es gibt kein Gejammer. Darüber hinaus kann man vor dem Fernseher essen, auf dem Sofa dicht zusammengedrängt, zur großen Freude der Kinder. Stellt euch vor was so ein kleiner Spaziergang alles verändern kann.

Einladung nach Bohuslän: Drei magische Orte

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Bohuslän ist Schwedens westlichste Provinz und liegt in Skagerrak und im nördlichen Teil von Kattegat an der Westküste. Hier gibt es einen fantastischen Archipel mit den schönen glatten Granitfelsen mit Blick auf den offenen Horizont. Und obwohl ich sie tausendmal besucht habe, liebe ich diese kleinen Fischerdörfer mit ihren einzigartigen, bunten Holzhäusern. Bohuslän ist meine Provinz, in der ich geboren und aufgewachsen bin, wo ich mich zu Hause fühle. Folge mir auf eine kurze Tour zu drei meiner Lieblingsorte.

Lysekil

Lysekil ist die Heimatstadt meines Vaters und meiner Meinung nach einer der besten Orte der Welt, natürlich ganz unparteiisch. Das offene Meer lebt so zu sagen mitten im Zentrum des Ortes, es ist überall präsent. Manchmal ist es still, schön einladend, spiegelglänzend. Manchmal ist es das Gegenteil, stürmisch, blauschwarz und voller scharfer Wellen und kreischender Möwen. Lysekil ist wunderbar im Sommer, aber während der Nebensaison ist die Stadt fast noch besser. Ein bisschen wenig Leute, aber ach so viel Leben.

Vom Zentrum kannst du zu Fuß zum Naturschutzgebiet Stångehuvud laufen, über diese einzigartigen roten Granitfelsen und hinaus aufs offenen Meer und Horizont. Und du bist in gewisser Weise eins mit den Elementen. Wenn man genug davon hat, kann man zurück in Richtung Stadtzentrum gehen.

Dort auf der Kungsgatan (Königsstraße) ist Björsells Bäckerei und Konditorei. Sie war schon immer da und ich hoffe, sie wird es immer bleiben. Ihr Süßgebäck hat unsere Verwandtschaft seit Generationen gegessen und ich liebe es da. Die Welt verändert sich so sehr, aber noch kann man genau die gleichen belegten Brote essen, die Papa als Kind gegessen hat. Es gibt so viel mehr über Lysekil zu sagen, dass es sicherlich seinen eigenen Beitrag verdient, finde ich.


Skärhamn

Foto von Nordiska Akvarellmuseet, © Ander Arena

Da wir unser Sommerhaus auf Orust haben, gibt es jedes Jahr einige Ausflüge zur Nachbarinsel Tjörn. An bewölkten Sommertagen ist Skärhamn und das Nordische Aquarellmuseum ein gegebenes Ziel. Dort haben sie immer qualitative Einzelausstellungen und auch eine sehr schöne Denkweise für die Einbeziehung von Kindern in die Welt der Kunst. Normalerweise leihen wir uns Entdeckertaschen aus, die inspirierende Werkzeuge und kleine Aufgaben enthalten, mit denen man sich amüsieren kann. Wird man hungrig, ist das Museumsrestaurant Vatten wirklich gut und ein fantastischer Blick auf das Meer bekommt man noch gratis dazu.

Nur einen Steinwurf vom Museum entfernt befindet sich Gråskärsbadet, ein großer Badeplatz mit sehr guten Möglichkeiten zum Krabbenfischen, ein garantierter Erfolg für alle Kleinen. Vergesse nicht, einen Eimer und eine Art Angelrute mitzubringen. (Eine Schnur mit einer Wäscheklammer an einem Ende funktioniert großartig).


Smögen

Für mich wäre es kein Sommer, wenn ich nicht mit einem Eis Smögens Kai entlang gelaufen wäre. Smögen ist eines der größten Touristenziele in Bohuslän und wimmelt ab Mittsommer nur so von Menschen. Nach der zweiten Augustwoche beruhigt es sich wieder und dann fahren wir normalerweise dorthin. Das Meer ist immer noch warm, die Geschäfte sind geöffnet, aber es gibt mehr Platz um sich zu Bewegen.

Wenn man den Hafensteg überquert hat, geht man einfach weiter in Richtung Vallevik. Das ist ein sehr guter Badeplatz, mit einem Kinderbad für die Kleinen und einem Sprungturm von den Felsen für die Größeren. Nach Kaffee und Bad geht’s zu Fuß weiter nach Göstas Fiskekrog, ein fantastisches Fischrestaurant. Schau nur drauf, dass du einen Tisch reservierst, wenn du hier essen möchtest, es ist in der Regel bis zum letzten Platz voll. Aber das nur deswegen weil das Essen So. Himmlisch. Gut. Ist. Ich bin hier noch nie enttäuscht worden, und wir waren im Laufe der Jahre sehr oft hier. Bevor wir wieder nach Hause gehen, schaue ich noch bei Smögens Antik auf der Mastgatan vorbei, wo man garantiert etwas Schönes findet. Dies war meine erste Einladung nach Bohuslän, hoffe es hat dir gefallen. ♡

Historische Frauen: Karin Larsson

Eine frühe Influencerin

Karin Larsson (1859-1928) war eine schwedische Künstlerin, die sowohl an der schwedischen Kunstakademie in Stockholm als auch in Paris ausgebildet wurde. Während ihres Studiums in Frankreich lernte sie ihren Mann Carl kennen, der ebenfalls Künstler war. Sie heirateten und zogen zurück nach Schweden. Die Kinder kamen eng aufeinander und waren acht gesamt, was bedeutete, dass Karin ihre Malerei beenden musste.

