#22: Lass das Licht herein

Mit nur wenigen Tagen bis Weihnachten öffnen wir das heutige Fenster und finden:

Beleuchte einen dunklen Ort.

Heute ist der dunkelste Tag des Jahres, danach bewegen wir uns helleren Zeiten zu. Nutze also die Gelegenheit, heute einen dunklen Ort zu erhellen. Vielleicht ein dunkler Teil des Gartens, deinen Balkon oder das Grab einer geliebten Person? Wir haben vier kleine Kellerfenster zur Straße hin, also dachte ich, dass ich kleine LED-Teelichter und einige andere schöne Dinge für die vorbeigehenden Leute aufstelle, anstatt leere dunkle Fenster.

Man kann das heute Fenster auch mehr symbolisch interpretieren und vielleicht die Dunkelheit eines Mitmenschen mit einer Blume oder einer kleinen Karte erhellen.

Wie machst du diesen Tag heller? ♡

#5: Fenster Nummer fünf – ein seltener Luxus

Hinter der heutigen Lücke finden wir:

Schreiben einen Brief an jemanden, den du vermisst.

Hinter dem Haus, in dem ich aufwuchs, gab es eine große Plantage von Hagebuttensträuchern, durch die wir Kinder kleine Gänge hatten. Eines Tages, als ich sechs Jahre alt war und wie üblich im Zickzack durch die Büsche in Richtung Spielplatz streifte, stand am Ende der Sträucher ein Mädchen von der gleichen Größe wie ich da. Sie hatte ganz weißes Haar und nette Augen, die mich ein wenig schüchtern ansahen. Seit diesem Tag war Jessica meine beste Freundin und wir sind einander durchs Leben gefolgt.

Wir wuchsen in der gleichen Gegend auf, waren in der gleichen Klasse und trafen uns jeden Tag. Als wir fünfzehn waren, bekam ihr Vater einen Job in einer anderen Stadt und sie zogen ungefähr 400 km weg. Es war die erste große Traurigkeit meines Lebens, aber wir riefen uns jeden Tag an, immer zur gleichen Zeit. Darüber hinaus schrieben wir uns mehrere Briefe pro Woche, die ich immernoch habe. Heute lebt sie mit ihren drei Kindern im gleichen Alter wie meine in Stockholm, und obwohl wir uns nicht mehr jeden Tag hören, geht derselbe Dialog weiter, der seit dreißig Jahren geführt wird, und ich hoffe, noch viele, viele Jahre mehr.

Manchmal denke ich darüber nach, wie schön es wäre, wenn wir wieder nah beieinander leben würden, es ist so besonders mit Freunden, die alles über dich wissen und du kannst einfach dort weiterreden wo du zuletzt aufgehört hast. Heute bin ich diejenige, die einen Brief an Jessica schreibt, kann mich eigentlich nicht erinnern, wann ich das zuletzt gemacht habe. Etwas, das uns vor zwanzig Jahren so natürlich war, ist zu einem seltenen Luxus geworden.

Wer bekommt deinen Brief?

Wanderungen auf historischem Land

Jetzt sind wir zurück in der täglichen Routine, die Kinder sind in der Schule und ich bin wieder in meinem kleinen Büro. Lange Wochenende, Ferien und Feste zu Ehren, aber ich liebe den Alltag. Und zum Glück ist es so, denn diese Tage gibt es soviel mehr. Lange gemeinsame Ferien können, hm, eine Herausforderung sein, mit allen Kindern und ihren unterschiedlichen Wünschen und Bedürfnissen. Wir haben herausgefunden, dass wir morgens so schnell wie möglich raus müssen um die Kinder physisch zu aktivieren, dann fließt der Tag besser.

Jenseits unseres kleinen Dorfplatzes befindet sich ein Hügel, mit einem Wanderweg rundum. Der ist genau das Richtige auch für Edwards kleine Beine. Das ganze Wetter, das hässlich und grau in der Stadt ist, wird schön in der Natur, finde ich. Die Natur kann nie hässlich sein, sie existiert einfach. Genau an diesem Tag, gleicht sie einem fließenden Aquarell.

Edward testete ob die Stiefel das Verkaufsversprechen wasserdicht einhalten.

Im 17. Jahrhundert lag unsere kleine Stadt auf diesem Hügel, und unter diesen moosigen Hügeln kocht es von Geschichte. 1658 begann ein Umzug der gesamten Stadt an seinen heutigen Standort. Um den Umzug vorwärts zu treiben hat man große Teile der Stadt einfach niedergebrannt. Doch gibt es immer noch die prächtige Festung aus dem 14. Jahrhundert, die hinter den Bäumen hervor schaut.