Carl hingegen wurde einer der größten und berühmtesten schwedischen Künstler aller Zeiten, mit seinen atmosphärischen Aquarelle die Karin, ihre Kinder und ihr Zuhause zeigten.

Doch Karin fand einen anderen Weg, kreativ und künstlerisch zu sein, nämlich im Haus des Paares, „Lilla Hyttnäs“ in Dalarna. Sie webte, malte, bestickte und entwarf Möbel und langsam entstand ein völlig neuer Einrichtungsstil und das Haus des Künstlerpaares inspirierte Menschen aus nah und fern. Ihre klare Farbgebung und kinderfreundliche Umgebung war zu dieser Zeit revolutionierend und sind bis heute eine erstaunliche Inspirationsquelle. Ich liebe es!

Der Stil mag für uns jetzt altmodisch aussehen, aber damals war dies überhaupt kein Ideal und niemand anderes hat so eingerichtet. Dominant für diese Zeit waren dunkle Milieus mit schweren Vorhängen, während Karin Licht und Leichtigkeit wollte. Die Kinder durften in allen Räumen frei spielen und Karin sorgte dafür, dass sie spielfreundliche Kleider hatten, extrem ungewöhnlich. Ich hoffe, bald zu Lilla Hyttnäs gehen zu können und euch einen Bericht direkt von der Quelle zu geben. Es ist klar, dass Karins Gedanken, fast 100 Jahre nach ihrem Tod, noch am Leben sind und die Menschen aufmuntern, ihr Zuhause schön und komfortabel zu machen.

Wünsch euch einen schönen Samstag! ♡

Die Woche in Bildern

Schon wieder Freitag? Fühlt sich an, als hätte ich nur Zeit gehabt um einmal zu blinzeln seit letzten Freitag. Wie auch immer, es war eine schöne Woche, mit einer Menge lang ersehnter Sonne und Licht.

Wenn die Kinder und ich morgens zur Schule gehen, ist es nicht mehr eine schwarze Wand die uns begegnet, was unsere Schritte so viel leichter macht. Heute Morgen sind wir fast dahingehüpft und haben Pläne für den Abend gemacht. (Vergleiche das mit Dezember, wenn wir in aller Stille aufbrechen, mit dem Gefühl als wären wir drei Nachtwanderer).

Wir kommen am alten Kaufmannshaus vorbei. Heutzutage beherbergt es Wohnungen, aber was würde man nicht alles geben für eine Zeitreise, in die Zeit zurück als es noch ein Kaufhaus war?

Wir begrüßten das kleine Mädchen, welches das Tor schmückte. Warum sollte es auch nur schön im Bücherregal sein? Hier draußen haben doch so viele mehr Freude daran.

Jetzt haben wir nicht mehr viele Schritte bis zur langen Treppe, wo wir uns verabschieden und ich wieder umkehre in Richtung Büro.

Zeit für mich die Arbeit zu beginnen. Diese Woche habe ich geschrieben und geschrieben, viele lustige, aber bisher geheime Projekte in der Pipeline.

An einem Tag fuhr ich nach Alingsås, um meine Kusine Åsa zu sehen. Bin immer zu 100 Prozent glücklich, sie zu treffen, obwohl die Gesprächsthemen von traurigster Trauer bis hin zu Zukunftsträumen und Pep reichen können. ♡

Wir spazierten in der hohen Wintersonne über gefrorene Felder. Einer war leider nicht gefroren genug und ich sank mit meinen ganz neuen Stiefel in den Sumpf.

Zum zweiten Mal in Folge im Februar (kann wohl jetzt als Tradition angesehen werden?) besuchten wir Nolbygårds Ekocafé. Dort gibt es wie bekannt Semlor und hier habe ich den schmackhaftesten besten Semla bekommen den ich je gegessen habe. Mit extra feiner Mandelmasse, perfektem Hefebrötchen und auch gerösteten ganzen Mandeln, die in der Sahne stecken. Oh mein Gott, so gut.

Es ist wirklich ein Fünf-Plus-Café.

Sehr schön dekoriert und so feines, handwerkliches Gebäck mit Biozutaten. Hier auf dem Holzofen servieren sie den Kaffee in älteren Porzellantassen, und man kann nachfüllen so lange man will.

Nebenan befindet sich das Baudenkmal-Geschäft Haus zu Haus (byggnadsvårdsbutiken Hus till Hus). Vollgepackt mit Sachen für alte Häuser. Es bietet alles von renovierten Holzöfen, Straßenlaternen, Möbeln und alten Fenstern mit mundgeblasenem Glas. Ich suchte eine Tür für unsere Sommerhütte, aber ich konnte dieses Mal keine finden.