Wir haben weitergekämpft mit unseren Wanderungen und Spaziergängen. Am nächsten Tag schien endlich wieder mal die Sonne, zum ersten Mal seit Wochen fühlte es sich an. Gestern, als wir zur Schule gingen, sagte Julius: Endlich fängt die Schule an, keine Spaziergänge und keine Flohmärkte mehr die ganzen Tage. ♡

Endlich

Hallo zusammen! Und ein sehr verspätetes Gutes Neues 2021! Das Jahr hat intensiv begonnen, ich arbeite an einem neuen Buch, das in letzter Zeit meine ganze Kraft in Anspruch genommen hat und nichts für meinen armen Blog übrig gelassen hat. Aber genug darüber, warum schauen wir uns nicht an, wie wir es hier im Norden in letzter Zeit gehabt haben?

Dieses Jahr haben wir hier an der Westküste einen echten Winter gehabt, sonniger und schneereicher als seit Jahren! So wunderbar. Edward hat zum ersten Mal Wintersporte getestet…

… Eislaufen auf unserem gefrorenen kleinen See (zum Glück hat man nette Geschwister)…

… und Skier! Er war tapfer, aber etwas skeptisch gegenüber dem Konzept Skifahren.

Zu Hause im Garten wurde das ganze Graubraun in schönes Weiß eingebettet.

Und in Orust wurde unser süßes Häuschen noch süßer als sonst.

Das beste und lustigste Verkehrsmittel aller Zeiten, Spark (unser Tretschlitten)!

Sonne, Schnee und glückliche Kinder ist eine schwer zu schlagende Kombination. ♡ Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, so hören wir uns bald wieder!

Ein Kindheitstraum wird wahr

Hej zusammen! Wie geht es euch? Hier bei uns merken wir, dass jetzt in der zweiten Welle mit strengeren Einschränkungen viele traurig und hoffnungslos sind. Im Frühjahr konnte man noch draußen sein, sich treffen und sich auf das Licht und den Sommer freuen. Es fühlt sich schwer an, in die dunkelste Zeit des Jahres zu kommen, mit Dunkelheit sowohl in der Weltsituation als auch im Geist. ABER auch wenn nicht alles wie gewohnt ist, gibt es sehr viel Schönes auf das man sich konzentrieren kann, vor allem in der Vorweihnachtszeit. Ich denke, es könnte ein eigener Beitrag werden, über alles, was wir noch haben und genießen können. Es gibt eine Zeit jenseits der Pandemie, es gibt helle Lichtpunkte, die die Dunkelheit vertreiben.

Heute wollte ich euch einfach nur Hallo sagen von Orust und meinem Aussicht vom Arbeitstisch.

Es ist heute hier draußen sonnig, frostig und atemberaubend schön.

Auch die runtergefallen Äste und das Unkraut hinter der Hütte ist schön in seinem Frostkleid.

Ich sitze und schreibe mitten in der Bauunordnung…

…aber das spielt keine Rolle, weil unser Holzofen endlich installiert und fertig ist! Wir brennen mit voller Fahrt, und jetzt holt das Knistern des Feuer mein Tastaturgeklapper ein. Ich habe von einem Holzofen geträumt, seit ich ein Kind war (ich weiß, seltsamer Traum für ein Kind, aber ich dachte, es sah so gemütlich aus in den Filmen über die Bullerbü-Kinder.) Hoffe, ihr habt einen wirklich schönen Freitag! ♡

#2: Zeit für Fenster Nummer zwei!

Hinter dem zweiten Fensterchen kommt dieses zum Vorschein:

Rufe jemanden an, der alleine ist.

Heute werde ich mir etwas mehr Zeit nehmen, um meine Großmutter anzurufen, die 88 Jahre alt ist und alleine lebt. Alle ihre üblichen Routinen mit Chor, Kirche, Abendessen mit Freunden sind natürlich abgesagt und ich kann mir kaum vorstellen, wie langweilig und deprimierend das ist. Jedes Mal wenn ich sie anrufe sagt sie, kurz bevor wir auflegen: Danke dass du angerufen hast, du hast keine Ahnung, was das für mich bedeutet. Nein, das habe ich wahrscheinlich nicht.

Etwas so Kleines und Einfaches für uns kann so groß und wichtig für jemand anderen sein.

Die Jugend von Oma und Opa war von Krisenzeiten durch den Zweiten Weltkrieg geprägt. Ein paar Jahre nach dem Ende des Krieges haben sie geheiratet, ich denke, ihr Glaube und ihr Vertrauen an die Zukunft strahlen von diesem Bild aus.

Wen rufst du heute an? ♡

#11: Ein Fenster für die Kinder

Die Kinder und ich sprachen über den Lichtkalender und darüber, was man tun kann, um ein Kind glücklich zu machen. Sie kamen auf die wunderbarste Idee, die heute hinter Fenster Nummer elf ist:

Vergrabe einen Schatz auf einem Spielplatz.

Das fast Beste daran, Zeit mit Kindern zu verbringen, ist ihre Fähigkeit, mit einer solcher Leichtigkeit sowohl in der Realität als auch gleichzeitig in einer magischen Welt zu sein, in der alles möglich ist. Ein Schatz kann alles sein, eine kleine Puppe oder ein Spielzeugauto, aber die Kinder und ich werden noch etwas weiter gehen.

Heute vergraben wir diese kleine Kiste auf unserem nächsten Spielplatz. Es enthält Spielzeug, das die Kinder entbehren können und natürlich einen Brief an den oder die Finder. Dieser Auftrag hat totale Freudegarantie.

Was vergräbst du heute? Und bitte sende mir ein Bild, und ich werde es hier auf dem Blog veröffentlichen. ♡

#20: Fenster zwanzig und das vierte Licht

Heute ist bereits der vierte Advent und nur noch zwei Werktage, bis wir unsere Weihnachtsferien haben. In diesem Jahr gibt es viele, die Weihnachten nicht zusammen mit ihren Lieben feiern können, weil es ein besonderes Jahr ist. Aber für andere fehlt immer jemand zu Weihnachten. Das heutige Fenster ist für diejenigen, die nicht mehr bei uns sind:

Wenn du die vier Kerzen anzündest, zünde jede für jemanden an, den du vermisst.

Eine meiner Kerzen wird für meinen Onkel sein, der viel zu jung gestorben ist. Ich liebte es, als Kind bei ihm zu sein, weil er selbst wie ein Kind war, nur größer und geborgener. Es war ungefähr so als wäre man mit Pippi Langstrumpf zusammen, er dachte, wir könnten auf den Tisch malen und in den Kronleuchtern hängen. Er flüsterte mir während den Familienessen kleine Streiche und Ideen zu, denen ich mit Freude und großen Augen folgte. Einmal zu Weihnachten, zum Beispiel, tauchte er schleimige Fischbällchen in Schokolade und bot sie als Pralinen an und es gibt tausend andere solcher Geschichten. Es ist so traurig, dass er seine Enkelkinder nie erlebt hat, weil ich weiß, dass er der beste Großvater der Welt geworden wäre. ♡

Für welche Personen zündest du heute die vier Kerzen an?

Tante Elsas Pfefferkuchen

Hej zusammen! Hier zuhause sind die Weihnachtsvorbereitungen in vollem Gange. Das große Ereignis dieses Wochenendes war das alljährliche Pfefferkuchenkecksebacken.

Ich habe jedes Jahr Pfefferkuchenkeckse gebacken, so lange ich mich erinnern kann und sicherlich auch davor. Hier sind mein großer Bruder und ich am Teigen in der Mitte der 1980er Jahre.

Ein erfolgreiches Backen muss Folgendes beinhalten: Pfefferkuchenteig nach dem Rezept meiner Großmutter und so viele Kinder wie möglich. Die Kinder werden vor allem zum Teigessen gebraucht, weil man sowieso nie die Energie hat den kompletten Teig auszurollen. Ein wenig Abfall ist notwendig, wenn man vor dem Ende des Tages fertig sein sollen. Dann gilt es, so dünn wie möglich zu rollen und dort können die Kinder sehr kontraproduktiv sein.

Mein Trick ist, dass die Kinder ein Blech bekommen, wo sie frei verwüsten und wirklich dicke Keckse in tausend verschiedenen Formen ausstechen können. Den Rest mache ich mit der gleichen Effizienz wie meine Mutter, super dünn gerollt und eine Form für jedes Ausrollen. Etwas, das ich als Kind für völlig unverständlich hielt, warum ein Herz tausendmal nebeneinander ausstechen, wenn es doch so viele schöne Formen gibt? 