Es war dennoch wunderbar dort herumzulaufen und alles Schöne zu betrachten, das man gepflegt hat und das jetzt neues Leben in ein anderes Haus bringen kann. Jetzt ist es bald an der Zeit, die Kinder abzuholen und Freitagabend zu arrangieren. Der eine will absolut Pizza haben und der andere nichts als Tacos. Also Taco-Pizza zum Abendessen jemand? Wie auch immer, ich wünsche dir einen richtig schönen Freitag. Morgen schreibe ich über mein großes Vorbild, wir hören uns dann!

Zehn Jahre in guten wie in schlechten Tagen

Heute ist es zehn Jahre her, dass wir geheiratet haben. Wenn ich mir die Bilder anschaue, ist dieser Tag wieder ganz nah. Wir haben in Österreich geheiratet, im schönen Bergdorf Bildstein. Die Zeit vor der Hochzeit war nervös, konnten wir und alle Gäste aus Schweden nach Österreich kommen? In Island war nämlich der Eyjafjallajökull ausgebrochen und Vulkanasche breitete sich über Europa aus und stoppte den Flugverkehr. Aber Mario und ich konnten reisen und kamen von einem kühlen Schweden in ein atemberaubend schönes Österreich mit hochsommerlichen Temperaturen und üppigem Grün. Nach einer Woche kamen der Rest der Familie, Verwandte und Freunde hinterher. Ich erinnere mich an die Angst, als ich erkannte, dass so ziemlich meine ganze Familie und alle meine Freunde im gleichen Flieger waren, wenn etwas passieren würde, würde ich alles verlieren. Aber es ging gut und am Tag vor der Hochzeit hatten wir ein gemeinsames Empfangsessen für beide Familien in Bildstein. Es war ein bisschen surrealistisch, seine eigene kleine Oma zu sehen, hoch in den österreichischen Bergen, die sich nach bestem Vermögen mit einem Verwandten von Mario unterhielt. Aber auch so unfassbar schön, noch heute rührt es mich zu Tränen, wenn ich daran denke, dass so viele die Zeit und die Mittel dafür aufgebracht haben, um unseretwegen zur Hochzeit zu kommen.

Am Tag der Hochzeit regnete es in Strömen. Ich erinnere mich, wie ich mit meinem Kleid und der Brautschleife unter einem großen Regenschirm gerannt bin, um die Haare und das Make-up nicht komplett zu ruinieren. Und wie all die Gefühle explodierten, als ich mit Papa in die Kirche marschierte und all die netten Leute sah mit ihren freundlichen Blicken auf uns gerichtet. Wir hatten darum gebeten, dass niemand in der Kirche fotografiert, und ich bin so froh darüber. Alle standen einfach da, konzentrierten sich auf uns, ohne mit Telefonen oder Kameras zu zappeln. Es war einer der schönsten Momente meines Lebens. Leider glaubte unser Hochzeitsfotograf, dass das Fotoverbot auch für ihn galt, haha, so dass es nicht so viele Bilder aus der Kirche gab.

Das Fest war rührend, lustig und endete mit verrücktem Tanz, ich denke, die beiden Kulturen, die sich trafen, haben es in irgendeiner Weise speziell gemacht. Glücklicherweise hatten wir am Tag zuvor das Empfangs-Abendessen, wo die Schweden den wunderschönen Panoramablick genießen konnten, wegen dem wir uns für das Restaurant entschieden hatten, denn am Hochzeitstag sah man wegen den dicken Regenwolken keinen Meter durch die Fenster. Auf dem Foto oben sieht man, dass die Zeit seit diesem Maitag vergangen ist, Marios kleiner Neffe ist jetzt ein erwachsener Mann und viel ist in unserem Leben passiert. Drei Kinder, mehrere Hausrenovierungen, einige Firmen, viel harte Arbeit und sehr viel Spaß. Und ich kann mir immer noch keinen besseren vorstellen, mit dem ich das Leben teilen kann als Mario. ♡

♡ Hier kannst du mehr über und von Frau Schweden lesen ♡

Antik-Harrys Paradies in Uddevalla

Heute sind Mario und ich in meine Heimatstadt Uddevalla gefahren. Es ist nunmehr sehr selten, dass ich dorthin fahre, keine Verwandten oder Freunde wohnen mehr da, die ich sonst besuchen konnte. Aber ein riesiger Anlass, nach Uddevalla zu gehen, ist Antik-Harrys Antikgeschäft, eines der größten in Westschweden. Ein echtes Paradies für einen Liebhaber alter Dinge wie mich. Das gab es sogar schon als ich noch ein Kind war und ich erinnere mich, dass ich es liebte dort herumzulaufen. Das Geschäft hat drei Etagen und ist komplett mit Antiquitäten aus den meisten Epochen vollgepackt. Manchmal ist es schwer, den Wald vor lauter Bäumen zu sehen, aber wenn man viel Zeit hat, findet man immer etwas Schönes.

Wir waren auf der Suche nach großen Schränken und fanden viele schöne. Die Wahl fiel schließlich auf den Grau-Weißen, der hier auf der linken Seite von hinten etwas hervorschaut. Zu Hause wird er dann mit den Bastelsachen der Kinder gefüllt. Wir fanden auch eine sehr schöne Vitrine aus den 1940er Jahren, zeige dann Bilder wenn alles am Platz steht und eingerichtet ist.