Also, meine lieben LeserInnen, natürlich werdet ihr das beste Pfefferkuchenrezept der Welt bekommen, welches ich von meiner Oma erhalten habe. Sie hat es von ihrer Tante Elsa erhalten, aber woher sie es wiederum bekommen hat, habe ich keine Ahnung. Aber es ist, wie ihr euch vorstellen könnt, ein wirklich altes schwedisches Rezept. So schmeckt Weihnachten seit mindestens hundert Jahren, zumindest in meiner Familie:

Zutaten:
– 1 ½ dl Wasser
– 1 ½ dl Sirup (ersatzweise dickflüssiger Honig)
– 425 g Zucker
– 315 g Butter
– 800g-1 kg Weizenmehl
– 1 TL Zimt
– 1 TL gemahlene Nelken
– 1 TL gemahlener Ingwer
– 1 EL Backpulver

So geht’s:

  • Sirup und Wasser kochen, die Mischung über die Butter gießen. Füge die anderen Zutaten hinzu und mische gut durch. Den Teig 24 Stunden im Kühlschrank in einer überdeckten Schüssel ruhen lassen.
  • Den Teig so dünn wie möglich ausrollen. Figuren ausstechen und bei 225 Grad ca. 3-5 min auf einem Blech mit Backpapier backen. Achten Darauf achten, dass sie nicht anbrennen.

November…Novent?

Hej zusammen! Hoffe es geht euch gut! Heute, als ich ins Büro ging, war es wirklich November in jeder Ecke. Der kleine Marktplatz war grau, der Himmel war grau, die Bäume waren leer von Blättern und die Luft war mit einer seltsamen Mischung aus Nebel und Nieselregen gefüllt. Ich habe irgendwo gelesen, dass der November der Monat ist, den die Leute am wenigsten mögen. Persönlich finde ich Januar-Februar noch ein wenig schlimmer. Aber ein lustiger Begriff, den ich immer öfter höre, ist Novent. Habt ihr davon gehört? Bei Novent geht es darum, den November zu einer Art Vorgeschmack auf die Adventszeit zu machen, mit all der Gemütlichkeit die sie mit sich bringt. Ich werde das berücksichtigen! Besonders in diesem Jahr, das so schwer ist.

Ich möchte noch nicht ganz auf das Weihnachtsgefühl eingehen, aber es darf sich langsam anschleichen…

…wie in einer besonders schönen Tischdekoration an einem normalen, grauen Dienstag…

… mit einer wärmenden Suppe (hier eine Brokkoli-Suppe, die jeder bei uns zu Hause liebt), frisches Sauerteigbrot und Apfelmost dazu.

Fühlt sich besonders wichtig an, viel draußen zu sein und das klein wenig Tageslicht zu fangen, das wir haben…

…die Meeresbrise fühlen…

…und eine Kaffeepause machen mit wärmenden Getränken und hausgemachtem Gebäck.

Jeden Morgen ist es pechschwarz draußen, wenn ich aufsteht. Ich zünde Kerzen an, schalte das Radio bei geringer Lautstärke ein. Die Kinder liegen so friedlich und warm in ihre Bettdecken gesponnen, dass es sich fast unnatürlich anfühlt, sie aufzuwecken. Ich möchte, dass sie so weich und sanft wie möglich aufwachen. In den letzten Tagen habe ich für sie etwas Heißes zu trinken vorbereitet…

… Und brachte die Tasse und eine schnurrende Katze zu ihrem Bett und ließ sie dort aufwachen. 

Heute war es Hagebuttensuppe mit Sahne und kleinen Mandelkeksen. Dieses Getränk symbolisiert für mich so viel Geborgenheit und Kindheit.

Manche morgen werden natürlich nicht so. Wir laufen herum und suchen nach Dingen, die sie zur Schule bringen sollten, jemand ist zu langsam und ist immer noch auf der Toilette, während die anderen in der Halle warm gekleidet sind und frustriert stampfen. Aber wenn wir wie heute aufwachen, wird der ganze Morgen besser, jeder scheint ein wenig mehr bereit zu sein um den Tag anzugehen. Das wird unser Novent sein.

Alle Bilder in diesem Beitrag (mit Ausnahme des Beitragsbildes) sind von Gastfotografin Amanda Falkman. www.frknfalkman.se