Wir blieben eine ganze Weile da um nichts zu verpassen. Hier gibt es soviel, das gerne in mein Haus einziehen würde. Schau dir mal dieses Bild an. Die Zinnleuchter, die schönen Kerosinlampen, der Spiegel dahinter, das Gemälde mit dem Flieder in der Ecke…Okay vielleicht an der Zeit, weiterzugehen.

Zum Mittagessen im Fredborgs. Wir haben uns für diesen gemütlichen Ecktisch entschieden. Das Restaurant Fredborgs befindet sich in einem schönen, alten Haus und serviert moderne, gut zubereitete Hausmannskost. Niedlich dekoriert ist es auch.

Mit einer bunten Mischung aus alten Sachen. Wie zum Beispiel viele verschiedene kleine Lampen über jedem Tisch. Zeit nach Hause zu fahren, heute Abend kommt meine Cousine mit ihrer Familie auf Weihnachtsbesuch. Endlich! Danach haben wir uns gesehnt. ♡

Tag 1 in Stockholm: Skansen

Letzten Freitag, als wir in Stockholm aus dem Zug stiegen, wurden wir von der Hauptstadt begrüßt, die buchstäblich von der Sonne durchdrungen und so frostig schön war, dass man nur vor der Schönheit der Stadt resignieren konnte. Stockholm war nie wirklich meine Stadt. Eher wie diese beliebte Clique in der Schule, der man nie wirklich angehören durfte, aber im Heimlichen bewunderte. Aber am vergangenen Freitag lud Stockholm zum Tanzen ein und ließ uns dabei sein. Die Kinder und ich kamen zur Mittagszeit an und sollten selbst zurechtkommen bis mein Bruder von seiner Arbeit kam. Es macht mich immer ein bisschen nervös, weil ich es so gewohnt bin, einen Begleiter durch Stockholms geschäftige U-Bahn-System zu haben. Aber wir hatten wirklich Glück und fanden die Straßenbahnlinie Nummer 7 direkt und begaben uns in Richtung Stadtteil und Halbinsel Djurgården und unser Ziel, Skansen.

Skansen ist ein Freilichtmuseum über die Geschichte Schwedens. Hier gibt es Gebäude aus verschiedenen Epochen die aus dem ganzen Land geholt wurden. Es gibt auch nordische Tiere wie Elche, Bären, Wölfe und Luchse. Es ist wie eine kleine Miniwelt aus einem vergangenen Schweden und absolut wunderbar schön mit seinen Gärten, Kirchen und unzähligen Spielplätzen eingerichtet. Skansen ist groß und braucht viele Stunden, um es zu entdecken. Da wir nur wenig Zeit hatten, beschlossen wir, in den alten Stadtvierteln zu starten.

Hier gibt es eine Bäckerei…

…mechanische Werkstatt und Schreinerei…

…und eine Töpferei, die die erstaunlichste Keramikkunst verkauft.

Alles ist so authentisch und schön und es fühlt sich genauso an, als würde man hundert Jahre zurück in die Zeit reisen. Ich liebe es, wenn es so durchdacht ist, keine Souvenirs in knalligen Farben die die Kinder anziehen oder große Kioske mit Süßigkeiten überall. In den Stadtvierteln kann man in altmodischen Geschäften einkaufen.

Wir haben die Eisenwarenhandlung inspiziert.

Sie verkauften Kockums Jernverks Emaille, die vor einigen Jahren ihre Produktion wieder aufnahm, nachdem sie für lange Zeit geschlossen war. Zuvor habe ich auf jedem Flohmarkt nach Kockums Emaille gesucht, aber jetzt kann man also mit neu produziertem ergänzen. Normalerweise haben wir die Tassen am Strand für Kaffee und Saft. So ein strapazierfähiges, haltbares und feines Material, als Alternative zu Kunststoff!

Im selben Haus wie die Eisenwarenhandlung befindet sich die Residenz des alten Eisenhändlers. Ein komplettes Heim aus den 1930er Jahren. Die Kinder, die daran gewöhnt sind, in älteren Häusern mit antikinteressierten Eltern zu leben, dachten, es sei wie ein normales Zuhause. ♡

Hier arbeitete eine Frau, in zeitgenössischen Kleidern gekleidet, und erzählte den Kindern vom Leben im Haus. 

Das Radio spielte alte Programme mit forcierten Stimmen und auf dem Küchentisch lag Husmodern, Schwedens beliebteste Wochenzeitung zu dieser vergangen Zeit.

Wir kamen wieder heraus, schauten uns das Lebensmittelgeschäft Konsum und seine Benzinpumpe an.

Als wir im Stadtviertel fertig waren, entdeckten die Kinder die Eislaufbahn und wollten unbedingt Schlittschuhlaufen. Da habe ich nichts dagegen, ich denke selbst es macht so einen kindischen Spaß zu fahren. (Obwohl es offensichtlich nicht wie Radfahren ist, die Kenntnis geht verloren, wenn man nicht trainiert).

Wir mieteten Schlittschuhe und drehten unsere Runden, begleitet von klassischer Musik, und die Kinder kamen schnell hinein.

Ich musste sie zum Schluss von der Bahn ziehen, als sie kalt und nass wurden. Wir gingen in Richtung des niedlichen Cafés Petissan.

Das Café öffnete 1870 zum ersten Mal die Türen und wurde schnell bei den Stockholmer Studenten beliebt. 

1907 wurde das ganze Haus nach Skansen verlegt…

…und damals wie heute servieren Sie Sandwiches, Gebäck und Mittagessen in einer fantastischen Umgebung der Jahrhundertwende. Verpasse nicht den schönen Innenhof an sonnigen Tagen.

Die Zeit in Skansen verging wie im Flug und bald würden wir nach Hause gehen. Aber zuerst noch eine kleine Rundfahrt durch die Gegend.

Wir sahen uns die schöne Seglora Kirche an, die aus Holz im Jahre 1729 gebaut wurde.

Es ist leicht zu verstehen, dass es eine beliebte Kirche für Hochzeiten ist. Schau dir doch einfach die schönen Dekorationsbilder an, was für eine Arbeit.

Wir sind zwischen den schönen Gebäuden weitergezogen. Wieder einmal habe ich eingesehen, wie schön es mit grünen Zäunen rund roten Hütten ist. Muss versuchen, Mario davon zu überzeugen, dass wir es so auf Orust haben sollten.

Wir hatten auch Zeit, um die Wölfe zu begrüßen, aber die Bären waren immer noch im Winterschlaf, zur großen Enttäuschung der Kinder. Auf dem Weg nach draußen schauten wir durch die Fenster des Skansen-Aquariums und träumten davon, Schlangen und Reptilien zu betrachten. Es wird das nächste Mal sein, denn wir werden sicher immer und immer wieder hierher kommen. Ich kann einen Besuch in Skansen nicht genug empfehlen, ein kulturelles Erlebnis für Groß und Klein. Es ist wirklich ein magischer Ort, an dem die Vergangenheit auf die Gegenwart trifft, voller Fakten und Phantasie. ♡

Ps.: Jetzt ist auch Teil 2 online – schau doch hier und lese wie es am nächsten Tag weiterging. ♡

DIY Katzenbett mit Stil

Warum müssen eigentlich diese gekauften Katzenmöbel so furchtbar hässlich sein? Dieses hausgemachte Katzenbett wird zu einem schönen Einrichtungsdetail und ist ausserdem super einfach zu machen. Ich nahm einfach einen alten Stuhl, der an der Rückenlehne etwas kaputt war und befestigte einen schönen (aber nicht so modernen) Koffer auf dem Sitz. Dann bettete ich mit einem weichen Kissen, welches ich in einen altmodischen Kissenbezug stopfte. Ich habe ein ganzes Lager voll mit alten Baumwollkissenbezügen, die sind nicht nur schön sondern auch unglaublich langlebig. Oft sind sie auch mit fantastischen handgemachten Spitzen dekoriert. Stell dir vor, welche Arbeit und Sorgfalt man früher in Alltagsgegenstände gesteckt hat! Schließlich habe ich die englische Katzengirlande aufgehängt, natürlich müssen auch die Katzen etwas Weihnachtsstimmung haben. Morre sprang sofort rauf und begann zu schnurren, ich nehme das als eine gute Bewertung an.🐾

Alle Bilder in diesem Beitrag sind von Gastfotografin Amanda Falkman. www.frknfalkman.se

Historische Frauen: Monica Zetterlund

Ein Preiselbeer-Reis in einem Cocktailglas

Als ich in der Schule war, hatten wir natürlich Geschichte auf dem Programm. Aber es hätte genauso gut in die Geschichte des Mannes (oder möglicherweise die Geschichte des Krieges) umbenannt werden können. Wir mussten schwedische und ausländische Könige rattern, über Entdecker, Kriegsherren und endlose Schlachten und Eroberungen lernen. Selten traten die gewöhnlichen menschlichen Lebensbedingungen der verschiedenen Epochen auf und noch seltener erfuhren wir über bedeutende und einflussreiche Frauen. Traurig, dass die Geschichtsforschung unter so langer Zeit oft die Hälfte der Erdbevölkerung ausschloss, das macht es sozusagen schwierig, sich ein ganzheitliches Bild zu machen. Hoffentlich sieht es in der heutigen Schule besser aus, aber das Ändern der Normen für die Geschichtsschreibung nimmt wahrscheinlich eine lange Zeit in Anspruch.

Aber in meinem Blog kann ich zumindest schreiben, wie ich will. So wird es zu 100 Prozent ungleichmäßig, in die andere Richtung, jede Woche werde ich nämlich über eine historische Frau schreiben. Bekannt oder nicht. Klingt das nicht gut?

Als Erste, einer meiner größten Favoriten: Monica Zetterlund. Eine der größten Schwedischen Künstlerin aller Zeiten, wenn du mich fragst. Sie wurde 1937 geboren und war eine Jazzsängerin aus dem ländlichen Värmland mit der magischsten, samtigsten Stimme. (Hör dir, um Gottes Willen, ihre Stimme an – hier unten). Neben Jazz beherrschte sie viele andere Genres wie Revue, Comedy und war auch eine tolle Schauspielerin. Sie machte keinen Unterschied von Mensch zu Mensch, ließ sich nicht kleinkriegen und hatte immer eine Antwort parat. Monica hatte lauter Einzeiler auf Lager, also sie war so gedankenschnell, wie ich selbst nur immer hinterher drauf komme. Und es war ihr völlig gleichgültig wie diese aufgefasst wurden. Jemand beschrieb sie als „ein Preiselbeer-Reis in einem Cocktailglas“ für ihre Fähigkeit, das Bodenständige mit Eleganz und Glamour zu kombinieren. Monica starb 2005, aber ihre Stimme und Coolness gehen nie aus der Zeit.