Weihnachten in Liseberg

Jedes Jahr zu Weihnachten fahren wir nach Liseberg und essen „Julbord“ (Weihnachtstisch) mit der ganzen Familie meiner Seite. Leider konnten mein Bruder mit Familie in diesem Jahr nicht dabei sein, so dass es ein kleiner Kreis mit meinen Eltern und uns wurde. Liseberg ist ein wunderschöner Vergnügungspark aus den 1920er Jahren, eine wahre Oase mitten in der Innenstadt von Göteborg. Zu Weihnachten ist es besonders schön, wenn der ganze Park bis zu den Zähnen mit Lichtern, frostigen Tannen und vielen Marktständen mit Weihnachtlichen Waren geschmückt ist. Wenn man hier nicht in Weihnachtsstimmung kommt, mit all den wärmenden Lagerfeuern und dem Geruch von Glühwein und gebrannten Mandeln, tut man es wahrscheinlich nie. Die Kinder wollten sofort auf den Schokoladenglücksrädern spielen, als wir in den Park kamen, ein Unterfangen das normalerweise mit weinen und verspieltem Geld endet. Aber da sie ihr eigenes Taschengeld hatten, ließen wir sie machen. Diesmal hatten sie ganz unwahrscheinliches Glück, gewannen bei jedem Glücksrad und bekamen Hybris.

Sogar der Großvater freute sich wie ein Kind über die riesige Schokoladenschachtel.

Mit dem Kinderwagen vollgepackt mit Preisen ging es weiter durch den Park. Diese Laternen fand ich so schön. Denk dir sie zu Hause im Garten zu haben!

Bald war es Zeit für das Weihnachtsessen. Ich bin draufgekommen, dass ich das Mittagessen heute wegen dem Fahren zwischen verschiedenen Kinderfesten verpasst habe, daher das müde und ein wenig hungrig-wütende Gesicht.

So kamen wir im Restaurant Hamnkrogen an, das sich in Lisebergs kleinem, stimmungsvollen Hafen befindet.

Bevor wir hineingingen, habe ich versucht, ein Foto für die diesjährige Weihnachtskarte aller drei Kinder zu machen. Es ging so lala. Im Hintergrund ist übrigens die Polketten-Tanzbahn zu sehen, wo sich meine Großmutter und mein Großvater an einem Sommerabend Ende der 1940er Jahre trafen. ♡

Jetzt waren wir in der Wärme und bekamen einen guten Tisch in der Nähe des Buffets. In Schweden ist „Julbord“ ein Begriff, wie ein Smör­gås­bord mit all dem Essen, das wir mit Weihnachten verbinden. Habe leider keine Bilder vom eigentlichen Essen, denn ich war damit beschäftigt, den Kindern zu helfen und selbst zu essen. Auf jeden Fall essen die meisten Schweden jedes Jahr etwa die gleichen Gerichte und der Weihnachtstisch (Julbord) sieht schon lange gleich aus. Es ist etwas Schönes daran, denke ich, das Essen verbindet uns mit früheren Generationen. Obwohl einiges weggefallen ist und etwas anderes hinzugefügt wurde, bin ich überzeugt, dass die Mutter meiner Großmutter den heutigen Julbord wiederkennen würde. Und meine kleine Tochter, die 115 Jahre nach ihr geboren wurde, weiß auch genau, welche Gerichte zu Weihnachten gehören.

Als wir wieder draußen waren durchsuchte Elisabeth ihre Tasche, um zu sehen, ob es noch ein wenig mehr Geld zum verpulvern gab…

…und das hat es natürlich getan. Die Wahl fiel auf eine dieser Maschinen, wo man versuchen sollte, ein ausgestopftes Tier mit einer Metallkralle zu fischen. Es muss wirklich ein Glückstag gewesen sein. Gegen alle Gesetze der Natur und trotz all meiner Versuche ihnen abzuraten, gelang es den Kindern, die kleine Paillettenmaus, die sie anstrebten, hochzuziehen. Etwas, das ungefähr alle tausend Jahre mal passiert. Schwer das Glück mit der Paillettenmaus zu toppen, gingen wir nach Hause, gesättigt und müde, aber glücklich. Nächste Weihnachten sind wir natürlich wieder da. 🎄

#10: Genau das, was jemand anderes braucht

Gestern war hier zu Hause, eine meiner Säuberungsaktionen im Gange! Mein Traum ist es, genau das zu haben, was ich brauche und alles an seiner Stelle. (Im Moment ist es so etwas wie eine Utopie mit einem bald Dreijährigen, der die Sachen die ganze Zeit überall herumzieht). Wie auch immer, alles Aussortierte schenke ich weiter. Das bringt uns zum heutigen Fenster:

Verschenke etwas, das du aussortiert hast.

Sicherlich muss die Konsumtion der Zukunft kreisförmig sein, genau wie die der Vergangenheit? Das Wissen früherer Generationen, wie man Dinge baut die Hunderte von Jahren halten, anstatt nur für die nächste Saison wenn wieder neue Trends eingeführt werden, glaube ich, wird eine begehrte Fähigkeit sein. Was uns einmal so offensichtlich war, muss es wieder werden: das zu reparieren, was kaputt ist, anstatt es weg zu verwerfen. Kleider zu tragen, bis sie abgenutzt sind und dann darüber nachdenken, was man aus dem Stoff machen kann.