Fettisdagen – Der fette Faschingsdienstag

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Heute ist Fettisdagen und fünfzig Prozent aller Schweden verschlingen eine Semla. Die Fastenzeit wurde mit diesem Gebäck eingeleitet, da es wichtig war, viel Fett zu sich zu nehmen um während der Hungerzeit leben zu können. Heute sind es nicht mehr viele die fasten, aber wir brauchen immer noch die Semla, um die triste Zeit zu beleben, bevor der Frühling beginnt. Hier im Büro gab es natürlich Semlor zum Frühstück.

Aber vielleicht ist das Allerleckerste, wenn man seine eigenen backt. Schaue mal welche kleine Elisabeth hier Semlor anbietet! Hier war sie vier Jahre alt. ♡


Wenn du mal versuchen möchtest Semlor zu machen, kommt hier ein Top-Rezept! Es kommt von der Tössebageriet, welche wir in Stockholm besucht haben:

12 Bullar – 12 Hefebrötchen:

Zutaten:
1,5 dl Milch
60 g Butter
25 g Hefe
7 dl (420 g) Weizenmehl
1 TL Backpulver
3 EL Zucker
0,5 TL Salz
1 Ei
(Ich zermahle immer viel mit Kardamomkernen im Teig.)

Füllung:
2 EL süße Mandeln
250 g Mandelpaste
1,5 EL Zucker
0,5 dl Wasser
3 dl Schlagsahne
Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung:
1. Milch und Butter auf 37° C erhitzen. Die Hefe in eine Schüssel zerbröseln und die Milchmischung drüber gießen. Das Mehl, Backpulver, Zucker und Salz vermischen und in die Schüssel dazu geben. Gib das Ei dazu. Den Teig ca. 15 min von Hand oder ca. 10 min maschinell bearbeiten. Den Teig unter einem Tuch ca. 40 min. gehen lassen.

2. Nimm den Teig aus der Schüssel und teile ihn auf einer bemehlten Arbeitsfläche in 12 Stücke. Die Stücke in glatte Brötchen formen und auf ein Backblech mit Backpapier legen. Nochmals ca 40 Minuten abdecken stehen lassen. Ofen auf 225° C vorheizen.

3. Füllung: Schäle die Mandeln. In einer trockenen Pfanne rösten, bis sie eine schöne Farbe bekommen. Erkälten lassen. Die Mandel grob hacken.

4. Die Mandelpaste reiben und mit dem Zucker in einer Küchenmaschine vermischen. Mit dem Wasser nach und nach verdünnen, für eine glatte Konsistenz. Sahne steif schlagen. Die Füllung und die Sahne in je einen Spritzbeutel füllen.

5. Die Brötchen mit Ei und etwas Sahne bestreichen und im unteren Teil des Ofens ca 10-12 min backen. Die Brötchen abkühlen lassen.

6. Einen Deckel aus den Brötchen schneiden und zur Seite legen. Die Mandelfüllung in den Brötchen verteilen und die Sahne kreisförmig darauf spritzen. Dann den Deckel wieder auflegen und das Ganze mit reichlich Puderzucker bestäuben.

Madeleine Kuchen – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

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Seit ich Marcel Prousts Romanzyklus Auf der Suche nach der verlorenen Zeit gelesen habe, wollte ich Madeleine Kuchen backen. Es ist eine zentrale Szene, in der die Hauptfigur gerade ein solches Gebäck in Lindenblütentee taucht und der Geschmack und Geruch verborgene Kindheitserinnerungen hervor ruft. Der Madeleine Kuchen ist daher zu einer Art allgemeiner Metapher für etwas geworden, das unterdrückte Erinnerungen hervorruft. Aber um diese Köstlichkeiten zu backen, muss man doch auch die charakteristische Backform für die kleinen muschelförmigen Kekse haben. Ich habe schon ewig Ausschau gehalten, aber erst vor kurzem bin ich in einem kleinen Antiquitätengeschäft auf eine solche Form gestoßen.

Jetzt konnten wir endlich loslegen und backen. Edward holte sich einen Stuhl und war natürlich eine sehr große Hilfe. Die klassischen Madeleine Kuchen haben eine zuckerkuchenähnliche Konsistenz und werden oft mit Zitrone gewürzt. Ich habe mich auch für blauen Mohn entschieden, weil er so schön und lecker ist. Hier ist das Rezept:

Zutaten für 12 kleine Kuchen:

– 100g Butter
– 2 Eier
– 1 dl Zucker
– 2 TL Vanillezucker mit echtem Vanille
– 2 dl Weizenmehl
– 1 TL Backpulver
– 2 EL fettiges Joghurt
– Schale und Saft von ½ Zitrone
– 2 TL blaue Mohnsamen

Zuckermischung:
– 3 EL Zucker
– Schale von 1/2 Zitrone

Zubereitung:

Den Ofen auf 200 Grad vorheizen. eine Madeleine-Form mit Butter und Mehl bestreichen. (Natürlich ist es möglich, eine andere Blechformen oder Muffinformen aus Papier zu verwenden). Schlage die Eier und den Zucker porös. Mische die trockenen Zutaten zusammen und rühre sie langsam in die Ei-Zuckermischung. Das Joghurt sowie den Saft und die Schale der Zitrone reingeben. Die Butter stark anbraten, so dass sie eine schöne braune Farbe bekommt und langsam in den Teig gießen. In die Formen verteilen und für ca. 8 Minuten im Rohr backen.

Aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen und die Kuchen vorsichtig mit einer Gabel aus der Form fischen. Mit der Zuckermischung einreiben, während die Kekse noch etwas warm sind. Mit Lindenblütentee für echtes Proust-Feeling servieren.

Ehrlich gesagt, weckten sie keine verdrängten Erinnerungen, aber sie waren wirklich gut! Wünsch dir einen schönen Dienstag. ♡

Der Schrank der Schränke aus den 1940er Jahren

Erinnerst du dich, als wir in Uddevalla waren und Antik-Harry besuchten? Ich dachte, ich würde dir zeigen, wie die schöne Vitrine aus den 1940er Jahren an Ort und Stelle aussieht. Der Schrank wurde, nach Angaben des Antiquitätenhändlers, speziell nach den Wünschen einer wohlhabenden Familie angefertigt. Das sollte also bedeuten, dass es nur ein einziges Exemplar davon gibt! Und es war zudem billiger als eine Vitrine von Ikea die in Millionen von Exemplaren erhältlich ist. Jetzt werden wir nur noch ein paar Gemälde über der Pflanze aufhängen, dann ist der Raum fertig. (Verspreche, es bald in der Gesamtheit zu zeigen.)

Der Schrank hat so schöne Details, schau dir doch die schönen sternförmigen Beschläge aus Messing an. Und diese kleine ausziehbare Marmorplatte. Denk dir, wie schön es ist, ein Begrüßungsgetränk und ein paar Schnitten drauf zu stellen wenn man Gäste hat.

Die Vitrine schluckt große Teile meiner Sammlung von Glas und Porzellan. Zum Beispiel meine grünen Dessertschalen, die hauchdünnen Sektgläser und mein blau-weißes Geschirr von Royal Copenhagen, das ich von meiner Oma geerbt habe.

Das Geschirr umfasst auch diese schöne Urne und eine prächtige Kaffeekanne. Die Schüssel mit dem Pferdekopf stammt von Kosta Boda. Oma servierte immer dünne Kartoffelchips darin, ein wenig anspruchsvoller und feiner als (wie wir manchmal) direkt aus der Tüte zu essen.

Veganes Festessen für Mittsommer

Hej zusammen! Ich hoffe, es geht euch gut. Wir haben fantastisches Sommerwetter hier oben im Norden und diese Woche ist zudem auch Mittsommer! Es ist oft ein wenig schlechtes Wetter, mit Regen in der Luft, aber in diesem Jahr sieht es nach strahlender Sonne aus. Eine Leserin wünschte, dass ich über Mittsommer schreibe, darum werden wir uns diese Woche ein wenig extra diesem schönen Fest widmen. Freitag ist der eigentliche Mittsommerabend, aber alle offiziellen Feierlichkeiten sind natürlich in diesem Jahr abgesagt. Aber das wird uns nicht davon abhalten zu feiern! Wir beginnen die Mittsommerwoche mit einem Rezept für ein klassisches schwedisches Festgericht, nämlich Smörgåstårta, eine Sandwichtorte. Die erscheint oft bei Geburtstagen, Taufen oder Beerdigungen und ich finde, sie hat etwas unverdient den Ruf als unmodern erhalten, weil es wirklich ein sehr gutes und praktisches Gericht ist. Einfach zuzubereiten, muss nicht warm gehalten werden, und ist zusätzlich sättigend. Die traditionellen Sandwichtorten sind oft mit Schinken, Meeresfrüchten und Käse dekoriert, aber in diesem Jahr habe ich versucht, eine völlig vegane Variante zu machen, die super lecker wurde.

Hier kommt das Rezept für 8 Stück:

Zutaten:

Kaviarcreme
– 1/2 Gurke
– 1/2 rote Zwiebel
– 1/2 Zitrone
– 2 dl vegane Mayonnaise
– 1/2 Dose Algenkaviar (ca. 75 g)

Avocadocreme
– 3 EL geriebener frischer Kren
– 3 Avocados
– 2 EL Olivenöl
– Salz
– Pfeffer
– 1 1/2 EL Zitronensaft

Romesco-Sauce
– 1 Dose gegrillte Paprika (ca. 530 g)
– 1 Knoblauchzehe
– 1/2 dl Sonnenblumenkerne
– 1 1/2 EL Olivenöl
– 1 EL Rotweinessig
– 1 Scheibe Weißbrot
– 8 Scheiben langes Toastbrot
– 2 dl vegane Mayonnaise

Garnierung
– vegane Mayonnaise
– Gurke
– Zitrone
– Algenkaviar
– Avocado
– Kirschtomaten
– Erbsensprossen

So geht es:

Kaviarcreme: Die Gurke teilen, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel schälen und fein hacken. Die Schale von der Zitrone reiben. Alle Zutaten mischen.