Viele von uns leben mit einer Überfülle von Dingen und was man aussortieren, kann genau das sein, was jemand anderes braucht.

Was gibst du heute weg? ♡

#1: Heute öffnen wir das erste Fenster!

Guten Morgen! So toll, dass ihr mich bei meinem Adventskalender begleiten möchtet. Hinter Fenster Nummer eins finden wir folgendes:

Schreibe drei Dinge auf, für die du dankbar bist.

Ich habe in meinem Leben von Zeit zu Zeit ein Dankbarkeitstagebuch geschrieben und weiß eigentlich nicht wirklich, warum ich es nicht immer tue. Es ist wie das Leben im Allgemeinen: Das worauf man sich konzentriert, wächst. Je mehr ich über Dankbarkeit nachdenke, desto dankbarer werde ich für das Leben, das ich bekommen habe. Gerade heute schreibe ich folgendes auf:

  1. Meine Familie, die mich sowohl sicher als auch stark fühlen lässt.
  2. Das gemütliche Weihnachtsgefühl, das sich langsam bei uns zu Hause einfindet.
  3. Eine Zeichnung, die ich von Edward bekommen habe. (Ein wackeliger, runder Ball den er, fast vor Stolz platzend, mir gab und fragte, ob ich ihn an die Wand hängen wollte.)

Was sind deine drei?

Wir hören uns morgen wieder. ♡

♡ ♡ ♡ Frohe Weihnachten ♡ ♡ ♡

Hier zu Hause haben wir den Rekord in Bezug auf Gemütlichkeit gebrochen, die ganze Familie hat die gleichen Pyjamas an (ein bisschen Nerd-Alarm, aber zumeist niedlich), die Kinder hüpfen vor lauter Erwartungen und wir Erwachsenen genießen, dass der Weihnachtsurlaub begann. Es riecht nach Fichte, Weihnachtskaffee, Hausgemachtes und der weihnachtliche Brei köchelt auf dem Herd. Bald werden wir uns schön kleiden und zu meinen Eltern fahren, um das traditionelle Weihnachten zu feiern, wenn auch in kleinerer Gesellschaft als gewöhnlich. Aber zuerst müssen wir etwas sehr Wichtiges tun…

…nämlich, darauf achten dass unser schwedische Tomte seine gute Stimmung behält. Für den amerikanischen ho-ho-ho-Santa Claus habe ich nicht viel übrig, nein hier zu Hause ist es der nordische kleine Tomte, ein Wichtel oder Heinzelmännchen, der zählt. Wenn sich die Leute gut zu ihm verhalten, wird er das Haus segnen und Glück bringen. Aber er kann auch mürrisch und geradezu böse sein, vor allem, wenn die Leute ihn vergessen. So heute haben wir eine große Schüssel Reisbrei für den kleinen Tomten draußen auf der Treppe bereit gestellt und hoffen, dass er damit zufrieden ist.

Ich wünsche euch allen einen wirklich schönen Heiligabend!

#18: Fenster Nummer 18 setzt mit dem Thema Selbstliebe fort

Erinnerst du dich an das allererste Fensterchen? Dort schrieben wir drei Dinge auf, für die wir dankbar sind, und in Fenster Nummer 6 schauten wir in den Spiegel und sagten etwas Nettes über uns selbst. Heute wird es eine Kombination aus beidem sein, nämlich:

Schreibe drei Dinge auf, die du an dir magst.

Ich weiß nicht, wie es für euch ist, aber für mich ist es ziemlich schwer. Oft, wenn ich an mich selber denke, sind es an all meine Mängel. Was ich mit mir selbst ändern sollte, dass ich in vielerlei Hinsicht eine bessere Mutter sein könnte, mehr bei der Arbeit zustande bringen könnte oder meinem Partner mehr Wertschätzung entgegenbringen könnte. Als ich mein erstes Kind bekam, war eine Hebamme die zu mir sagte, versuche mehr Freude daran zu empfinden ein Elternteil zu sein als schlechtes Gewissen zu haben. Es ist natürlich, dass Elternschaft immer mit einem gewissen schlechten Gewissen einhergeht, aber ich entschied dann, dass dies meine Beziehung zu meinem Kind nicht beeinträchtigen sollte. Jede Entscheidung, die ich getroffen habe, basierte auf dem, was zu dieser Zeit das fairste und beste war. Vielleicht ist es jetzt anders, aber ich muss nichts bereuen. Also, meine drei Dinge, die ich an mir mag?

  1. Dass ich eine vollkommen genügend gute Mutter für meine Kinder bin.
  2. Dass ich kreativ bin und in der Regel Lösungen für die meisten Dinge finde.
  3. Dass ich offen bin für neue Denk- und Lebensweisen.

Welche sind deine drei? ♡

#13: Das Fenster für den dritten Advent

Heute ist das Luciafest! Ein Fest, das uns daran erinnert, dass das Licht zurückkehren wird, was für uns normalerweise ein stimmungsvolles Konzert in der Kirche beinhaltet. Aber in diesem Jahr feiern wir stattdessen zu Hause und öffnen Fenster Nummer 13:

Zünde das dritte Lichtlein an und höre deine schönste Weihnachtsmusik.

Meine liebste Scheibe zu Weihnachten ist Elvis‘ Christmas Album von 1957 mit Blue Christmas. Welche Musik weckt die richtige Weihnachtsstimmung für dich? ♡

#4: Was verbirgt sich hinter Fenster Nummer 4?

Ja, nämlich:

Erinnere dich an den besten Tag des Sommers.

Der Sommer 2020 war für uns und sicherlich auch für dich ganz anders als alle anderen. Wir waren immer am selben Ort und reisten überhaupt nirgendwo hin. Ich glaube, wir waren den ganzen Sommer nur einmal in der Stadt. Das einzige was wir vermissten, war nicht in der Lage zu sein um Marios Familie zu treffen, sonst hatten wir wirklich einen schönen und ruhigen Sommer mit Ozeanen voll mit Zeit zusammen. An einem der schönsten Sommertage hatten wir Besuch von guten Freunden und ich denke, es war eine besondere Sommererinnerung für uns alle.

Die Luft war lauwarm, nur eine leichte Brise, die in den Haaren spielte. Die Kinder haben den ganzen Tag nur gebadet.

Die beiden Kleinsten wollten im Sand eingegraben werden. ♡

Es war einer jener Tage, an dem alles stimmte. Das Essen war erfolgreich, der Gefrierschrank war voll mit Eis, alle waren glücklich. Wir saßen bis spät in die Nacht und sahen eine Sonne, die immer noch etwas wärmte, langsam über den Feldern untergehen. Es fühlt sich heute fast wie eine Utopie an, wenn die Sonne kurz nachdem sie aufgegangen ist wieder untergeht und man sich nicht in größeren Gruppen treffen kann. Dann ist es zumindest schön daran erinnert zu werden, dass es andere Zeiten gibt und dass es wieder Sommertage wie diesen geben wird.

An welchen Sommertag erinnerst du dich heute?

#7: Fenster Sieben – Für deine Sinne

Meine Yogastunden sind für mich die Höhepunkte der Woche, eine kleine Weile für mich ohne alle Anforderungen und Belastungen des Alltags, in der Anwesenheit mit mir selbst. Ich habe viele Jahre Übung gebraucht, um es zu lieben. Am Anfang fand ich es meistens nur langweilig. Außerdem bin ich steif und unflexibel mit langen Beinen und Armen, die nie in die richtige Position zu kommen schienen. Aber in den ruhigen Worten des Yogalehrers hatte ich das Gefühl, dass etwas in meinem Leben fehlte. Obwohl meine Gedanken während der Meditation immer wegwanderten, spürte ich Gold irgendwo etwas weiter weg. Und Gold ist wirklich das, was ich erhalten habe, durch die Bewegungen und die rhythmische Atmung habe ich langsam aber sicher eine etwas höhere Sinnespräsenz erreicht. Das heutige Fenster folgt diesem Thema und umfasst Folgendes:

Mache einen Spaziergang der Sinne.

Mache eine Pause bei deinem Spaziergang, während du dich auf einen Sinn nach dem anderen konzentrierst:

  • Nutze das Sehen – schließe die Augen und mache zwei tiefe Atemzüge, öffne dann deine Augen und schau dich um. Wie sieht die Straße aus, auf der du gehst? Wie sehen die Details der Umgebung aus?
  • Nutze das Gehör – werde aufmerksam auf die Geräusche um dich herum, was hörst du? Konzentriere dich für einen Moment auf die verschiedenen Klänge und lasse sie so sein wie sie sind, ohne zu bewerten.
  • Nutze den Geruch – Konzentriere dich auf die Düfte um dich herum. Welche Art von Gerüchen erkennst du?
  • Nutze das Gefühl – Achten auf dein Gefühl, ist es kalt oder heiß? Wie fühlt sich der Boden unter den Füßen an? Wie fühlt sich die Kleidung auf deinem Körper an, konzentriere dich für eine Weile, ohne zu bewerten.