Avocadocreme: Den Kren schälen und reiben. Die Avocado teilen, entkernen, hacken und mit Kren und Olivenöl zerdrücken. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.

Romesco-Sauce: Die Paprika abtropfen lassen. Den Knoblauch pressen. Mische alles mit den restlichen Zutaten und mixe es zu einer dicken Masse in einer Küchenmaschine oder mit dem Handmixer. Mit Salz abschmecken.

Die Kanten des Brotes wegschneiden. Zwei Scheiben Brot nebeneinander legen. Die Hälfte der Kaviarcreme darauf verteilen. Zwei weitere Brote darauf legen, leicht andrücken und die Avokadocreme darauf verteilen. Nochmal zwei Brote drauf, leicht andrücken und die Romesco-Sauce drauf verteilen. Das Ganze mit zwei Broten toppen und für ein paar Stunden in feuchte Küchentücher wickeln, damit der Kuchen saftig wird.

Garnierung: Dann die Mayonnaise rundherum an den Rändern verteilen und den Rest der Kaviarcreme oben drauf verteilen. Garniere mit wahlfreien Zutaten. Dieses mal habe ich Gurke, Zitrone, Algenkaviar, Avokado, Tomaten und Erbsensprossen genommen.

Ich hatte gute Hilfe von Edward als Verkoster. (Allerdings interessierte er sich am meisten für die Gurkenscheiben). Hoffe, ihr wollt es versuchen! Habt einen schönen Wochenstart. ♡

Willkommen, lieber schöner Mai!

Heute ist Walpurgisnacht, normalerweise ein sehr schöner Tag in Schweden. Überall im Land wird in der Regel gefeiert, um den Frühling zu begrüßen. Man sammelt Laub und Äste, die vor dem sommerlichen Feuerverbot verbrannt werden müssen und wenn sich der Abend nähert, zündet man große Maifeuer an. Es sind immer eine Menge Leute da und oft gibt es einen Chor, der die traditionellen Frühlingslieder singt. Die Walpurgisnächte meiner Kindheit, an denen ich von Papas Schultern aus über das Feuer schaute und die vielversprechenden, späten Abende der Jugend in viel zu kalten Sommerkleidern schimmern vorbei. Wie auch die Feier im letzten Jahr mit meinen Kindern, ihre leuchtenden Augen und mit ihren neuen Frühlingsschuhen im matschigen Gras. In diesem Jahr werden natürlich alle Feierlichkeiten abgesagt, es fühlt sich ein bisschen seltsam und melancholisch an, zum ersten Mal nicht in der üblichen Weise zu feiern. Aber es ist natürlich auch möglich, auf eigene Faust zu feiern, und ich möchte ein festliches, aber einfaches und wunderbar frühlingshaftes Walpurgismenü für die Familie machen.

Zuerst ein Begrüßungsgetränk natürlich, eines der schmackhaftesten und frühlingshaftesten, die ich kenne, ist Rhabarber. Normalerweise koche ich etwa 200g Rhabarber mit 4 dl Wasser und 4 EL Zucker, in ein paar Minuten. Dann lasse ich das ganze für ein paar Stunden ziehen. Eiswürfel in acht Gläser geben, das Rhabarberkompott verteilen, ein wenig Zitrone eindrücken und mit dem Tonic auffüllen. So gut! (Man kann natürlich auch mit Gin mischen, aber ich sehe nicht wirklich den Nutzen wenn ich mit den Kindern feiere. Es macht mehr Spaß wenn alle das gleiche bekommen).

Snacks für das Getränk werden Wurzelgemüse-Chips mit Schmand (eine Art Sauerrahm), Algenkaviar und Dill sein. Sehr einfach, sehr gut.

Nun, da alles Frühgemüse jetzt so gut schmeckt, ist ein frühlingshafter Salat doch ein Muss? Ich beabsichtige, meine Favoriten wie Rettich, Rucola, grüne Bohnen, weiß-rote Bete und knusprige kleine Karotten zu nehmen. Nur leicht kochen (außer den Rucola), in schöne Scheiben schneiden und mit einem guten Dressing, vorzugsweise mit Estragon, krönen.

Der Hauptgang kann im Zeichen der Einfachheit fortgesetzt werden, in Butter gebratene Gnocchi mit Spargel, Salbei und Walnüssen.

Und endlich der kleine süße Nachgeschmack natürlich! Ich bin sicher, dass noch ein paar Rhabarberstämme übrig bleiben werden, also werde ich ein bewährtes Familienrezept von meiner Oma machen. Das kann nicht schief gehen und ist super lecker:

Rhabarber in Scheiben schneiden, in eine Form geben und mit etwas Kartoffelmehl bestreuen. Dann mit folgendem bestreuen:
2 dl Weizenmehl
1,5 dl Zucker
1 TL Backpulver

100 g Butter schmelzen und über alles gießen. Mit Mandelflocken bedecken.
Bei 200 °C ca. 20-25 Minuten backen. Mit Vanilleeis oder Vanillesauce servieren.

Hoffe, ihr habt eine wirklich schöne Walpurgisfeier! ♡

Aktuell

Frohe Lucia ♡