Also, Schuhe anziehen, so gehen wir raus und spazieren!

Wenn die Sonne die Juninacht färbt

Elisabeth und ich bleiben heute noch zu Hause. Das gemütliche Gefühl von gestern ist jedoch weg, da unsere Wärmepumpe gestern Abend beschlossen hat aufzugeben. Also gehen wir umher und frieren ein wenig, aber versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Elisabeth trinkt heiße Schokolade und versteckt sich unter tausend Decken und Kissen auf der Couch. Trotzdem sehnt sie sich immer noch nach Eis, warum haben Kinder immer Lust auf Eis unabhängig der Temperatur? Wie auch immer, die Kälte sowohl drinnen als auch draußen lässt mich vom Sommer träumen und so bin ich beim Durchschauen von Sommerbildern stecken geblieben. Denk dir, all das Wunderbare wo vor uns liegt. In nur fünf Monaten sind wir da, die Natur die jetzt noch reserviert ist, schlägt da aus in vollem Grün und lädt zum Fest des Jahres ein. Wir ziehen dann nach Orust, wo sich das Leben ein bisschen mehr anfühlt. Salzige Bäder, sonnengewärmte Steine, Mückenstiche auf schmale Kinderbeinen und Sonnenuntergänge über goldenen Feldern. Wo wir das Lied hören können, das die Erde singt. Ein Pferd wo seufzt, das Gezwitscher der Vögel als Fond für das Frühstück und die beharrliche Arbeit der Bienen. Schön mit den Veränderungen der Jahreszeiten, das führt dazu das man sich sehnen kann. Und jetzt sehne ich mich nach Sommer und hier kommer einige Bilder von unserem Paradies auf Orust.

Ich bin echt stolz über meine Pfingstrosen die den Umzug von unserem alten Garten in den neuen überlebt haben.

Typischer Sommerlook: Mein randiges Baumwollkleid, Ray-Bans Clubmaster und Baby mit Sonnenhut.

Typischer Sommerlook #2: Gepunkteter Badeanzug, Tattoos und blaue Flecken.

Sommerferien bedeutet Zeit. Zeit, einen Käfig für seinen Tiger zu bauen…

…oder Pfannkuchen zum Frühstück zu machen.

Sonnenschein im Gesicht.

Manchmal verlassen wir unser Paradies um zum Beispiel auf unseren jährlichen Ausflug in das Restaurant Musselbaren in Ljungskile zu gehen…

oder in den Freizeitpark Liseberg in Göteborg.

Zurück auf unserer Veranda…

…und dieser Aussicht. Hier geht die Sonne unter und färbt den ganzen Himmel rosa. Wir sehen die abendlichen Flüge der Schwalben und mit etwas Glück, einige andere Tieren die sich über die Felder bewegen. Elche, Rehe, Füchse oder Kanadagänse. Ein Spektakel, das tausendmal besser ist, als alles was Netflix produzieren kann. ♡

Wenn das erste Lichtlein brennt, ist die Tür zu Weihnachten ein Spalt weit offen

Guten Morgen und frohen Advent an euch! Ich wünschte, ihr könntet spüren, wie gut es in unserer Küche duftet. Ich habe die traditionellen Safranbrötchen (Lussebulle) gebacken und frisch gemahlenen Weihnachtskaffee gebraut, der Düfte von Zimt und Kardamom in jedem Winkel verteilt.

Wir haben den Tisch mit Omas feinem Porzellan, handbesticktem Weihnachtstischtuch und den drei Zuckerlaternen der Kinder gedeckt. 

Ich habe etwas Wintergrün aus dem Garten reingeholt und in unsere neu gefundene Flohmarktvase aus den 1940er Jahren gestellt. Bezahlte 5 kr d.h. 50 Cent (!!!!!) dafür, weil die nette Flohmarktdame findet, dass wir so oft dort einkaufen. Liebe die Vase!

Jetzt läuten die Kirchenglocken über dem Marktplatz und vermischen sich mit Tiger Daniels heller Stimme aus dem Fernseher und den Mädchen, die aus Elisabeths Zimmer kichern. Bald werde ich die ganzen Familie zu unserem nächsten See schleppen, der auch komplett weihnachtlich dekoriert ist. Es sieht so aus, als ob es ein guter Tag wird. ♡

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